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Diablo † Die Wiege des Todes †

...es muss immer einen geben...
von

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Kapitel 5

Duncraig - Khanduras
 

Mehrere Tage hatte die Überfahrt von der Bastion nach Königshafen gedauert. Je weiter sie nach Süden gesegelt waren, desto milder wurde das Wetter. Allmählich wurde aus dem Schnee ein milder Regen und aus dem eisigen Sturm eine kühle Böe.

Auch konnte Anna eine Veränderung der Landschaft ausmachen, sobald ihr die Küste in Sicht kam. Im Reich des Schreckens bestand die Landschaft aus kaltem Fels und kahlem Gestrüpp. Als sie über die Zwillingsmeere in Küstennähe entlang segelten, konnte Anna das satte Grün der Wiesen und Bäume sehen und ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Hier war sie zuhause, endlich war sie in Khanduras. Von hier aus war es nur noch ein Zweitagesritt bis nach Tristram.

Als sie in Königshafen anlegten, war es kurz nach Mittag. Auf dem Pier herrschte ein reges Treiben und Anna hatte Mühe sich durch die angesammelte Menge zu kämpfen. Viele boten für eine günstige Bezahlung ihre Dienste beim Entladen des Schiffes an. Die Armut, die unter dem Volk herrschte, schien hier noch größer zu sein als in der Bastion. Allerdings lebten hier auch wesentlich mehr Menschen als im gefährlichen Norden.

Anna wollte keine Zeit verlieren und so rasch wie möglich Tristram erreichen. Daher suchte sie die Stallungen auf, wo man für gutes Geld ein Pferd erstehen konnte. Da die junge Kämpferin auf gutem Hause kam, war dies kein Problem für sie.

Am frühen Nachmittag verließ sie Königshafen und ritt über eine zertrampelte Straße gen Norden.

Als die Dunkelheit über sie hereinbrach, passierte Anna das dürftige Tor von Duncraig, einem befestigten Lager in den Sümpfen, nicht weit entfernt von der Küste.

Die wenigen Leute, die außerhalb ihrer Zelte waren, warfen ihr argwöhnische und neugierige Blick zu. Die meisten von ihnen waren Krieger oder Kriegerinnen, die die Monster hier in der näheren Umgebung bekämpften. Sie saßen an einem großen Feuer in der Mitte des Lagers oder saßen vor ihren Zelten und schliffen ihre Waffen. Dem Anblick ihrer Rüstungen nach, würden sie im Kampf gegen die Bestien im Norden keinen Schwerthieb überleben. Daher wunderte sie sich nicht über die begierigen Blicke, die ihr zugeworfen wurden, denn ihr eigenes Equipment war nicht mit dem der übrigen Krieger hier zu vergleichen.

Anna saß von ihrem Pferd ab und sah, wie eine Frau mittleren Alters auf sie zu kam. Sie trug ein langes schwarzes Gewand mit einem gefütterten Cape und unter ihrer Kapuze blitze ein edles Diadem auf. Die Frau wirkte sehr elegant, was im Vergleich zum Rest des Lagers hier sehr bizarr auf Anna wirkte.

„Guten Abend“, grüßte die Fremde sie freundlich und machte eine kleine Verbeugung. Anna erwiderte diese und sah die Frau fragend an. Diese lächelte gütig. „Ich bin Akara, Hohe Priesterin und Anführerin dieses Lagers.“ erklärte sie. „Ich heiße euch in unserem bescheidenen Lager willkommen, fürchte jedoch das wir euch nur gegrenzt Schutz bieten können.“

Anna lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. „Ich danke euch, Herrin. Doch ich brauche lediglich einen Schlafplatz für die Nacht. Schon morgen muss ich weiter.“

Die Priesterin nickte langsam und besah sich die Amazone etwas nähr. „Ihr seid nicht von hier?“ stellte sie dann mehr fest, als das sie fragte und bedachte Anna mit einem fragenden Blick.

Diese schüttelte den Kopf. „Nein, ich komme aus dem Scheich des Schreckens hoch oben im Norden und bin auf der Durchreise nach Tristram.“ erklärte sie und wickelte sie Zügel ihres Pferdes geistesabwesend um ihre Finger.

Die Augen der Priesterin weiteten sich erstaunt und sie lug Anna ein, sich mit in ihr Zelt zu setzten und sich dort ein wenig zu unterhalten.

Etwas später lag Anna dann auf einem bequemen Lager in einem ihr zugeteilten Zelt. Die letzten Tage und Nächte waren sehr anstrengend gewesen und sie hatte kaum ein Auge zu gemacht auf See. So dauerte es nicht lange, bis ihr die Augen zu fielen und sie in einem tiefen erholsamen Schlaf sank.
 


 

Tristram - Khanduras
 

Als Anna die letzten Bäume des dichten Wäldchens hinter sich brachte, viel ihr Blick hinab auf ein kleines Dorf. Sie zügelte ihr Pferd und sah sich um. Nicht weit entfernt ragten hohe Felswände empor und ein kleiner Fluss, der am Rand des Dorfes entlang floss, gabelte sich und versorgte das Vieh auf den Wiesen mit Wasser. Aus einzelnen Schonsteinen qualmte es und um den Brunnen in der Mitte es Dorfes sprangen einige Kinder herum.

Ein Lächeln der Erleichterung zeichnete sich auf Annas Gesicht. Sie hatte gefürchtet, dass sich hier etwas verändert hätte, doch Tristram lag noch genau so vor ihr, wie sie es von sechs Jahren verlassen hatte.

Langsam trieb sie ihr Pferd den zertrampelten Pfad zum Dorf hinab. Mit einem Male fühlte sich die junge Frau wunderbar. Endlich war sie wieder zu hause. Für diesen Augenblick vergaß sie, weshalb sie her gekommen war, vergaß sie, dass sie eine Kämpferin war. Plötzlich war sie wieder das Mädchen, das sie damals gewesen war.

Sie sprang von dem Rücken ihres Pferdes und schritt zwischen den Häusern her in Richtung des Dorfplatzes, auf dem der Brunnen stand. Auf diesem Weg, kam sie an einem alten Haus vorbei, dessen altes Strohdach an einigen Stellen eingefallen war. Auf einer kleinen Bank vor dem Haus saß eine ältere Frau, die dabei war faule Karotten aus einem Korb zu sortieren. Als die Frau die Fremde sah, nickte sie zum Gruße und gab ein erschöpftes „Guten Morgen“ von sich, ehe sie sich wieder der Arbeit zuwandte.

Anna blieb vor der Frau stehen und lächelte sie herzlich an. „Guten Morgen Martha!“ grüßte Anna die Frau und sah zu, wie diese erstaunt wieder zu ihr auf sah.

Martha war 49 Jahre alt, doch die letzten Jahre hatten sie gezeichnet und ließen sie um einiges älter wirken. Sie war die Mutter eines kleinen Jungen, mit dem Anna als Kind sehr gut befreundet gewesen war. Velkan, der Junge, der von der Dämonenkönigin Andariel in den Tod gerissen wurde.

Erstaunt sah Martha zu der Fremden auf, die sie beim Namen genannt hatte. Dann weiteten sich überrascht ihr Augen und sie stieß von ihrer Bank auf. „Oh Gott, mein Mädchen!“ stieß sie hervor und schloss Anna überglücklich in ihre Arme. „Dem Herrn sei Dank! Unsere Anna ist zurückgekehrt!“

Sie löste die Umarmung, lächelte Anna herzlich an und küsste sie auf die Stirn.

Auch Anna war sehr glücklich Martha wieder zu sehen, sie hatte ihr in der ersten Zeit nach dem Umzug sehr gefehlt.

Doch die recht ausgelassene Begrüßung der beiden, machte auch die anderen Dorfbewohner aufmerksam, sodass Anna schon bald von einer kleinen Menschentraube umringt war, die sie alle daheim begrüßen wollten.

An diesem Abend wurde Anna zu Ehren ein kleines Fest veranstaltet. Ein großes Feuer wurde auf dem Dorfplatz errichtet, über dem ein Schwein gebraten wurde. Rohbar, der Gastwirt, stiftete ein großes Fass Meet und an diesem Abend feierte ganz Tristram. Anna war wieder zu haus.



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