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Bastelprojekt: Keeper of Secrets - Teil 1 (Dom Dinge, Nostalgie, Warhammer, Warhammer 40.000)
Wie in der Vergangenheit hier und da mal im Blog erwähnt, hab ich nicht mehr ganz so kleine Sammlung an Figuren zu GamesWorkshops Warhammer- und Warhammer 40.000-Spielsystemen. Es ist zwar mittlerweile gut zehn Jahre her, dass das mein Haupthobby war, den White Dwarf kaufe ich auch schon seit ein paar Jahren nicht mehr und auch die große Zeit der Spielschlachten ist schon seit dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ziemlich vorbei (Danach warens nur noch eine handvoll Spiele pro Jahr), aber so aus dem Augenwinkel verfolge ich die Szene immer noch ein bisschen.

Neben dem Spielen ist aber auch das Zusammen- und Umbauen sowie Bemalen von Miniaturen teil des Hobbys. In den vergangenen Jahren hab ich's zwar hin- und wieder geschafft ein paar Einzelstücke zu bemalen, aber mein letztes Bastelprojekt, ein Dämonenprinz für meine Alpha Legion, liegt nun auch schon sechs Jahre zurück. Deshalb dacht ich mir, dass ich mir jetzt zum Ende des Studiums ein paar Stunden Zeit nehme und mal wieder ein bisschen bastle und bemale. Das schlechte Augustwetter hilft auch ganz gut.

Und mit einem "Wenn schon, denn schon!"-Gedanken beschloss ich mich auf ein aufwendigeres Projekt zu stürzen. Da ich schon lange ein klitzekleines Slaanesh-Kontigent in meiner Chaos Space Marine-Armee unterhalte, fiel meine Wahl auf eine/n Keeper of Secrets (Hüter der Geheimnisse in der deutschen Version - SO übersetzt man richtig, liebe deutsche Kinoverleiher ^_~), ein großer Dämon des Slaanesh. Da ich das Standardmodell von GamesWorkshop aber überaus häßlich finde und mir dafür auch keine gescheiten Umbauideen kamen, entschied ich mich für das Modell von ForgeWorld (einer Subfirma von GamesWorkshop, die sich auf größere Bausätze aus Resin spezialisiert haben). Da gelang mir glücklicherweise ein eBay-Schnäppchen :3

Und ja, das Modell ist halbnackt, hat vier Arme und hat sechs Brüste ^^' Er/Sie/Es ist nunmal ein Dämon des Slaanesh, des Chaosgottes der Perversion, Lust und sonstiger Sinnesfreuden. Vielleicht nicht gerade mein liebster Hintergrund aus dem Spieluniversum, aber die Miniaturen verfügen über eine finstere Anmut, die mir irgendwie gefällt.

Jedenfalls hab ich beschlossen, die Arbeit am Modell hier im Blog zu dokumentieren und festzuhalten. Der weitere Eintrag ist etwas bilderreich, deswegen versteck ich den weiteren Inhalt in der langen "Langer Text"-Version:
Nach dem Auspacken (und einige Tage lang einfach nur bewundern) galt es zu allerest mal die Figur zu reinigen. Zuerst bekam sie ein Bad in lauwarmen Seifenwasser. Dadurch werden die Reste des Lösungsmittels entfernt, mit dem die Einzelteile der Figur aus der Gußform gelöst wird. Ein notwendiger Schritt, da ansonsten später die Farbe am Modell nur schlecht oder gar nicht haftet. Anschließend machte ich mich daran die Figur von Gußgraten und -ungenauigkeiten zu befreien. Das sind vor allem Unebenheiten und Plastikreste, wie auf dem Bild z.B. an den Füßen zu sehen sind. Weil Resin-Feinstaub zu den eher giftigeren Substanzen gehört, erledigte ich diese Arbeit mit Mundschutz und unter freiem Himmel.



Als ersten Schritt be Zusammenbau machte ich mich dann daran die Stachelverzierungen des rechten Beines anzubringen, was gleich mal eine ziemlich fießelige Angelegenheit war. Für jeden Stachel musste mit meinem Handbohrer musste ich die angedeuteten Löcher tiefer machen und anschließend die Stacheln einzeln ankleben. Meine Fingerspitzen waren am Ende mit Sekundenkleber verkrustet, weil ich manchmal einfach mit dem Finger hinfassen musste, statt mit der Pinzette. Und ich glaub gut ein halbes Dutzend der Stacheln sind in meinem Teppich verschwunden. Zum Glück waren genug dabei ^^'



Anschließend galt es der Figur zu einem sicheren Stand zu verhelfen. Dazu bohrte ich Löcher in die Fußsohlen und versah die mitgelieferte Base mit zwei Metallstiften, die an der Unterseite fest verankert wurden. Langjährige Erfahrung hat mich nämlich gelehrt, dass Figuren einfach so auf das Base zu kleben eine ziemlich instabile Angelegenheit war. Diese Technik des Stiftens verwende ich auch an anderen Stellen des Modells (z.B. beim Anbringen der Arme am Torso), da es einfach bessere Stabilität mit sich bringt als nur zu kleben.

Nachdem ein sicher Stand hergestellt war, griff ich auch gleich das erste Mal zu Green Stuff (einer Zwei-Komponenten-Modelliermasse) und machte mich an die ersten Schönheitskorrekturen. Beim Reinigen war eine Klaue am Fuß durchgebrochen und die Highheel-Kralle zu kurz geraten, also hieß es ausbessern.



Weiter ging's mit den Armen, die ich nun nach und nach am Torso anbrachte. Das obere Armpaar, war dabei erst noch sperat zusammenzubauen. Auch hier kamen wieder Green Stuff (um die Klebestellen zu verdecken) und Metallstifte zum Einsatz. Ebenson besserte ich noch kleine Gußfehler am Rücken mit Green Stuff aus. Die Klingen/Widerhaken an der linken, unteren Klaue (viertes Bild) waren ebenfalls einzeln zum Ankleben dabei und gleich noch lästiger als die Beinstacheln zuvor.




Schließlich waren alle Arme an Ort und Stelle und ich hatte heute vier oder fünf Arbeitstunden investiert (nebenbei kann man toll Hörbücher hören oder wie ich heute Nip/Tuck schauen). Jedenfalls war's mir für heute erst mal genug.



Als nächste Zusammenbauschritte stehen noch die Krallen/Fingernägel der linken Hand, von denen ich mir noch nicht so recht vorstellen kann, wie die halten sollen. Zum Stiften sind sie jedenfalls viel zu klein.



Außerdem erfordert der Kopf noch etwas Arbeit, bevor ich ihn anbringen kann. Zum einen muss er selbst noch zusammen gesetzt werden, zum anderen ist die Nahtstelle zum Torso ziemlich unsauber, und wird etwas mehr Arbeit benötigen. Schließlich soll das Modell ja nicht in den Boden starren. Die Kerrigan-Gedächtnis-Haarsträhnen-Tentakel-Dinger benötigen auch noch etwas mehr aufmerksamkeit. Im Moment sind sie noch gerade, sollen am fertigen Modell aber gebogen sein. Das erreicht man angeblich mit heißem Wasser; gemacht hab ich sowas aber noch nie. Mal sehen was das wird. Ich werd sie vermutlich erst nach dem Bemalen anbringen, da sie dann weniger im Weg umgehen.



Ihr seht also, ich hab noch ein bisschen was vor mir. Insgesamt plane ich noch zwei oder drei weitere Blogeinträge dazu - restlicher Zusammenbau und die Bemalung. Wenn ich fertig bin, sieht das ganze hoffentlich etwa so aus, auch wenn ich denke, dass mein Bemalstandard doch etwas darunter liegen wird.

Weiß nicht, ob sich der Keeper mal auf dem Spieltisch im Einsatz befinden wird, aber zumindest für die Figurenvitrine wird er sich hervorragend als Ergänzung machen :)

Einen schönen Start ins Wochenende!
NTL
13.08.2010 15:21 Verlinken
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Datum: 13.08.2010 17:31
HEUREKA - die Hüter der Geheimnisse sind definitiv die löblichsten aller großen Dämonen, ebenso wie Slaaneshs Armee - allein aufgrund der Farben, Thematik und dieser endgeilen Schallwaffen - die löblichste aller Chaosvarianten ist. *nebenher die Nurgle-Seite mit einem Tuch unauffällig überdeckt* Dieses Model hier finde ich ebenfalls deutlich besser als den von GW, da der mit den Hummerscheren meiner Meinung nach zu plump rüberkommt. Und die klobigen Hörner gehen ja mal gar nicht...

Allerdings frage ich mich, was du Schuft hier mit Slaanesh zu schaffen hast. >_> Wo der doch so "anti-eldar" ist.
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Datum: 13.08.2010 18:02
So geil das Vieh am Ende auch aussehen mag: Blood for the Bloodgod!
Find aber interessant dabei zuzusehen. Ich könnte sowas nicht zusammenbasteln - bin dafür VIEL zu grobmotorisch veranlagt.
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Datum: 13.08.2010 18:23
> - bin dafür VIEL zu grobmotorisch veranlagt.

Ich auch - obwohl das zusammenbasteln selbst sogar noch gehen könnte, aber dank des Tremors lasse ich die Finger lieber vom Farbtopf, sonst kommt da nur ein wirrer Matsch bei raus.

In welchen Farben soll die löbliche Bestie denn letztlich erstrahlen, Herr NGT?
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Datum: 13.08.2010 18:41
> In welchen Farben soll die löbliche Bestie denn letztlich erstrahlen, Herr NGT?

Ich hab vor sie ans Farbschema meiner Dämonetten anzupassen. Klickst du hier.

Natürlich etwas detailreicher.

If you try and don't succeed - cheat! Repeat until caught, then lie.


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