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Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Lange überfällige Filmreviews (Kino, Reviews, Sneak Preview)
Ich erwähne sicher nicht zum ersten Mal, dass sich ein Anzahl von Blogeinträgen angesammelt hat, die endlich mal abgearbeitet gehört. Die letzten Wochen haben das Aufschieben ziemlich leicht gemacht. Zuerst war's der NaNoWriMo, dann getrennte Pc- und Internetprobleme, schließlich gefolgt von genervten Lustlosigkeit und dem Ziel sich nur noch irgendwie in den Weihnachtsurlaub zu retten.

Das Problem mit dem Aufschieben ist, dass sich dann immer mehr Arbeit anhäuft bis eine kritische Masse entsteht. Je nachdem in welchem Umfeld man sich bewegt, kann das dann bedeuten, dass jemand anderes den Karren aus dem Dreck holen muss oder dass ein Projekt einfach fallen gelassen wird. Auch ich habe kurz überlegt, ob es sich überhaupt lohnt jetzt über Filme zu bloggen, die teilweise gar nicht mehr im Kino laufen. Aber irgendwie streikt der Perfektionist in mir einfach sieben Kinofilme unter den Tisch fallen zu lassen.

Deshalb bekommt ihr jetzt Reviews zu alle den Filmen, die ich im Dezember, November und teilweise auch Oktober gesehen habe - aber das ganze vielleicht eine Spur weniger ausführlich als sonst... ^^'

Fangen wir an mit Conan, das Remake von Conan - Der Barbar von 1982. Das Orginal ist zweifelsfrei ein Meilenstein in der Karriere von Arnold Schwarzenegger und auch für die Verfilmung von Fantasy an sich (Wer das Orginal noch nicht kennt, schaut ihn euch mal mit ein paar Freunden an, köstliche Unterhaltung und er ist nicht so schlecht wie sein Ruf, nur halt sehr achtziger ^^).

Das Remake ist, hm, sehr modern. Schicke Effekte, schicke Kulissen und schicke Schauspieler bzw. hässliche Schauspieler für hässliche Rollen. Die Kämpfe kann man vermutlich auch als ansehnlich beschreiben, aber insgesamt ist der Film irgendwie seelenlos und nimmt sich deutlich zu ernst.

Die Handlung entspricht mehr oder weniger dem Orginal. Barbarenstamm wird von noch viel barbarischerem Stamm überfallen, ein einzelner Junge überlebt, wächst zum Superkämpfer heran und bekommt irgendwann die Gelegenheit zur Rache.

In einer Sneak Preview gab's dann mal 30 Minutes or less, eine Actionkomödie mit Jesse Eisenberg (Zombieland, The Social Network) in der Hauptrolle.

Nick ist ein draufgängerischer Fahrer und arbeitet als Pizzabote für einen kleinen Laden, der den Filmtitel als Motto trägt. Das ist für die Handlung des Films, aber mehr weniger überflüssig, denn eigentlich gehts darum, dass Nick in die Fänge zweier Taugenichtse gerät, die ihn in eine Bombenjacke stecken und ihn zwingen, für sie einen Bank zu überfallen. Es folgen Verfolgunsgjagden, Verwechslungen, zwischenmenschliche Probleme und der eine oder andere gelungene Gag.

Der Film ist nichts besonderes, aber auch nix besonders schlechtes. An zwei oder drei Stellen musste ich schon sehr herzhaft Lachen.

Die nächste Sneak berscherrte mir mit Carnage einen echten Leckerbissen von Roman Polanski. Jodie Foster, John C. Reilly, Kate Winslet und Christoph Waltz als zwei Elternpaare, die einen Konflikt ihrer Söhnen zivilisiert klären wollen, und dabei jedoch immer weiter selbst in einen Streit mit wechslenden Fronten abdriften, bei dem nach und nach alles an höflicher Oberflächlichkeit und bürgerlicher Selbstkontrolle wegbröckelt. Ein meisterhaftes Kammerspiel. Jodie Fosters zornig verkrampfter Hals hätte seinen eigenen Oscar verdient. 

Einer der Filme, den man 2011 gesehen haben sollte!

Als nächstes war ich in Zwei glorreiche Halunken. (O-Titel: The Good, the Bad and the Ugly) Nein, ausnahmsweise mal kein Remake, sondern das Orginal von 1966 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Der Film gilt als einer der besten Spaghettiwestern überhaupt, ein Genre das an mir so ziemlich komplett vorbei gezogen ist, aber zum Glück gibt's Kinos die dann und wann noch Klassiker bringen (auch wenn ich einem Kollegen danken muss, dass er mich darauf aufmerksam gemacht hat). Das musikalische Haupthema des Films kennt vermutlich jeder, auch wenn er es nicht mit diesem Film verbindet.

Ich muss sagen, war schon ein Erlebnis. Cineast hin oder her, Filme aus den 70ern oder noch früher sehe ich selten bis gar nicht. Das ist schon ein Blick zurück in eine andere Zeit und auf eine andere Art des Geschichtenerzählens. Der Film ist mit 177 Minuten sehr lang, nimmt sich aber auch richtig viel Zeit seine Charaktere aufzubauen, deren Beziehungen untereinander vorzustellen und den zentralen Konflikt aufzubauen. Der Film enthält auch irgendwie alles was man von einem Western erwartet, inklusive ein kleines Kapitel amerikanischer Bürgerkrieg. Kritisieren kann man sicherlich, dass der Held ein oder zweimal zu oft durch puren Zufall gerettet wird. Das kommt heute nicht mehr so gut an. Trotzdem zählt Zwei glorreiche Halunken sicherlich zurecht zur den zeitlosen Klassikern.

Die nächste Sneak brachte dann das Shrek-Spin Off Puss in Boots. Wie der Titel unschwer verrät steht diesmal der gestiefelte Kater im Zentrum eines neuen Abenteuers im irren Märchenland der Shrekwelt (WANN der Film chronologisch einzuordnen ist, kommt leider nicht raus). Der Film ist kurzweilig, wie von Dreamworks erwartet phenomenal gut animiert und der "große Augen"-Gag des Katers wird auch nicht überstrapaziert. Allerdings gehen die guten Gags ziemlich schnell aus und Handlung verliert auch irgendwann an Fahrt (trotz viel Action auf der Leinwand). Am Ende hat man einen kurzweiligen Film, der aber nicht weiter in Erinnerung bleiben wird (außer vielleicht wegen dieser Katze). Shrek 1 und 2 waren deutlich besser.

Und dann noch ein Sneak-Film (merkt man, dass ich regulär kaum noch ins Kino komme? ^^'), The Help, mit Emma Stone. Der Film ist halb Drama und halb Komödie und dreht sich um das Leben afro-amerikanischer Haushaltshilfen in den 60er-Jahren, kurz bevor die Bürgerrechtswegung so richtig in Fahrt gelang. Die Hauptrolle spielt die junge Journalistin Skeeter (Stone), die im geheimen die Hausmägde ihrer Freundinnen interviewt, um deren Erlebnisse in einem Buch festzuhalten, zur damaligen Zeit ein gefährlicher Tabubruch, der nicht einfach nur einen Skandal auslösen würde, sollte es herauskommen.

Der Film schafft's einen fröhlich zu stimmen, und das obwohl man mit rassistischen Ungerechtigkeiten und Einstellungen konfrontiert wird, die einen - zumindest mich - einfach nur anwidern (vor allem, wenn man bedenkt, dass es immer noch Menschen gibt, die so denken).

So, und letzte Woche war ich dann doch mal wieder regulär im Kino und hab mir In Time angesehen, ein SciFi-Actionkrimi mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried.

In der nicht näherbestimmten, aber nicht allzufernen Zukunft ist die Menschheit genetisch unsterblich geworden. Niemand wird körperlich mehr älter als 25. Um allerdings Überbevölkerung zu vermeiden, bleibt den Menschen nur noch ein Jahr, danach sterben sie. Ihre verbleibende Zeit wird ihnen zu jeder Zeit am linken Unterarm angezeigt. Und Lebenszeit ist die einzige verbliebene Währung der Welt. Kaffee kostet 3 Minuten, eine Busfahrt eine Stunde Lebenszeit und auch Lohn wird so ausgezahlt. Und während die Reichen praktisch unsterblich sind, hangeln sich die untersten Schichten von Tag zu Tag durch. So auch Protagonist Will (Timberlake), der jeden Tag mit weniger als 24 Stundenlebenszeit erwacht. Bis er eines Tages an einen des ewigen Lebens müden Sonderling gerät, der ihm mehr als ein Jahrhundert an Lebenszeit schenkt. Was am Anfang wie ein unglaubliches Geschenk wirkt, bringt bald auch jede Menge Ärger mit sich.

Der Film hat eine geniale Prämisse, verliert meiner Meinung nach in der zweiten Hälfte etwas den Fokus und versteift sich auf einen zwecklosen Revolutionsplot, der nicht so wirklich irgendwo hinführt. Dennoch war der Film kurzweilige Unterhaltung und lässt zumindest anfangs ein bisschen über das Wesen der Lebenszeit und Unsterblichkeit nachdenken.

So, fertig. Puh, was für ein Marathon-Eintrag. Ich sollte ihn vermutlich noch einmal Korrekturlesen, aber ich bin gerade zu müde ^^'
Morgen, bis dahin lebt bitte mit den Schreibfehlern ;P

Meine Statistik hab ich heute auch mal wieder aktuallisiert, ich hab's mittlerweile auf 52 im Kino gesehene Filme gebracht dieses Jahr. Minimalziel also erreicht. Und drei oder vier Filme sollten diese Woche noch dazukommen :D

Aber jetzt erstmal gute Nacht!
NTL
25.12.2011 22:07 Verlinken
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Datum: 26.12.2011 20:16
The Carnage und The Help - zwei glorreiche Hallunken warhscheinlich aus purer Neugier - klingen nach zwei Filmen für mich^^

Also vielen Dank für die Empfehlungen :3

PS.: In Time klingt nach Stoff für eine richtig schön düstere Dystopien Novel, aber deiner Review zufolge wurde es eher recht flach gehalten. Schade =/
Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.
- Mark Twain

Kritikergilde
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Datum: 28.12.2011 11:22
> Also vielen Dank für die Empfehlungen :3

Gerne doch ^^
If you try and don't succeed - cheat! Repeat until caught, then lie.


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