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Starcraft; Legends of the Amaru; Legend of the 4 horsemen

Kapitel 2: The 7 day theory
von

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peace and war

Bevor er richtig losgeht, will ich noch eine Änderung erklären, welche bei mir schon in allen Kapiteln durchgeführt wurde, doch bei den Versionen auf mexx nicht.

Keith heißt nun Liz
 

gut, viel spaß beim lesen

M.
 

2 the 7 day theory 6 peace & war
 

From Tortuga 2 Lacrima Belli. From Sparta 2 Augustgrad. Everywhere we had times of peace. And everywhere we had times of war.
 

Freitag, 21:42…Sparta, auf Lacrima Belli
 

Stille kehrte unter den Soldaten auf dem Exerzierplatz ein, als Jim Raynor das Podium betrat.

Niemand wagte es zu sprechen, während der Commander zum Mikrophon schritt und so waren die einzigen Geräusche, abgesehen vom Lärm, der vom Spaceport herüberwehte, die Schritte von Raynor.

Doch dann mischte sich eine flüsternde Stimme unter die Geräusche.

„Jay lässt mal wieder auf sich warten.“ murmelte Capone Chris zu.

Raynor erreichte das Mikrophon, stellte sich davor und fing an.

„Es erfüllt mich mit Stolz, dass so viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind und ich kann mir vorstellen, dass Ihr alle darauf brennt, euch in die Schlacht zu stürzen.“ sagte Raynor in das Mikrophon, wobei man merkte, dass er nicht sehr begeistert war, vor all diesen Menschen eine Rede halten zu müssen. Aber Sam hatte ihn dazu überredet, dass er zumindest so lange eine paar Worte an die Soldaten richten würde, bis Jaykoff den Part übernehmen könnte.

Daher konnte Raynor es nicht erwarten, dass Jay bald auftauchen und ihn ablösen würde.

„Ich will niemanden belügen und bin daher ehrlich zu euch.“, sagte Raynor, dann fügte er nach einer kurzen Pause hinzu, „Wahrscheinlich werden viele in dieser Schlacht fallen.“

Nun ging ein Gemurmel durch die Reihen.

„Doch ich bin stolz, mit jedem Einzelnen von Euch in diesen Kampf gezogen zu sein. Wer mit mir kämpft,…“ fuhr Raynor fort, dann wurde er unterbrochen und jemand anderer beendete den Satz für ihn.

„…der soll mein Bruder sein.“ endete Jay, der auf das Podium kletterte und sich neben Raynor stellte.

Der Commander seufzte erleichtert auf, aber Jay machte ihm mit einer Handbewegung verständlich, dass er noch fertig reden sollte.

Raynor nickte und erklärte noch: „In ein paar Stunden wird unser Erstschlag erfolgen. Ihr solltet nun die Transporter besteigen und die letzten Stunden noch schlafen.“

„Schlafen kann ich, wenn ich tot bin!“ rief ein Marine irgendwo in der Menge, woraufhin einige Leute lachten und andere zustimmend murmelten.

Jay schüttelte grinsend den Kopf.

Raynor drückte Jay das Mikrophon in die Hand und dieser blickte den Commander mit gerunzelter Stirn an.

„Was erwartest du?“ fragte Jay.

Raynor zuckte mit den Schultern, denn er wusste selbst nicht, was der Captain noch groß zu den Leuten sagen könnte.

Jay wandte seinen Blick vom Commander ab, sah kurz seine Freunde an, welche neben dem Podium standen und zu ihm blickten.

Capone nickte kaum merklich.

Der Captain holte tief Luft, drehte sich dann zu den hundert tausenden Menschen, welche ihn alle gebannt anblickten und sagte mit lauter Stimme in das Mikrophone: „Normalerweise wäre das hier der Zeitpunkt für ein Gebet, aber ich denke ein Gebet würde wenig Sinn ergeben, wenn ich bedenke, dass hier alle Religionen vertreten sein dürften, welche der Menschheit bekannt sind.“

Er legte eine Pause ein, in der er darüber nachdachte, dass die Anhänger der vier Reiter wohl bereits eine eigene Art Religion hatten.

Doch er verwarf den Gedanken es zu erwähnen, weil es dann wohl nur wie ein Glaubenskrieg erscheinen würde, was ihnen bevorstand. Und es war kein Krieg, in dem es um Glauben ging. Nein, es war ein Krieg, wo es um etwas ging, dass so verwinkelt ist, dass es Jay unmöglich schien, es sich selbst zu erklären. Vielleicht ging es in der bevorstehenden Schlacht um Frieden, aber die Tatsache für einen Frieden zu kämpfen klang nicht sehr überzeugend. Für Jay persönlich ging es dabei mehr um Rache. Rache für seinen eigenen Tod. Rache für Alinas Tod. Ebenso Rache für Julias Tod und dem Tod ihres ungeborenen Kindes.

In diesem Augenblick wurde Jay eine Tatsache bewusst. Entweder hatte jeder dieser Menschen vor ihm seinen eigenen, verwirrenden Grund für diese Schlacht, oder irgendetwas anderes lag in der Luft. Jay fand es verdächtig, dass so viele Menschen bereit waren sich in eine Schlacht zu werfen, ohne einen richtigen Grund zu haben.

Es war keine Aussicht auf materielle Entlohnung, soviel war sicher. Jays Blick fiel auf ein paar Marines in den ersten Reihen, welche ihre Visiere geöffnet hatten und gespannt darauf warteten, dass er weiter sprach. Die Personen kamen Jay vage bekannt vor und es dauerte ein paar Sekunden, dann wusste er woher.

Einwohner Korhals waren unter diesen Soldaten. Zwar hatte Jay sie nie persönlich gekannt, aber er erinnerte sich, dass er vor vielen Jahren, ihm selbst kam es vor, als wäre es schon Ewigkeiten her gewesen, dass er diesen Personen auf Korhal begegnet war. Unter anderem erkannte Jay einen ehemaligen Schulkollegen, welchen Jay ein paar Mal beleidigt hatte. Der Captain empfand einen kurzen Stich und er war positiv überrascht, dass dieser ehemalige Mitschüler sich der Armee angeschlossen hatte. Sein Blick glitt weiter und die Pause, die er einlegte, streckte sich immer mehr und mehr. Weitere Personen, die er bereits getroffen hatte. Er erkannte eine Person wieder, welchen er damals in New York getroffen hatte. Es handelte sich um den Polizisten, der damals SWAT auf der Weste stehen hatte. Wahre Terraner. Benannt nach der Welt, auf der sie geboren waren. Terra.

Nun wusste Jay, was er noch sagen könnte.

„Ich blicke mich hier um“, fuhr er fort, „und erkenne einige vertraute Gesichter. Ich sehe Menschen, denen ich früher auf Korhal begegnet war, und Menschen, welche zusammen mit mir auf Terra gekämpft haben. Verteidiger von Antiocha und Überlebende von Salamis stehen hier Seite an Seite. Wir werden alle durch eine Tatsache verbunden. Wir alle haben etwas an die vier Reiter der Apokalypse verloren. Und jeder, der behauptet, dass es nicht so sei, sollte nur an den Untergang Terras denken. Auch wenn einige von uns, noch nie einen Fuß auf den Planeten gesetzt hatten, so war es dennoch immer unsere Heimat…unser Ursprung. Wir alle hatten einen Teil dieser Welt in uns. Der Welt, auf der die Menschheit seine ersten Schritte machten. Es ist egal, dass viele unserer Vorfahren vor langer Zeit von der Erde verbannt worden waren, denn wir alle waren Kinder dieses Planeten, der uns gewaltsam geraubt worden war.“, er machte eine kurze Pause, „Nun ist der Moment gekommen, indem wir Rache üben können, an jenen, die uns alles geraubt haben. Nun ist der Moment gekommen, indem die Menschheit vereint in den Krieg zieht. Seite an Seite. Alle ehemaligen Differenzen sind vergessen, denn wir sind alle Menschen. Wir sind alle Söhne und Töchter der gleichen Mutter. Der Mutter Erde. Nun lasst uns losziehen und den Tod unserer Mutter rächen. Lasst jeden, der sich uns in den Weg stellt, auslöschen.“

Mit jedem Satz wurden die Rufe im Publikum lauter und zahlreicher, denn jeder schien sich mit den Worten des Captains identifizieren zu können.

„Erhebt eure Waffen, schreit ‚Havoc’ und lasst die Götter des Krieges über unsere Feinde niedergehen!“ rief Jay.

Zustimmendes Gebrüll der Massen vor dem Podium war die Reaktion.

„Havoc!“ brüllten sie, während sie ihre Waffen gegen den Himmel richteten und nun darauf brannten, den Untergang Terras zu rächen. Es wusste zwar jeder, wer Terra wirklich vernichtet hatte, doch wussten sie auch, dass Jay keine andere Chance hatte. Und hätte Terra noch existiert, dann wäre die Flotte wahrscheinlich nun dorthin unterwegs, da die vier Reiter dann sicherlich Terra besetzt hätten.

Während die Masse weiterhin brüllte, drehte sich Jay zu Raynor um. Das was er gerade geliefert hatte, war ein Meisterstück von einer Rede gewesen. Nun hatte er die Masse soweit, dass sie ihn bis in die Hölle folgen wollten, wahrscheinlich würden sie das sogar, ohne dass er ihnen den Befehl dazu erteilen würde. Und genau das bereitete dem Captain in diesem Augenblick Sorgen. Nun wollte er Raynor noch raten, dass dieser die Massen bei Bedarf zurückhalten würde, denn in diesem Krieg ging es im Endeffekt nur darum, dass die vier Masterminds gegen die vier Reiter kämpften. Nur würden sich die vier Reiter sicherlich nicht freiwillig auf diese Kämpfe einlassen, sondern zuerst alle verfügbaren Truppen gegen ihre Feinde schicken. Und gegen ein derartiges Aufgebot hätten die Masterminds keine Chance.

Als Jay den Commander sah, war in dessen Gesicht die Bestürzung zu sehen. Doch nicht wegen Jays Rede, sondern wegen der Nachricht, die er gerade von seiner Kontaktperson in New Alexandria erhalten hatte.

Über Funk teilte Raynor dem Kontaktmann mit, dass dieser noch mal mit den Protoss darüber reden sollte, dann, nachdem er die Versicherung erhalten hatte, dass die Protoss ihren Beschluss nicht mehr ändern würden, beendete Raynor die Verbindung.

Jays Gesicht war nun ebenfalls ernst, als Raynor auf ihn zutrat, die beiden vom Podium stiegen und der Commander murmelte: „Wir haben ein Problem.“
 

Freitag, 22:00…Sparta, auf Lacrima Belli
 

Mit zügigen Schritten durchquerten der Commander, der Captain und die drei anderen Masterminds die Schiffe auf dem Spaceport, welche nun auf die Soldaten warteten. Alle schweren Kriegsgeräte waren bereits verladen und zur Flotte im Orbit gebracht worden.

Der Plan, wie Raynor es bis vor kurzem genannt hatte, hatte sich nun geändert. Den der Plan sah vor, dass die Dark’Spirit zuerst in das System von Korhal springen würde um der nachfolgenden Flotte die Feindpositionen und die feindlichen Positionen durchgeben könnte. Aber ein Aufklärungskader der Protoss, welches Shakuras sondiert hatte, hatte nun eine schreckliche Entdeckung gemacht, die die Protoss dazu veranlasste, die Dark’Spirit eine andere Aufgabe zuzukommen. Sie würde nun gänzlich der Schlacht fernbleiben, und stattdessen bei Shakuras verweilen.

„Warum?“ fragte Jay, während Raynor die Protoss verfluchte, weil sie in letzter Sekunde den Plan über den Haufen warfen.

Der Commander blieb stehen, drehte sich zum Captain um und holte tief Luft. Einerseits war er wütend, weil der Plan nun zunichte war, andererseits konnte er die Protoss teilweise verstehen.

„Weil das Warp-Tor von Shakuras ‚scheinbar’ verschwunden ist.“ antwortete der Commander.

„Scheinbar?“, wiederholte Jay skeptisch, „Was heißt hier Scheinbar?“

„Nun, als wir die Zitadelle und den Xel’Naga-Tempel verteidigt hatten, hatte keiner von uns an das Warp-Tor gedacht.“ gestand Chris, wobei er den Kopf senkte.

„Jetzt weiß ich, was mich auf Shakuras gestört hat.“, fiel es Jay ein, „Der Planet zeigte keine Zeichen, dass er bombardiert geworden wäre.“

„Nachdem wir die Oberfläche verlassen hatten, wollten wir damit beginnen, aber die Zurano funkte uns dazwischen.“, erzählte Chris, „Sie blieb außerhalb der regulären Waffenreichweite und schien nur darauf zu warten, dass wir den Planetkiller anwarfen um Shakuras zu rösten. Denn dann hätten sie uns mit dem Planetkiller angegriffen, das stand außer Frage.“

„Das heißt, die vier Reiter verfügen über ein funktionierendes Warptor.“ fasste Jay zusammen.

„Und deshalb wollten Protoss die Dark’Spirit nach Shakuras schicken, denn abgesehen vom Fehlen des Warptores waren dem Aufklärungskader auch ein paar feindliche Scouts begegnet, welche lieber in den Tod gegangen sind, als sich gefangen nehmen zu lassen.“ sagte Raynor.

„Die Protoss vermuten, dass die vier Reiter dorthin wollen.“ murmelte der Captain, während er den anderen den Rücken zuwandte und zwischen zwei Schiffen hindurch an den Horizont blickte, wo die Sonne tiefer sank und der Himmel langsam goldene Züge annahm.

„Würde da nicht ein Beobachter reichen?“ fragte Jay, ohne sich zu den anderen umzudrehen.

Chris, Capone und Mike blickten Raynor interessiert an. Dieser schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Jay, du musst bedenken, dass die vier Reiter nun ebenfalls über vier Schlachtträger verfügen. Wenn sie es schaffen uns lange genug bei Korhal festzuhalten, können sie sich mit den Schlachtträgern absetzten.“

Jay nickte schweigend.

„Außerdem müssen wir bei unserer Armee etwas berücksichtigen, dass bei den Kämpfern unseres Feindes wegfällt. Moral. Wenn die Kämpfe zu lange dauern, wird der Unmut bei unseren Leuten immer größer. Dasselbe gilt für den Fall, dass wir nach den Reitern suchen müssen. Die Reiter können uns also mit einer Hinhaltetaktik zermürben.“

„Und warum ausgerechnet Shakuras?“ fragte Jay und er drehte sich wieder zu den anderen um.

Der Commander war ratlos, aber Mike hatte eine Ahnung.

„Es ist das Zentrum.“, sagte Chris’ älterer Bruder, „Bisher hat sich alles irgendwie um Shakuras gedreht, oder? Denkt doch mal darüber nach. Die Kammer des Lebens, der Xel’Naga-Tempel und schließlich auch die Zitadelle.“

„Die Kammer, der Tempel und die Zitadelle.“ wiederholte Jay murmelnd, dann kam ihm ein Gedanke.

„Vielleicht wollen die vier Reiter gar nicht abhauen.“ murmelte Jay.

„Was?“ fragte Raynor nach.

„Vielleicht wollen die vier Reiter gar nicht abhauen. Vermutlich war dieser Scouttrupp nur auf Shakuras um zu sehen, was mit dem Planeten passiert ist. Schließlich haben wir dort eine Brut ausgelöscht.“ erklärte Jay seine Vermutung.

Der Commander begann zu überlegen und stimmte dem Captain schließlich mit einem Nicken zu.

Die Sonne begann mit dem Horizont zu verschmelzen und die ersten Soldaten trafen nun beim Spaceport ein.

Capone blickte zum Sonnenuntergang und murmelte seinen Gedanken: „Oder die vier Reiter planen einen Angriff.“

Die anderen starrten ihn an und gingen in Gedanken diese Option durch.

„Keine sonderlich positive Aussicht.“ meinte Mike.

„Ist aber ohnehin unwahrscheinlich, da die Reiter nicht einmal wissen, wo Lacrima Belli liegt. Sonst hätten sie uns schon längst angegriffen. Denn schließlich kann man nur von zwei Systemen aus hier her gelangen, so haben es die Protoss geregelt. Und abgesehen vom Sara-Quadranten, ist das andere System das, welches den Planeten Shakuras umgibt. Und dieser ist nun schon lange unter der Herrschaft der vier Reiter gestanden.“ meinte Capone und Chris staunte, denn Capone hatte vor seinem Tod die Amaru verlassen und war auf die entfernte Industriewelt Salamis ausgewandert. Nun war es seltsam, dass er so gut bescheit wusste.

„Ich habe mich damit auseinandergesetzt.“ murmelte Capone, der die Gedanken von Chris mitbekommen hatte.

Raynor nickte zustimmend, denn soviel hatte er aus den Archiven auch schon in Erfahrung bringen können, wenn er nicht unbedingt mit Kerrigan beschäftigt war.

„Und dennoch sollten wir das in Gedanken behalten.“ meinte Jay, woraufhin die anderen nickten.

Raynor hatte sich nun auch beruhigt und sein Zorn auf die Protoss war verflogen. Die Vermutungen, welche er gerade mit den vier Masterminds aufgestellt hatte, ließen ihn die Stationierung der Dark’Spirit als klugen Schachzug sehen, auch wenn damit die Angriffsspitze geschwächt worden war.

„Ich denke es wäre ratsam, wenn wir unsere Feinde überraschen.“ murmelte Chris.

„Und wie willst du das machen?“ fragte Raynor mit einer Mischung aus Neugierde und Entnervung.

Nun war es Jay, der eine Lösung bereit hatte: „Gebt mir die Cadillac, ein Gespräch mit Pablo und Josè, sowie ein paar Stunden. Und wir sorgen dafür, dass die Truppen auf dem Planeten landen können.“

Raynor legte die Stirn in Falten, denn er konnte sich nicht vorstellen, welchen grandiosen Plan Jay nun schon wieder hatte. Aber das war eigentlich immer so.

„Wir wollen in sieben Stunden die letzten Taktiken besprechen.“, sagte Raynor zum Captain, „Es wäre wohl ratsam, wenn ihr dabei sein würdet.“

Jay wechselte kurz einen Blick mit den drei anderen Masterminds, dann nickten sie alle vier.

„Gut, wir treffen uns dann auf der Gantrithor II.“ verabschiedete sich Raynor und verschwand in der Menge, welche nun über den Spaceport strömte und sich auf in die Schiffe begab.

„Captain!“ rief Red vom Einstieg der Reaper her.

Jay drehte sich um, sah Red sie zu sich winken und wie der Antrieb des Schiffes aufleuchtete.

„Jungs, unser Flieger wartet.“ sagte Jay zu den anderen, dann setzten sie sich in Bewegung um noch mit der Reaper den Planeten zu verlassen.

„Zum letzten Mal, wenn alles nach Plan läuft.“ ging es Jay dabei durch den Kopf.
 

Samstag, 00:00…Amaru, über Lacrima Belli
 

Überall trafen die Menschen die letzten Bereitungen für die bevorstehende Schlacht. Manche schliefen, andere versuchten es zumindest und wer einsah, dass der Versuch keinen Sinn machte, überprüfte die Geräte ein letztes Mal, während sich die Flotte im Orbit um Lacrima Belli versammelte. Immer mehr Schiffe schlossen auf und bald mussten die Offiziere die Schiffe vorsichtig steuern, da es sonst zu Kollisionen gekommen wäre.

In jedem Mannschaftsraum sah man die Soldaten die Waffen warten, in jedem Transportraum wurden die Waffensysteme der Fahrzeuge und Walker ein letztes Mal überprüft und in jedem Hangar wurden die Jäger und Transporter gewartet. Einige tollkühne Piloten der Amaru und California nutzten diese wenige verbliebene Zeit um die Jäger zu modifizieren. Sie verzierten ihre Jäger mit ihren persönlichen Logos, wobei eines auf jeden Jäger zu sehen war. Die Initialen der Crew. LP für Legionis Piratarum. Die Legion des Piraten. Technisch wurden nur wenige vereinzelte Jäger modifiziert und meist handelte es sich dabei um einfache Upgrades, denn niemand wollte seinen Jäger so kurz vor einer Schlacht ganz zerlegen. Niemand, nicht einmal Capone. Und dennoch wurde seine geliebte Cadillac zerlegt, während er daneben stand und seinen kleinen Bruder lautstark dafür beschimpfte. Aber dieser ließ sich davon nicht beirren, setzte die Kreissäge wieder an und ließ die Funken sprühen, während er eine weitere Abdeckplatte gewaltsam entfernte und einen Joint rauchte. Unterstütz wurde er dabei von Chris, Pablo, Josè und dArkfighter. Man konnte eigentlich sagen, dass ihnen Mike auch half, da dieser die ganze Zeit beruhigend auf Capone einredete.

Mit einem Krachen fiel die Abdeckplatte zu Boden und Jay machte sich gleich an der nächsten zu schaffen.

Tupac trat neben Capone und sah zu, wie die Cadillac vom Captain auseinander genommen wurde. Ein paar Meter neben dem schweren Jäger stand das Gerät auf dem Boden, welches Jay unbedingt einbauen wollte. Einen Störsender, welcher die Scanner auf Korhal nur auf eines fixieren soll. Auf die Cadillac selbst. Das war der Anfang des Planes. Ein Plan, der gewagt erscheint und doch seine Existenzberechtigung hatte.

Capone gab schließlich auf, seinen Bruder zu beschimpfen und versuchte so gelassen wie möglich, die Zerlegung seines Jägers hinzunehmen.

Er schüttelte den Kopf und drehte sich und erkannte, dass Tupac neben ihm stand.

Eigentlich hatte er ja vor gehabt, wegzugehen, doch nun fiel ihm wieder etwas ein.

„Ich dachte, du wärst ein bisschen verrückter.“ sagte Capone an Tupac gewandt.

Dieser grinste und sagte: „Der Tod verändert nun mal jeden.“

„Jeden, bis auf meinen Bruder.“, seufzte Capone, während eine weitere Abdeckplatte auf dem Boden landete, „Aber bei dir scheint das eine komplette Veränderung zu sein. Soweit ich es mitbekommen habe, warst du zu deinen Lebzeiten wirklich verrückt. Irgendwo ein tiefsinniges Genie, aber dennoch verrückt und unberechenbar.“

„Ein paar tausend Jahre tot zu sein, gibt einem die Zeit noch mal alles zu überdenken und seinen inneren Frieden zu finden.“ erwiderte Tupac.

„Und…?“ fragte Mike vorsichtig.

„Mir fehlt mein altes Leben, denn hier fühle ich mir fremd.“, antwortete Tupac ernst, „Alle, die ich gekannt habe, sind tot. Die Welt hat sich verändert.“

„Nein, die Welt ist untergegangen.“ brummte Capone.

Tupac nickte.

Dann schwiegen die drei, weil niemand mehr wusste, was er darauf sagen sollte.

„Wie es scheint, hat hier jeder seine eigene Geschichte.“ meldete sich dann eine Stimme hinter ihnen.

Die drei drehten sich um und erkannte Kain, der nun zu ihnen trat. Er war kurz nach Tupac in den Hangar gekommen, doch hatte er sich noch zurückgehalten, weil er dem Gespräch der drei gelauscht hatte.

„Jeder hier hat seine Geschichte.“, erwiderte Mike, „Du kannst zu jedem Crewmitglied gehen und sie nach ihren Leben ausfragen. Jeder wird dir eine Geschichte erzählen, welche es wert wäre, niedergeschrieben zu werden.“

Kain nickte nachdenklich, aber Rockwood, der nur selten von Kains Seite wich, blickte Mike neugierig an und fragte: „Wie meinst du das?“

„Ist doch klar, jeder hat diesen Krieg schon am eigenen Leib erfahren.“ antwortete Kain.

Mike schüttelte den Kopf und korrigierte ihn: „Das stimmt nur teilweise. Aber jedes Crewmitglied der California muss schon durch die Hölle gegangen sein.“

„Was?“ fragte Kain irritiert.

„Nun, jedes Crewmitglied der California zeichnet sich dadurch aus, dass es nichts mehr zu verlieren hat. Niemand auf diesem Schiff kümmert sich darum, ob er den nächsten Tag noch erlebt, oder nicht. Vielleicht sind einfach nur ein paar Leute dabei, die nur durchgeknallt sind, aber die meisten haben schon genügend Rückschläge im Leben erlebt, um ihren Lebenswillen verloren zu haben.“ erklärte Mike.

Kain folgte Mikes Erklärung interessiert, aber auch erschüttert.

„Ein paar der Crewmitglieder haben schon gescheiterte Selbstmordversuche hinter sich.“ beendete Mike.

Kain blickte sich nun im Hangar um und konnte es einfach nicht glauben, dass einige der Crewmitglieder schon versucht hatten, sich das Leben zu nehmen. Wo er hinblickte, herrschte ausgelassene Stimmung. Nun wurde es Kain bewusst, zwar hatte ihn das schon irritiert, als er die California durchquert hatte, doch nun erst fiel es ihm bewusst auf. Auf dem ganzen Schiff herrschte Euphorie.

„Sie freuen sich auf den Tod.“ sagte Mike und lachte einmal kurz auf.

„Aber…aber…“ stammelte Kain entsetzt, während nun auch Prince und Odin hinzukamen.

Capone legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Die Hölle liegt im Auge des Betrachters. Jeder hat für sich die Hölle durchquert. Und jetzt stehen sie hier, um ihren Leben wenigstens noch einen letzten Sinn zu geben und um ihren inneren Frieden zu machen.“

„Aber…was kann so schlimm sein, dass man seinen Lebenswillen verliert?“ fragte Kain, der sich das einfach nicht vorstellen konnte.

Capone schüttelte den Kopf, denn er wusste nicht, wie er es dem Reporter so erklären soll, dass er es mit Sicherheit verstehen würde.

Aber Prince wusste etwas.

„Ich denke, wir beide machen noch einen kurzen Trip zurück nach Lacrima Belli.“ sagte er zu Kain.

Der Reporter runzelte die Stirn, aber als Prince vorausging, folgte er ihm dennoch.

Jay sah, wie Prince wegging, stellte sich aufrecht hin und rief: „Wohin des Weges, Prince of the MPs?“

Prince seufzte, denn Jay hatte ihn mit dem Namen angesprochen, denn er in ihrer Jugend auf Korhal bekommen hatte.

„Ich erinnere den Reporter nur, warum er lebt, RaptoRiaz.“ erwiderte Prince laut, ohne sich umzudrehen.

Jay nickte kurz, dann wandte er sich wieder an die Arbeit.

Und während Prince, mit Kain im Schlepptau, den Hangar verließ, wandte sich Capone wieder den Überresten seines schweren Jägers zu.

„Wollt ihr das Ding etwa verstümmeln?!“ rief er aufgebracht.

Jay stieß eine Rauchwolke aus, grinste und entgegnete: „Nein, wir wollen es nur verstärken.“

Im selben Moment landete ein Transporter im Hangar. Gesteuert wurde er von Andy. Zusammen mit den anderen vier Häftlingen hatte er neue Abdeckplatten besorgt. Doch sie hatten sie nicht von irgendwo geholt, sondern von der Amaru, wo die Abdeckplatten zuerst noch lackiert worden waren. Lackiert mit demselben Lack, den dArkfighter, kurz vor seinem Tod, auf seinem Goliath hatte.

„Als Jay den Transporter sah, lachte er laut auf und rief: „Ich bin ein Mörder! Ich habe unzählige Male getötet! Schuldige, sowie Unschuldige! Ihr Blut, nein, ihre Seelen, sollen uns nun beschützen!“

Capone starrte seinen jüngeren Bruder beunruhigt an und im Augenwinkel sah er, dass er nicht der einzige war, denn diese Aussage nicht geheuer war.
 

Samstag, 05:08…Gantrithor II, über Lacrima Belli
 

Als Chris als letzter Mastermind den Raum betrat, indem Raynor, Kerrigan und die Protoss ihre letzte Besprechung vor der Schlacht machten, war das Gespräch bereits in vollem Gange.

Auch Kerrigan äußerte ihren Unmut über die neuen Ziele der Dark’Spirit.

Während die Protoss immer wieder ihre Beweggründe erklärten, versuchten die Terraner sich nicht einzumischen.

Chris flüsterte Jay etwas zu und an dessen Gesichtsausdruck erkannte man, dass es sich dabei um schlechte Nachrichten gehandelt haben musste.

Der Captain nickte und ging dann zu Raynor hinüber.

„Wir haben ein kleines Problem.“ murmelte Jay dem Commander zu.

Dieser verzog das Gesicht und brummte: „Was ist den jetzt schon wieder?“

„Der Energiekern der California zeigt Schäden an.“, antwortete Jay flüsternd, „Die Techniker sind gerade dabei, sich das Ausmaß des Schadens anzusehen, aber solange wir nichts genaues wissen, will ich das Schiff in keine Schlacht schicken.“

„Wie lange wird es ungefähr dauern?“ fragte Raynor, dem die schlechte Laune anzusehen war.

„Die Überprüfung wird noch ungefähr eine Stunde in Anspruch nehmen, wenn etwas zu reparieren ist, dann verschiebt sich unser Zeitplan um einen halben Tag.“ antwortete Jay wahrheitsgetreu.

Raynor fluchte leise auf und zog damit das Interesse der Protoss und der Königin der Klingen auf sich.

„Was gibt es?“ erkundigte sich Fenix beim Commander.

„Der Energiekern der California ist beschädigt.“, antwortete Jay, „Wir müssen die Schäden beheben, bevor wir in die Schlacht ziehen können.“

„Am Höhepunkt ihrer Kampfeslust willst du die Krieger zurückhalten?“ fragte Tassadar.

„Ich halte sie lieber zurück, als dass ich sie in den Tod schicke.“ entgegnete Jay.

„Was könnte die Schäden verursacht haben?“ erkundigte sich Artanis, der nun Sorgen um die eigene Flotte entwickelte.

„Die Schäden hängen vermutlich mit den Hybriden zusammen, welche auf dem Schiff gewesen sind.“ kam es von Chris.

Artanis wirkte nun erleichtert und Tassadar fragte nun auch: „Wie lange werden die Reparaturen dauern?“

„Einen halben Tag.“ antwortete Jay.

Der Exekutor nickte, dann sagte er: „So wird die Flotte nun noch Warten müssen.“

Jay nickte, dann fragte er: „Wie sieht der genaue Plan jetzt aus?“

Tassadar aktivierte ein Hologramm und in der Mitte des Raumes wurde eine dreidimensionale Karte von Korhal sichtbar, wobei sogar die interplanetaren Waffenplattformen zu sehen waren.

„Wir wollen versuchen hier zu landen.“ erklärte Tassadar, wobei auf dem Planeten ein Gebiet markiert wurde.

Ein weiteres Gebiet leuchtete auf und der Exekutor fuhr fort: „Und hier befindet sich unser Ziel, der Stützpunkt der vier Reiter.“

„Stand dort nicht früher Augustgrad?“ fiel Capone sofort auf.

Der Protoss nickte und Capone sah man an, dass es doch schwer traf an den Ort zurückzukehren, wo er aufgewachsen war, doch wo nun nichts mehr von dem existiert, was er gekannt hatte. Nichts, abgesehen vom Sand.

„Sind da nicht die orbitalen Waffenplattformen im Weg?“ fragte Chris.

Jay grinste ihn an und sagte: „Das wird unsere Aufgabe sein.“

Kerrigan legte die Stirn in Falten.

Jay wandte sich an den Commander und sagte: „Wir werden eine leichte Jäger-Unterstützung mitnehmen.“

„Es wäre ratsam zuerst die Kommunikationssystem des Feindes zu zerstören.“ warf Artanis ein und ein paar Sekunden später wurden die Standorte der Kommunikationszentralen der Plattformen angezeigt.

Jay nickte und sagte: „Wir werden soviel Schaden anrichten, wie wir können. Ray wird euch dann bescheit geben, wenn ihr laden könnt.“

„Es gibt jedoch noch ein Problem.“ meldete sich nun Tassadar.

Als alle Blicke auf ihn gerichtet waren, sagte der Exekutor: „Sie haben ein Scannernetz, welches uns orten würde, sobald wir in einem Radius von 40 Meilen an die Basis rankommen.“

„Dann müssen wir das auch ausschalten.“ sagte Jay einfach.

Doch Fenix schüttelte den Kopf, denn auch er wusste, wo es sich befand.

„Das wird nahezu unmöglich sein, da es sich im Zentrum des Stützpunktes befindet.“, erklärte Tassadar und das besagte Objekt wurde auf dem Hologramm markiert und hervorgehoben.

„Ein schwerer Kreuzer.“ erkannte Chris.

„Mit genügend nuklearen Sprengköpfen, um den halben Planeten zu vernichten.“ sagte Fenix.

„Sind sonst noch irgendwelche Kreuzer dort?“ fragte Jay, der zu überlegen begann.“

Tassadar schüttelte den Kopf.

„Gut. Überlasst das Ding auch ruhig uns.“, sagte Jay selbstbewusst, „Wir werden das Ding schon vernichten.“

„Wie lange werden die Truppen brauchen, um vom Landepunkt zur Kampfzone zu kommen?“ fragte Raynor, der die Karte des Planeten musterte.

„Ein paar Stunden, warum?“ entgegnete der Exekutor.

„Mit, oder ohne California, wir müssen schnell zuschlagen.“ zischte Raynor.

Jay nickte, wenn auch nur widerwillig.

„Jim hat Recht. Aber ohne ausreichend Rückendeckung ist das ein Himmelfahrtskommando.“ sagte Chris.

„Dann lass uns anfangen.“ erwiderte Jay und grinste seinen Kumpel an.

„Zwei Stunden.“ meinte Capone beschwichtigend, woraufhin ihn die anderen fragend anblickten.

„Zwei Stunden, dann kann es losgehen.“ bat Capone.

„Zwei Stunden?“ wiederholte Jay irritiert.

„Es geht immerhin ums Leben.“ murmelte Capone mit traurigem Blick.

„Bereust du deine Entscheidung?“ erkundigte sich Jay.

Capone schüttelte entschieden den Kopf.

„Das nicht, aber…vertrau mir einfach.“ sagte Capone.

„Wie sollte ich meinem Bruder nicht vertrauen?“ meinte Jay nur darauf.

„Danke.“ murmelte Capone, dann verließ er den Raum.

„Zwei Stunden.“ flüsterte nun Jay überlegend.

Doch Tassadar lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er sagte: „Wenn ihr in das System gesprungen seid, geben wir euch eine Stunde, um die Verteidigung auszuschalten.“

Jay nickte und brummte dabei: „Das ist machbar.“

Der Exekutor neigte kurz den Kopf und Jay verstand.

„Dann geht es in zwei Stunden los.“ sagte Jay und verließ, gefolgt von Chris und Mike den Raum.
 

Samstag, 07:28…ehemaliges Augustgrad, auf Korhal
 

Auf dem Planeten Korhal hat sich seit der Evakuierung durch die Rebellen nicht viel verändert. Der einzige sichtbare Unterschied war, dass statt der Stadt nun ein gewaltiger Krater die Planetenoberfläche zierte. Der Krater hatte einen Durchmesser von 30 Meilen, war eher flach und schon wenige Tage nachdem er gesprengt worden war, hatte eine Sandschicht darüber gelegt, sodass er auch nur noch von der Kontur her zu erkennen war.

Im Krater hatte wieder etwas begonnen zu leben. Zerg hatten, gelenkt von den vier Reitern der Apokalypse, nach kurzer Zeit einen neuen Cluster im Krater aufgebaut und weitere Verbündete, oder besser gesagt Gelenkte, hatten sich im Krater eingefunden und Stützpunkte errichtet. Im Zentrum des Kraters befanden sich Kristalle und Vespin-Gysiere, welche die nötigen Ressourcen für die Produktion von Waffen und Organismen bereitstellten. Auf einen sehr kleinen Raum, waren alle benötigten Ressourcen zusammen. SCVs, Sonden und Drohnen sammelten die wertvollen Ressourcen und lagerten sie ein. Zwischen den Zerggebäuden befanden sich terranische Bauten und auch die sonst so prunkvollen Gebilde der Protoss. Doch diese sahen nicht so aus, wie sie sonst immer aussahen. Sie waren grau, einfach gehalten und schienen einfach nur ihren Zweck zu erfüllen.

Dies hing damit zusammen, dass die Protoss, welche den Reitern folgten, jener Stamm war, der dem Roboterkult verfallen war. Entstellte Protoss schritten durch den Stützpunkt und bewachten dessen Herz. Einen schweren Kreuzer, welcher mit seinen Atomsprengköpfen die letzte Barriere war. Die Sprengköpfe waren zwar so geschützt, dass sie nicht explodieren konnte, sollte der Kreuzer zerstört werden, doch würde das ohnehin im Interesse der Reiter liegen. Leider war dies eine der technischen Spielereien, welche sie noch nicht überwinden konnten.

Sollten sich die Reiter einmal bedrängt fühlen, würden sie ohne zu zögern die Raketen starten lassen. Doch seit dem Tod des letzten ihrer vier „Wirtskörper“ gab es nichts mehr was sie zu fürchten hatten.

Das Dominion kämpfte um sein eigenes Überleben und wäre nicht einmal stark genug um mit einem Angriff die orbitalen Plattformen zu überwinden, geschweige den Truppen auf dem Planeten gefährlich zu werden.

Die Zerg waren keine Bedrohung, weil das Verhältnis 20 zu 1 für die Zergtruppen der Reiter war.

Die Protoss waren immer noch vom der Zerstörung Aiurs und dem Verlust Shakuras geschockt. Verbissen versuchten sie Shakuras wieder zurückzuerobern und vor wenigen Tagen war es ihnen sogar gelungen, mit dem einzigen, was noch gefährlich war im Universum. Vielleicht würden die Reiter bald die Zurano ausschicken um Shakuras endgültig auszulöschen.

Das einzige was sie noch fürchteten, war die Amaru. Ein Schiff, das schon ein paar Mal ihre stolzesten Pläne beinahe zunichte gemacht hatte. Eigentlich hatte sie das auch immer, doch die vier Reiter der Apokalypse waren immer darauf eingestellt einen Reserveplan auszuarbeiten. Aber die Bedrohung, die nun von der Amaru ausging, war seit Capones, Mikes und Chris’ Ableben auch nicht mehr so gefährlich, wie früher. Die größte Stärke der Amaru war es nämlich, alle Feinde des großen Planes zu vereinen.

Man konnte sagen, dass alles, was eine Gefahr für die Pläne der Reiter war, ausgelöscht, oder an den Rand der Auslöschung getrieben worden ist.

Es war weithin bekannt, dass Korhal die Hochburg der vier Reiter war. Und sobald sich hier bedrängt fühlen, würden sie zu ihrer stärksten Waffe, stärksten Festung, zurückziehen. Der Zurano und die war gerade mit der restlichen Flotte dabei, ihren Angriff vorzubereiten, welcher in wenigen Tagen beginnen und den letzten, wirklichen Feind der Reiter, das PTC, auszulöschen, indem sie Lacrima Belli bombardieren würden. Das PTC war sich sicher, dass die Reiter nicht wussten, wo der Planet lag, doch sie wussten nicht, dass kurz nach Jays Ableben der Tod auf Lacrima Belli gewesen ist, denn dort ist er wieder auferstanden.

Es war zwar gefährlich die ganze Flotte abzuziehen, doch kein lebendes Wesen, egal wie verrückt oder lebensmüde wagte sich in das System von Korhal. Kein lebendes Wesen, welches nicht den vier Reitern gehorchte.

Umso erstaunlicher war es als auf der Kommandobrücke des schweren Kreuzers die Warpscanner anschlugen.

Der Verbindungsoffizier meldete es umgehend den vier Reitern: „Sir, wir haben eine Warpaktivität ausgemacht.“

„Was?“ fragte Hunger erzürnt über die Dreistigkeit dieser Störung.

„Beruhige dich.“, riet ihm Tod, wandte sich dann an den Verbindungsoffizier und fragte: „Wie viele Schiffe sind es?“

„Eines.“ antwortete der Offizier.

„Eines?“ fragte Krieg und lachte auf.

„Du vergisst, dass die Amaru auch nur ein Schiff ist.“, bat Tod um Stille, „Also, was für ein Schiff handelt es sich.“

„Ein Hammerhead. Der Name ist…Cadillac.“ antwortete der Offizier woraufhin Krieg und Krankheit zusammenzuckten.

„Dieser Name sagt mir etwas.“ flüsterte Tod.

„In Capones Gedächtnis ist es als der Name gespeichert, denn sie ihrem Hammerhead gegeben haben.“ hauchte Krieg.

„Vielleicht ist es ein verzweifelter Versuch der beiden Kinder, ihre Eltern zu rächen.“ meinte Krankheit.

„Du meinst Liz Smith und Cash Owens?“ erkundigte sich Krieg, woraufhin Krankheit nickte.

„Dennoch ist das sehr merkwürdig. Sind die beiden wirklich verrückt genug um sich Korhal zu nähern. Noch dazu alleine und mit so einem schwachen Raumschiff?“ merkte Hunger an.

„Du scheinst vergessen zu haben, wer ihre Väter waren.“ sagte Tod.

„Waren. Und du vergisst, dass wir sie ausgeschaltet haben.“ erinnerte ihn Krieg.

„Nun stellt sich die Frage, sollen wir wirklich etwas losschicken, um diese Störenfriede zu eliminieren?“ fragte Krankheit gelassen.

Tod schüttelte den Kopf und erwiderte: „Wenn es sich um die beiden Masterminds handelt, dann werden sie sicherlich angreifen. Sie werden versuchen die Tode ihrer Väter zu rächen.“

Krieg nickte und auch die beiden anderen Reiter stimmten zu.

Dann lachte Tod auf, denn er war sich sicher, dass das Problem sich von selbst lösen würde.

„Trefft die letzten Vorbereitungen!“ befahl der Reiter den umstehenden Offizieren. Diese nickten und dann wurde das Warptor, welches etwas abseits des schweren Kreuzers war, aktivierte und weitere Truppen hindurchgeschickt und zur Flotte gebracht.

„Der Untergang steht bevor.“ lachte der Tod hämisch. Hätte er gewusst, dass der Untergang bereits begonnen hatte, hätte er vermutlich nicht gelacht, sondern geflucht.

Denn in dem Augenblick traf der erste Torpedo eine Kommunikationszentrale der orbitalen Plattformen und radierte diese aus.

Und auf den schweren Jäger folgte ein Geschwader leichter Raumjäger, welche nun ebenfalls damit begannen, die orbitalen Sensoren und Kommunikationssysteme zu eliminieren.

„Gezielte Zerstörung.“ zischte Ray das Motto, während sein getarnter Phönix über eine Kommunikationszentrale hinweg flog und er die Phasentorpedo ausklinkte, welche das Gebäude einäscherten.

„Etwas Beeilung, Leute!“, hetzte Jay die Jägerpiloten, „Die Protoss werden nicht mehr lange brauchen.“

Dann gingen die orbitalen Plattformen über der Landezone in einem Hagel aus Bomben unter.

Verzweifelt versuchten die Besatzungen noch die anderen zu warnen, aber erst in diesen Momenten fiel auf, was die primären Ziele des Angriffes waren.
 

Samstag, 17:38
 

„Es wird langsam Zeit.“ kam im Cockpit des Hammerhead eine Stimme über Funk.

Es war die Stimme des Commanders gewesen.

Der Pilot bejahte, ging in einen Angriffsanflug auf eine der intakten Plattformen und der Schütze grinste über das ganze Gesicht, während er sein Ziel anvisierte.

Ein Schuss, ein Torpedo verließ den Lauf, raste auf das Ziel zu und ein Lichtblitz erhellte den Planeten.

„Was war das?“ fragte Tod aufgebracht, als er den Blitz bemerkt hatte.

Schweigen war die einzige Reaktion der Anwesenden.

„Der Jäger…was war mit dem Jäger?“ fragte Hunger, der alle Optionen in betracht zog. Die Option, welche Wirklichkeit war, ließ er dabei aber aus.

„Es gibt niemanden, der verrückt genug ist, uns hier anzugreifen.“, erwiderte Krieg gelangweilt, der den Lichtblitz nicht bemerkt hatte, „Niemanden, der noch lebt.“

„Doch ich habe ein Gerücht gehört. Sag mir, ist dieses Gerücht wahr, Captain Jaykoff Smith?“ rief der Tod.

„So wahr ich hier fliege.“, antwortete die Jays jungendliche Stimme, doch der Ton ließ anmerken, dass dahinter viel Lebenserfahrung steckte, „Und ich bin auch nicht alleine.“

„Ratet mal, wer zurück ist?“ rief Chris.

Der Tod lachte auf und als er sich wieder beruhigt hatte, zischte er: „Das Gerücht ist also wahr. Nun, dann werden wir also von Verrückt und Lebensmüde besucht.“

„Seit wann bin ich Lebensmüde?“ fragte Chris.

„Nicht du, du bist Verrückt.“ erwiderte Jay.

„Nein, du bist doch Verrückt.“ meinte Chris.

„Chris, du bist Verrückt. Ich bin Lebensmüde.“ sagte Jay.

„Warum bist du Lebensmüde?“ fragte Chris.

„Erinnerst du dich an unseren ersten Auftrag für Raynor?“ fragte Jay.

„Ja, sicher. Wir mussten zu diesem Planetenfliegen, wo wir dann auch Johnny kennen gelernt hatten.“ erinnerte sich Chris.

„Richtig. Deswegen bin ich auch Lebensmüde und du Verrückt.“ erklärte Jay.

„Klingt einleuchtend.“ murmelte Chris.

„Seid ihr endlich fertig?“ fragte Tod genervt.

„Klar. Jetzt schickt uns endlich all eure Mutalisken, Raumjäger und Scouts damit wir es endlich hinter uns bringen können.“ erwiderte Jay herausfordernd.

„Jagt ihnen alles auf den Hals, was wir haben!“ knurrte Krieg.

„Nein!“, rief Krankheit warnenden dazwischen, „Es könnte eine Falle sein.“

„Schickt das, was man in diesem Fall am wenigsten erwartet.“ schlug Hunger vor.

„Ja, startete die Norad IV und macht deren Yamato-Kanone bereit!“ brüllte der Tod Befehle.

„Ich wusste es. Du schuldest mir zehn Credits. Es ist die Norad IV.“ jubelte Jay auf.

„Sollten wir das nicht den Raumplattformen überlassen? Nur deswegen die Norad IV starten ist etwas übertrieben.“ versuchte Krieg den Tod zu beschwichtigen.

„Startet die Norad IV! Sofort!“ brüllte Tod.

Der Befehl wurde durchgeführt und als die Norad IV knapp fünfzig Meter über dem Boden war, war Jays Stimme wieder zu hören: „Ich fasse es nicht, dass sie wirklich so bescheuert sind. Trotzdem danke. Torpedo bereit machen!“

Und noch bevor jemand mitbekam, was los war, hatte Jay den Nachbrenner gezündet, war mit unbeschreiblicher Geschwindigkeit zwischen den verbliebenen Abwehrplattformen hindurch geflogen und in die Atmosphäre des Planten eingedrungen.

Mit einem Jubelschrei waren sie in Schussreichweite gekommen und Jay deaktivierte den Nachbrenner. Die Waffensysteme der Cadillac gingen wieder online und Chris feuerte einen Torpedo ab, welcher geradewegs von hinten in den Antrieb des schweren Kreuzers flog und dort explodierte.

Im Kreuzer gab es eine Kettenreaktion und die Hammerhead flog unter Jubelrufe und Gelächter des Piloten und Copiloten unter dem fallenden Schiff hindurch und drehten wieder ab.

Mord und Verwünschungen ausstoßend stürmten die vier Reiter aus ihrem Quartier und sahen, wie die Cadillac eine Schleife flog und dann wieder auf den Stützpunkt zuraste.

Der Boden erzitterte als die Norad IV darauf zerschellte und die beiden Verantwortlichen schienen nicht aufhören zu wollen.

Chris feuerte zwei weitere Torpedos ab und im nächsten Augenblick zog Jay das Raumschiff wieder davon, um dem Gegenfeuer einiger Sporenkolonien auszuweichen.

Der erste Torpedo traf eine Fabrik und zerlegte dieses in Einzelteile, während der andere Torpedo in die Kommandozentrale einschlug und diese zerfetzte.

„Die gehören mir.“ zischte Krieg und holte einen Raketenwerfer hervor.

Tod duckte sich um ein paar brennenden Trümmern auszuweichen und brüllte: „Hol sie runter! Verdammt!“

Ein paar Mutalisken stiegen auf und machten sich an die Verfolgung der Cadillac.

Ein Raketenturm schwenkte herum und feuerte ebenfalls auf das Schiff.

„Whow. Fuck!“ entfuhr es Jay, während er eine Rolle flog, somit der Rakete auswich, die stattdessen nun einen Mutalisken traf und zerfetzte.

„Friendly Fire!“ johlte Chris und feuerte einen weiteren Torpedo ab, welcher eine weitere Fabrik zerlegte.

„Tötete sie!“ brüllte Tod während Krieg versuchte mit Jays Wendemanövern mitzuhalten um endlich eine Rakete abzufeuern.

Weitere Mutalisken spannten ihre Schwingen und stiegen hoch, während Space Marines vom Boden aus das Feuer eröffneten.

Doch Jay schaffte es immer wieder dem Feuer so auszuweichen, dass stattdessen die Mutalisken getroffen wurden.

„Torpedo los!“ rief Jay und ließ die Cadillac so tief fallen, dass sie nur noch knapp einen Meter über den staubigen Boden hinweg flog.

Dabei raste er geradewegs auf ein paar Marines zu, welche gerade noch im letzten Moment zur Seite springen und sich so retten konnten.

„Ai.“ machte Chris, gerade als sie einen der Marines erfassten und in der Mitte durchtrennten.

Ein weiterer Torpedo wurde abgefeuert und flog geradewegs in ein Munitionslager, welches mit einer gewaltigen Explosion hochging.

Das Schild der Cadillac leuchtete auf und Chris blickte über seine Schulter.

„Ein Raumjäger.“ sagte er ruhig und drehte sich wieder nach vorne.

„Ich stelle gerade einen Produktionsmangel fest.“ sagte Jay verbittert.

„Und der wäre?“ erkundigte sich Chris.

„Nachdem man den Nachbrenner einmal eingesetzt hat, ist die Schildenergie sehr niedrig.“ sagte Jay trocken.

„Wie niedrig?“ fragte Chris und sah von vorne ebenfalls einen Raumjäger auf sie zurasen und das Feuer eröffnen.

„Zu niedrig.“ antwortete Jay als auch schon die Schilde ausfielen und der erste Laser in die Schiffshülle einschlug. Doch statt der Hülle wurde nur der Lack getroffen und die ersten Seelen stiegen kreischend empor.

Jay blickte von den Anzeigen wieder auf, sah den Raumjäger vor sich und seufzte: „Nicht noch einer.“

Dann riss er den Steuerknüppel herum um wich nach rechts aus.

Die beiden Raumjäger hatten keine Zeit zu reagieren und krachten zusammen.

„Ich habe sie.“ zischte Krieg als Jay und Chris wieder höher stiegen und dabei in Richtung Kraterrand abhauen wollten.

„Festhalten Chris, ich zünde den Nachbrenner.“ warnte Jay seinen Kumpel vor, im selben Augenblick, indem Krieg die Rakete abfeuerte.

Diese flog, um sich selbst rotierend, und traf die Cadillac im Heck.

Genau in diesem Moment hatte Jay gerade den Nachbrenner aktiviert und so kam es zu einer abgeschwächten Explosion, bei der nicht nur der Nachbrenner, sondern auch das Steuerbordtriebwerk dran glauben musste. Wieder wurden Seelen freigesetzt und die Cadillac verschwand in einer Wolke aus solchen. Die Seelen hieltendas Schiff noch in der Luft, aber Jay fühlte, wie es immer weiter abwärts gin.

„Wir gehen runter, Chris!“ brüllte Jay und versuchte das Schiff wieder unter Kontrolle zu bekommen, während das Schiff um die eigene Achse rotierte und dabei immer weiter in die Wüste hinausflog.

„Hab ich jetzt was verpasst, weil sich alles um uns dreht?“ fragte Chris.

„Die sind erledigt.“ grinste der Tod und befahl den Mutalisken die beiden Terraner nicht zu verfolgen.

„Chris, wenn wir sterben, dann mit einem letzten Fuck off!“ rief Jay und wenige Sekunden später überschlug sich die Cadillac im Wüstensand, einige Meilen vom Kraterrand entfernt, mitten auf dem Kamm einer Sanddüne.

Krieg senkte seinen Raketenwerfer und sagte: „Die wären wir los.“

„Nun aber endgültig.“ stimmte ihm Hunger zu und die vier Reiter begannen zu lachen.

Doch als ein Keuchen aus dem Funkgerät ertönte, verstummte das Lachen.
 

„Fuck off!“, keuchte Chris und torkelte benommen aus den Überresten der Cadillac hervor.

„Oh, Mann.“, erwiderte Jay, „Ich wusste gar nicht, dass Sand so hart sein kann.“

Aus dem Funkgerät kam die Stimme des Todes und dieser schien vor Zorn zu beben: „Wollt ihr etwa niemals sterben?“

„Nicht in nächster Zeit.“ antwortete Chris und fiel um.

Jay griff zwischen die Trümmer hinunter und hob seinen schwarzen Hut auf.

Am Rand hatte dieser nun ein kleines Brandloch und wirkte noch mitgenommener als sonst immer.

„Erledigt sie!“ brüllte der Tod, sodass seine Stimme durch den ganzen Krater hallte.
 

Samstag, 18:01
 

Chris hob den Kopf hoch und sagte: „Ich höre etwas.“

„Und ich sehe etwas.“ entgegnete Jay.

Chris stemmte sich vom Boden ab, klopfte sich den Sand aus der Kleidung und drehte sich in die Richtung, in die Jay blickte.

Über den Wüstensand kamen ihnen knapp 11000 Zerg entgegen.

„Ich habe doch gesagt, dass wir unsere Rüstungen hätten anziehen sollen.“ meinte Chris und suchte zwischen den Wrackteilen nach seinem Gewehr.

„Vergiss es. Die hätten uns auch nichts mehr gebracht.“ meinte Jay und beteiligte sich an der Suche.

Hinter einer gelösten Abdeckplatte war einer der Gewehrkolben zu sehen und Jay griff danach.

Er zog das Gewehr hervor, erkannte, dass es sich um seines handelte, und stellte auch fest, dass der Lauf verbogen und somit nutzlos war.

„Mein Gewehr ist im Arsch.“ zischte Jay und warf die Überreste der Waffe in den Sand.

„Meines auch.“ erwiderte Chris und trat gegen etwas.

Die beiden drehten sich wieder zu den vorstürmenden Zerg um und blickten ihnen entgegen.

„Ich hätte da einen Vorschlag.“ sagte Jay, als die Zerg nur noch knappe 60 Meter von ihnen entfernt waren.

„Dann mach.“ meinte Chris und ging vorsorglich hinter Jay in Deckung.

Dieser stellte sich hin, streckte den Zerg die Handfläche entgegen und brüllte: „HALT!“

Die vordersten Zerglinge begannen abzubremsen und es dauerte bis schließlich die ganze vorrückende Armee zum Stillstand gekommen war.

Chris hatte die Augen geschlossen und öffnete sie jetzt wieder. Und was er sah, ließ ihn lachen.

Der vorderste Zergling war mit seiner Stirn nur zwei Zentimeter von Jays Handfläche entfernt und blickte sich panisch um.

Chris fiel auf, dass die Augen aller Zerg panisch hin und her gingen. Schließlich fixierten alle Jay und Chris, wobei sie sich langsam rückwärts in Bewegung setzten.

Mit jedem Schritt wurden sie schneller, drehten sich schließlich um und stürmten in Panik zum Krater zurück.
 

Samstag, 18:18
 

Mit Grinsen in den Gesichtern sahen die vier Reiter die Rückkehr der Zerg, welche sie ausgeschickt hatten um die beiden Terraner zu erledigen. Doch wieder verging ihnen das Grinsen, als sie die Panik erkannten, welche Besitz von den Zerg ergriffen hatte.

„Was ist mit ihnen los?“ fragte Tod und sah zu, wie sich die Zerg bis ins Zentrum des Kraters zurückzogen

Dann drehten sie sich zum Kraterrand und sahen, wie dort zwei Gestallten auftauchten und die Zerg verhöhnten.

„Ja, zieht Leine, ihr ängstlichen Viecher!“ rief Chris den Zerg nach, wobei seine Stimme in sein Headset gelangte und so an die vier Reiter gelangte.

„Genau. Lauft weg. Mit eingekniffenen Schwänzen!“ rief Jay und machte Drohgebärden, welche übertrieben waren und deshalb lächerlich wirkten. Lächerlich und doch provozierend.

„Was haben die vor?“ fragte Tod seine drei Kumpanen.

Krieg zuckte mit den Schulter, doch Hunger wusste eine Antwort: „So wie ich sie einschätze, wollen sie uns angreifen.“

„Ein Gebet ist nicht angebracht.“ sagte Jay und zog seine Schwerter.

„Kommt darauf an, woran du glaubst.“ entgegnete Chris und zog auch seine Schwerter.

„An ein Wunder.“, grinste Jay und tauschte eines seiner Katanas mit einem von Chris Krummsäbel.

„Bereitmachen zur Verteidigung! Und unterschätzt sie nicht!“ brüllte der Tod seine Befehle.

Sofort eilten die Terraner zur Verteidigungslinie, bemannten dort die Bunker und gingen auch so überall in Kampfpositionen.

„Sir, sie haben alle unsere Fabriken vernichtet. Wir können keine Arclite mehr einsetzten.“ stammelte einer der Offiziere.

„Scheint geplanter gewesen zu sein, als wir anfangs angenommen haben.“, fluchte Krieg, „Dennoch, wird ihnen das nicht viel bringen. Sie sind zwar die Masterminds. Dennoch sie sind nicht unsterblich. Und das haben wir schon einmal bewiesen.“

„Bereit, Chris?“ fragte Jay. Gleichzeitig entsicherten alle Marines ihre Waffen und richteten sie auf die beiden Wahnsinnigen.

„Bereit.“ grinste Chris.

„Tod…!“ brüllte Jay und stieß seine Faust mit dem Katana nach oben.

„…und Verderben.“ brüllte Chris und stieß ebenfalls das Katana in Richtung Himmel.

„Skull…!“ rief Jay nun und seine Hand mit dem Krummsäbel schoss hinauf.

„:..and Bones!“ kam es von Chris, der ebenfalls den Krummsäbel hinauf hielt.

„ANGRIFF!“ brüllte Jay, zeigte mit der Schwertspitze seines Katanas in Richtung Kratermitte und stürmte los.

Chris stimmte in den Schlachtruf ein und die beiden stürmten über die Kante in den Krater hinein.

„Feuer halten!“ befahl Tod. Er wollte es voll und ganz genießen.

Plötzlich begann der Boden zu erbeben und ein Grollen schwoll an.

Die Marines wechselten ein paar verwirrte, nervöse Blicke und umklammerten ihre Gewehre fester.

Zwei weitere Gestallten tauchten am Kraterrand auf.

„Angriff!“ brüllte Capone und folgte gemeinsam mit Mike ihren kleinen Brüdern.

„Na toll. Statt zwei Wahnsinnigen sind es nun vier.“, sagte Hunger gelangweilt, „Immerhin ersparen sie uns so die Suche.“

„Aber warum erbebt der Boden?“ fragte Krieg.

Und als Antwort tauchten weitere Gestallten am Kraterrand auf. Tausende von Zerg, Protoss und Space Marines stürmten über die Kraterkante auf die Verteidigung zu.

Der Tod riss die Augen vor Schreck auf und war wie gelähmt über diesen Überraschungsangriff.

„Sir, wir erwarten Ihre Befehle.“ sagte ein Offizier, doch Tod reagierte nicht. Keiner der vier Reiter reagierte.

„Sir! Wie lauten Ihre Befehle?“ rief der Offizier.

In dem Moment machte Jay einen Sprung und riss den ersten Verteidiger um.

„F-FEU-FEUER!“ brüllte der Tod stotternd.

Chris sprang nun auch zwischen den Marines durch und ließ seine Klingen durch Kehlen wandern.

Odin tauchte am Kraterrand auf, blieb dort stehen und atmete einmal tief durch.

„Krieg. Verwirrung. Panik.“ hauchte er, dann hob er seine Stimme an und brüllte in Richtung Himmel, „Gott, ich liebe es wieder am Leben zu sein!“

Eine weitere Person blieb neben ihm stehen und entpuppte sich als Prince: „Das hast du vermisst, nicht wahr?“

„Ja, das haben wir alle vermisst.“ sagte dArkfighter, der nun in seinem Goliath aufgetaucht war.

„Dann lasst uns das machen, was wir am besten können.“ rief Prince.

„Ja, Mann. Lasst uns ein paar Ärsche aufreißen.“ rief Odin und stürmte in den Krater.

Der Tod starrte ungläubig die Armee an, welche nun in den Krater stürmte.

„Haltet sie auf!“ brüllte er weitere Befehle, während eine Gruppe Zerglinge an ihm vorbei und auf den Feind zustürmte.

Die Mutalisken, welche sich nun von oben auf die Schlacht stürzen wollten, wurden nun von Jägern auseinandergedrängt, welche plötzlich, und ohne Vorwarnung von oben herabkamen.

Eine Schlacht entbrannte, in der die Verteidiger zwar zahlenmäßig überlegen waren, doch die Angreifer hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

Eine Rudel Zerglinge fiel über einen Bunker her, aus dessen Schießscharten ein endloser Strom heißen Metalls kam. Die Marines aus einem zweiten Bunker bestrichen den ersten nun mit einem Spikehagel, um die angreifenden Zerg abzuwehren.

Es gelang ihnen zwar, doch explodierte dann das Gebäude in einem gewaltigen Feuerball, als die 180-mm-Haubitzengranate eines Arclite einschlug.

Die Augen des Todes glitten umher, sahen überall diese zusammenbrechen der eigenen Linien und ihm wurde bewusst, dass diese Stellung verloren war.

Warum war auch ausgerechnet jetzt der Großteil der Truppen nicht dort. Warum fiel es genauso zusammen, dass die Angreifer nun leichtes Spiel hatten.

Der erste Bunkerring wurde überrannt und die angreifenden Zerg stürmten ohne kurz innezuhalten weiter auf den zweiten Bunkerring.

Nicht aber die Terraner. Die gingen nun in Deckung, luden ihre Waffen nach und versuchten sich kurz Luft zu holen. Der lange Marsch durch die Wüste war schon anstrengend gewesen und gleich darauf der kurze Kampf, mit den daraus resultierenden Adrenalinschüben laugte die Menschen aus. Die Protoss hielten ebenfalls kurz inne, als der Anführer der Protoss-Bodentruppen den Befehl dazu gab. Fenix blickte sich um, er wollte die Übersicht nicht verlieren und nur da sie gerade den ersten Bunkerring geknackt hatten, hieß das nicht, dass sie jetzt leichtfertig vorrücken sollten.

Nicht so die Zerg, welche von purem Hass getrieben weiter auf den zweiten Bunkerring vorrückten und von diesen mit einem Spikesturm empfingen.

Nun tauchten auch noch Photonenkanonen aus dem Sand auf, welche einst gebaut, und dann vom Sand verdeckt worden waren.

Die Reihen der Zerg lichteten sich unter dem Abwehrfeuer und die Terraner waren nun doch froh, eine kurze Pause eingelegt zu haben, da ihre Deckungen nun vom Spikefeuer bestrichen wurden. Eigentlich war nur ein Teil der Truppen direkt in den Krater gestürmt, der Rest der Armee hatte oben am Rand noch gewartet und aufgrund des Mangels an Deckungen war das auch gut.

Jay riskierte einen Blick über seine Deckung, sah, dass hinter dem zweiten Bunkerring die Basis begann. Inmitten der Basis befand sich noch ein Verteidigungsring, der letzte, und dahinter leuchtete etwas auf. Konnte es sein?

Jay fluchte innerlich. Er hatte sich nicht getäuscht.

Er sah die vier Reiter, wie sie durch das Warptor schritten und verschwanden, dann wurde er aufgrund des Abwehrfeuers gezwungen, wieder in Deckung zu gehen.



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