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Chaos On Tour

~~True Lies~~
von

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Silvester

so~

dieses kapitel kommt jez etwas später als geplant *es eigentlich schon an montag on sein sollte >.<*

aba dafür ist kapi 19 schon fertig

^0^

viel spaß beim lesen!
 

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Kapitel 18. Silvester
 

Die letzte Woche des Jahres verbrachten Miku und Kanon gemeinsam. Keiner hatte wirklich große Lust gehabt, sich irgendwo allein zu langweilen und so hatten sie viel unternommen.

Sie gingen shoppen, in Clubs und statteten dem Schwimmbad den ein oder anderen Besuch ab. Doch die meiste Zeit blieben sie in Kanons Wohnung, wo sie abwechselnd das neue Spiel zockten und dabei miteinander kuschelten.

Wie er es versprochen hatte, rief Bou jeden Abend an, um ihn über seinen Gesundheitszustand zu informieren. Miku verriet dabei nicht, dass er bei Kanon war, musste sich immer wieder neue Ausreden einfallen lassen, was er denn den ganzen Tag über gemacht hätte.

Er fühlte sich nicht wohl dabei, den Blondschopf zu belügen, aber er wollte es ihm jetzt noch nicht sagen.

„Wieso bist du nicht mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren?“, fragte Miku den Schwarzhaarigen an Silvester. Sie saßen auf der Couch, hatten gerade den Fernseher ausgemacht.

„Warum sollte ich?“ Kanon sah ihn an. „Ich wollte in deiner Nähe sein. Ich habe ja gewusst, dass du über Silvester ausnahmsweise nicht nach Hokkaido fährst.“

„Woher...“

„Teruki hat es mir gesagt. Kurz, nachdem wir uns am Flughafen voneinander verabschiedet hatten.“ Er grinste. „Er hat es mir auch nur erzählt, weil er nicht wollte, dass du alleine feierst.“

„Aber er hat mich doch selbst zu sich eingeladen“, sagte Miku irritiert, dem Terukis Worte wieder eingefallen waren.

„Das stimmt.“ Kanon grinste ihn leicht an. „Aber er war sich nicht ganz sicher, dass du auch kommen würdest.“

„Teruki ist echt gemein“, maulte Miku und verschränkte beleidigt die Arme. „Wieso sollte ich denn nicht kommen? Dann hätte ich doch gleich nein gesagt!“

„Woher soll ich das denn wissen?“, verteidigte sich Kanon lachend und drückte den Kleinen an sich. „Komm, wir sollten uns fertig machen.“
 

Terukis Wohnung lag nur einige Wohnblocks hinter Kanons, sodass sie theoretisch nicht lange durch die eisige Kälte laufen mussten. Doch dieses winterliche Wetter hielt viele Kids und Jugendliche jedoch nicht davon ab, aus lauter Spaß an der Freude mit Böllern um sich zu schmeißen, und dementsprechend war es auch laut.

Kurz vor ihrem Ziel wurde Miku plötzlich grob beiseite geschubst. Er wollte ihn schon ärgerlich fragen, was das denn sollte, als genau dort, wo er seinen Fuß hingesetzt hätte, ein Böller mit einem lauten Knall explodierte.

„D-danke“, sagte Miku atemlos, doch Kanon schien ihn nicht zu hören, denn er raste auf eine Gruppe Jugendlicher zu, die dafür wohl verantwortlich sein mussten. Der Vocal eilte ihm hinterher und schon von Weitem hörte er, wie der Schwarzhaarige sie regelrecht zusammenschrie.

„Ist euch eigentlich klar, was eben beinahe passiert wäre?“, fauchte er zornig, die fremden Jungs wichen vollkommen verängstigt zurück. „Mein Freund wäre fast auf einen dieser... Dinger getreten!“

Kanon holte aus und schlug dem nächstbesten Jungen hart ins Gesicht. Der Getroffene prallte zurück, beide Hände auf seine Nase gepresst. Er wollte noch einmal zuschlagen, doch er konnte nicht; jemand hatte seine Hand festgehalten. Kanon wirbelte herum und stierte direkt in Mikus ängstlich wirkendes Gesicht.

„Kanon! Jetzt hör auf!“, bat dieser, und verstärkte den Griff um seine Hand noch mehr. „Es ist doch nichts passiert.“

„Aber fast“, knurrte der Bassist. Er schaffte es, sich zu befreien, und ging schnell weiter, den Blick stur geradeaus gerichtet.

Miku warf der Gruppe noch einen entschuldigenden Blick zu und eilte ihm dann hinterher. Nun hielt er jedoch Ausschau nach Feuerwerkskörpern und behielt zudem einen Sicherheitsabstand zu Kanon ein.

Der Vocal sah ihn von der Seite her an. Das Gesicht des Schwarzhaarigen war ausdruckslos, und dennoch schien er noch immer ziemlich aufgebracht zu sein.

//Warum ist er eben nur so ausgerastet?//, überlegte Miku besorgt, der den Bassisten noch nie so erlebt hatte. //Er ist doch sonst immer brav...außerdem war das nun wirklich keinen Grund, jemanden regelrecht zusammenzuschlagen. Es ist doch nichts passiert...aber das macht mir einfach Angst...//

„Miku?“

Miku schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah den Bassisten, der nun wieder völlig normal wirkte, an. „Ähm...ja?“

„Hast du mir überhaupt zugehört?“

„Ich...denke nicht“, sagte Miku, lächelte verlegen. „Tut mir Leid. Was hast du gesagt?“

„Ich habe dich gefragt, ob du noch wüsstest, welchen Eingang wir nehmen müssen.“

Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass sie vor dem riesigen Wohnblock standen, in dem Teruki lebte. Und er hatte tatsächlich mehrere separate Eingänge.

Zielsicher steuerte Miku den Nächstbesten an.

„Bist du sicher?“, kam es zweifelnd vom Bassisten, der ihm einfach mal gefolgt war.

„Klar. Guck doch mal.“ Miku deutete auf ein Klingelschild, auf dem Terukis Name stand. Er drückte ihn und kurz darauf öffnete sich die Tür.

„Siehst du?“ Bevor er eintrat, warf er Kanon einen besserwisserischen Blick zu.

„Schon gut, ich hab’ nie was gesagt“, grinste dieser und schob sich an Miku vorbei.

Während sie schweigend die Treppe bis zum dritten Stock hochstiegen, rätselte Miku, warum Kanon sich jetzt wieder völlig normal benahm.

Wusste er etwa nicht, dass er einem vor nur ein paar Minuten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Nase gebrochen hatte?

//Hoffentlich kommt so was nicht noch einmal vor...//, seufzte Miku, als sie vor der hellen Tür zu Terukis Wohnung Halt machten, um darauf zu warten, dass er ihnen öffnete.

„Alles okay?“ Kanon musterte ihn.

„Dann könnte ich dich ja auch fragen, was du eben hattest.“ Doch Miku schaffte es, dies mit Erfolg zu unterdrücken. Stattdessen sah er ihn an, lächelte und nickte. „Klar, was sollte denn sein?“

„Na ja...du guckst die ganze Zeit nur so nachdenklich“, erklärte der Schwarzhaarige.

Miku zögerte kurz, bevor er nach Kanons Hand griff. „Sollen wir es ihm sagen?“

„Wem? Was?“, fragte Kanon verwirrt.

„Teruki. Über uns.“ Miku sah ihn erwartungsvoll an. Kanon verstärkte den Griff um ihre Hände ein wenig, lächelte. „Ich wäre dafür. Vielleicht hat er auch eine Idee, wie wir es Bou sagen...oh! Hi, Teruki!“

Kanon und Miku ließen schnell ihre Hände sinken und sahen zu dem Drummer, der die Tür geöffnet hatte und sie beide fröhlich beäugte.

„Terukiiii!“, quietschte Miku und sprang ihm stürmisch um den Hals. Teruki taumelte einige Schritte zurück, doch der Vocal dachte erst gar nicht daran, ihn loszulassen. „Ich hab dich sooo vermisst!“

„Das waren doch keine zwei Wochen“, meinte Teruki grinsend und umarmte Miku. Er warf Kanon über den Rücken her einen fragenden Blick zu, doch dieser schüttelte nur breit grinsend mit dem Kopf.

„Siehst du? Das war eine Ewigkeit!“, maulte Miku und schaffte es doch tatsächlich, sich von dem Älteren zu trennen. Doch nur, um durch den Flur im nächsten Zimmer zu verschwinden, nachdem er seine Jacke aufgehangen hatte. „Ich hoffe doch stark, dass es was zu essen gibt. Mann, was habe ich für einen Hunger.“

Teruki drehte sich langsam zu Kanon um und musterte ihn misstrauisch. „Sag mal...hast du irgendetwas mit ihm gemacht?“

„Nee.“ Der Schwarzhaarige grinste breit. „Nicht, dass ich wüsste.“

Teruki seufzte. „Wie gut, dass ich genug Lebensmittel eingekauft habe. Aber jetzt komm endlich rein!“ Er zog Kanon in die Wohnung und schloss hinter ihm die Tür. Der Schwarzhaarige zog sich ebenfalls die Jacke aus und folgte dem Drummer durch den Flur ins Wohnzimmer.

Es war ähnlich aufgebaut wie seins, doch es war insgesamt größer und ordentlicher. Zudem stand ein kleiner Weihnachtsbaum, der dementsprechend auch geschmückt war, neben der Couch in der Ecke.

Seinen Miku entdeckte er sofort. Er hatte sich vor dem Weihnachtbaum in die Hocke gesetzt und betrachtete diesen nun mit schief gelegtem Kopf.

Er ging auf ihn zu und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter, sodass er sich nicht erschrecken konnte. „Hey, ich werde gleich eifersüchtig“, raunte er ihm zu und ging zu einem großen Regal, welches neben dem Fernseher stand, betrachtete dort Terukis Spielesammlung für die Playstation.

„Keine Sorge“, sagte Miku und erhob sich. Suchend sah er sich um. „Wo ist Teruki hin?“

„In der Küche nehme ich an. Zumindest höre ich von dort seine Stimme.“

Miku runzelte die Stirn. „Führt er neuerdings Selbstgespräche?“

Der Schwarzhaarige drehte sich zu ihm um. „Hast du schon vergessen, dass er uns heute Sonoko vorstellen wollte?“

Der Vocal schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Wie konnte ich das nur vergessen. Ich - “

Er verstummte schlagartig, als sich die Küchentür öffnete und eine junge Frau heraustrat. Sie war schlank und recht hübsch. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem Zopf hochgebunden, welches ihr rundes Gesicht betonte. Als sie lächelnd auf sie zukam, merkte Miku, dass sie sogar ein Stück größer war als er.

„Hallo. Ich bin Sonoko.“ Höflich verbeugte sie sich vor Miku und Kanon. „Es freut mich, euch kennen zu lernen.“

„Die Freude ist ganz auf unsere Seite“, sagte Kanon und sie verbeugten sich ebenfalls kurz. „Ich bin...“

„Nein! Nichts sagen“, wurde er von Sonoko unterbrochen, welche die zwei eindringlich in Augenschein nahm. „Teruki hat mir viel von euch erzählt und von daher denke ich, dass du Kanon bist.“ Sie deutete auf Kanon, der daraufhin zustimmend nickte. „Und du musst - “

„Kyaaaah! Essen!“ Miku, der die dampfenden Schüsseln in Terukis Hand gesehen hatte, als dieser aus der Küche getreten war, stürmte zum Tisch.

„...Miku sein.“

„Yapp.“ Kanon nickte. „Unser kleiner Vielfrass.“

„Isch bin kein Vielfrasch!“, kam es protestierend von Miku, welcher schon angefangen hatte, zu essen.

Dafür bekam er einen Klaps von Teruki. „Warte gefälligst!“

Murrend legte Miku Messer und Gabel beiseite und wartete. Als alle saßen, wollte er sofort weiteressen, als Teruki ihm leicht auf die Finger schlug. „Warte!“

Ungeduldig musste Miku nun wohl oder übel zusehen, wie die anderen drei ihre Teller füllten – mit einem fetten Grinsen im Gesicht und einer Geschwindigkeit, die verdächtig langsam war. „Macht ihr das absichtlich?“, maulte er und betrachtete sehnsüchtig den Fisch auf seinem Teller.

„Man muss die Chance nutzen.“

„Welche Chance denn?“, fragte Miku und sah Teruki von der Seite her an.

„Na, dich zu erziehen.“

Kanon prustete los und erntete dafür einen vernichtenden Blick von Miku. Sofort verstummte er und der Vocal wandte sich beleidigt Teruki zu. „Bin ich etwa nicht gut erzogen?“, maulte er und zog eine Schnute.

„Ach, Miku.“ Der Ältere tätschelte ihm die Schulter und lächelte. „Natürlich bist du das.“

„Was gelogen ist“, warf Kanon ein.

„ABER“, fuhr Teruki fort und achtete nicht auf den Einwand des Bassisten. „manchmal, und ich betone manchmal, hast auch du etwas Erziehung nötig.“

„Siehst du?“ Miku grinste den Schwarzhaarigen keck an. „Teruki sagt, dass ich gut erzogen bin. Also muss das auch stimmen.“

„Na ja“, sagte dieser zweifelnd und betrachtete den Vocal mit gerunzelter Stirn und einem Lächeln im Gesicht. „Teruki erzählt meistens eh nur Mist, da darfst du nicht auf ihn hören.“

„Hey! Was soll das denn jetzt bitte schön heißen?“, entfuhr es dem Leader aufgebracht.

„Dass du unserem Kleinen keine Flausen in den Kopf setzen darfst“, erklärte Kanon und fing an zu essen. „Sonst glaubt er am Ende noch, dass er wirklich prima erzogen ist.“

Miku, der gemerkt hatte, dass der Schwarzhaarige für das Essen nicht bestraft worden war, stürzte sich erneut auf die Leckereien, mit denen er seinen Teller gefüllt hatte. „Isch bin nischt klein!“, protestierte er mampfend und warf Kanon, der ihm direkt gegenüber saß, einen bösen Blick zu.

„Okay, du bist nicht klein“, gab der Bassist daraufhin zu.

Miku grinste zufrieden und wollte sich gerade die nächste Kartoffel in den Mund schieben, als Kanon noch hinzufügte: „Du bist klitzeklein.“

„Kanooon!“, maulte der Vocal. „Wieso bin ich eigentlich das Mobbing-Opfer?“

„Jemand muss es ja sein.“

„Aber doch nicht ich!“

„Warum denn nicht?“

„Das ist unfair!“

„Nein, ist es nicht.“

„Doch!“

„Nein.“

„Doch!“

„Nein.“

„Doch, doch, doch!“

„Nein, nein, nein!“

Während die beiden noch eifrig am diskutieren war, wer denn nun Recht habe, warf Teruki Sonoko einen belustigten Blick zu.

Seine Freundin beugte sich zu ihm. „Sind die zwei immer so?“

„Leider“, seufzte Teruki, lächelte dabei aber. „Manchmal ist das gar nicht auszuhalten. Aber Kanon ist wirklich der Einzige, der es schafft, Miku beim Essen abzulenken.“

Tatsächlich schenkte der blonde Vocal der klumpigen Kartoffel auf seiner Gabel keine Beachtung, er war vollauf mit Kanon beschäftigt.

„Doch!“

„Nein.“

„Doch!“

„Nein.“

„Doch!“

„Nein.“

„Und wenn ihr jetzt nicht gleich aufhört“, unterbrach Teruki sie aufgebracht, dem das allmählich auf die Nerven ging, „setzte ich euch zwei vor die Tür – und ja! Dann wird es kein leckeres Essen mehr geben!“, hatte er noch hinzugefügt, nachdem Miku daraufhin etwas mit traurigem Gesicht sagen wollte. Nun starrte er geschockt Teruki an; die Kartoffel war zurück auf den Teller geplumpst. „Das...kannst du mir doch nicht antun“, sagte er atemlos.

„Doch, das kann ich.“ Teruki sah ihn erhaben an. „Also, sei brav. Und du auch, Kanon!“

„Na gut.“ Miku spießte sich wieder die Kartoffel auf die Gabel und schob sie sich nun endgültig in den Mund. „Aber isch habe trotzdem Rescht.“

„Miku!“

Miku schluckte und grinste Teruki frech an. „War’n Scherz, Mann.“

Teruki, Sonoko und Kanon lachten.
 

Nachdem sie alles bis auf den letzten Krümel aufgegessen hatten - dank Miku -, hatten sie es sich auf der großen Couch gemütlich gemacht. Teruki saß in einer Ecke, dicht an ihn gekuschelt Sonoko. Kanon hatte die andere Ecke in Beschlag genommen und Miku hatte sich dicht neben ihm niedergelassen.

Da sie noch keine Gelegenheit gehabt hatten, Teruki über die Beziehung zwischen ihnen zu erzählen, hatten sie sich mit nur einem Blick gegen das Kuscheln entschieden. Auch, wenn es hart war, Sonoko und Teruki dabei zusehen zu müssen.

Sonoko hatte ihnen so einiges über sich erzählt.

Kanon und Miku wussten jetzt nämlich, dass sie als Schneiderin tätig war, gerne Ramen aß, am Liebsten Rock hörte – was natürlich sehr gut passte – und – zu Mikus Entsetzten – Tiere nicht leiden konnte.

Zudem war sie mit Kanon offenbar auf einer Wellenlänge, denn die zwei redeten fast pausenlos miteinander, während Teruki und Miku nur zuhören konnten, da sie über Dinge sprachen, von denen sie keine Ahnung hatten.

Miku fühlte sich leicht vernachlässigt und nutzlos. Natürlich hatte er ein paar Versuche unternommen, sich in ihr Gespräch einzumischen oder mit dem Schwarzhaarigen ein Neues anzufangen, doch Kanon schien das erst gar nicht zuzulassen.

Und so lehnte sich Miku an die weiche Lehne der Couch, streckte seine Beine aus und verschränkte die Arme. Den Blick hielt er stur geradeaus gerichtet. Er hoffte, dadurch Kanons Aufmerksamkeit zu bekommen, doch Fehlanzeige.

Nach etwa einer halben Stunde hielt er es nicht mehr aus. Mit den murmelnden Worten: „Bin kurz draußen“ stand er auf und ging durch das Schlafzimmer auf den kleinen Balkon.

Da es schon kurz vor zwölf war, war es ziemlich dunkel. Nur die Laternen unter ihm und das Licht aus den Fenstern sorgten für ein wenig Beleuchtung. Die Sterne und den Mond konnte man nicht sehen, eine Wolkenwand wusste dies erfolgreich zu verhindern.

Er konnte auch die explodierenden Böller und das Grölen der Jugendlichen hören, die wohl mittlerweile ziemlich betrunken sein mussten.

Miku zündete sich eine Zigarette an und nahm einen Zug. Finster starrte er in die Ferne.

Ihm war es egal, ob Kanon überhaupt gemerkt hatte, dass er verschwunden war. //Ich dachte, er liebt mich...aber dann dürfte er mich gar nicht ignorieren wollen...er ist doch sonst immer so aufdringlich...//

Hinter sich hörte er das leise Scharren der Verandatür, die er, als er nach draußen getreten war, geschlossen hatte, damit Teruki nicht halb Tokio mitheizen musste, und drehte sich um. Er blickte in das Gesicht des Drummers.

Dieser zitterte, als er neben ihn trat. „Frierst du denn nicht?“

Miku schüttelte den Kopf und lehnte sich rücklings an das Geländer. Durch die gläserne Tür schaute er nun direkt in das Schlafzimmer, welches für Terukis Verhältnisse recht ordentlich war. „Wieso sollte ich?“ Erneut nahm er einen tiefen Zug.

Teruki beugte sich ein Stück über das Geländer und blickte nach unten. „Wieso bist du eben so schnell abgehauen?“ Er wandte sich wieder dem Vocal zu und beäugte diesen nun von der Seite her. „Wir hatten keine Möglichkeit, irgendetwas zu sagen.“

„Darf man jetzt noch nicht einmal in Ruhe eine rauchen?“, fragte Miku leicht entnervt.

Er hatte eigentlich nur alleine sein wollen.

Es verletzte ihn, dass Kanon bei ihm vorhin auf Stand-by geschaltet hatte. Ihre Beziehung war gerade mal eine Woche alt und da konnte Miku es überhaupt nicht verstehen, dass sich Kanon so benahm. Zudem war er immer noch leicht besorgt über dessen kleinen Wutausbruch vorhin. Der so plötzlich gekommen war.

Teruki zuckte gleichgültig mit den Schultern, doch seine Stimme verriet, dass er leicht wütend war. „’Tschuldige, dass ich dich gestört habe.“ Er hatte sich bereits vom Geländer abgestoßen und wollte wieder reingehen, als Miku nach seinem Ärmel griff und ihn wieder zurückzog.

„So war das nicht gemeint, Teruki“, entschuldigte er sich. Er wusste, dass Teruki sich nur Sorgen um ihn gemacht hatte und wollte ihn nicht beunruhigen.

Dieser sah ihn erwartungsvoll an.

„Ich habe mich gerade nur ziemlich nutzlos gefühlt“, sagte Miku und blickte gedanken- verloren auf seine Zigarette, von der schon fast gar nichts mehr da war. „Das ist alles.“

Teruki seufzte.

Er konnte immer nur wieder über den Kleinen und dessen Gefühle staunen. „Du bist alles andere als nutzlos, Miku. Wie kommst du da drauf?“

„Kanon und Sonoko haben die ganze Zeit geredet, ich hatte keine Möglichkeit, irgendetwas zu sagen. Und ich hatte das Gefühl, dass Kanon das auch gar nicht wollte“, gab Miku missmutig zu und nahm einen letzten Zug, bevor er den kleinen Zigarettenstummel im Aschenbecher neben der Tür ausdrückte. „Hast du das denn gar nicht gemerkt, dass die zwei pausenlos am Reden waren?“

„Doch“, gab Teruki stirnrunzelnd zu und trat einen Schritt auf Miku zu. „Sie verstehen sich halt gut. Das ist doch schön.“ Plötzlich grinste er. „Oder bist du etwa eifersüchtig?“

Miku zögerte.

Was Teruki zum Überlegen brachte. Er hatte geglaubt, dass der Vocal darauf mit Protestschreien reagieren würde – so, wie er es auch in Europa getan hatte.

„Teruki?“ Miku sah ihn ein wenig zurückhaltend an.

„Hai?“

„Ich und Kanon...wir sind zusammen.“

Teruki brauchte zwei Sekunden, um das Gehörte zu verarbeiten. Er grinste Miku breit an. „Echt?“

„Glaubst du, ich lüge?“, maulte Miku los und setzte seinen Jammerblick auf.

„Nein, natürlich nicht“, stritt der Ältere daraufhin alles ab. „Aber du hast dich doch so sehr dagegen gesträubt.“

„Das schon“, seufzte Miku und er erzählte Teruki von seiner Liebeserklärung, die er Kanon gemacht hatte. Dieser hörte interessiert zu und konnte es immer noch nicht fassen, dass der größte Baka, wenn es um seine eigenen Gefühle ging, es endlich kapiert hatte, dass er den Bassisten liebte.

„Wie wollt ihr es Bou sagen?“, fragte Teruki, dem der Blondschopf wieder eingefallen war.

„Das wissen Kanon und ich noch nicht. Aber wir werden es auf alle Fälle machen.“

Teruki nickte zustimmend. „Dafür bin ich auch.“ Er drückte den Vocal kurz an sich. „Komm, wir gehen wieder rein.“

„Gut. Aber Teruki?“

Teruki, der bereits im Schlafzimmer war, drehte sich fragend zu ihm um. Miku trat ebenfalls ein, schloss die Tür hinter sich und holte zu Teruki auf, bevor er weitersprach.

„Hast du das eigentlich extra gemacht?“

„Was denn?“, wollte der Drummer irritiert wissen, doch auf Mikus bösen Blick hin schien er zu ahnen, um was es ging. Er lachte kurz. „Du meinst das mit der Probe, oder?“

„Was denn sonst?“, maulte der Vocal. „Und was gibt’s da zu lachen?“

„Nix“, grinste Teruki. „Ich dachte mir nur, dass wir dann alle zusammen deinen Geburtstag feiern könnten. Falls du nichts dagegen hast, natürlich.“

Miku zögerte kurz. „Eigentlich wollte ich schon mit euch feiern, aber...“ Er warf dem Leader erneut einen leidenden Blick zu. „Aber eine Probe ist immer sooo anstrengend“, jammerte er.

„Ach, Miku.“ Teruki tätschelte ihm den Kopf. „Wir werden doch nicht pausenlos proben.“

„Ich kenne dich aber.“

„Hey! Ich bin nicht so hart, wie du immer denkst.“

„Wenn es um die Band geht, schon.“

„Ich bin der Leader.“

„Das ist kein Grund.“

„Doch.“

„Aha. Und wieso?“

„Weil es die Aufgabe des Leaders ist, hart zu sein.“

„Dann will ich mal der Leader sein!“, rief Miku begeistert.

Teruki betrachtete den Vocal mit großer Skepsis. „Du? Und der Leader?“

Miku nickte fröhlich.

„Vergiss es.“

Das breite Grinsen verschwand schlagartig aus dem Gesicht des Vocals und er zog eine Schnute wie sieben-Tage-Regenwetter. „Wieso denn nicht?“

„Weil du nicht das Potenzial dafür hast“, sagte Teruki bestimmt und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Aber - “

„Miku. Wenn du die Band leiten würdest, wären wir spätestens in einer Woche weg vom Fenster.“

„Das ist gemein!“, maulte Miku.

Teruki fuhr ihm durchs Haar und lächelte ihn aufmunternd an. „Nimm’s nicht so tragisch. Und lass und endlich wieder zurück zu den anderen gehen. Ich möchte den Jahresanfang nicht verpassen.“

„Wenn du meinst“, sagte Miku enttäuscht. Er wandte sich dem großen Spiegel zu, der am Schrank befestigt war, und versuchte, seine Frisur zu reparieren, die Teruki nun endgültig zerstört zu haben schien.

„Jetzt komm schon.“ Teruki packte nach seiner Hand und zog ihn ins Wohnzimmer.

Und ehe sie sich versehen konnten, waren Sonoko und Kanon auf sie zugeeilt und waren ihren entsprechenden Lieblingen um den Hals gefallen.

„Frohes Neujahr!“, riefen sie fröhlich.

„Was?“ Teruki riss sich von Sonoko los, um einen Blick auf die Uhr werfen zu können, die neben ihm an der Wand hing. „Och nö...“, sagte er enttäuscht. „Jetzt habe ich es ja doch verpasst.“

„Keine Sorge, Teru-chan.“ Sonoko drückte ihn wieder an sich. „In nur 365 Tagen ist es wieder so weit.“

„Soll mich das jetzt aufheitern?“
 

Miku hatte von Terukis kurzer Stimmungsschwankung nichts mitbekommen. Er genoss einfach nur, in Kanons starken Armen zu liegen. Endlich wurde er nicht mehr ignoriert.

Kanon fuhr ihm leicht über den Rücken, bevor er sich wieder von Miku löste.

Doch dieser hatte noch längst nicht genug. Er drehte Teruki und Sonoko den Rücken zu und drückte Kanon an die Wand, eher er sich eng an ihn schmiegte und ihn küsste.

Der Schwarzhaarige erwiderte, wenn auch etwas zurückhaltend. Miku löste sich wieder, er wollte nicht riskieren, dass Sonoko etwas merkte.

„Bist du wahnsinnig?“, flüsterte Kanon, grinste ihn aber glücklich an. „Was, wenn die zwei das sehen?“

„Teruki weiß es“, sagte Miku ebenso leise und lächelte. „Ich habe es ihm gerade eben erzählt.“

„Und ich dachte, wir machen das zusammen“, sagte Kanon leicht enttäuscht. „Ich hatte mich schon so auf seine Reaktion gefreut.“

„Gomen, Kanon.“

„Schon gut.“ Der Bassist fuhr Miku durchs Haar, bevor er sich an ihm vorbeischob und sich wieder auf die Couch setzte, wo sich bereits Teruki mit Sonoko niedergelassen hatte. Der Drummer war damit beschäftigt, für jeden ein Bier zu öffnen.

„Sekt war leider ausverkauft“, entschuldigte sich Teruki, als er Mikus belustigten Blick gesehen hatte.

„Ach, was. Macht doch nichts.“ Miku ließ sich schwungvoll neben Teruki und Kanon auf die Couch fallen und der Ältere verteilte die vier Flaschen.

Bevor sie tranken, stießen sie an, um das neue Jahr gebührenvoll in Empfang zu nehmen.

//Irgendwie ist das das beste Bier, was ich je getrunken habe...//, schoss es Miku durch den Kopf, während er genussvoll trank.
 

Miku hatte sich an Kanon gekuschelt und seine Aufmerksamkeit dem Fernseher geschenkt. Teruki hatte nämlich irgendeinen Horrorfilm eingelegt, den Miku so gruslig fand, dass er nicht anders gekonnt hatte, als sich an Kanon anzuschmiegen und ihn bei besonders schrecklichen Stellen ganz fest an sich zu drücken.

Da Sonoko das Licht ausgeschaltet hatte, konnten sie auch nicht Gefahr laufen, von ihr erwischt zu werden.

Miku zuckte vor Schreck zusammen, als plötzlich wie aus dem Nichts hinter der Hauptperson wieder der Dämon auftauchte und eine horrorvolle Maske schnitt.

„Ich glaube, der Film ist für unsren Kleinen nichts“, sagte Kanon daraufhin leicht atemlos, da Mikus Arme jegliche Bewegung unmöglich machten.

Sofort löste sich der Vocal von Kanon und setzte sich kerzengerade hin, den Blick stur auf den Fernseher gerichtet. „Ich habe keine Angst“, sagte er schnell.

Doch schon nach fünf Sekunden hatte er wieder vor lauter Schreck aufgequietscht und sich auf den armen Bassisten geworfen.

„Miku, jetzt lass doch mal Kanon in Ruhe“, mischte sich Teruki ein, der eigentlich den Film sehen wollte – und zwar ohne irgendeine Störung.

„Wieso denn?“, wollte Miku wissen, der Teruki einfach nicht verstehen konnte.

„Weil du ihn gerade im wahrsten Sinne des Wortes platt machst.“

„Kanooon?“ Miku hob etwas den Kopf und betrachtete das Wesen unter sich. „Mache ich dich gerade platt?“

„Nein...w-wie kommst d-du...darauf?“, ächzte Kanon unter ihm.

„Och. Nur so.“ Miku suchte im Dunkeln nach Teruki. „Siehst du? Ich mache ihn nicht platt.“

„Wenn du meinst...“ Teruki beugte sich etwas vor und sah in Kanons leidendes Gesicht. „Also, wenn du dich nicht wehrst, bist du selbst schuld.“ Dann konzentrierte er sich wieder auf den Film.

„Bin ich wirklich sooo ätzend, wie Teruki behauptet?“ Miku sah Kanon mit großen Augen an.

„Nur manchmal“, keuchte dieser als Antwort. „Ähm...Miku?“

„Hai?“

„Ich...wäre dir sehr dankbar...wenn du...von mir...runtergehen würdest.“

„Na gut.“ Enttäuscht setzte er sich auf, blickte beleidigt zum Fernseher und Kanon konnte endlich wieder frei atmen. Miku griff nach einer der vollen Bierflaschen, die in einem Kasten neben der Couch standen, und öffnete sie.

Nachdem er etwas getrunken hatte, spürte er, wie er der Schwarzhaarige ihn zurück in seine Arme zog. „Ich habe aber nicht gesagt, dass du ganz von mir weggehen sollst“, raunte er leise und konnte der Versuchung nicht wiederstehen, kurz an seinem Ohrläppchen zu nagen.

„Schon besser“, grinste Miku und kuschelte sich an seinen Freund und nahm einen großen Schluck aus der Flasche.

„Verträgst du überhaupt so viel Alkohol?“, fragte Sonoko voller Bewunderung, der nicht entgangen war, dass Miku bereits sein fünftes Bier in der Hand hielt.

„Nein, verträgt er nicht“, antwortete Teruki schnell, sodass Miku gar nicht erst dazu kam, den Mund aufzumachen. „Und trotzdem trinkst du so viel! Das ist dein Letztes, hast du verstanden?“ Er sah den Vocal scharf an.

„Na gut“, maulte Miku, aber er wusste selbst nur zu genau, was auf ihn zukam, wenn er es wirklich übertrieb. Ihm war jetzt schon leicht schummrig, aber was konnte er denn bitte schön dafür, wenn er so gerne trank?
 

Nachdem der Film vorbei war, verabschiedeten sich Miku und Kanon von Teruki und Sonoko.

„Ich hoffe doch stark, dass wir uns irgendwann mal wiedersehen“, sagte sie lächelnd.

„Das hoffe ich auch“, stimmte Kanon ihr zu, während er dem Vocal dabei helfen musste, sich seine Jacke anzuziehen. Dieser hatte wohl doch zu viel getrunken.

Er war mit leichenblassem Gesicht mühsam durch das Wohnzimmer zur Wohnungstür getorkelt, von Kanon gestützt.

„Miku, meinst du, du schaffst das?“, fragte Kanon ihn mit besorgtem Gesicht.

Der Vocal, der sich viel besser fühlte als er wirkte, nickte und grinste den Schwarzhaarigen an. „Klar.“ Als ob er demonstrieren wollte, wie gut es ihm ging, machte er einige Schritte auf die Tür zu und schaffte es gerade noch sie einen Spalt weit zu öffnen, bevor seine Beine ihm den Dienst verweigerten.

Er schwankte und wäre beinahe hingefallen, hätte Teruki ihn nicht rechtzeitig aufgefangen. Miku versuchte, sich aus dessen Armen zu befreien, doch dieser ließ nicht locker.

„Am Besten ist es, wenn du hier schläfst“, sagte er besorgt und sah den Vocal an. „Nicht, dass noch irgendetwas passiert.“

„Was sollte denn...uh...“ Miku, dessen Gesichtsfarbe schlagartig von weiß in grün umgeschlagen hatte, riss sich von Teruki los und rannte, soweit es in seinem Zustand überhaupt möglich war, ins Bad.

„Baka.“ Teruki schüttelte verständnislos mit dem Kopf und sah dann zu Kanon, der sich an die Wand neben der immer noch offen stehenden Tür gelehnt hatte und gedankenverloren Miku hinterstarrte. „Warum hast du ihn denn nicht aufgehalten, so viel zu saufen?“

Kanon drehte seinen Kopf ein wenig und sah Teruki schon fast feindselig an. „Du kennst ihn doch“, erklärte er kühl. „Er ist genau so stur wie Bou, wenn es um Alk geht. Da hört er noch nicht einmal mir zu.“

„Du hast es ja noch nicht einmal probiert.“

„Wie denn auch?“ Kanons Stimme wurde etwas lauter. „Er lag doch die ganze Zeit auf mir! Ich konnte kaum noch atmen geschweige denn sprechen!“

„Du bist nicht gerade fair, wenn du die Schuld auf Miku schiebst, wenn er sich jetzt noch nicht einmal wehren kann.“

„Na und? Ist doch seine Schuld, wenn er so viel säuft. Er kennt doch die Konsequenzen!“

„Er kann es aber nicht einschätzen, wann genug ist! Gerade deswegen muss jemand auf

ihn - “

„Jetzt ist aber Schluss!“ Sonoko, die bisher nur passiv zugehört und von einem zum anderen gesehen hatte, stellte sich zwischen die beiden. „Ihr benehmt euch wie Kleinkinder!“

Teruki seufzte nur und Kanon, der immer noch ziemlich aufgebracht war, machte auf dem Absatz kehrt und ging auf die Tür zum Badezimmer zu, die verschlossen war.

Er atmete noch einmal tief durch, um sich zu beruhigen.

Wieso musste er nur immer so schnell ausrasten? Er hasste das!

„Miku?“, fragte er vorsichtig und klopfte einmal.

Keine Antwort.

„Ist alles okay bei dir?“

Wieder keine Antwort.

Kanon überlegte, ob er die Tür eintreten oder doch lieber Teruki nach einem Zweitschlüssel fragen sollte. Doch da er immer noch sauer auf ihn war, wollte er das nicht tun und so entschied er sich für die erste Variante.

Er ging ein paar Schritte zurück und rannte auf die Tür zu, die auf einmal aufschwang und einen ziemlich mitgenommenen Miku preisgab, der nun mitten im Türrahmen stand und irritiert Kanon entgegen sah. Dieser konnte nicht mehr abbremsen und prallte gegen den Vocal, welcher rücklings auf die kalten Fliesen knallte. „Autsch!“

„S-sorry“, entschuldigte sich Kanon schnell, der über Miku lag und damit eine etwas weichere und angenehmere Landung gehabt hatte. „War keine Absicht.“

„Das glaub ich dir sofort“, brummte Miku. „Was hattest du denn vor?“

„Die Tür einzutreten, was denn sonst?“ Kanon rappelte sich auf und half dann dem Blonden, sich auf den Badewannenrand zu setzen, wo er mit Röntgenaugen nach Verletzungen an ihm suchte. „Weil du nicht geantwortet hattest, habe ich mir Sorgen gemacht.“

Miku schwieg.

Ihm brummte der Schädel. Dank Kanon hatten sich seine Kopfschmerzen nun mehr als verdreifacht und er hatte das Gefühl, als ob sein Rücken gebrochen wäre. Mit einem leichten Ächzen presste er sich eine Hand auf den Rücken, während er ihn durchdrückte. Was höllisch wehtat.

„Habe ich dir sehr weh getan?“, fragte Kanon schuldbewusst.

Miku lächelte gequält. „Ich werde schon nicht sterben. Aber danke der Nachfrage.“

Er erhob sich und wollte zurück zu Teruki und Sonoko gehen, als ihm urplötzlich schwarz vor Augen wurde und auf die Knie sank. Während er sich erneut übergab, nahm er sich fest vor, nie wieder so viel auf einmal zu trinken. Aber eine innere Stimme flüsterte ihm, dass er das eh nicht schaffen würde.

Nach einer Weile spürte er nur noch, wie er an beiden Armen nach oben gezogen wurde...
 

Mit einem dröhnenden Kopf öffnete Miku verschlafen die Augen. Alles um ihn herum war dunkel, nur eine kleine Lampe warf schwaches Licht in den Raum. Er brauchte einen Augenblick, bis ihm auffiel, dass er sich wohl in Terukis Schlafzimmer befinden musste. //Na toll//, dachte Miku missmutig. //Jetzt liege ich auch noch in seinem Bett. Wer weiß, wo er jetzt schlafen muss?//

Stöhnend drehte er den schmerzerfüllten Kopf auf die andere Seite und stutzte, als sein Blick auf die schwarze Haarpracht eines ihm sehr bekannten Menschen fiel. Kanon, der vor dem Bett kniete, hatte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme gelegt, welche er auf die Bettkante gelegt hatte, und nun seelenruhig am Schlafen war.

Miku betrachtete ihn lächelnd und spürte, wie ihm warm ums Herz wurde.

Er war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als er sich ihn als Partner ausgesucht hatte. Zwar machte er sich etwas Sorgen, warum Kanon nur so schnell ausrastete, doch momentan fühlte er sich einfach nur geborgen und sicher.

Aber er hatte ein riesiges Gewissen wegen Bou.

Miku streckte seinen Arm nach Kanon aus und spielte nachdenklich mit einer Strähne seines dunklen Haares rum.

//Wie sollen wir es ihm nur erklären? Er weiß zwar, dass ich Kanon liebe – das hat er mir ja nun oft genug gesagt. Aber es ist etwas ganz anderes, als es auch zu hören...//

Miku zuckte zusammen und zog schnell seine Hand weg, als sich Kanons Kopf bewegte und dieser ihn nun verschlafen ansah.

„Ich wollte dich nicht wecken“, entschuldigte sich der Vocal. „Gomen.“

Kanon blinzelte ein paar Mal, um auch den letzten Schlaf zu vertreiben, richtete sich auf und setzte sich auf die Bettkante.

Miku musste kurz lachen. Es war einfach ein Bild für sich, den vollkommen verschlafenen Bassisten zu erleben – mit wild zerzausten Haaren und verknautschtem Gesicht.

„Warum lachst du?“, fragte dieser ihn nun irritiert.

„Weil du einfach nur süß bist“, erklärte Miku grinsend.

„Nani?“ Kanon brauchte einen Augenblick, bis er kapierte, was Miku ihm damit sagen wollte und sich daraufhin hastig durch die Haare fuhr, um wenigstens einigermaßen ordentlich auszusehen.

„Lass doch.“ Miku schaffte es, einen Arm von dem Bassisten zu packen und ihn neben sich aufs Bett zu ziehen.

Kanon schenkte ihm ein müdes Lächeln und rutschte näher an den Vocal. Er strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Wie geht es dir eigentlich?“

„Abgesehen von meinem Kopf ganz gut“, antwortete Miku wahrheitsgemäß und lehnte seinen Kopf an Kanons Schulter. Einen Moment lang lauschte er einfach nur dessem Herzschlag.

„Aber ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wie ich hier hingekommen bin.“

Kanon fuhr ihm sanft über den Rücken. „Teruki und ich haben dich mit Ach und Krach ins Bett geschafft, wo du dann sofort eingeschlafen bist.“

„Ach so...“ Miku schloss die Augen. „Arigatou.“

„Kein Thema. Wir konnten dich da doch schlecht liegen lassen. Oder wie hättest es du empfunden, auf den kalten Fliesen zu schlafen? Da hättest du dir noch eine Erkältung zugezogen und dann wäre es bestimmt an mir hängen geblieben, dich wieder gesund zu pflegen. Oder was meinst du?“

Keine Antwort.

„Miku? Schläfst du?“

Keine Antwort.

Seufzend schloss Kanon die Augen und versuchte, ebenfalls wieder einzuschlafen. Dabei hielt er jedoch keinen Moment mit seiner Hand inne, die immerfort über den schmalen Rücken des Kleinen strich.
 

Als Miku erneut die Augen öffnete, fühlte sich sein Kopf zwar immer noch recht schmerzvoll an, doch er fühlte sich recht ausgeschlafen und erholt. Zudem schienen einige Sonnenstrahlen, die nicht von den dunklen Wolken zurückgehalten wurden, durch die Balkontür herein.

Miku warf einen Blick auf Terukis Wecker, der ihm anzeigte, dass es nach elf war.

Er wollte aufstehen, um ins Bad zu gehen. Doch er konnte nicht.

Irritiert sah Miku an sich runter, erkannte, dass Kanon ihn mit einer Art Klammergriff an ihn genagelt hatte. Er war noch nicht einmal in der Lage, sich zu drehen, um dem Schwarzhaarigen ins Gesicht blicken zu können.

Seufzend stieß er dem Bassisten mit dem Ellbogen leicht in den Bauch, worauf auch sofort die gehoffte Reaktion folgte. Der Griff lockerte sich und Miku schaffte es doch tatsächlich aufzustehen, ohne dass ihm sofort schwindlig wurde. Allerdings, nachdem er es sehr langsam gemacht hatte.

Er wusch sich und zog sich an. Seine Kleider hatte er auf dem Badewannenrand gefunden, Teruki musste sie gewaschen haben, da sie noch etwas feucht waren. Seltsamerweise fand er dort auch Kanons dunkle Jeans, die ebenfalls gewaschen worden war.

Er dachte sich nichts dabei und machte sich dran, seine Haare in irgendeine Form zu bringen.
 

Nach einer halben Stunde verließ er das Bad. Er wollte gerade schon zurück ins Schlafzimmer zu Kanon gehen, als er ein Geräusch aus der Küche vernahm.

Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte in die Küche, wo Teruki bereits das Frühstück vorbereitete.

„Hey, ohayou!“ Teruki hatte sich zu ihm umgedreht und musterte ihn. „Ich hoffe doch, ich habe dich nicht geweckt.“

„Keine Sorge“, beruhigte ihn Miku. „Ich bin schon länger wach. Ansonsten würdest du jetzt wohl auch nicht mehr unter den Lebenden weilen.“

„Da hast du Recht.“ Teruki grinste und drückte dem Kleinen das Geschirr in die Hand. „Hier. Du kannst schon mal den Tisch decken.“

Miku, folgsam wie er nun einmal war, gehorchte und fing an, den Tisch zu decken, an dem sie am Tag zuvor das Festessen eingenommen hatten. Dabei fiel ihm auf, dass alles nur dreimal da war.

„Teruki“, rief er Richtung Küche. „Du hast mir zu wenig gegeben!“

„Nein, das passt schon. Sonoko musste heute morgen schon fahren.“

„Ach so.“

Miku wusste nicht, ob ihn das jetzt freuen sollte oder nicht. Er fand Terukis Freundin richtig nett – natürlich mit der kleinen Ausnahme, dass sie keine Tiere mochte – und sympathisch. Aber er konnte sich sicher sein, dass er heute Kanons volle Aufmerksamkeit hatte.

Nachdem er mit dem Decken fertig war, ging er ins Schlafzimmer.

Kanon schlief immer noch, er hatte sich keinen Zentimeter bewegt.

Miku beugte sich über ihn, presste seine Lippen auf die seinen und nach einem kurzen Moment wurde der Kuss sanft erwidert. Kanon drehte sich auf den Rücken und schlang seine Arme um den Vocal.

Dieser ließ ihn noch einen Augenblick genießen, bevor er sich von ihm trennte. „Los, aufstehen“, sagte er lächelnd.

„Och nö.“

„O doch!“ Miku riss sich sanft aus dessen Armen und erhob sich. „So, wie ich Teruki kenne, kriege ich erst was zu essen, wenn alle am Tisch sitzen.“

„Das heißt also, dass ich mich jetzt gaaanz schnell beeilen soll“, schlussfolgerte Kanon.

Miku nickte.

Kanon richtete sich auf und knuffte dem Vocal in die Seite. „Egoist.“

„Bin ich nicht“, maulte dieser. „Ich habe nur Hunger.“

„Sag ich doch. Egoist.“

Schmunzelnd stand er auf und ging ins Bad. „Und beeil dich!“, rief Miku ihm noch hinterher, bevor er zurück zu Teruki ging. Er saß bereits am Tisch, der nun komplett gedeckt war.

Miku sog den leckeren Duft der frischen Brötchen ein und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Er setzte sich neben Teruki auf den Stuhl und betrachtete sehnsüchtig all die Leckereien.

„Das ist Folter!“, jammerte er, in der Hoffnung, der Ältere würde ihm erlauben, schon anzufangen. Doch Fehlanzeige. Mikus Worte waren bei Teruki in einem Ohr rein- und im anderen wieder rausgekommen.

Schmollend verschränkte Miku die Arme.

Als er nach einer Weile immer noch nicht beachtet wurde und Kanon immer noch im Bad verschollen war, machte er sich dran, den Drummer zu nerven. Was anderes hatte er ja eh nicht zu tun.

Er lehnte sich vor, legte den Kopf auf die Schulter und sah Teruki mit großen Augen an. Teruki, der in einer Zeitschrift blätterte, blickte kurz auf, wandte sich dann aber wieder einem besonders interessanten Artikel über irgendeinen europäischen Künstler zu.

Doch Miku ließ nicht locker, starrte den Drummer unverwandt an.

Nach etwa fünf Minuten konnte sich Teruki nicht mehr länger zurückhalten und legte stöhnend die Zeitschrift beiseite. „Was ist?“, sagte er entnervt und sah den Vocal böse an.

„Ähm...nix“, sagte dieser ängstlich und wandte sich schnell ab.

Wenn Teruki ihn so böse anstarrte, bekam er es immer mit der Angst zu tun; er wagte es nicht, ihm zu sagen, dass er vor Hunger fast umkam.

„Vergiss es.“

„Hm?“ Miku sah ihn fragend an.

Zu seiner Verwunderung lächelte Teruki. „Gedulde dich noch eine Weile. Wir essen erst dann, wenn Kanon da ist.“

„’n Versuch war’s aber wert“, maulte Miku und blickte zur Badezimmertür.

„Kanoooon! Ich habe Hungeeeeer!!!“

Teruki pattete ihn. „Jetzt lass ihn doch in Ruhe.“

„Wieso denn? Ich verhungere gleich.“

„Jetzt übertreib mal nicht.“

„Ich übertreibe nicht.“

„Miku.“

„Hai?“

„Hast du denn überhaupt keine Geduld?“

„Nee, glaube nicht.“ Miku sah ihn an. „Ist das jetzt schlimm?“

Blitzschnell drehte er den Kopf, als er ein Geräusch hörte und mit einem Glänzen in den Augen blickte er Kanon entgegen, der endlich im Bad fertig war. „Kanon“, sagte Miku sehnsuchtsvoll. „Ich habe dich ja sooo vermisst.“

Kanon ließ sich Miku gegenüber grinsend auf den Stuhl sinken. „Ja, aber auch nur, weil du jetzt endlich essen darfst.“

„Ist doch egal.“ Miku griff nach einem Brötchen und schnitt es sich in Windeseile auf, belegte es mit etwas Wurst und biss herzhaft hinein. Er war so schnell, dass Teruki und Kanon es noch nicht einmal geschafft hatten, sich selbst ein Brötchen zu nehmen.

„Sag mal.“ Teruki musterte den Kleinen skeptisch, der hastig am Essen war. „Kannst du überhaupt was essen?“

„Wiescho?“ Miku sah ihn mampfend an. „Siehscht du doch, dasch isch wasch kann.“

Teruki zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich wollte dich nur daran erinnern, dass es dir gestern überhaupt nicht gut ging und du es heute am Besten nicht übertreiben solltest mit dem Essen.“

„Ach, was soll schon passieren?“, sagte Miku und griff munter nach einem neuen Brötchen.

„Frag doch mal Kanon“, meinte Teruki nur und beschmierte sich eine Hälfte mit Marmelade.

Miku sah fragend rüber zu Kanon, der die ganze Zeit Miku mit offenem Mund beim hastigen Essen zugesehen hatte. Als er den Blick des Blonden bemerkte, wandte er sich schnell ab und machte sich dran, sein Brötchen mit Käse zu belegen, obwohl er bereits zuvor eine Scheibe Wurst draufgelegt hatte.

„Du hast ihn gestern ziemlich eingesaut“, musste Teruki nun doch erklären und sah amüsiert zu, wie Mikus Lächeln erstarb und er wie in Zeitlupe seine Brötchenhälfte, in die er gerade hineinbeißen wollte, zurück auf den Teller sinken ließ.

„Jetzt wird mir auch klar, warum du Kanons Hose gewaschen hast“, murmelte Miku schuldbewusst und sah rüber zu Kanon, der immer noch auf sein Brötchen fixiert war. „Gomen, Kanon.“

Kanon nahm einen Bissen und blickte lächelnd in Mikus trauriges Gesicht. „Du konntest doch nichts dafür, du warst da eh nicht ganz bei dir. Ich mache dir keine Vorwürfe.“

„Na gut“, seufzte Miku und blickte runter auf seine letzte Brötchenhälfte, die er dann wieder in die Hand nahm und sich nun lustlos dran machte, sie aufzuessen. „Jetzt habe ich wirklich keinen Hunger mehr“, maulte er, Teruki und Kanon grinsten sich an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Naka
2008-09-05T13:01:32+00:00 05.09.2008 15:01
Toll *____*
ich mag die Story grad total, die Stimmung ist so friedlich.
Und ich würd so gern Sonoko in real sehen *G*
Hey, bald ist ja auch wieder Sylvester xDDDDDDDDDDD
Schreib wieder schnell weiter, du Schreibtalent ;-)
arigatou gozaimashita für das immer per ENS benachrichtigen *verbeug*
chu~
*wink*
Naka
Von:  VL
2008-09-03T18:26:20+00:00 03.09.2008 20:26
Mjau das is sheeen wieder geschrieben ich bin schon gespannt wie du weitergeschrieben hast^^~, der Schluss ist zwar etwas fies aber das mit dem erdrücken oder der Fresssucht ist gut^^ Oder Das Gespräch mit Teruki is dir super gelungen!^^ Ich liebe auch die Streiterei und ich freu mich schon mega auf das nächste Kap! Ich schreibe auch gerade weiter und bin gestern über meiner Kanon x Miku FF eingepennt xD das ist aber einer meiner drei die ich nicht hochlade xD~ Aber mal sehen^^
*knuddl*
Du machst das super! Immer weiter so!^^
Mal sehen wie weit es noch geht!^^
hdl~
Von: abgemeldet
2008-09-03T16:40:54+00:00 03.09.2008 18:40
aii Süße *__*
endlich ging es weiter~
ich fand es aber kacke von kanon das er miku so vernachlässigt hat -___-
man spürt doch,
wenns ihm schLecht qeht & sou.. !
aber naja~
und das er so ausgetickt is o___O
Woah krass :x

aber ansonsten tolles Kapi <33

Bitte schnell weiter schreiiben *__*
Von:  Anini
2008-09-03T14:43:43+00:00 03.09.2008 16:43
Armer Kanon...Arme Kanons Hose.....
*lach*
Miku kann echt nur ans Essen denken oder?
Und dann noch so ungeduldig.
Wie süß.
Wie ein Baby das seinen Brei will
:3
Solange quengeln bis mans kriegt.
Yay Miku is so lol xD
Und wenn Kanon seine "ausraster" in den
grif kriegt xD
Will weiter lesen mach schnell weiter ya?

Lieber Grüße Semai-chan
Von:  HoroHoro
2008-09-03T14:31:34+00:00 03.09.2008 16:31
Huhuu *wink*
Wooah das Kappi war echt toll.<3
Miku und essen xDDDD
Zu geil XD
Was auch toll war, als miku kanon platt gedrückt hat XDD
Das würde ich ja mal zu gerne sehen ^.^
Mal wieder eiiin wundertolles Kappi *grins*

Hoffentlich gehts schnell weiter *o*

Von: abgemeldet
2008-09-03T14:19:18+00:00 03.09.2008 16:19
uiuiuiuiuiuiiiiiiiiiii *.*
*Herzschen in den Augen hatZ*
Wow,das war mal ein langes Pitelschen x333
*strahlZ*
Und wie immer...
*mit nem leuchtend blinkendem Reklame-schild dasteht*
EINS A!!!!!! ^-^
*BIG smile*
Höhööö,natüllisch sag ichs auch jezz wiedda...
Hoffe du schreibZt schnell weiter xPP
*lachZ*
*knuddlZ*
*Glückskekse dalass*
Vielleicht bringTz Glück *zwinker*
*schmatZ*
Ittekimasu o(^0^)o
*winkZ*
Deine MiJu >^.^<
***



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