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Der vermutlich vorletzte Passauer Kinoeintrag (Kino, Reviews, Sneak Preview)
Die Connichi-Woche hat mir einen entspannten Puffer in meine Review-Blogeinträge gepackt, was aber nicht heißt, dass sich nicht schon wieder was angesammelt hat. Dazu hat mich der Umzug ziemlich auf Trab gehalten, aber jetzt ist's mal wieder Zeit für Reviews:

Die Sneak vor zwei Wochen bescherrte mir Dinner für Spinner mit Steve Carrell.

Tim hat's fast geschafft. Er steht kurz vor der Beförderung in einer perfiden Firma, die irgendwas mit dem Geld von Klienten macht (Details, Details). Um zu beweisen, dass er das Zeug hat dazuzugehören soll er an einem ganz besonderen Dinner der Führungsriege teilhaben. Dabei soll jeder Gast eine schräge Person mitbringen, so dass sich alle Anwesenden über deren Eigenheiten lustig machen können. Tims Freundin verbietet ihm die Teilnahme am Dinner, aber just als er am Absagen ist fährt er denschrulligen Mäuseaustopfer Barry (Carrell) über den Haufen. Und plötzlich geht's in seinem Leben drunter und drüber.

Der Film beginnt (nach dem Auftauchen von Barry) sehr, sehr anstrengend. Es ist viel Fremdschämen angesagt. In der zweiten Hälfte, nach dem der rührseelige Teil des Plots vorbei ist, wird's etwas besser. Vor allem das titelgebende Dinner war sehr unterhaltsam, ich sag nur: Blinder Fechter.

Aber ganz ehrlich? Kein Film den man sehen muss.

Samstag letzte Woche stand mal wieder ein Double Feature an, da es galt meinen Abschied etwas zu zelebrieren. Los ging's mit Resident Evil: Afterlife in 3D (nicht das man bei letzterem eine Wahl gehabt hätte).

Der Film ist nach Avatar der zweite Film, der mit dieser neuen Kameratechnik von Cameroon gedreht wurde und ich muss sagen das merkt man auch. Im Gegensatz zu den ganzen hochgerechneten Filmen, zu denen auch die Animationsfilme der letzten Zeit gehörten, ist ein tatsächlich in 3D gedrehter Film noch mal was anderes. Ich finde zwar nachwievor, dass das ein überflüssiger Gimmick-Hype ist, aber was soll man machen? Handys haben sich ja auch durchgesetzt.

Die Handlung des Films setzt da an, wo der dritte Teil aufgehört hat. Superkriegerin Alice greift mit ihrer Klonarmee das Umbrella-Hauptquartier in Tokyo an. Davor gibts eine meiner Meinung ganz gelungene Einstellung, die zeigt wie der Virus in Japan ausgebrochen ist. Aber zurück zu Alice. Die trifft diesmal endlich auf den klassischen Resident Evil Bösewicht Wesker. Und die erste Viertelstunde wird einfach mal gekämpft, geschnetzel und es fliegt einiges in die Luft. Im Anschluss versucht Alice die anderen Überlebenden aus dem letzten Teil wieder zu finden. Es folgt das, was den Franchise so erfolgreich macht: Überlebende gegen Zombies. Zum Ende hin gibts dann wieder etwas konfusen Plot, aber was solls.

Der Film macht Spaß. Die Zombies machen Spaß. Nicht nicht näher erklärten Boss-Zombies machen Spaß. Hirn ausschalten und genießen.

Als zweiter Teil des Double Features musste der neuste Film mit George Clooney, The American, herhalten.

Ich beginne das Review vielleicht am besten mit dem O-Ton einer weiteren Besucherin des Film, die sich derat beim Verlassen des Kinos geäußert hat: "Des war fei scho a Scheiß! Des war koa richtiga Ägtschnfilm, a Liebesfilm wos ah ned. Wos soi'n des überhaupt gwen sei?"

Man mekrt, der Film trifft den leicht den Geschmack des Mainstream-Publikums. Ausgeschrieben ist er als Thriller, ich persönlich würde ihn am ehesten als Charakterstudie beschreiben. Der Amerikaner Jack verdient sein Lebensunterhalt als Profikiller und ist hauptsächlich in Europa unterwegs. Nachdem seine Tarnung in Schweden auffleigt zieht er sich in eine italienisches Bergdorf zurück. Dort soll er noch einen letzten Auftrag ausführen, bevor er sich endgültig aus dem schmutzigen Geschäft zurückziehen kann. Bei einfacher Routine bleibts dabei natürlich nicht.

Der Film ist die meiste Zeit sehr ruhig, schlägt dann ganz kurz wieder mächtig auf die Pauke (so auch gleich in den ersten fünf Minuten), nur um dann wieder sehr ruhig zu werden. Der ganze Film ist im großen und ganzen eine One-Man-Show. Man beobachtet Clooney, wie er einen Mann spielt, der hasst was er tut, aber dem ganzen nicht entkommen kann. Nebenbei interagiert er etwas mit der italienischen Bevölkerung und versucht nicht zu sehr als Fremdkörper aufzufallen. Manche würde das sicher als langweilig beschreiben. Und ja, der Film hat auch ein paar Längen, aber dabei liegt die ganze Zeit eine derartige Paranoia in der Luft, dass eigentlich ständig Anspannung herrscht.

Ich fand ihn gut, nicht perfekt, aber gut.

Die Sneak am letzten Montag brachte dann Max Schmeling von Uwe Boll. Ja, DER Uwe Boll, der die letzten Jahre einige Videospielverfilmungen in den Sand gesetzt hat. Mit diesem Film wollte er sich wohl eine Prise Anspruch in die Vita holen. Ob das so recht gelungen ist?

Der Film ist, wie sollte es anders sein, eine Biographie der deutschen Sportler-Legende Max Schmeling (Boxweltmeister von 1930 bis 1932, später Inhaber der deutschen Coca-Cola-Lizenz) und zeigt seine "großen" Jahre von 1930 bis 1950. Soweit so gut.

Die Hauptrolle ist mit Henry Maske besetzt, ebenfalls eine deutscher Boxer - für die, die das nicht wissen. Und hier beginnen die Probleme des Films: Die Box- (und Trainings-)szenen sind ansehnlich coreographiert, spannend geschnitten und im Gegensatz zu  den Rocky-Filmen stecken die Boxer nicht Runde über Runde einen Volltreffer nach dem anderen weg. Die übrigen Szenen sind jedoch die meiste Zeit hölzern gespielt und unfreiwillig komisch. Das liegt zu einem daran das Henry Maske nunmal kein Schauspieler ist und oft so wirkt als liest er seinen Text einfach nur ab, ohne die Spur einer Gefühlsregung in die Szene zu legen. Zum anderen liegt das auch am kaum verborgenen sächischen Dialekt des Hauptdarstellers. Beides Zusammen sorgte dafür, dass immer viel gelacht wurde im Kinosaal.

Dazu kommt noch, dass ein Film der in der oben genannten Zeitperiode spielt, natürlich nicht ohne Nazis auskommt. Die bleiben aber (bis auf den Reichssportminister) eher in Statistenrollen hängen. Die Untaten werden vom Protagonisten meist mit einem naiven "So schlimm wird's schon nicht" oder "Wird schon wieder alles gut" abgetan. Mehr gibt's zu dem Thema dann auch nicht.

Ich hab schon deutlich schlimmere Uwe Boll-Filme gesehen, aber ein Meisterwerk ist das hier auch nicht.

Gestern gab's dann noch mit Duell der Magier einen Film, der schon eine Weile läuft, es aber bisher nicht in unser Programm geschafft hat. Das lag zum einen an Terminproblemen, zum anderen auch daran, dass der Trailer irgendwie trashig wirkte und wenig Lust auf den Film machte. Damit hab ich ihm vielleicht etwas unrecht getan. Der Film ist vielleicht ein bisschen Klischee-überladen und vorhersehbar, hat aber auch einige nette Einfälle zu bieten.

Dave ist ein halbwegs normaler zehnjähriger Junge, der sich als der Erbe Merlins herausstellt und damit der Auserwählte Magier ist, nach dem Merlinschüler Balthazar schon seit Jahrhunderten sucht. Durch ein Ungeschick befreit Dave auch Balthazars Erzfeind, doch bevor schlimmeres passiert, sperren sich die Magier nach einem kurzen Kampf gegenseitig in ein magisches Gefängnis, das sie für zehn Jahre festhält. Als Dave das Chaos um ihn herum erklären will, wird ihm ein Nervenzusammenbruch unterstellt und es ist vorbei mit dem Normal sein. Schnitt, zehn Jahre später: Dave ist jetzt ein menschenscheuer, aber genialer Physikstudent, der nicht recht weiß, wie ihm geschiet als ihn sein Schicksal wieder einholt.

Der Film ist von Disney, also durchaus etwas scharz-weiß gezeichnet, was die Charaktere betrifft, allerdings sind darunter ein paar ganz schillernde Gestalten, etwa der "böse" Zauberlehring Drake, der Parodie auf Chris Angel darstellen dürfte. Jay Baruchel ist als überforderter Zauberlehring eine Topbesetzung, Alfred Molina (Doctor Octopus in Spiderman 2) als Bösewicht ist immer wieder eine Freude. Aber auch Nicoals Cage macht eine ganz gute Figur. 

Die Handlung ist eigentlich solala, aber es blitzt und strahlt in vielen verschiedenen Farben, dazu ein paar ansehnliche Zaubertricks- und Duelle. Der Film ist kurzweilig und unterhält.

Soviel dazu. Heute Abend steht die letzte Sneak in Passau, spätestens Mittwoch schlage ich dann in der neuen Wohnung auf.

Bis bald!
NTL
27.09.2010 15:14 Verlinken
Avatar
Datum: 27.09.2010 18:35
Also so ziemlich genau das, was ich mir von den Filmen dachte.
Schlechte Anime, Manga oder Bücher? Schreib sie hier rein!

Was passiert, wenn Bella nicht das Schlimmste war? Lest selbst: Review of Doom
Avatar
Datum: 27.09.2010 20:55
Resident Evil hab ich auch erst gerade gesehen. Es ist wie du sagst, Gehirn aus, über das ballern freuen. Ich hab versucht Logik hinein zu bringen (also nicht in die Zombies), aber es funktioniert echt nicht.
Duell der Magier hat mir ganz gut gefallen. Ich bin einfach ein Nicolas Cage fan. :)
Ein Film der mich mal überrascht hat von den Amis war Predators. Einige Klischees wurden einfach mal umgekrempelt, das hat mir echt gefallen. :)

Mit freundlichen Grüssen
TorturNight
The world is dark. So, come to my side, 'cause I have cookies.


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