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Game of Thrones - Teil 2: Abgründe Game of Thrones, Lied von Eis und Feuer, Rollenspiel, RPG

Autor:  Milkymalk
Aus Maester Tersans Tagebuch:

Die Ereignisse haben sich überschlagen. Nachdem die Ermittlungen in alle möglichen Richtungen zeigten, fanden wir die kleine Lady Ariane aufs Übelste zugerichtet im Fluß. Ihr Leben hing am seidenen Faden, aber dem Medicus (ein alter, verschrobener Mann, der zweifellos ein Meister seines Fachs ist) gelang es, sie zu retten.
Es stellte sich heraus, daß der Sohn des Schmieds und die Bäckerssöhne die Steine in die Voliere geworfen haben. Anscheinend gab es zwischen den Jungen eine Streit um die Gunst der jungen Lady, an dessen Ende der Schmiedesohn und die kleine Lady schwer verletzt wurden. Die Schuldigen wurden eingekerkert und ihrer Bestrafung zugeführt; der Schmiedesohn wurde zu den Maestern der Zitadelle geschickt, in Anbetracht dessen, daß er an der Verletzung der kleinen Lady offensichtlich keinen Anteil hatte. Einer der Bäckerssöhne kam bei den Wirren der Verhaftung um, der andere wurde als Strafarbeiter in unsere Silbermine geschickt.
Jedoch meinte Timasong Ropelayer, die Justiz in die eigenen Hände nehmen zu müssen: Der Gefangene wurde vor seinem Urteil mit Pfeilen gespickt in seiner Zelle gefunden, und die Befragung der diensthabenden Waren deckte eine Bestechung durch den alten Ausbilder auf. Diese Angelegenheit raubte mir von meiner wertvollen Zeit, die ich eigentlich dazu nutzen wollte, den Empfang unseres unangemeldeten aber dennoch hohen Besuches vorzubereiten. Daher ließ ich Ropelayer vorerst nur inhaftieren, um später über ihn zu entscheiden.

Lord Greywater kam mit einem kleinen Troß zu unserer bescheidenen Halle, um einerseits für das große Turnier zu werben, das bald stattfinden würde, und unsere Ritter für sich anstatt für die Tullys antreten zu lassen. Doch dies schien nur ein vorgeschobener Grund zu sein. Der Haussegen, man verzeihe mir das Wortspiel, hängt anscheinend schief, und Lord Greywaters Mutter sieht mit deutlich weniger als Wohlwollen auf seine legitimierte Bastardtochter. Um sie sicher zu wissen gab er sie in unsere Obhut, außerhalb der Reichweite seiner Mutter. Das kleine Mädchen ist aufgeweckt und neugierig und schien sofort einen Narren an unserem Falkner gefressen zu haben. Daher wurde dieser kurzerhand mit der Betreuung des Mädchens beauftragt. Zu diesem Zweck wurde ihm eine größere Unterkunft gewährt; zum Einen, um dem Mädchen eine angemessene Behausung zu bieten, zum Anderen, da außer ihr auch noch eine Zofe dablieb, die außer Lys keiner anderen Sprache mächtig zu sein scheint.

Meister Frost wurde unterdessen zur Halle des Hauses Teric geschickt, um eine Beteiligung am Geburtstagsturnier vom kleinen Lord Tom zu erhandeln.

Timasong Ropelayer verbüßte eine Haft von zwei Tagen und wird von seinem beträchtlichen Handelsvermögen 100 Golddrachen an das Haus Gryff zahlen, in Raten.

Ariane hat sich einigermaßen erholt, wird jedoch aufgrund ihrer schweren Verletzungen am Brustkorb für immer verkrüppelt sein. Lady Thalia Gryff reagierte auf diese Nachricht, wie ich es von ihr erwartete: Nicht wie eine besorgte Mutter, sondern wie eine Geschäftsfrau, die einen wichtigen Vermögensgegenstand verloren hat. Nun hegt sie den Plan, Ariane zu den Septonen zu schicken, um diesen "Schandfleck", wie sie es nennt, loszuwerden. Mein Versuch, sie umzustimmen, war nicht von Erfolg gekrönt; die Lady ist fest davon überzeugt, daß Ariane als Septa auch an einem anderen Haus immer noch zu ihrer Familie halten würde, die sie verstoßen hätte, und daß sie so eine Verbündete oder sogar Spionin an einem anderen Hof gewinnen würde.
Ich sah ein, mehr Unterstützung zu benötigen, und so suchte ich den Falkner Arthas auf. Meines Wissens nach pflegt er einen regelmäßigen Umgang mit der Zofe von Arianes Zwillingsschwester Adriane. Ich weihte ihn in den Plan der Lady ein und wies ihn an, unter Verschluß meines Namens der Zofe diese Information zukommen zu lassen, damit Adriane davon erfährt. Ich hoffe, nein, erwarte, daß dadurch auch Tom davon erfährt und beide Kindern Druck auf ihre Mutter ausüben. Lord Gryff teilt ohnehin meine Ansicht, daß man sein Kind nicht einfach aufgibt, doch der Rest des Hauses sollte erst vom Plan der Lady erfahren, wenn es schon zu spät sein würde.
Arthas willigte sofort ein, mir bei meinem Plan zu helfen und mir Bericht zu erstatten. Ich wies ihn an, ein paar Tage zu warten, damit die undichte Stelle nicht sofort ersichtlich sei.

Ropelayer indeß lies den Ämtern und Würden des Hauses Einladungen zukommen, daß er sie bei sich zu einem Festessen empfänge. Will er sich Vergebung und Gunst erkaufen? Die Lady war gar nicht angetan von dem Gedanken, dort erscheinen zu müssen, aber der Lord war zu sehr in seinen Sorgen vergraben, als daß er sich hätte öffentlich zeigen wollen, und um den wichtigen Händler nicht zu verprellen muß ein hohes Mitglied der Familie erscheinen.



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Tatsächlich passierte noch mehr, aber das als Tagebucheintrag von Maester Tersan zu schreiben wäre unlogisch ;-) Wir haben die Spielsitzung mit einem Cliffhanger beendet...


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