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Kino. Was sonst? (Kino, Reviews, Sneak Preview)

Der Vorteil einer Erkältung ist, dass man tatsächlich auch mal wieder ein bisschen Zeit hat innezuhalten und am Biomüll zu riechen. Naja, jedenfalls hab in einem Anfall von Narzissmus ein bisschen das Archiv meines Blog durchstöbert und bedauere zum wiederholtem Male, das vom Somemrschwung irgendwie so wenig über ist. Allerdings hätt ich für ein Projekt ala Best of Final Fantasy gerade echt keine Zeit. Allerdings will ich sobald die Diplomarbeit überstanden ist wieder irgendwas in der Art aufziehen. Ich brauch nur Ideen.

Mein Leben besteht aber nicht nur aus Diplomarbeit, darüber Jammern, Kino und darüber bloggen. Letzte Woche war ich auf zwei Uni-Parties. Auf der einen hab ich mich erkältet, auf der anderen hab ich's verschlimmert ^^'

Naja, jedenfalls zu den Filmen der letzten Zeit:

In der Sneak von vor zwei Wochen lief Die Tür, ein Mystery-Thriller und sowas von deutlich eine Buchverfilmung.

Der Protagonist David (gespielt von Mads Mikkelsen, Le Chiffre in Casino Royal) lässt für ein Schäferstündchen mit einer Nachbarin seine Tochter unbeaufsichtigt im Garten spielen. Prompt gibt's einen dummen Unfall und das Kind ertrinkt. Fünf Jahre später ist er ein gebrochener und geschiedener Mann, seine Ex kann ihn nicht mehr sehen und mit dem Erfolg als Künstler ist es auch vorbei.

Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch stolpert er mehr zufällig durch eine Tür in einem seltsamen Tunnel und findet sich fünf Jahre in der Vergangenheit wieder (eigentlich wohl eher viereinhalb bzw. fünfeinhalb Jahre, denn plötzlich ist Sommer statt Winter). Praktischerweise genau an jenem Tag, an dem seine Tochter ertrunken ist. Wie man es als Zeitreisender nunmal macht rettet er sie erfolgreich. Anschließend bringt jedoch versehentlich und aus Notwehr sein früheres Ich um. Kurz entschlossen übernimmt er einfach dessen Platz und versucht sein Leben ein zweites Mal und besser zu leben. Probleme folgen bald.

"Deutlich eine Buchverfilumg" deshalb, weil Geschichten, in denen was übernatürliches passiert, aber es vollkommen egal ist wie und warum, weil es darum geht wie die Charaktere mit der Situation umgehen, irgendwie immer als Bücher anfangen (Ich denke da an die Highland-Saga). Das merkt man dem Film irgendwie an. Spannend ist er auf jedenfall und auch gut geschauspielert.

Ein paar später hab ich dann den Trailer zum Film gesehen. Wen der Film interessiert, aber man sich das Geld für das Kino sparen will: Schaut euch den Trailer an. Der erzählt den ganzen Film.

Im regulären Programm stand dann Paranormal Activity an, der Horror-Überraschungshit aus Amiland. Naja, Horror war's nicht wirklich, mehr auf Spannung aus oder halt Suspension auf Neudeutsch.

Überraschungshit deshalb, weil er mit einem Budget von 15.000 Doller in einer Liga spielt, wo sich Filmemacher nicht mal einen abgeschnittenen Zehnagel von Will Smith leisten können.

Aber es handelt sich ganz eindeutig um einen Blair Witch-Effekt. Wie damals wurde Film mit minimaler Besetzung (vier Personen, davon zwei kleine Nebenrollen) und nur mit einer ins Geschehen eingebundenen Kamera gefilmt. Über die Bildqualität sollte man also lieber nicht jammern, damit muss man einfach rechnen. Ebenfalls wie bei Blair Witch ist "das Böse" nie wirklich im Bild und wirkt eher durch seine nicht zu verleugnende Präsenz.

Es geht jedenfalls um eine junges Pärchen, frisch zusammen gezogen. Dummerweise hat sie verschwiegen, dass sie schon seit frühester Jugend an Alpträumen leidet und manchmal von seltsamen Erscheinungen verfolgt wird.. Er sieht darin natürlich eine Herausforderung mit der Kamera Jagd auf diese Erscheinung zu machen. Keine So gute Idee.

Der Film ist klasse gemacht und wirkt mit anfangs sehr subtilen Effekten. Das einzige was mich gestört hat waren die teils echt strunzdumm handelnden Protagonisten - aber das ist ja wohl ein notwendiges Horror-Klischee (wobei vielleicht Zombiland am Wochenende endlich damit aufräumt ^_^).

In der Sneak letzte Woche gab's dann Der Solist mit Robert Downey Jr. und Jamie Foxx. Erster ist Steve, Kolumnist einer Zeitung mit wirtschaftlichen Engpässen, letzterer Nathanial, ein obdachloser Straßenmusiker, der in den 70ern kurz an der angesehensten Musikhochschule des Landes studiert hat, bevor eine biploare Störung seine Leben durcheinander brachte.

Weil Steve dringend Material für seine Kolumne braucht, schreibt er über Nathanial und kommt damit so gut an, dass er mehr über ihn schreiben will. Dabei freundet er sich nach und nach mit schrillen Außenseiter an und kommt dabei dem Thema Obdachlosigkeit in L.A. nahe wie nie zuvor. Dass er sich dabei mehr und mehr gut gemeint in Nathanials Leben einmischt, ist dem nicht immer so recht.

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit (die Kolumne aus der später ein Buch wurde) und soll wohl auch ein bisschen über Obdachlosigkeit aufklären.

Aber irgendwie hab ich ein bisschen ein Problem damit. Ich nenne solche Filme immer "Charakterstudien", die sind meist ohnehin Geschmacksache und kommen beim drögen Mainstreampublikum nicht gut, dafür bekommt man aber meist gute schauspielerische Leistungen zu sehen. Das ist auch hier der Fall, trotzdem fehlt dem Film irgendwas - und zwar gewaltig. Irgendwann ist er einfach aus, ohne das wirklich was bedeutendes passiert wäre. Und manchmal passiert etwas ohne Relevanz für Film oder Charaktere.

Fazit ist leider nur "handwerklich hervorragend, aber langweilig".

Soviel von mir. Schönen Abend noch!
NTL

07.12.2009 19:03 Verlinken


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