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Einzelposting: Lieblingsbücher?


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Von:    Anotsu 06.05.2012 04:41
Betreff: Lieblingsbücher? [Antworten]
- Harry Potter von JK Rowling. Für mich immer noch die beste Buchreihe. Für Kinder und Jugendliche leicht zu lesen, trotzdem immernoch eine sehr anspruchsvolle Handlung für Erwachsene und so detailverliebt sowohl im Storytelling als auch im Aufbau der Welt in der die Story spielt wie man es selten sieht. Lohnt sich vor allem auch zum mehrmals lesen, da man auf jeder Seite irgendeinen Hinweis auf spätere Handlungsstränge oder einen Namen der erst später nochmal wichtig wird findet, was tolle "Aha!"-Momente auslöst. Dazu so empathisch geschrieben, dass so gut wie jeder sich in Harry hineinversetzen kann (und dementsprechend mit ihm mitleided wenn ihm oder seinen Freunden etwas passiert) und sich dabei an die eigene Jugend erinnert. Und zu guter Letzt mit einer riesigen Fülle an heiklen Themen die durch Analogien angesprochen werden (Rassismus, Sklaverei, Ausgrenzung von zb. Aidskranken, Kritik am Schulwesen und am englischen Spießbürgertum usw.) was letztendlich dazu führt, dass die Reihe eine Menge an moralisch und pädagogisch wertvollen Botschaften vermittelt. Kurzum: eine perfekte Buchreihe für Jung und Alt.

- Herr der Ringe + Silmarillion von JRR Tolkien. Das nonplus-Ultra an High Fantasy Literatur und die Geburt von unzähligen Erzählweisen und Klischees des Genres die heutzutage die Norm sind. Eine ganze Welt wurde hier erschaffen die lebt und atmet. Vom Schreibstil her sicher nicht das allerhöchste aber vom Storytelling her immer noch ein Klassiker und ein Meilenstein. Nicht umsonst war es seinerzeit das meistgelesene Buch im Westen nach der Bibel.

- Alles mögliche aus dem Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft. Kein Horror ist für mich so packend wie der, den ich nicht sehen kann, sondern der mir nur so andeutungsweise beschrieben wird, dass meine Fantasie den Rest erledigt. Lovecraft spielte mit Urängsten und schrieb immer nur gerade so viel, dass der Leser eine Gänsehaut von genau dem bekommt, was im Text ausgelassen wird.

- Spice and Wolf (die original Bücher, nicht den Manga) von Isuna Hasekura. Jeder einzelne Dialog zwischen Lawrence und Horo ist genial! Die Serie lebt von der Interaktion der beiden Hauptcharaktere. Alle restlichen Charaktere kommen und gehen genauso wie die Städte und Dörfer die Horo und Lawrence bereisen, aber letztendlich geht es nur um diese beiden. Die Chemie zischen dem "Weisen Wolf" und dem fahrenden Händler ist unglaublich und mittlerweile ist es mir fast egal ob die beiden noch ein richtiges Paar werden oder nicht, Hauptsache sie hören nie auf sich gegenseitig auf dem Wagen oder auf der Straße zu necken oder Abends in Gaststuben-Zimmern in melancholischen aber trotzdem faszinierenden Gesprächen zu versinken.

- Die Chronik der Unsterblichen von Wolfgang Hohlbein. Obwohl er sich ständig wiederholt und man mittlerweile munter mitraten kann welchen häufig verwendeten Plot-twist er dieses mal wieder auspackt XD
Ich bin trotzdem ein Fan des ungleichen Gespanns Andrej Delany und Abu Dun, die schon seit Jahrhunderten die Welt durchstreifen. Immer knapp bei Kasse und immer Ärger und Intrigen anziehend wie ein Magnet. Ich glaube noch kein Vampir/Unsterblicher hat so kontinuierlich das Pech angezogen wie diese beiden, denn egal wo sie hingehen scheinen Krieg, Tod und Ränkespiele sie zu verfolgen. Und noch dazu tauchen sie ständig irgendwo auf, wo es zu geschichtsträchtigen Ereingnissen kommt. Ich warte ja nur noch darauf, dass sie irgendwann im zweiten Weltkrieg mitkämpfen und Hitler sich als Unsterblicher entpuppt ^^

- Die ersten paar Bücher der Vampire Chronicles von Anne Rice. Wer wissen will wo sich Stephenie Meyer ihr Vokabular abgeschaut hat, und wie es sich anhört wenn jemand es benutzt der - anders aly Meyer - auch weiß wie man damit umzugehen hat, der sollte sich zumindest mal "The Vampire Lestat" bzw. "Fürst der Finsternis" durchlesen. Obwohl ich die zweite Hälfte der Chroniken (nach Memnoch der Teufel) nicht mehr so gut fand wie die vorherigen, fand ich es bemerkenswert, dass Rice es immer wieder schaffte ihren Charakteren eine Lebensgeschichte zu geben, die schon lange bevor sie zum Vampir wurden, unglaublich interessant war und dadurch die letztendliche Verwandlung umso tragischer macht. Vor allem positiv überrascht hat mich die Geschichte von Marius (Blut und Gold), da Teile seiner Lebensgeschichte doch schon in so vielen anderen Büchern von Charakteren aus seinem Umfeld (Lestat, Armand & Pandora) erzählt wurden, und die Geschichte trotzdem so viel neues über Marius erzählt und den bekannten Fakten eine interessante neue Perspektive gibt.
Trotzdem gefallen mir die ersten Bücher immernoch besser, da ich Lestat für einen der interessantesten Charaktere der Fantasyliteratur halte. Es geht einem dabei irgendwie wie den Vampiren in seinem Umfeld: Egal ob man ihn mag oder ob er einem auf die Nerven geht, wird es doch nie langweilig mit einem manisch-depressiven Vampir, der darüber hinaus ein Ego hat, das größer als der ganze Staat Louisiana ist.

- Die Discworld (Scheibenwelt)-Romane von Terry Pratchett. So viel Wortwitz (Funktioniert allerdings nur im Englischen Original) und lustige UND gleichzeitig intelligente Einfälle für eine Parodie auf das Fantasy-Genre findet man sonst nirgends. Trotz fortschreitender Altzheimer-Erkrankung schreibt Terry immer noch tapfer weitere Abenteuer rund um Rincewind und die Zauberer der Unsichtbaren Universität, die Stadtwache von Ankh-Morpork, dem Tod der Scheibenwelt, den Hexen rund um Granny Weatherwax oder auch dem ehemaligen Betrüger Moist von Lipwig. Leider wird ihn die Krankheit wohl eher früher als später einholen, aber bis dahin haben gibts immerhin bereits über 40 Bücher über die Welt, die als Flache Scheibe auf dem Rücken von vier riesigen Elefanten getragen wird, die wiederum auf dem Panzer der gigantischen Weltraumschildkröte Great A'Tuin stehen, die seit Äonen träge durchs Weltall gleitet...

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