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Einzelposting: Black Swan


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Von:    Bastet 27.02.2011 00:43
Betreff: Black Swan [Antworten]
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>Wie man in den Wald hinein ruft, sag ich da nur...
>Wenn du anfängst, ich hätte den Film nicht verstanden, kann ich >dir auch nicht helfen.

Ich habe gesagt, dass du die Sex-Szene nicht verstanden hast. Warum ich das dachte, habe ich ja bereits erklärt.
Okay, und normal zu formulieren, dass man denkt, der andere hat eine Szene missinterpretiert, ist also gleichzusetzen mit "Oh, schon wieder diese selbsternannten Filmkritiker! Da muss ich mir ja gleich an den Kopf fassen, so schlimm ist das!"? Interessant.

>Natürlich hat man die Brustwarzen gesehen o.ô""

Wann? Bei der Sex-Szene zwischen ihr und Lily jedenfalls nicht.

>Das eingige, was man nicht gesehen hat, was die nackte Vagina >selbst, aber ansonsten hat man Natalie Portman in kompletter >nacktheit bewundern können.

Wann hat man Natalie Portman je komplett nackt gesehen?
Sie hatte immer irgendwas an - bei der Sex-Szene mit Lily ihren BH, bei den Bade-Szenen ein Handtuch, etc...
Und selbst wenn fände ich an Nacktheit nichts Schlimmes. Warum auch?

>Allein als sie die Haut abgezogen hat, wurde so richtig schön >auf Nahaufnahme gegangen, damit auch jeder sich schön ekelt.

Ja, eine kurze Nahaufnahme. (Einer Szene, die ich nicht eklig fand. Jeder hat sich schon mal Haut abgezogen.)
Und auch die Einzige. Aber du sagtest ja, der Film würde auf Ekel aufbauen. Also nenn doch bitte noch mehr Ekel-Beispiele als das mit dem Finger oder der Haut.

>Sagst du... -.-"" Ich behaupte die Hälfte des Films bestand aus >unnötigen Szenen, die die Stimmung komplett zerstörten, bzw >nicht mal aufkommen ließen.

Dann erläutere doch auch mal, was das für unnötige Szenen sind und sage nicht nur, dass es da irgendwas gab.

>>So verläuft eine psychische Störung bzw. ihre Art der >>psychiscen Störung - ich wüsste nicht, warum man dies dann >>nicht auch zeigen sollte; wie sie ihre Wunden oder ihren Körper >>entdeckt.

>Weil es stilistisch absolut daneben ist.

Sag doch nicht immer einfach nur "Das ist halt so!"
Du bist doch diejenige, die meint, ich hätte keine Ahnung. Dann klär mich doch auf und erläutere mir die Dinge.

>Oft ist weniger mehr.

Hier kämen wir wieder zum Punkt "angeblich unnötige Szenen"...also einfach hochscrollen...

>Nur weil ein Film gegen Regeln verstößt ist er nicht gut

Aber auch nicht automatisch schlecht.

>Direkt am Anfang begann es schon, als man den Nagel so richtig >schön abgebrochen war. Wozu? Damit man den Abgebrochenen Nagel >sah.

Nein, damit man sieht, wie sehr sie sich selbst trimmt und darunter ihren Körper vergisst.

>Klar, musste man die Verletzungen teilweise sehen, damit der >Zuschauer bemerkte, dass sie sich was einbildet, aber genau da >begann auch das Problem.

Moment mal: Verstehe ich dich jetzt richtig?
Du denkst, sie hat sich das Kratzen nur eingebildet? Oder meinst du damit was anderes?
Denn das mit dem Finger und der Haut hat sie sich eingebildet, aber die Verletzungen auf ihrem Schulterblatt nicht.

>Ich habe Noés Film wegen der teilweise extremen Kritiken nie >gesehen. Aber auch wenn ich nicht von Niveaulos reden würde, >wirkt es auf mich Hilflos, wenn man Sex oder Vergewaltigung in >aller Ausführlichkeit zeigen muss.

Aber warum? Warum ist es hilflos? Erklär es mir.
Warum ist es hilflos, etwas schonungslos so zu zeigen, wie es nun mal ist?
Noé wollte mit der Vergewaltigungsszene, die weit über 10 Minuten ging, dem Zuschauer keine Chance lassen, sich in die Verfremdung oder bloße Andeutung flüchten zu können.
Oder in 'Lilja 4-ever' gibt es etliche Szenen, in denen gezeigt wird, wie Lilja vergewaltigt wird. Dabei wird das Bild aus ihrer Perspektive gezeigt, sodass man eben viele unterschiedliche, schwitzende und stöhnende Männerkörper "über einem" sieht. Immer und immer wieder.
Oder jene Szene in 'City of God', in der schweigend über die Schulter eines Kindes gefilmt wird, das mit der Waffe auf zwei andere kleine Kinder zielt, die in einer Ecke stehen und zittern und heulen. Und es wird schonungslos draufgehalten, wie er den 10-Jährigen erschießt; der 7-Jährige mit dem Blähbauch flieht.
Und es hat seine Gründe, dass die Regisseure das in aller Ausführlichkeit gezeigt haben. Sie wollten, das der Zuschauer es sieht, er nicht mehr weggucken, nicht mehr fliehen kann. Sie wollten den Zuschauer wachrütteln, ihm eine "Ohrfeige" verpassen und sagen: "So sieht die harte Realität aus - da gibt es keine Andeutungen, keine Verfremdung". Sowas hat gesellschaftskritische Hintergründe.
Etwas im Detail zu zeigen ist also nicht automatisch ein Zeichen für "Mir fiel nix Besseres ein" oder "Ich kann es nicht besser"...

>Genau hier sprichst du etwas an, das ich immer sagen: Ja, ein >Film muss klar definierbar sein.

Und hier scheiden sich die Geister...
Ich finde nicht, dass ein Film immer und grundlegend klar und deutlich in ein Genre eingeordnet werden muss, damit man seine Stilmittel und Aussage verstehen kann. (Das gilt bei mir übrigens allgemein für Kunst und die Dadaisten würden mir zustimmen.) Man sollte jeden Film individuell bewerten und nicht nach dem Genre, mit dem er beworben wird. Viele Filme werden auch in ein Genre eingeteilt und haben eigentlich gar nichts damit zu tun oder wirken ganz anders...
Ich z.B. könnte etliche von Kubricks Filmen keinem eindeutigen Genre zuordnen. Seine Filme haben von vielen Dingen etwas, aber doch keine klare Gestalt.
Genauso verhält es sich mit 'Fight Club'. Da sind Elemente eines Psychothrillers drin, aber auch jene eines Dramas und dann hat das Ganze auch noch komödiantische Parts. Und was ist das jetzt?

>Hier kam ich raus und war von den Sexszenen angeekelt

Angeekelt? Wovon denn? Selbst wenn sie einem nicht gefallen haben, so war das doch ganz normaler Sex und keine Sodomie o.ä. O-o

>Nun, du hast das ganze sehr eindeutig als "Die leute kritisieren >dies und jenes, weil sie es nicht verstehen" hingestellt.

Ja, ich habe gesagt, dass es bestimmte Dinge am Film gibt, die viele Leute nicht verstehen. Und? Was hat das damit zu tun?
Es gibt Leute, die verstehen den Film nicht und mögen ihn deshalb nicht. Ich kenne aber auch Leute, die lieben Black Swan und missinterpretieren bestimmte Szenen trotzdem falsch...
Nur weil ich häufig missinterpretierte Szenen aufgelistet und erläutert habe, heißt das noch lange nicht automatisch: "Jeder, der ihn nicht mag, hat ihn sowieso nicht kapiert, denn wenn man ihn versteht, muss man ihn einfach lieben!!!11"...
Oder wo habe ich das gesagt?

>Bezeichne ich sie auch immer noch.
>Sex andeuten: Okay. Sex entfremdet dargestellt: Okay.
>Aber hier war es einfach ab irgendwann nur noch kopfschütteln, >über das lange und ausführliche darstellen des Sexes.

2 Minuten sind also schon so bombastisch lang? Okay.
Nun ja, auch hier wären wir wieder bei der Frage, warum nur entfremdeter oder angedeuteter Sex okay ist/wäre. Bitte um Erklärung.

>Okay, dann sagen wir es so: Die Verschmelzung hätte man >irgendwie darstellen müssen, aber sicher nicht so.

Wie denn Beispielsweise?
Wie hättest du völlige Unterwerfung in diesem Fall dargestellt?

>Und ja, sicher, es ging auch darum, dass sie Sexualität >akzeptiert, aber es dem Zuschauer dermaßen aufzuzwingen ist >wirklich einfach nur überflüssig und geschmackslos.

Es ging "auch" darum? Das Akzeptieren ihrer Sexualität war doch ein sehr bedeutender Teil ihrer Entwicklung...
Sexualität ist ja auch allgemein ein essentieller Teil von uns.

>Sonst lässt es sich nicht vermeiden, dass die Leute rauskommen >und enttäuscht sind.

Tut mir Leid, aber wenn sich jemand von einem Film bloß aufgrund seines (angeblichen) Genres schon solche Erwartungen macht, sodass er nachher enttäuscht ist, weil die in der Werbung als "super lustige und spaßige" Komödie doch ernster war als angepriesen, der macht meiner Meinung nach was falsch...
Wie gesagt, sollte man jeden Film individuell bewerten und wirken lassen. Ich kenne auch jemanden, der will, bevor er einen Film ansieht, überhaupt nichts davon wissen, nicht mal das Genre oder wer ihn gedreht hat. Denn er meint, so würden sich bereits Vorurteile und gewisse Erwartungshaltungen bilden und das würde dem Film die Chance nehmen, vollkommen und "rein" auf ihn zu wirken.

>Und hey, ich kann sagen: Ich mag den Film, obwohl er scheiße >ist, bzw ich mag ihn nicht, obwohl er gut ist...

Das habe ich dir auch nie abgesprochen, geschweige denn irgendwo angedeutet... Ich wollte lediglich wissen, was für Filme du gut findest. Also nicht unterhaltend oder sonst was, sondern wirklich und objektiv gut. Darum wäre auch schön, wenns nicht nur bei "Irgendwelche Französischen Filme und Dystopien halt" bleiben würde...
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