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Starcraft; Legends of the Amaru; Legend of the 4 horsemen

Kapitel 2: The 7 day theory
von

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Revenge

2 the 7 day theory 7 Revenge
 

While we attacked them they prepared a counterattack. And we had to interrupt that.
 

Samstag, 18:45…ehemaliges Augustgrad, Korhal
 

„Bringt die verdammten Arclite in Position!“ brüllte Jay, während ein Marine, der in eine andere Deckung hechten wollte, von den Spikes zerfetzt wurde.

Das blutige etwas aus Metall und Fleisch stürzte zu Boden und blieb dort im Sand liegen, der sich langsam rot färbte.

„Truppenbewegung im nördlichen Bereich.“ meldete die Stimme eines Panzerkommandanten.

„War ja klar, dass das nicht alles ist, was sie hier an Armeen haben.“ knurrte Chris und im gleichen Moment verfehlte ein Spike nur knapp sein Bein.

„Weitere Truppen nähern sich aus Süden.“ meldete nun ein weiterer Soldat atemlos.

„Nicht mehr lange.“ kam die Stimme von Liz über Funk, dann durchbrach ein Lichtstrahl die Wolken und schlug südlich des Kraters in mitten der Feinde ein.

„Zieht euch zurück!“ brüllte Jay den Protoss zu, welche langsam von den Bunkern zurückwichen, deren Abwehrfeuer einfach zu tödlich war.

„Zieht euch zurück und beschützt die Panzer!“ rief der Captain, während die Terraner, welche bei den Panzern zurückgeblieben waren, schnell einen Verteidigungsparameter errichteten.

„Jungs, vermehrte Zergsignale.“ warnte der Commander die Bodentruppen, während auf dem halben Planeten weitere feindliche Signale auftauchten und auf den Krater zuhielten.

„Wir mussten ja unbedingt mitten in das Hornissennest stechen.“ schrie Jay, während er mit ansah, wie sich über den nördlichen Kraterrand eine Welle aus Zerg ergoss.

„Rückzug?“ fragte Chris.

Jay schüttelte den Kopf und erwiderte: „Das ist keine Option mehr.“

Die Wolken über ihnen teilten sich und die Hyperion tauchte auf, welche sofort das Feuer auf alle visuellen Ziele eröffnete.

„Zieht euch zurück!“, rief Jay den Marines zu, „Ich gebe euch Deckung!“

Zuerst regte sich niemand, erst als Jay noch einmal brüllte, „Zieht euch zurück!“, setzten sie sich in Bewegung.

Jay drehte sein Schwert um, rahmte es in den Boden und im gleichen Augenblick, als der erste Terraner loslief, schoss der Sand zwischen den Angreifern und den Bunkern in die Höhe und raubte den Verteidigern die Sicht auf ihre Ziele.

„Beschützt die Panzer!“ rief Jay den Terranern noch zu, während die Protoss inzwischen schon den Kraterrand erreicht hatten und begannen die provisorischen Verteidigungslinien bei den Arclite gegen die heranstürmenden Zerg zu unterstützen.

„Jay, wir müssen uns zurückziehen!“, rief Capone seinem kleinen Bruder zu, „Wenn wir hier bleiben, werden wir aufgerieben.“

Der Captain reagierte nicht auf die Worte seines Bruders.

„Jay!“ rief Capone nochmals.

„Ich denke schon nach!“ erwiderte Jay gereizt, während die ersten Raketeneinschläge die Hyperion erschütterten.

„Wir müssen wissen, wohin die Reiter geflohen sind.“ sagte Jay verbissen, während das Abwehrfeuer nun die Mauer aus Sand durchschlug und den Rückzugsweg der wenigen Terraner abschnitt, welche zurückgeblieben sind.

„Capone, hast du deinen Raketenwerfer dabei?“ fragte Jay als hinter ihnen die Arclite-Kanonen wieder mit einem Donnern das Feuer eröffneten, doch dieses Mal auf die anstürmenden feindlichen Zerg.

Ein Marine neben Capone wurde von einem Spike getroffen und umgerissen.

Eine weitere Salve aus den Raketentürmen traf die Hyperion und zwang Raynor, sofort wieder in den Orbit hochzusteigen, bevor die Schilde des Schiffes nachgeben und es zerstört worden wäre.

„Nein.“ antwortete Capone.

„Verdammt.“ zischte Jay, „Ich muss irgendwie das Warptor erreichen.“

Ein Pulk Mutalisken verfolgte die Hyperion, doch ein Geschwader Scouts, welches aus dem hohen Orbit heruntergekommen war, fing die fliegenden Zerg ab.

„Vielleicht kann ich helfen.“ meinte Kerrigan, die sich in einer Deckung enttarnte und ein gehässiges Grinsen zeigte.

Am Kraterrand war ein lautes Brüllen zu hören und als Jay sich umdrehte, wisperte Kerrigan: „Meine zweite Angriffswelle.“

Jay blickte sich um und stellte zum ersten Mal fest, dass sich unter den Zerg, welche vor den Bunkern abgeschlachtet worden waren, nur Zerglinge und Hydralisken befanden.

„Meine Hauptangriffswelle.“ fügte Kerrigan hinzu, während die Zerg nun die Schlacht, welche oben entbrannt war, erreicht hatten und zu Gunsten der Terraner und Protoss eingriff.

Vier mächtige Torrasquen aber ignorierten die Schlacht außerhalb des Kraters und stapften über den Rand in den Krater hinein.

Die vorderste Torrasque brüllte ein weiteres Mal, während sie an den festgenagelten Terranern vorbei und durch die Sandwand hindurchliefen.

Für die Verteidiger war es ein Furcht erregender Anblick, als plötzlich die vier gewaltigen Zerg in ihrem Sichtfeld auftauchten und auf die Bunker zuhielten.

Ein Hieb mit den riesigen Klingen reichte aus um den Bunker zu knacken.

Nun konzentrierte sich das Abwehrfeuer ganz auf die vier mammutähnlichen Kreaturen, welche damit begannen das Loch, welches sie gerade in die Abwehr gerissen hatten, zu vergrößern.

„Nun hast du deine Chance.“ sagte Kerrigan zum Captain der Amaru.

Dieser nickte, stieß einen lauten Pfiff aus und sofort löste sich aus der Schlacht, hinter dem Kraterrand, Blue, der den Kopf herumriss, dabei einem Zergling die Klaue abtrennte. Als der Raptor den Pfiff abermals hörte, ließ er vom verstümmelten Zergling ab, ließ dessen Klaue fallen und stürmte in den Krater.

„Meinst du, dass du es schaffst?“ fragte Capone und klang besorgt.

„Solange der Tod noch lebt, werde ich nicht sterben.“ versicherte ihm Jay, während er die Hand ausstreckte, sich an Blues Hals festhielt, als dieser vorbeilief, und sich in den Sattel schwang.

Dann verschwand auch er in der Wand, welche zuvor den Terranern den Rückzug gedeckt hatte.

„Kämpft euch zur Landezone zurück!“ befahl Jay noch, dann tauchte er auf der anderen Seite der Wand wieder auf und sah das weit aufgeschlagene Loch, in der zweiten feindlichen Bunkerlinie.

Während die Überreste dieser Verteidigungslinie noch damit beschäftigt waren, die Torrasquen aufzuhalten, was sich als hoffnungsloses Unterfangen herausstellte, sprintete Blue zwischen den brennenden Trümmern hindurch in die feindliche Basis.

Jay sah den letzten feindlichen Bunkerring vor ihnen, riss die Zügel nach rechts und während der Raptor mit seinem Reiter zwischen den Gebäuden verschwand, durchzogen dort, wo sie sonst entlang gelaufen wären, nun Spikes die heiße Wüstenluft.

Der Tentakel einer Tiefenkolonie brach hinter ihnen aus dem Sand heraus und verfehlte den Raptor nur knapp.

„Du kennst den Plan?“ flüsterte Jay seinem Reittier zum

Der Raptor nickt, bremste abrupt ab und wirbelte dabei einigen Staub auf.

Dann machte der Raptor einen gewaltigen Satz nach hinten, ein weiterer Tentakel, der nun dort aus dem Boden brach, wo zuvor Blue noch gestanden war, verfehlte die beiden und der Raptor stürmte zwischen zwei Gebäuden hindurch, wieder auf das Zentrum des Kraters zu.

Vor ihnen war nun eine Brutstätte und hinter dieser lag auch schon der dritte Bunkerring.

Als sie zwischen den beiden Gebäuden wieder herauskamen, richteten sich abermals Waffen auf sie aus, doch kein Schuss traf den Raptor und RaptoRiaz, während sie auf die Brutstätte zustürmten.

Blue stemmte sich vom Boden weg, landete auf der Haut des Zerggebildes und begann mit kräftigen Schritten an diesem hinaufzulaufen, während hinter ihnen die Spikes das Fleisch zerrissen.

Sie erreichten die Spitze der Brutstätte, stieß sich abermals mit aller Kraft ab und segelte nun durch die Luft, auf ein weiteres Zergebäude zu, welche hinter dem Bunkerring war.

Während dem Sprung befanden sich die beiden außerhalb des Schussfeldes der Verteidiger und somit genossen die beiden eine kurze Verschnaufpause, während sie über den Verteidigungsring hinwegsegelten.

Dann landete Blue auf der Haut des anderen Zerggebildes und lief an dieser wieder hinunter auf den Boden und in die Deckung zwischen den Gebäuden.

„Gut gemacht.“ lobte Jay sein Reittier, während dieses wieder einen Hacken schlug und sich einen Weg zwischen den Gebäuden hindurch zum Warptor suchte.

„Beeil dich, Kumpel!“, drang Chris gestresste Stimme aus dem Funk, „Wir sind schon auf dem Rückzug, außerdem wollen die Protoss den Krater bombardieren.“

„Okay.“ erwiderte Jay knapp in das Headset, als er vor sich das Warptor erkenne konnte.

Blue bremste unmittelbar ab und während Jay abstieg, behielt der Raptor die Gegend im Auge.

„Dann lasst uns mal herausfinden, wo ihr hingegangen seid.“ flüsterte Jay, während er unsichtbar wurde und auf das Warptor zu schlich.

Eine kleine Truppe Marines kam aus einer der Baracken und lief zum Verteidigungsring.

Als Jay die Soldaten bemerkt hatte, hielt er die Luft an, bis diese wieder verschwunden waren.

Dann brachte er die letzten Meter zwischen sich und dem Warptor hinter sich.

„So, wie war das noch gleich?“ murmelte er, während er die Steuerkonsole des Warptores betrachtete. Dann fiel ihm etwas ein, dass er ein vollendeter Mastermind war.

„Ich hasse Technik.“ brummte er, dann legte er seine Hand auf die Konsole und seine Gedanken wurden in das Gerät hineingesaugt.

Desorientiert blickte er sich um, erschauderte kurz, als er erkannte, dass sein Bewusstsein nun im Inneren des Warptores war und dann, wie von selbst tauchte die gewünschte Information, in Form einer Leuchtreklame vor ihm auf.

„Ist das immer so?“ fragte sich Jay, während er sich eingestehen musste, dass die Antwort, welche er erhalten hatte, unzureichend war.

Eine weitere Leuchtreklame erschien und auf dieser stand: „Nein, jeder sieht es so, wie er es sehen will.“

„Die Zurano.“, zischte Jay unzufrieden, „Und wo ist die Zurano.“

Ein Neon-Fragezeichen tauchte auf und zeigte Jay, dass er diese Antwort nicht bekommen würde.

„Na großartig.“ fluchte Jay und seine Gedanken kehrten in seinen Körper zurück.

Er nahm die Hand von der Konsole, erschauderte abermals und schwor sich, dass nie wieder zu tun, denn es fühlte sich an, als hätte man ihm die Gedärme durch den Mund rausgesaugt.

Aber vielleicht nahm das auch jeder anders wahr.

„Wir gehen!“ rief Jay sein Reittier.

Der Raptor kam unter einer Baracke hervor, wo er sich versteckt hatte, und lief zu seinem Herrn.

Jay schwang sich in den Sattel, konzentrierte seine Kräfte und während nun auch Blue unsichtbar wurde, murmelte Jay: „Ich muss endlich lernen, mir über meine Kräfte im Klaren zu sein.“

Ein Schuss hallte hinter den beiden auf und als Jay sich umdrehte, geschah etwas seltsames, die Welt um ihn herum wurde langsamer.

Er sah einen Spike direkt auf sich zufliegen, welcher immer langsamer wurde. Dann prallte der Spike von seinem Schild ab und dieser leuchtete auf, während der Spike durch die Luft segelte und schließlich im Sand landete.

Im gleichen Augenblick begann die Welt wieder mit normaler Geschwindigkeit weiterzulaufen und Jay starrte gebannt dorthin, von wo der Schuss gekommen war.

„Ein Ghost.“ knurrte er, dann veränderte sich seine Sicht und statt Farben nahm er nun Temperaturen war. Er sah die Körperwärme des Ghosts, legte seine Pistole an und feuerte einen einzigen Schuss ab, welcher den Kopf des Elitesoldaten zerfetzte.

„Ich bin der Mastermind.“ zischte er, als er wieder nach vorne blickte und die Bunker vor sich erkannte.

Ein infernalisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er richtete seinen Zeigefinger auf den nächsten Bunker.

Im nächsten Moment explodierte der Bunker mit einer Wucht, als wären mehrere 180-mm-Panzergranaten gleichzeitig eingeschlagen. Aber Jay wusste es besser. Er war nun kein Mensch mehr. Er hatte alle menschlichen Fesseln abgelegt und war nun ein Wesen, welches einem Gott glich.

Wer könnte es ihm nun noch verübeln, wenn er Gottkomplexe hätte?
 

Samstag, 19:05
 

Während sich die Bodentruppen zurückzogen, bekamen sie von den Raumschiffen, Deckung. „Verdammt, wir schaffen es niemals bis zur Landezone!“ rief Shirin, der langsam aber sicher die Pfeile ausgingen.

„Sie hat Recht.“ stimmte Johnny ihr zu, während er ihr den Rücke gegen ein paar Zerglinge deckte, welche dem Feuer der Terraner ausgewichen war und nun direkt auf die Menschen zustürmten.

Die Truppen waren großteils ineinander verharkt und so konnte man unmöglich eine klare Frontlinie erkennen. Somit blieb den Angriffen von oben nur eine Möglichkeit, und die war das Feuer in die nachfolgenden Feindtruppen zu eröffnen.

Das half den Bodentruppen zwar nicht unmittelbar, aber nach einiger Zeit nahm der Druck doch ab, welcher auf sie ausgeübt wurde.

Wieder brachen die Zerglinge durch die äußeren Abwehrkämpfe durch, welchen die Zerg und die Protoss führten, und drangen auf die Terraner, welche mit ihren Distanzwaffen in die Kämpfe eingriffen, zu.

Sie wichen gekonnt den Schüssen aus und hielten direkt auf dArkfighters Goliath zu.

Zergling um Zergling fiel, während sie versuchten den Goliath zu erreichen. Schließlich schaffte es einer bis zum Sprung zu kommen, doch als er in der Luft war, wurde sein Kopf von einem Pfeil getroffen und zur Seite geschleudert. Als es sich im Sand überschlug, wirbelte es solchen auf und blieb schließlich reglos liegen.

„Danke-…“ war dArkfighters Stimme zu hören, der in die Richtung blickte, aus der der Pfeil gekommen war, doch mitten im Dank, versagte ihm die Stimme, als er sah, was hinter Shirins Rücken vorging.

Shirin merkte, dass hinter ihr etwas nicht stimmen konnte, drehte sich um und sah im selben Moment, wie Johnny verzweifelt damit zubrachte, aufrecht stehen zu bleiben, während sein Brustkorb nur noch ein einziges blutendes Nadelkissen war.

„Johnny!“ rief Shirin entsetzt, als diesen die Kräfte verließen und er nach hinten umfiel.

Sie ließ ihren Bogen fallen und fing Johnny auf, bevor dieser auf dem Boden aufschlagen konnte.

Der Kampf um sie herum schien an Bedeutung zu verlieren, während sie auf die Knie sank und noch immer Johnnys Powerrüstung festhielt.

Sie öffnete ihr Visier und rief immer wieder seinen Namen, während er vollkommen regungslos dort lag.

Dann bewegte sich sein Arm.

Er zog seinen Handschuh aus, während gleichzeitig sein Visier aufging.

Shirin weinte, denn nun wusste sie, wie sich Johnny vor mehr als einer Woche gefühlt haben musste. Mit dem unterschied, dass sie es nicht versäumt hatte, ihm zu sagen, wie die Situation zwischen ihnen ausgesehen hatte.

„Nicht weinen.“ murmelte Johnny kraftlos, während ihm das Blut aus dem Mundwinkel lief.

Er hob seine Hand an und strich ihr die Träne aus dem Gesicht.

„Weine nicht um mich.“ hauchte er und schloss die Augen.

„Johnny.“ schluchzte Shirin, während einige Marines um sie traten und die beiden beschützten.

Die restlichen Truppen zogen sich weiterhin zurück und die Zerg rückten immer näher.

„Es wird hier zu heiß! Wir müssen hier weg!“ rief einer der Marines aufgebracht.

„Ich zeige dir, wie heiß es hier gleich wird.“ donnerte eine Stimme, als ein Berg von einem Mann in seiner Firebat-Rüstung angerannt kam und die näher rückenden Zerg mit einem Flammenschub empfing.

„Kommt nur, mit euch nehmen wir es auf!“ rief Khan herausfordernd, während er mit einer Hand die Düsen seines Flammenwerfers betätigte und mit der anderen nach Johnny griff, der immer noch in Shirins Händen lag.

Er warf ihn sich über die Schulter, beachtete dabei die Verletzungen, welche der reglose Körper hatte, überhaupt nicht, denn er hatte mit einem kurzen Blick schon festgestellt, dass Johnny tot war und es keinen Sinn mehr hätte, etwas an dieser Tatsache ändern zu wollen.

Shirin saß immer noch wie gelähmt im Wüstensand. Sie konnte es nicht glauben…wollte es nicht glauben, dass Johnny, einer der einzigen, der seit damals überlebt hatte, nun tot war.

Dann kam wieder Leben in ihren Körper. Als sie sich erhob, ihren Bogen griff und ihr Visier schloss, fassten es die anderen so auf, als wäre sie in der Lage zu gehen und daher machten sich die Soldaten daran, den anderen zu folgen, welche nun schon einigen Vorsprung hatte. Die Protoss hielten noch einen dünnen Korridor offen, damit die kleine Gruppe Terraner, welche bei Johnnys Leichnam war, der Haupttruppe folgen konnte.

Sammy blickte Shirin an und er hatte ein eigentümliches, bekanntes Gefühl. Er kannte diese Situation. Er kannte sie nur zu gut und daher hatte er eine Ahnung, was nun in Shirin vorging.

Sie stürmte los, zwischen den Soldaten hindurch auf die Feinde zu, welche immer näher kamen. Keiner der Marines und auch Khan waren nicht in der Lage sie aufzuhalten, denn es kam überraschend.

Doch dann schlang jemand seine Arme um sie, hielten sie zurück und eine Stimme redete auf sie ein. Beruhigend, obwohl Shirin sich im Moment nicht danach fühlte, als wolle sie beruhigt werden, aber gleichzeitig klangen die Worte auch mahnend.

Sie hörte nur eine Satz aus den Worten des Mannes heraus, der sie festhielt: „Johnny hätte es nicht gewollt.“

Als dieser Satz ihr Denken durchdrang erschlaffte ihr Körper und Sammy war in der Lage, sie dazu zu bringen, ihm zurück zu der Haupttruppe zu folgen. Niedergeschlagen folgte sie ihm, doch auch nur, weil er sie mit sich zog, denn ihr war klar, sobald er ihre Hand auslassen würde, würde sie sich wieder umdrehen und den Zerg entgegen werfen. Aber das war auch Sammy klar und daher ließ er sie nicht los, während sie und die anderen zur Hauptgruppe zurückliefen.

Immer weiter redete Sammy auf sie ein und Shirin, realisierte, wer auf sie einsprach. Trotz ihrer Wut und ihrer Trauer erstaunte sie es doch, wie viel Sammy mit ihr gerade sprach und dann, erfasste ihr Gehirn weitere von Sammys Worten.

„Ich weiß, wie du dich fühlst.“ murmelte Sammy.

„Nein.“, dachte sich Shirin, „Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle.

Schließlich hatte Shirin erst vor kurzer Zeit ihre beste Freundin verloren und nun auch noch Johnny, der sie geliebt hatte und für sie alles gegeben hatte. Shirin war sich nicht klar, ob sie auch sagen konnte, dass sie Johnny geliebt hatte, aber es stand fest, dass sein Tod etwas war, dass ihr viel näher trat, als die vielen Tode, welche sie zuvor erlebt hatte.

Sie hatte also ihre beste Freundin und den Menschen verloren, denn sie wohl geliebt hatte und nun sollte Sammy nicht behaupten, dass er verstehen konnte, wie sie sich fühlte…

Ihre Gedanken stockten, denn ihr wurde nun klar, dass, wenn es einen Menschen in ihrem Umfeld gab, der verstehen konnte, wie sie sich gerade fühlte, es zweifellos Sammy sein musste, denn er hatte dasselbe bereits erlebt. Er hatte seinen besten Freund und die Frau, die er liebte am gleichen Tag verloren. Sie waren getötet worden, als sie Kerrigan von Char geholt hatten. Zu ihrer Wut und ihrer Trauer mischte sich weitere Gefühle. Mitgefühl und Scham. Mitgefühl für Sammy, da ihr nun erst bewusst wurde, was dieser schon durchgemacht hatte und auch Scham, weil sie in ihren Gedanken ein voreiliges Urteil über ihn gemacht hatte.

„Danke.“ sagte Shirin mit schwerer Stimme, während Sammy sie immer noch festhielt und zu den eigenen Truppen zog.

„Wir brauchen die Evaks! SOFORT!“ brüllte Chris in den Funk.

„Wenn Ihr euch etwas Freiraum verschaffen könnt, könnten wir euch da rausholen.“ erklang die Stimme einer Transporterpilotin.

„Und wie sollen wir das-!“ knurrte Chris, dann hatte er einen Geistesblitz.

Er blickte sich um, sah seinen und Jays Bruder und rief: „Mike, Capone, lasst uns endlich herausfinden, was wir wirklich von Jay geerbt haben.“

Zuerst blickten die beiden ihn fragend an, dann verstanden sie, worauf er hinauswollte.

Die beiden nickten, konzentrierten sich und dann gebot ihnen ein Instinkt, laut aufzuschreien.

Die drei Schreie hallten über das Schlachtfeld und lösten dabei eine Reaktion aus, welche schier unglaublich war.

Eine Druckwelle raste von den drei Masterminds weg und zerschmetterte alle Feinde, die damit in Berührung kamen, doch die Verbündeten ignorierte sie und diese nahmen die Druckwelle nur wie einen sanften Luftzug war.

Die Feinde explodierten, einer nach dem anderen in einer kleinen Wolke aus Blut, welche auf den Sand nieder tropfte.

Stille kehrte ein und Chris, öffnete seine Augen, blickte sich um, erkannte, dass das, was er erhofft hatte, eingetroffen war.

„Jetzt habt ihr ausreichend Freiraum.“ hauchte Chris, dann fielen ihm die Augen zu und er brach zusammen. Gleichzeitig mit den beiden anderen Masterminds, welche die feindliche Armee ausgelöscht hatten

„Verdammte Scheiße!“ zischte Prince ehrfürchtig, während er zu Chris hinüber rannte und mit Erleichterung feststellte, dass dieser noch atmete.

Die Transporter sanken tiefer und setzten zu Landung an.

Während sich die Erleichterung unter den erschöpften Kämpfern ausbreitete, blickte sich Kerrigan suchend um und fragte schließlich: „Wo ist Jay?“
 

Samstag, 19:17
 

Blue lief, so schnell er konnte, während um ihn herum die Spikes einschlugen und sein Reiter das Feuer erwiderte.

Sie hatten zwar versucht, sich getarnt aus dem Krater zu schleichen, aber ein paar Detektoren hatten diesen Plan zunichte gemacht.

Nun lief Blue mit aller Kraft, welcher er in seinen muskulösen Beinen hatte und trug sich, und seinen Herrn in die Richtung, welche ihm Sicherheit versprach.

„Jay, wo bleibst du? Die Transporter sind schon hier.“ drang Odins Stimme aus dem Headset des Captains.

„Wir sind gleich dort. Ein 20 Minuten. Höchstens.“ versichterte Jay verbittert, während die Spikes vom Schild, welches ihn und Blue schützte, abprallten.

Die sieben Vulturebikes, welche die beiden verfolgten, stoben über die Dünen und ließen sich einfach nicht abschütteln. Auf jedem Bike saßen zwei Marines und während einer lenke, feuerte der andere mit seiner Waffe auf die fliehenden.

„Verdammte Ghosts.“ knurrte Jay, während er wieder das Feuer auf ein Bike eröffnete, dieses aber noch rechtzeitig auswich. Die psionischen Energien, welche die Marines hinter ihnen ausströmten, versicherten Jay, dass er sich nicht irrte und es sich bei den Soldaten wirklich um Ghosts handelte.

Jay hätte zwar die Möglichkeit, sich den Ghosts zu stellen und sie umzubringen, doch die Zerg, welche ihn seit dem Stützpunkt verfolgten, waren zu nahe, als dass er auch nur einen Meter seines Vorsprunges freiwillig hergab.

Drei weitere Vultures tauchten links von ihm auf und kamen schnell näher.

Als Jay einen kurzen Blick zu ihnen hinüberwarf, weiteten sich seine Augen, denn einer der Schützen hatte einen Raketenwerfer angelegt.

„Verdammt!“ brüllte Jay noch auf, dann wurde die Rakete abgefeuert und kam auf ihn zu. Jay wusste nichts, was ihm in diesem Moment noch hätte helfen können.

Die Rakete schlug in seinem Schild ein und Jay fühlte die Hitze, diese erdrückende Hitze der Explosion, während die Flammen über den Schild hinwegrollten und dieser schließlich versagte.

Dann eröffneten die Ghosts abermals das Feuer und Jay, der nun verwundbar war, fluchte innerlich ununterbrochen.

Er trieb Blue wortlos dazu an, dass dieser alles gab, doch dann zuckte der Körper des Raptors plötzlich zusammen, stürzte und überschlug sich im Sand.

Jay wurde aus dem Sattel gehoben, landete ebenfalls im Sand und auch überschlug sich dabei zwei mal. Schließlich lag er mit dem Gesicht im Sand, erfasste, dass er nicht bewusstlos war und stemmte sich vom Boden ab. Der Sturz der beiden und die vorhergehende Explosion hatten einigen Sand aufgewirbelt und so war den Ghosts die Sicht auf die beiden versperrt. Während Jay sich aufrichtete, hörte er die Vultures näher kommen und Blue vor Schmerzen laut aufbrüllen.

„Blue.“ zischte Jay aufgebracht, während er zu seinem Reittier hinüberblickte, welches versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, wobei ihm das Blut aus ein paar Einschusswunden am linken Bein floss.

Der Raptor war schwer verletzt und Jay wurde wütend, denn für ihn war dieser Raptor nicht einfach nur sein Reittier. Er sah in dem Raptor so etwas wie ein Sohn.

Das erste Vulture tauchte aus der Staubwolke auf, zog knapp an Jay vorbei und dieser griff mit einer schnellen Bewegung nach einem seiner Katanas und ließ die Klinge durch die beiden Terraner auf dem Hoverbike gleiten. Das Bike flog noch ein paar Meter weiter, dann überschlug es sich ebenfalls im Wüstensand.

Blue brüllte abermals vor Wut und Schmerzen, dann schlugen im nächsten Moment weitere Spikes neben ihm in den Sand ein.

Jay zog nun seine Pistole und feuerte dorthin, von wo die Schüsse gekommen sind.

Ein Ghost wurde getroffen, aber einer seiner Kollegen hatte das Mündungsfeuer von Jays Waffe gesehen, legte sein Gewehr an und schoss einen einzelnen Schuss dorthin, wo er Jays Körper vermutete. Der Spike verfehlte Jays Brust nur knapp und durchschlug stattdessen seinen Oberarm. Der brennende Schmerz, den der Treffer mit sich zog, ließ Jay die Pistole fallen, während er mit der anderen Hand seine zweite Handfeuerwaffe zog und dorthin schoss, von wo der Spike gekommen war.

Er hörte schwere Körper, welche auf den weichen Wüstensand fielen, dann herrschte wieder Stille, bis auf das schwere Atmen von Blue.

Ein weiteres Mal brüllte er laut auf, dann wurde seine linke Seite von einigen Spikes getroffen und das Blut spritzte in den Sand.

„Blue!“ rief Jay aufgebracht und feuerte Schüsse in die Richtungen, in denen er die Feinde vermutete. Sein Kopf war benebelt vom Sturz und von der Wut, welche er fühlte, daher konnte er seine telepathischen Fähigkeiten nicht einsetzen um herauszufinden, wo die Ghost standen. Er hatte nur mitbekommen, dass sie von ihren Bikes abgestiegen waren und nun langsam auf in die Staubwolke traten und auf ihm zukamen. Er spürte die Vibrationen des Bodens. Lag das auch an der Tatsache, dass er ein Mastermind war? Oder hing es damit zusammen, dass er diese Wüsten einfach kannte und sie so etwas wie seine Heimat waren, als er noch ein Kind gewesen war?

Es war ihm egal, während er neben seinem treuen Haustier auf die Knie fiel und Blues Kopf auf hochhob.

„Alles okay, Blue?“ fragte Jay.

Der Raptor nickte schwerfällig, dann wandte er seinen Blick ab und Jay wusste, was er damit ausdrücken wollte. Blue schämte sich, weil er es nicht geschafft hatte, Jay in Sicherheit zu bringen.

„Du wirst überleben.“ versprach Jay seinem Reittier, während einige Explosionen ertönten und die vorrückenden Ghosts entsetzt zusammenzucken ließ. Gerade hatte Jay mit seinen Fähigkeiten alle Vultures in die Luft fliegen lassen, denn nun brauchte er keine Verfolger mehr.

Er warf sich Blue über die Schulter und flüsterte: „Du hast mich schon sooft in und wieder aus den Schlachten getragen. Nun bin ich dran.“

Seine Beine wurden zu denen von Bloodtalon und er lief los.

Er kam aus der Staubwolke, sah in den Augenwinkeln die Zerg, welche immer näher kamen und er konzentrierte sich und lief so schnell es seine Kräfte zuließen.

Die Stacheln zogen hinter seinem Rücken vorbei und schlugen im Sand neben ihm ein, doch Jay ignorierte alles um ihn herum. Im diesem Moment ging es ihm nur darum, Blue in Sicherheit zu bringen.

Er kniff kurz die Augen zusammen und als er sie wieder aufriss, lief um ihn herum wieder alles langsamer ab. Nein, das war falsch, denn Jay kam es nur so vor, als würde sich die Umwelt langsamer bewegen, weil bei ihm alles schneller wurde.

Er nahm alles so war, als wäre nur der Rest langsamer geworden, doch in Wahrheit hat sich sein Organismus beschleunigt und normalerweise, bedeutete so etwas den zwangsläufigen Tod, wenn man so etwas zu lange, oder zu oft in kurzer Zeit machte. Aber Jay war es egal, denn er hatte nicht vor, lange zu leben.

Er stürmte über eine weitere Düne und sah dann in der Ferne die Reaper, welche knapp über den Boden schwebte und von einigen Raumjägergeschwadern umschwirrt wurde, welche alles nur den Auftrag hatten, dass Schiff so lange zu verteidigen, biss es abhauen würde.

Knapp unterhalb der Wolkendecke wachten auch drei schwere Kreuzer über die Reaper und sie sahen, was alles auf das Schiff zukam. Es dauerte ein bisschen, bis realisiert wurde, was so schnell auf das Schiff zukam, denn kein Mensch hatte jemals gesehen, wie sich jemand so schnell bewegen konnte.

Jay hatte die Reaper beinahe erreicht, da setzte die Fähigkeit aus und die Welt um ihn herum lief wieder mit normaler Geschwindigkeit weiter.

Chris stand bei der Einstiegsrampe, musste dabei jedoch von Andy gestützt werden, ansonsten wäre er vermutlich wieder zusammengebrochen, und grinste seinem Freund erleichtert entgegen. Erst als Jay nur noch ein paar Meter entfernt war und sich die Zerg über die Düne weit hinter ihm ergossen, erkannte Chris, dass mit Blue etwas nicht stimmen konnte, weil er von Jay getragen wurde.

Mit großen Schritten brachte Jay die letzten Meter hinter sich, dann sprang er und landete auf der Einstiegsrampe, welche knapp einen halben Meter über dem Boden war.

„Wir haben ihn!“ zischte Chris in den Funk, während Master und Junior herbeiliefen und Jay, sowie Blue in das Innere des Schiffes brachten.

Die Reaper gewann an Höhe, wobei ihr die anderen Schiffe folgten, und gleichzeitig schloss sich die Einstiegsrampe.

Jay verlor keine Zeit, riss sich von Junior los, der ihn mit Fragen löcherte, ob es ihm gut ginge, und er packte sich Prince und knurrte ihn an: „Du bist Arzt! Du musst Blue retten!“

Prince’ Augen wanderten kurz zu Blue, dann blickte er den Captain wieder an und er sagte: „Ich bin nur Sanitäter. Außerdem ist mein Wissen über den Raptorenkörper unbrauchbar.“

„Aracan!“, brüllte Jay in Gedanken und ließ Prince dabei los, „Aracan, pack deine Sachen und schwing deinen Arsch hierher!“

Knapp eine halbe Minute später tauchte Aracan aus dem nichts neben ihm auf und er fragte, mit beunruhigten Gesicht: „Was ist los?“

„Du musst Blue helfen!“ knurrte Jay, dem die Anspannung anzusehen war.

Aracan blinzelte kurz und murmelte: „Ich weiß nicht, ob…“

„Aber ich!“ erwiderte Jay fauchend und fixierte Aracan dabei mit seinen Augen.

Dieser blickte nun auf den Raptor, der schwer atmend in Masters Armen war und schließlich nickte er.

„Okay, wir bringen ihn in den Speisesaal.“ sagte Aracan zum ehemaligen Häftling.

Dieser nickte und folgte Aracan.

„Was hast du herausgefunden?“ fragte Chris den Captain, nachdem ein paar Sekunden vergangen waren.

„Nichts.“ knurrte Jay, wütend über diese Tatsache, dass Blue wegen nichts und wieder nichts nun ums Überleben kämpfte. Sein Körper bebte vor Zorn und das Blut tropfte von der geballten linken Faust auf den Boden.

Nun erkante Prince, dass Jay ebenfalls verwundet war.

Er packte den Arm des Captains und wollte ihn gerade verbinde, als sich Jay losriss und die Wunde nicht verbinden ließ.

„Jay, die Wunde könnte sich entzünden.“ zischte Prince, der wusste, was das Beste für den Captain wäre.

„Das glaube ich nicht.“ knurrte Jay, und im nächsten Moment stoppte die Blutung, während sich die Wunde von selbst schloss.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Chris.

Jay zischte: „Ich habe keine Ahnung.“

„Wir müssen die Flotte finden.“ kam es vom Capone, der auf sich auf einer Sitzreihe niedergelassen hatte, welche nicht weit vom Einstieg entfernt an der Wand angebracht war. Seine Stimme war zwar immer noch geschwächt, aber man sah, dass er versuchte seine Kräfte so schnell wie möglich zurückzubekommen, um das zu beenden, was sie angefangen hatten.

Jay blickte Capone an und hoffte, dass sein Bruder nie erfahren würde, was mit ihrem Vater geschehen war.

Die Reaper hatte nun den hohen Orbit erreicht und die Flotte des PTC begann damit, Korhal einzuäschern. Die Träger der Protoss feuerten unablässig ihre schweren Geschütze ab und auch die schweren Kreuzer belegten den Planeten mit einem Bombardement, welches alles Leben darauf ausgelöscht hat.

Die Amaru und die California hielten sich dabei noch zurück. Das Fehlen der Feindflotte riet zur Vorsicht.

„Wir haben ihnen nun gezeigt, dass wir zurück sind. Wir haben ihnen Korhal entrissen.“ sagte Chris, der versuchte seinen Kumpel zu beruhigen und wieder aufzubauen.

„Wir vernichten gerade Korhal.“ erinnerte ihn Jay.

„Dennoch, haben wir sie hier besiegt.“ meinte Chris.

„Wir mussten uns zurückziehen!“ zischte Jay.

„Nachdem wir gemerkt haben, dass unsere Ziele nicht mehr hier sind.“ sagte Chris ohne weiter auf Jays Widerworte zu achten.

„Du kannst von mir aus jetzt aufgeben. Aber ich werde versuchen es zu beenden.“ meinte Chris schließlich und blickte Jay durchbohrend an.

Jay seufzte kurz auf, schüttelte den Kopf und als seine Gedanken wieder klar wurden, hob er den Blick an, sah in Chris’ Gesicht und sagte, schwach grinsend: „Ist es normalerweise nicht so, dass ich dich zu so einem Scheiß überredet habe?“

Chris nickte und Capone sagte deutlich im Hintergrund: „Soll Blue jetzt umsonst gestorben sein.“

„Bis jetzt ist er noch nicht tot.“ war Aracans Stimme in ihren Gedanken zu hören.

Jay biss sich auf die Lippen, dann war Aracan wieder zu hören und er hatte gute Nachrichten: „Blue wird es schaffen, das schwöre ich dir“

Nun schaffte Jay ein erleichtertes Grinsen und sein Blick wechselte zwischen den drei anderen Masterminds, während er knurrte: „Lasst sie bluten!“
 

Samstag, 20:49…Reaper, über Korhal
 

Gerade als die Reaper in der California landete, trat Master aus dem Speisesaal und kam auf Jay zu. Er war von Aracan zum Helfen gezwungen worden und nun, nachdem die Notoperation vorbei war, war er erschöpft.

Eigentlich wollte er im Moment nichts sehnlicher, als einfach nur zu schlafen, doch direkt vor der Tür stieß er auf Jay, der die ganze Zeit über dort gewartete hatte.

„Wie geht es ihm?“ fragte Jay besorgt und Master konnte es immer noch nicht verstehen, wie sehr sich Jay um den Raptor Sorgen machte.

„Er kommt durch.“ sagte Master.

Jay entspannte sich und glitt an der Wand nach unten auf den Boden. Nur die Anspannung hatte ihn in den letzten Minuten auf den Beinen gehalten.

„Aracan will noch ein auf ihn aufpassen.“ fuhr Master fort.

Schwach lächelte Jay und Master blickte ihn nun irritiert an.

„Warum lächelst du plötzlich?“ fragte der ehemalige Häftling.

Jay blickte zu ihm hinauf und sagte: „Ich habe mich gerade daran erinnert, dass ich Aracan vor unendlich vielen Jahren umbringen wollte.“

Master lauschte gespannt.

„Nur durch einen Zufall hatte er überlebt.“ beendete Jay seine Erinnerung.

Der Häftling schnaubte auf und murmelte: „Und jetzt bist du erleichtert, dass du ihn damals nicht umgebracht hast.“

Jay nickte schweigend.

„Aracan meinte, dass ich dir ausrichten soll, dass du reingehen darfst.“ sagte Master.

„Gut.“ meinte Jay und erhob sich wieder.

Master wandte sich ab, um zu gehen, da rief Jay noch mal seinen Namen.

Er drehte sich um, blickte den Captain an und fragte: „Was ist noch?“

„Danke.“ sagte Jay.

„Wofür? Ich habe nicht viel getan.“ entgegnete Master.

Jay schüttelte den Kopf und sagte: „Danke, für alles.“

Master lächelte kurz, wandte sich um und während er davon ging, wunderte er sich doch über den Dank des Captains.

Jay selbst betrat nun den Speisesaal.

Auf einem der Tische lag Blue. Er lag auf dem Bauch und seine Augen zeugten von einer gewaltigen Dosis an Betäubungsmittel.

Aracan selbst stand etwas von seinem Patienten entfernt und trank gerade einen Schluck Wasser, als Jay eintrat.

„Er kommt wieder auf die Beine.“ sagte Aracan zuversichtlich.

Jay nickte und erwiderte: „Ich weiß. Master hat es mir schon gesagt.

Dann ging er zu Blue hinüber, streichelte ihm über die Stirn und fragte leise: „Wie geht’s, Großer?“

Blues Augen richteten sich auf ihn und der Raptor gab einen Laut von sich, welcher eine Mischung aus einem Knurren und dem Schnurren einer Katze war.

„Das höre ich gerne.“ sagte Jay und grinste den Raptor an.

Er wusste inzwischen schon, dass Johnny tot war und doch hatte er das Gefühl, als hätte es ihn stärker getroffen, wenn Blue gestorben wäre.

Der Raptor war einfach wie ein Sohn für ihn, aber dennoch ging ihm der Tod des Kumpels auch nahe.

Aracan griff auf den Tisch hinter sich, nahm eine Flasche Whiskey und reichte sie Jay.

„Hier!“ sagte er dabei.

„Danke.“ murmelte Jay, schraubte die Flasche auf und trank einen Schluck.

„Der war eigentlich für Blue gedacht.“ meinte Aracan, als Jay die Flasche wieder absetzte.

„Oh.“ machte Jay, dann hielt er Blue die Flasche vor die Nase. Sofort sprangen seine Geruchsrezeptoren an und der Raptor atmete tief ein.

Kurz verzog er das ganze Gesicht, dann schob er den Kiefer vor, nahm vorsichtig die Flasche zwischen die Zähne und kippte sie so, dass eine kleine Menge der Flüssigkeit in seinen Rachen lief.

„Zum Desinfizieren der Wunde.“ war Aracans Stimme im Hintergrund zu hören.

„War klar.“ meinte Jay, dann goss er den Whiskey über die Stelle, wo Blues Wunde war, oder zumindest sein sollte.

Mit dem Whiskey wurde das Blut weggewaschen und Jay fragte: „Welche Wunde?“

Aracan runzelte die Stirn, ging zu den beiden hinüber und sah sich Blues Seite an. Tatsächlich war dort, wo er die Haut zusammengelasert hatte, nur noch eine sanfte Narbe zu sehen.

„Aber…das ist nicht möglich.“ murmelte Aracan ungläubig.

„Du vergisst, dass er das Produkt von ein paar Forschern ist.“, erinnerte ihn Jay, „Eigentlich müsstest gerade du wissen, was unmöglich und was möglich für ihn ist.“

Aracan ging wich wieder vom Raptor zurück, dessen Herzschlag wieder zunahm und gleichzeitig klärte sich Blues Blick wieder.

„Mein kleiner tapferer Blue.“, sagte Jay, wobei das ‚klein’ sarkastisch gemeint war, „Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker.“

Aracan warf einen ratlosen Blick auf den Raptor.

„Ich würde ihn noch gerne untersuchen.“ sagte der Arzt schließlich.

Jay blickte Blue kurz direkt in die Augen und nickte dann.

„Es geht nur darum, wie schnell er sich regeneriert.“ versicherte ihm Aracan zusätzlich.

Der Raptor begann sich zu erheben, wobei er noch wacklig auf den Beinen war, was weniger auf den Verletzungen beruhte, sondern vielmehr auf den Beruhigungsmitteln.

Jay grinste noch, dann begann der Raptor stärker zu wanken, fiel vom Tisch und schlug geräuschvoll auf dem Metallboden auf.

Jay, der auf der anderen Seite des Tisches gestanden war, beugte sich über den Tisch, blickte auf sein Haustier hinunter und fragte besorgt: „Geht’s dir gut?“

Wieder war dieser eigentümliche Laut die Antwort, dann tauchte der Kopf des Raptors auch schon wieder auf. Als der Raptor stand, wankte er wieder, doch nur noch leicht.

„Ich glaube, du hast ihm zuviel Beruhigungsmittel gegeben.“ meinte Jay an Aracan gewandt.

„Ich glaube eher, dass er keinen Alkohol verträgt.“ erwiderte dieser und zeigte auf die Whiskeyflasche in Jays Hand.

Jay musterte kurz die Flasche, dann blickte er Aracan an, schüttelte den Kopf und wiederholte: „Zuviel Beruhigungsmittel.“

Aracan blickte Jay skeptisch an und fragte: „Woher willst du das wissen?“

„Hör mal, Blue ist mit der Rumflasche im Maul groß geworden.“, sagte Jay, dann fügte er nachdenklich hinzu, „Warum ist er auch immer mit dem Ding davongerannt?“

„Ich denke, dass er dich vom Saufen abhalten wollte.“ vermutete Aracan.

„Wirklich?“ fragte Jay, blickte zuerst Aracan an und dann den Raptor.

Zu seinem erstaunen nickte Blue.

Nun warf Aracan einen Blick auf die Uhr und fragte: „Was geht eigentlich draußen gerade vor sich?“

„Nun, wir sind gerade zurück in der California und die Protoss haben Korhal gerade eingeäschert.“ sagte Jay, während er seinem Raptor über die Stirn strich.

„Warum? Wie spät ist es denn schon?“ fragte Jay, der sämtliches Zeitgefühl verloren hatte.

„Universelle Zeitrechnung?“ fragte Aracan.

Ein Blick von Jay gab dem Arzt zu verstehen, dass die Frage überflüssig war.

„Fast neun Uhr abends.“ seufzte Jay.

„Samstag, oder?“ fragte Jay nach, woraufhin Aracan nickte.

„Man, wie die Zeit vergeht.“ murmelte Jay. Gleichzeitig begann Aracan sein Operationsbesteck, welches er desinfiziert hatte, bevor Jay rein gekommen war, zurück in seine Tasche.

Dann verließen die drei den Speisesaal und machten sich daran, auch die Reaper zu verlassen.

Sie waren die letzten, die noch auf dem Schiff waren.

„Blue, du gehst mit Aracan!“ befahl Jay seinem Haustier.

Der Raptor nickte abermals.

„Und was machst du jetzt?“ fragte Aracan.

„Duschen und dann pennen.“ antwortete Jay wie aus der Pistole geschossen.

Wieder blickte ihn Aracan verständnislos an.

„Okay.“, sagte Aracan langsam, „Du lässt dich wohl durch nichts aus deiner Ruhe bringen.“

„Fast nichts.“ korrigierte ihn Jay, dessen Inneres einen extremen Kontrast zu dem war, wie andere ihn wahrnahmen.

Sie traten in den Hangar der California und Aracan sagte: „Ich sag dir bescheit, wenn ich mit Blue fertig bin.“

„Gut.“, murmelte Jay, reichte Aracan die Hand und sagte dann noch, „Tut mir Leid, weil ich dich damals umbringen wollte.“

Aracan, der Jays Hand schon genommen hatte, starrte den Captain nun vollkommen überrascht an.

„Ich bin dir dankbar für alles, was du für mich und meine Crew gemacht hast.“, sagte Jay ernst, „Besonders dafür, dass du heute Blue das Leben gerettet hast.“

Aracan war zunächst sprachlos, dann sagte er: „Es ist okay. Ich bin froh, wenn ich euch helfen kann.“

„Trotzdem. Danke!“ sagte Jay, dann ließ er Aracans Hand aus und die beiden gingen in verschiedene Richtungen davon, wobei Blue Aracan folgte. Gleichzeitig wurde der Warp-Antrieb der California hochgefahren, denn nun würde die Flotte nach Lacrima belli zurückkehren, um sich für einen weiteren Angriff vorzubereiten.
 

Sonntag, 00:41…California, über Lacrima Belli
 

„Ich hatte Johnny immer gewarnt, dass er nicht in das Licht gehen sollte und jetzt ist er dennoch verreckt.“ brummte Mike, während er, Aracan und Blue den Korridor entlanggingen.

Aracan nickte schweigend, denn auch er erinnerte sich, dass diese berühmte Drohung von Mike Johnny schon oft vor dem Tod bewahrt hatte.

„Niemand ist unsterblich.“ sagte der Arzt mit schwermütiger Stimme, denn Johnny und er waren wohl die zwei einzige der alten Crew, welche bisher noch nie tot gewesen waren. Nun ist Aracan der einzige, der keinerlei Erfahrung mit dem Sterben hatte.

„Den Toten gehört die Ewigkeit.“ murmelte Mike, der seltsamerweise wenig Trauer empfinden konnte, doch das lag wohl daran, da er weiß, wie es auf der anderen Seite aussieht.

„Ich habe gehört, dass Jay an Gottkomplexen leidet.“ murmelte Aracan, wobei er sich vorsichtig umblickte.

Mike presste die Lippen zusammen und zuckte nur mit den Schultern. Das war ein Thema, über das er nicht reden wollte. Es war ein Thema, wo seine Meinung zu sehr von der Freundschaft geprägt war.

Aracan merkte, dass er von Mike keine Antwort bekommen würde und murmelte eine Entschuldigung, weil er das Thema angesprochen hatte.

„Anderes Thema. Glaubst du wirklich, dass das, was du mir vorhin gesagt hast, funktionieren könnte?“ wechselte Mike das Thema.

Aracan nickte selbstbewusst: „Wenn alles so ist, wie ich es mir vorstelle, müsste es eigentlich funktionieren.

„Gut.“ sagte Mike noch, dann hatten sie bereits das Quartier des Captains erreicht.

Mike klopfte an und nach knapp einer halben Minute ging die Tür auf und ein vollkommen verschlafener Jay blickte die beiden an.

Dann glitt sein Blick auf Blue und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Er ist wieder vollkommen fit.“, sagte Aracan, „Und seine Regeneration ist wirklich erstaunlich.“

„Gut. Noch mal danke.“ murmelte Jay schlaftrunken, während der Raptor an ihm vorbei in das Quartier schlich.

„Wir haben jetzt eine Lösung für unser kleines Problem.“ sagte Mike.

Jay blickte ihn an.

„Wir haben nun eine Möglichkeit, mit der wir, voraussichtlich, die vier Reiter aufspüren können.“ kam es von Aracan.

Nun schien Jay hellwach, er lehnte sich gegen den Türrahmen und mit seinem Blick forderte er Aracan auf, weiterzureden.

„Das einzige, was wir brauchen, sind DNA-Proben.“ sagte Aracan.

„Und wo sollen wir die herbekommen?“ fragte Jay, der es so verstand, als bräuchten sie dafür die DNA-Proben von den vier Reitern.

„Von euch.“, antwortete Aracan, „Von dir, Mike, Capone und Chris.“

Jay legte nun die Stirn in Falten.

„Schließlich haben die vier Reiter nun eure ehemaligen Körper, das bedeutet auch eure DNA.“, erklärte Aracan, „Wenn wir also eine Probe von euch nehmen, sie in den DNA-Scanner einlegen, dann solltet nicht nur ihr als Funde auftauchen, sondern auch die vier Reiter.“

„Glaubst du, dass das funktioniert?“ fragte Jay und blickte dabei Mike an.

Mike nickte und meinte: „Ein Versuch wäre es wert.“

„Verdammt, ich hasse Spritzen.“, knurrte Jay, „Aber in diesem Fall ist es mir wert.“

Mit diesen Worten zog er sich den rechten Ärmel nach oben.

Aracan grinste und meinte: „Sagt euren Brüdern bescheit und kommt dann in mein Labor.“

Mike und Jay nickten, dann salutierte Aracan kurz, wandte sich ab und ging den Korridor wieder zurück, denn er vorhin zusammen mit Mike entlanggekommen war.

„Glaubst du wirklich, dass es funktioniert?“ fragte Jay noch mal den anderen Mastermind.

„Es ist eine der wenigen Chancen, die wir haben.“ murmelte Mike wenig überzeugt.

Jay schien kurz zu überlegen, dann sagte er: „Verdammt, wir haben schon zuviel riskiert, um jetzt einfach den Schwanz einzukneifen und etwas unversucht zu lassen.“

„Du scheinst wirklich eine panische Angst vor Spritzen zu haben.“ kam es von Mike.

„Ich scheiß mir gleich in die Hosen.“ erwiderte Jay.

Mike grinste und ging davon, um Chris und Capone bescheit zu geben.
 

Sonntag, 21:39
 

Der Tag verging und immer noch warteten die Soldaten des PTC darauf, wieder in die Schlacht zu ziehen. Der Schrecken der ersten Schlacht inzwischen verdaut worden und nun, verarbeitete jeder auf seine eigene Art und Weise den Stress und die Langeweile.

Wer Schlafen konnte, tat dies auch, wer es nicht konnte, beschäftigte sich anderwärtig.

Mike und Capone nutzten die Zeit um auf dem Basketballplatz, welcher in der Amaru war, ein paar Körbe zu werfen. Doch damit hatten sie dann auch wieder aufgehört und sind zur California zurückgekehrt, wo sie auf das Ergebnis von Aracans Scannerergebnissen warteten. Dieser sagte mit genervter Stimme, weil er schon von allen möglichen Leuten und ohne längere Pausen, dieselbe Frage gestellt bekommen hatte, dass sie etwas anderes tun, und ihn seine Arbeit machen lassen sollten.

Capone und Mike gingen wieder. Capone ging gleich Duschen, während Mike vorher noch etwas essen ging.

Chris saß in der Kantine und zockte ein paar der neuen Crewmitglieder beim Pokern ab, wobei er von T-Bone, Red und Rockwood beobachtet wurde, welche ihn genau im Auge behielten und schon bald seine Taktik durchschaut hatten.

Er schien seine Existenz als Mastermind noch in vollen Zügen auszunutzen, solange es noch ging.

Währenddessen schlief Jay, wobei es sich um einen unruhigen Schlaf handelte, indem er einen Alptraum hatte, welcher ihm die Nerven aufrieb.

Mit einem Mal saß er aufrecht und schweißgebadet in seinem Bett. Sein Atem war flach und sein Puls raste. Er zitterte am ganzen Körper und man konnte seinen Zustand nur mit einem Wort beschreiben. Panik. Doch es war nicht die Angst vor der bevorstehenden Schlacht. Es war die Angst vor dem, was er geträumt hatte. Er hatte geträumt, dass er überleben würde.

Er stieg aus seinem Bett, wobei Blue wachsam den Kopf anhob und seinen Herrn genau musterte.

Der Raptor stieß einen fiependen Laut aus, auf welchen Jay mit zittriger Stimme antwortete: „Es geht mir gut.“

Gleichzeitig nahm er ein Handtuch aus seinem Kasten und ging in das Badezimmer.

Als das Licht anging und er in den Spiegel blickte, erstarrte er kurz. Die Form seines Körpers, welche nun der Tod kontrollierte, blickte ihn aus dem Spiegel heraus an.

Jay erkannte es an den langen Haaren, welche er seit seinem Tod nicht mehr hatte. Verdammt, er hatte diese Haare geliebt. Außerdem war das Gesicht, welches er im Spiegel sah, eingefallen. Dunkle Schatten waren unter den Augen zu sehen, welche mit Hass auf Jay gerichtet waren.

„Du lebst also wieder?“ fragte der Tod gehässig.

Jay entrang diese Frage, besser gesagt, wie die Frage gestellt wurde, ein herausforderndes Grinsen.

„Wie kommt es, dass du wieder lebst?“ wollte der Tod wissen.

„Ich bin ein Mastermind.“, antwortete Jay schlicht, woraufhin der Tod zusammenzuckte, „Ich kann nicht sterben, bevor ich dich nicht umgebracht habe.“

Nun lachte der Tod wieder auf und er sagte: „Hast du denn gar nichts gelernt?“

„Doch.“, versicherte ihm Jay, „Und zwar, wie ich euch besiegen kann. Und nun verschwinde!“

Mit diesen Worten stieß Jay seine Handfläche gegen den Spiegel und sofort verschwand der Tod daraus. Stattdessen starrte ihm sein eigenes, reales Spiegelbild entgegen.

Jay nickte erleichtert und stellte sich dann unter die Dusche.
 

Sonntag, 21:56
 

Jay trat gerade frisch geduscht aus dem Badezimmer, als sein PDA zu klingeln begann. Jay ging zum Gerät hinüber, ohne sich einen Stress zu machen, blickte auf das Display und sah, dass es sich um Capone handelte, welcher ihn gerade anrief.

Jay nahm den Anruf entgegen und sofort hörte er Capones gestresste Stimme, welche sagte: „Wir haben sie!“

„Gut.“ sagte Jay, wobei der Zorn, welchen er auf die vier Reiter verspürte, in seiner Stimme mitwehte.

Dann legte er auf, zog sich rasch an und verließ sein Quartier. Blues Kopf ging ruckartig nach oben und er blickte sich in dem nun verlassenen Quartier um.
 

Sonntag, 22:01
 

Jay betrat die Kommandobrücke der California und fragte, während er zu seinem Sitzplatz hinüber schritt: „Wo sind sie?“

Er war der letzte, der auf der Kommandobrücke eingetroffen war und so waren alle Blicke auf ihn gerichtet, als er den Raum betrat.

Gerade als er sich hinsetzte erschien die Nav-Map und in zwei Systemen waren jeweils vier Punkte, welche nahe beieinander waren, eingezeichnet.

Aracan zeigte auf eine der Punktegruppen und sagte: „Das hier, seid ihr. Hier im Julia-System.“

Jays Blick flog schnell zu den vier anderen Punkten hinüber und während er die die Distanz zwischen den beiden verzeichneten Punkten mit den Augen überflog, erfasste sein Gehirn blitzschnell, um welches System es sich handelte, indem ihre Feinde waren.

„Tarsonis.“ knurrte Jay, noch bevor Aracan auf die anderen Punkte zeigen, oder weiter sprechen konnte.

„Sie sind bei Tarsonis.“ bestätigte der Wissenschaftler und nickte.

Dann geschah etwas seltsames, die vier Punkte, welche im System von Tarsonis angezeigt wurden, verschwanden plötzlich von der Nav-Map.

Capone riss überrascht die Augen auf und fluchte: „Was soll der Scheiß!“

„Was ist das los?“ fragte Mike, während Chris dieselbe Frage auf der Zunge lag.

Aracans Augen gingen rasch hin und her, während er überlegte, was für das Verschwinden Punkte verantwortlich sein konnte.

„Vielleicht…vielleicht führen sie gerade einen Warpsprung durch.“ äußerte Cash eine Vermutung.

Dann tauchten die vier Punkte wieder auf, doch nun waren sie ganz wo anderes.

Wieder erkannte Jay innerhalb von Sekunden, wo sie nun waren.

„Shakuras!“ knurrte der Captain der California.

Er wechselte einen kurzen Blick mit seinem Bruder, sowie Chris und Capone.

Sie nickten sich zu und Jay gab weitere Befehle: „Bereitet den Warpsprung vor! Und sagt Raynor bescheit! Wir sind der Beacon.“

Sofort herrschte hektisches Treiben auf der Brücke und während das Schiff vorbereitet wurde, wurde die Nachricht an Raynor gesandt.

Noch bevor er antworten konnte, oder den Befehl an die Flotte weitersenden konnte, führte die California schon den Warpsprung nach Shakuras aus.



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