| November (Dom Dinge, nanowrimo, Schreiberei) | |
Ich hab mich dieses Jahr zum NaNoWriMo angemeldet, einem Schreibwettbewerb mit dem Ziel in der Zeit zwischen 1. November, 0:00 Uhr, und 30. November, 23:59 Uhr, eine Geschichte mit mindestens fünzigtausend (50.000) Worten zu Papier zu bringen. So muss nicht fertig oder gut sein, sondern einfach nur die Mindestwortzahl erfüllen. Der NaNoWriMo sieht sich als Anreiz, um endlich mal mit einem Romanprojekt in die Gänge zu kommen und den ersten Entwurf niederzuschreiben. Editieren muss man oder so noch hinterher. Um überhaupt ein reelle Chance zu haben, dieses Ziel zu erreichen, liegen meine anderen Freizeitaktivitäten für diesen Monat fast vollständig auf Eis. Kein Animexx-Treffen, keine neuen oder alten Videospiele zocken, neue Serienepisoden, nur während ich am Crosstrainer ackere, keine Ausgeh-, RPG- oder Brettspielabende und hoffentlich schaffe ich es auch mich endlich wieder etwas mehr vom zielosen durchs Web surfen abzuhalten. Vermutlich sollte ich dann auch Kino mit auf diese Liste setzen, aber ich weiß noch nicht ob ich das übers Herz bringe, vor allem weil da auch noch ein Ziel zum Jahresende erfüllt werden will. Jedenfalls wird die Zahl der Blogeinträge im November vermutlich auch noch geringer als sonst schon ausfallen. Ihr wurdet gewarnt informiert :) Und alle, die nicht mehr wissen wollen, als diese kurze Abwesenheitsnotiz, können an dieser Stelle aufhören zu lesen. Für alle Interessierten, hier ein bisschen mehr zu meiner Motivation, daran teilzunehmen: Ich weiß nicht, wann ich das erste Mal vom NaNoWriMo gehört habe. Es liegt jedenfalls schon ein paar Jahre zurück und immer dachte ich "Coole Idee, solltest du einfach mal mitmachen". Nun, 2010 hatte ich gerade erst mit der neuen Arbeit begonnen und musste mich noch in meinem neuen Leben zurecht finden. 2009 musste ich mich gerade um die Diplomarbeit kümmern (zumindest offiziell) und 2008 hieß es gerade auf die Diplomprüfungen lernen (zumindest offiziell). Ich weiß nicht, ob ich 2007 schon davon wusste, aber wenn ja, dann hab ich in diesem und den Jahren davor sicher auch eine passende Ausrede gefunden. Und so ging's auch dieses Jahr wieder los: "Eigentlich könnte ich dieses Jahr ja echt mitmachen, aber...". Tja, was aber? Eigentlich ganz viel sogar. Das mag jetzt wie ein Luxusproblem klingen, aber irgendwie bin ich die letzten Wochen und Monaten in einen Freizeitstress geraten. Fast alle Tage der Woche waren mit irgendwas belegt (neben meinem Vollzeitjob und Haushalt, versteht sich). Kinofilme und Sneak Previews (die hier unbequem spät laufen), RPG- und Brettspielabende, zwei oder mehr Multiplayerabende (XBox/Pc) pro Woche, dazu noch die ganzen Serien, die ich sehen "muss" und an den Wochenende natürlich auch was mit Freunden unternehmen, weil ich Angst habe sonst in meinem Kaff hier vereinsamen. Alles Dinge die mir Spaß machen (ich verwende das Wort "eigentlich" an dieser Stelle nicht, denn sie machen mir ja Spaß). Und gleichzeitig bin ich von Woche zu Woche irgendwie unzufriedener und ausgebrannter geworden. Eigentlich wollte anfang des Jahres endlich wieder richtig anfangen zu schreiben (Halt abseits vom Blog, Prosa), ich habe Ideen für eine Fortsetzung meines FF7-Fics, eine FF10-Fic, mehrere OneShots und einen oder sogar zwei eigenen Fantasyromanen in der Schublade. Aber es sind seitdem glaub ich keine 1000 Worte zusammen gekommen. Veröffentlicht hab etwas ich zuletzt 2009, als ich YAMTAL endlich fertig bekommen habe, aber schon mit der Überarbeitung ist es nie was geworden. Jedesmal, wenn ich mir dachte, da kommt ein freier Abend auf mich zu, da kann ich dann endlich losschreiben, wurde ich dann trotzdem wieder zu irgendwas eingeladen (was mir im Normalfall Spaß machte, keine Frage) oder hab mir sogar selbst jemanden gesucht, um was zu unternehmen. Und bei Dingen, die mir weniger Spaß machten, saß ich dann oft da und dachte, ich würd jetzt lieber schreiben. Aber wenn ich tatsächlich mal allein daheim saß, Zeit hatte und vielleicht am nächsten morgen nicht aufstehen musste, was tat ich dann? Im besten Fall Wäsche waschen oder putzen, aber meistens lief es auf Couch/Fernseher oder noch schlimmer sinnfreies Websurfen, wo ich alle 30 Minuten bei der selben Webseite vorbeischaute, weil sich ja was getan haben hätte können. (Analoges lässt sich übrigens auch zu den Themen "Bessere Wohnung suchen", "Japanurlaub planen", "Lebensgefährtin finden", "Weiterbilden" und "Über neues Auto informieren" sagen). Im Endeffekt hab ich mir selber was vorgelogen und mir immer gesagt, ich könnte ja losschreiben, wenn ich nur Zeit dafür hätte. In Wahrheit hätte ich mir die Zeit einfach nehmen müssen, aber nicht getan, weil prokrastinieren einfacher ist oder ich Angst habe, als langweiliger Stubenhocker, der zu wenig unter Leute kommt, zu gelten (was aber vermutlich eh irgendwo der Wahrheit entspricht). Jedenfalls haben sich also auch wieder jede Menge "Gründe" angesammelt, auch dieses Jahr den NaNoWriMo auf nächstes Mal, bestimmt! zu verschieben... Ihr wartet auf das letzte "Aber", oder? ;P Jedoch (*g*) gab's ein kleinen Tropfen, der mein Ausredenfass zum Überlaufen brachte. Am vorletzten Freitag, nach der Sneak (die immerhin um halb 2 Uhr morgend aus war), meinten ein paar Freunde "Los, Dom, wir gehen noch ein Bier trinken". Schlechter Nein-Sager, der ich immer schon war, verhalten meine schwachen Proteste, dass ich ein paar Stunden später Wohnung putzen und eine ganze ToDo-Liste abzuarbeiten hätte, bevor die Gäste zum Poker spielen kommen, ungehört. Also kam ich etwas grummig mit. Unsere lief Gruppe erst in die falsche Richtung, dann machte uns die angepeilte Kneipe vor der Nase zu und mir war auch furchtbar kalt, weil ich nicht mit einem Spaziergang durch das nächtliche München im Oktober gerechnet und keine passende Jacke dabei hatte. Also verabschiedete ich mich vor der geschlossenen Kneipe vom Rest und marschierte frierend und grantig zurück zum Auto. Als ich losging war ich echt sauer, nicht nur wegen dem unnötigen Spaziergang und meiner Müdigkeit, sondern auch weil ich als alt bezeichnet wurde, weil ich die Nacht wegen des vollen Tagesplans danach nicht durchmachen wollte. Weil andere Freunde, mir kurz zuvor wieder deutlich gemacht haben, dass ich schon viel zu lange sage, ich suche mir bald eine neue Wohnung, aber es nicht tue. Weil meine Schwester sich mit einer Freundin als Besuch für zwei Tage angekündigt hatte, zu einer Zeit wo mir eher nach Ruhe war. Mittellange Spaziergänge durch die kalte Nacht wirken allerdings recht befreiend auf meinen Kopf. Bis ich am Auto ankam, war ich nicht mehr sauer und hatte genug Zeit für Ursachenergründung gehabt. Meine Kumpels wollten schließlich nur Zeit mir verbringen und mich mal wieder ein bisschen unter Leute bringen. Meine Freunde wollen mich auch nur einfach und öfter sehen und eigentlich weiß ich selber auch, dass mein Münchner-Rand ein Fleck für alte Menschen und Familien ist und meine gegenwärtige Wohnsituation alles andere als attraktiv ist. Und über den Besuch meiner Schwester und meiner Freundin hab ich mich gefreut und wir hatten dann auch ein paar lustige Tage (an denen ich dennoch zu meiner benötigten Ruhe kam). Alles Dinge über die ich froh und für die ich dankbar bin. Es war nur gerade alles etwas viel geworden und meine Unzufriedenheit hatte an diesem Abend wohl einen Gipfel erreicht. Und deshalb hab ich irgenwann nach 2 Uhr morgens in der kalten Maxvorstadt Münchens beschlossen, dass ich eine Auszeit von meiner üblichen Freizeitgestaltung brauche. Ein bisschen formatieren und neu aufsetzen quasi, oder zumindest defragmentieren. Und der NaNoWriMo kommt mir dafür gerade recht. Aus zwei Gründen sogar. Der eine ist, dass ich nun einen Monat einen guten Grund habe zu allem anderen "Nein" zu sagen. Ich muss schließlich schreiben. Am Ende des Monats weiß ich dann hoffentlich, was mir fehlt bzw. was nicht und was ich vielleicht doch streichen könnte. Der zweite Grund ist aber eigentlich noch wichtiger. Einer meiner Träume ist es nun mal irgendwann zu meinen Lebzeiten mindestens ein Buch zu veröffentlich und das klappt nunmal nur, wenn man es auch schreibt. Also heißt es in die Gänge kommen und endlich wieder produktiv anfangen zu schreiben. Der NaNoWriMo ist dafür glaub ich genau der richtige Antreiber. Ich habe keine Ahnung, ob ich die 50.000 Wörter bis zum 30. November wirklich schaffe, aber selbst wenn's nur 25.000 werden sollten, ist das schon deutlich mehr als alles, was ich die letzten zwei Jahre geschafft habe. Andererseits, sollte ich es in einem ganzen Monat, dessen Freizeit ich mir fast ausschließlich für's Schreiben freihalte, nicht schaffen auf zumindest 25.000 Wörter zu kommen, dann zeigt mir dass zumindest auch, dass es mir als Schriftsteller vermutlich eh nichts wird (zumindest nicht, während ich einen nicht gerade anspruchslosen Vollzeitjob habe). So oder so, ich erhoffe mir am Ende dieses Monats ein unzufriedenes Hintergrundrauschen aus meinem Leben getilgt zu haben. Wow, so eine Textwand gab's schon lange nicht mehr hier Blog... ^^' Gute Nacht! :) NTL |
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| 31.10.2011 12:03 | Verlinken |
NguyenTranLoc: Sanity is for the weak
Links hierher:
http://www.animexx.de/weblog/6408/499673/
http://desu.de/HJzSWcD
http://www.animexx.de/weblog/6408/499673/
http://desu.de/HJzSWcD
Mein Profil: *klick* ^^
Nein, muss sie nicht. Man kann schreiben, in welcher Sprache man auch immer will. Gibt auch jede Menge Subforen in den unterschiedlichsten Sprachen. Die Ursprungsidee kommt halt aus den USA(?), deshalb ist die Seite auf englisch.
Finde das Projekt ehrlich gesagt sehr interessant. Vielleicht mach ich ja nächstes Jahr auch mit. Für dieses ist es (wahrscheinlich) zu spät zum Anmelden. Oder?
Mein Profil: *klick* ^^
Bei mir wirds dieses Jahr auch wieder nix mit nanowrimo, wegen uni, wie die letzten jahre auch. der november ist für miche infach n unsäglicher zeitpunkt, august wär mir lieber... *seufz*
Ich wünsch dir, dass dus schaffst und hinterher auch die anderen erkenntnisse hast, die du dir wünschst, Dom! ^_^!
-Blade of Tyshalle by Matthew Stover
Ja, November ist für Studenten nicht sehr toll. Da fallen immer Referate, Prüfungen und Essays an. So für zwischendurch halt, damit sie sehen, dass wir auch ja was lernen. :)
@NTL
Mach dir ein Profil auf NaNo! D:
Will sehen, was du da so schreiben würdest. >_<
Aber was du hier so schreibst, ist so ziemlich das, was mir immer passiert. Immer weiter aufschieben, weil dies und jenes.
NaNo ist für mich eine Probe: Kann ich einen Roman schreiben? Kann ich selbst unter Zeitdruck was liefern und lasse mich nicht demotivieren durch meinen Perfektionismus?
Was passiert, wenn Bella nicht das Schlimmste war? Lest selbst: Review of Doom
- Mark Twain
Kritikergilde
Nah, ich meinte nicht die Seite selbst... sondern eher für das Projekt. ^^
Mein Profil: *klick* ^^
thegreatL
> Mach dir ein Profil auf NaNo! D:
Hab ich doch D:
> Will sehen, was du da so schreiben würdest. >_<
Ich nehme an, du meinst du als Expose? Ich glaub nicht, dass es jetzt so spannend wäre da meinen Steckbreif auszufüllen ;)
> NaNo ist für mich eine Probe: Kann ich einen Roman schreiben? Kann ich selbst unter Zeitdruck was liefern und lasse mich nicht demotivieren durch meinen Perfektionismus?
Amen, Schwester. Zu hohe Ansprüche an mich selbst ist es auch, was mich von so vielem abhält. Ich mein, wenn es etwas wert ist getan zu werden, dann ist es auch wert richtig und gut getan zu werden.
Ich mach dieses Jahr zum dritten Mal mit und find auch die Community dort wirklich cool. Es fühlt sich im Forum und auf Treffen ein bisschen so an, wie auf einem Festival für Schreiberlinge.
Alle sind gut drauf, haben ein Gefühl von Gemeinschaft und wollen das beste aus dem Monat machen.
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg!
Bdenke bitte: schreiben ist ARBEIT. Du hast damit quasi zwei Jobs und auch wenn ich nicht weiß was genau dein Haupt-Job ist, intensives schreiben ist mal, vor allem über mehrere Tage hinweg, richtig knackig anstrengend wenn du über mehrere Tage oder gar Wochen machst.
Was das alt werden angeht... find dich damit ab. Du bist alt. Scheiße, sogar ich bin alt. ^^ Nicht das ich dich von deinem kleinen Selbstfindungs-Trip abhalten möchte, Gott bewahre, aber ich sehs ja schon im Vergleich zu vor zwei Jahren bei mir selbst. Uns und zwei Hübschen trennen ja auch noch mal ein paar Jährchen. Die Zeit macht halt vor niemandem Halt.Die Punkte die du angesprochen hast kenne ich selber ganz gut, ich bin aktuell in einer ähnlichen Phase wo ich nur wenig produktiv bin, weil bei mir das Zocken aktuell sehr prominent ist. Anstatt zu schreiben, und ich habe da genau wie du ein paar Feuer im Eisen, hocke ich mich lieber hin und versurfe einfach ein wenig Zeit. Oder ich spiele. Oder betreibe einfach ein wenig sinnlosen Chat mit Freunden und Bekannten, die nicht in der NÄhe wohnen, sodass ich sagen könnte "Bock aufn Bier? Dann komm eben rüber."
Ich würde allerdings nicht so wie du an so einem Projekt mitmachen, jedenfalls nicht unter den Umständen. Es ist vollkommen legitim sich einfach mal ein wenig in den Arsch zu treten oder treten zu lassen. Das braucht man manchmal einfach. Aber das Schreiben soll, trotz dessen das wir uns einen Traum teilen, für mich immer noch ein Hobby sein. Ein Hobby das mir Spaß macht. Wenn ich mich dazu ZWINGEN muss läuft für mich etwas verkehrt. Ich brauche mich nicht zu etwas zwingen was mir Spaß macht. Wenn ich Freizeit habe, gehe ich nach Priorität. Ich tue das was mir den meisten Spaß bringtn, also aktuell eben zocken. Ich hatte vor gut zwei Monaten ne Phase wo ich wieder aktiv geschrieben habe... knapp 60 Seiten in drei Tagen. Und es war toll, und es hat Spaß gemacht, aber es hat eben auch nicht gehalten (aus verschiedenen Gründen). Der Punkt ist: gerade das Schreiben muss wie ein Freier nach einer halben Stunde einfach kommen. Wenn ich mich zu etwas peitschen muss, was mir Spaß bringen soll, dann stimmt irgendwas nicht. Dann bin ich vielleicht gerade einfach nicht in der Stimmung oder was auch immer. Und wenn du seit 2009 nix fertig gestellt hast (ist YAMTAL echt schon wieder SO lange her?!), na und? Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Und wie lange bist du nun schon Schreiber? 10+ Jahre? Man darf sich irgendwann auch mal ne Auszeit gönnen. Das Gehirn einfach wieder tanken und ein klein wenig gammeln lassen. Nimms dir nur nicht zu Herzen *auf Schulter klopf*
~Zufälligen Weblogkommentar erhalten? Was bedeutet das?
~Seien wir doch einmal subjektiv...
~Was ihr noch nicht über Anime wusstet