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Always be mine

von

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Teufel Jae Jin

„Wir sind gerade mitten im Videodreh, also würde es dir was ausmachen später noch einmal anzurufen?“, zischte Jae Jin in sein Handy und lief leicht angenervt durch den Flur, der Halle, in der sie gerade das neue Video zu „Bad Women“ drehten.

Ein nervöser Stylist dackelte ihm hinter her und zupfte hier und da an seinem Outfit rum oder legte seine dunkelbraunen Haarsträhnen, die ihm leicht über das Gesicht fielen, zurecht.

Jae Jin’s Stimme wurde immer lauter und durch die nervigen Bewegungen des Stylisten immer hektischer.
 

„Nein, ich werde nicht mit ihm reden! Ja, es ist alles in Ordnung.“, brummte er in den Hörer. Solche Art von Gesprächen fanden zwischen ihm und seiner Mutter häufiger statt und langsam verzweifelte Jae Jin daran, da er auf ihre Fragen jedes Mal die selbe Antwort gab, die seine hysterische Mutter einfach nicht hinnehmen wollte.

„Bitte überleg es dir noch einmal... Berühmt sein ist zwar schön und gut, aber findest du nicht, dass dein Vater doch irgendwie Recht hat? Nach einer soliden Ausbildung, kannst du doch immer noch auf der Bühne herumklimpern.’’

Diese Worte hatten das Maß überschritten, wutentbrannt drückte er das Gespräch weg.

„Herumklimpern? Hah ! So sieht das was ich mache, also in ihren Augen aus.“, dachte er sich und machte sich langsam auf den Weg zum Set.

An seinem Gang und seinen lauten Schritten, merkte man ihm an wie wütend er mal wieder war.
 

Am Set war der Dreh schon im vollen Gange. Man hatte in der Mitte des Raumes ein großes Aquarium mit dicken orangefarbigen Fischen, die darin rum schwammen, aufgebaut.

Gerade wurden die zwei Darsteller, die für die schauspielerischen Parts im Video verantwortlich waren, gefilmt.

Die Kleidung der Bandmitglieder war heute sehr leger und schick, alle trugen Anzüge mit Krawatte oder Fliege.
 

In dem Raum war es sehr dunkel, das Spotlicht war auf das Aquarium gerichtet.

Die Jungs saßen alle verteilt um das Set herum, bereiteten sich auf ihren Part vor, tranken Wasser, unterhielten sich mit dem Manager oder bekamen noch letzte Veränderungen vom Stylisten an ihrem Äußeren.
 

Jae Jin’s Blick schweifte von einem Bandmitglied zum anderen, bis er bei Hong Ki stehen blieb. Der Leader bekam gerade noch letzte Anweisungen von dem Regisseur.

Er fixierte die Beiden, da er aber nicht genau hören konnte worüber sie sprachen, näherte er sich ihnen ein bisschen, behielt aber eine bestimmte, höfliche Distanz bei, um das Gespräch mit seiner Anwesenheit nicht zu unterbrechen.
 

„Lee du hast heute einen ziemlich wichtigen und anspruchsvollen Part, die Kamera wird die meiste Zeit auf dich fixiert sein. Versuche die Emotionen in deinem Gesicht ...“, erklärte der kleine, etwas dickliche Regisseur und fuchtelte aufgeregt mit den Armen herum um seine Worte und Anweisungen zu bekräftigen.

Hong Ki nickte ihm freundlich zu und konnte sich manchmal ein Grinsen, wegen der komischen Gestikulation des kleinen Mannes, nicht verkneifen.

Um zu zeigen, dass er ihm aufmerksam zuhörte und alles befolgen würde, ahmte er manche Bewegungen von ihm nach.
 

„Wann fixierte die Kamera in denn schon mal nicht?“, dachte sich Jae Jin und ballte seine rechte Hand zu einer Faust. Über solche Äußerungen konnte er nur sarkastisch lachen.

Hong Ki war das Gesangstalent von FT Island. Die Aufmerksamkeit der Kameras, des Teams, des Fotographen und sogar der Fans, lag immer auf ihm.

Lee Hong Ki war der Leader der Band und bekam bei allem die schönsten und größten Parts. Auf jedem Gruppenfoto stand er in der Mitte und wurde von allen wie eine art Gott behandelt.

Zumindest war das die Ansicht von Jae Jin.
 

Je berühmter FT Island wurde um so größer wurde der Neid auf Hong Ki, der sich in manchen Momenten sogar zu einem richtigen Hass hoch spielte.
 

Der braun Haarige, fühlte sich vernachlässigt und hatte es satt immer nur eine Rolle im Hintergrund spielen zu müssen. Die von dem Publikum noch nicht mal richtig geehrt wird.

Alle sahen immer nur den hart arbeiteten Lee , bewunderten ihn für seinen Ergeiz und seine wunderschöne Stimme, aber die harte Arbeit, der anderen Mitglieder wurde einfach außer Acht gelassen und in manchen Fällen nur mit einem kurzen „Danke“ getadelt.

Solche Situationen bauschten die Unsympathie, die Jae Jin für Hong Ki hegte immer mehr auf und sie verdeutlichten dem Bassisten, dass es so nicht weiter gehen konnte und er irgendwann vor Wut platzen würde.
 

Nach dem die ersten Szenen im Kasten waren, wurde das Aquarium abgebaut und abtransportiert. Die ganze Kulisse wurde leicht verändert und die Bandmitglieder wurden aufgefordert, sich auf ihre vorher besprochenen Position aufzustellen. Im Raum wurden blaue, rechteckige Kästen aufgestellt. Es waren genau fünf Stück, in dem immer eins der Bandmitglieder stehen sollte.
 

Choi Min Hwan und Choi Jong Hun waren sehr aufgedreht und kicherten fröhlich beim betreten der Kulisse, sie liefen an Hong Ki vorbei, der sich in der Mitte positioniert hatte.
 

Der schwarzhaarige Pianist, konnte es nicht lassen und piekste dem Leader beim vorbei gehen mit dem Zeigefinger in die Seite.

Dieser schrie leicht erschrocken auf und verzog sein Gesicht zu einer traurigen Mine in dem er die Unterlippe hervor schob.

„Das war gemein von dir.“, sagte er in einem schmollenden Ton und blickte Jong Hun mit einem unschuldigen Kindergesicht hinter her.
 

Won Bin der in einem Kasten ziemlich weit hinten stand, beobachtete die Situation mit einem breiten Lächeln. Er bewunderte die süße, leicht neckische Freundschaft zwischen dem Leadsänger und dem Pianisten.

Die beiden hatten sich auf Anhieb verstanden und alberten oft und gerne zusammen rum.
 

In Won Bin’s Augen spiegelte sich auch ein kleiner Hauch von Neid wieder.

Er empfand diese Freundschaft als perfekt, denn die beiden engten sich in keiner Art und Weise ein oder hingen nur den ganzen Tag zu zweit rum, aber dennoch sah man zwischen ihnen eine inniges starkes Band und sie waren in harten Zeiten immer für einander da.
 

Der Gitarrist teilte sich zwar ein Zimmer mit dem Leader, konnte aber dennoch nicht so ein inniges Verhältnis, wie das die beiden hatten, aufbauen.

Lee Hong Ki, der auf den ersten Blick sehr fröhlich, offen, naiv und verspielt auf andere wirkte war auf den zweiten Blick aber sehr verschlossen, resigniert, unnahbar und ernst.

Für den braunhaarigen Gitarristen mit den orangefarbigen Strähnchen, war es sehr schwer gewesen eine Freundschaft zu dem Leader aufzubauen.

Er bemühte sich von Tag für Tag aufs Neue sein Vertrauen zu gewinnen um ihn aus seinem Schneckenhaus, das er manchmal um sich aufbaute, herauszulocken.

Je näher Won Bin Hong Ki kennen lernte um so größer wurde das Verständnis und die Bewunderung für ihn.

Für ihn war Hong ki der wichtigste Part der Gruppe. Er gab ihm halt, munterte ihn auf und überraschte ihn jeden Tag wieder aufs Neue mit seinem Ergeiz und Elan.

„Du bist unser ansteckender Sonnenschein“, flüsterte der Braunhaarige und blickte dabei Sehnsüchtig nach vorne zu dem Leader.
 

Min Hwan der in der Box direkt neben Won Bin stand, bekam das leise Geflüster mit.

„Sonnenschein?“, fragte er sich verwirrt und blickte sich um.

Als er merkte das Won Bins Blick auf den Schultern des Leadsängers lag, wurde im so einiges klar. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und er spürte ein leichtes Kribbeln in sich aufsteigen.
 

„Seit ihr bereit?“, brüllte der Kameramann. Alle nickten. Er fügte die Worte, Kamera Aktion, hinzu und begann mit dem Filmen.
 

Nach einpaar wenigen Minuten hörte man den Regisseur hektisch schreien.

„Cut! Cut! Cut !!!!“, rief er.

Er lief schnell zu den hinteren Kästen in denen Jae Jin und Min Hwan standen.

„Ihr müsst weiter nach hinten rutschen“, forderte er die beiden auf, „Eure Kästen werfen zu großen Schatten auf Hong Kis Gesicht.“

Ohne zu murren, stieg der Drummer aus seinem Kasten und schob ihn weiter nach hinten. Jae Jin stieß einen lauten genervten Seufzer aus und kickte den Kasten an die geforderte, neue Stelle.

„Regt dich das nicht auf?“, flüsterte er mit einer rauen Stimme dem Drummer zu.

Min Hwan guckte Jae Jin nur verwirrt an, zuckte mit den Schultern und formte mit seinen Lippen ein stummes „Was denn?“.
 

Mit einem grimmigen Blick, deutete Jae auf Hong Ki und brummte:

„Das verhalten von unserem Prinzesschen da vorne!“

„Prinzesschen?“, dachte sich der Drummer und brach sofort in lautes Gelächter aus.

„Hahahahaha“, kicherte er und hielt sich den Bauch.

Sofort waren alle Blicke auf Min Hwan gerichtet. Hong Ki und Jong Hun grinsten ihn zuerst an, ohne zu wissen was los war und schüttelten dann den Kopf und drehten sich theatralisch um.

Im Sinne von: „Ts ,ts, ts, wie kann man nur ...!“, was natürlich nett und lustig gemeint war.

Der Drummer, der sich langsam wieder ein bekam, schüttelte verneinend den Kopf um so Jae Jins Frage zu beantworten und versuchte sich wieder zu beruhigen.

Nach dem Dreh von verschiedenen Szenen, aus unterschiedlichen Blickwinkel, durften die Bandmitglieder eine kleine Pause einlegen.

Derweil wurde das Set verändert und die Jungs trafen auf ihre weiblichen Darstellerinnen, mit denen sie jeweils einen kleinen Part im Video spielen durften.
 

Dem Pianisten passte die weibliche Schauspielerin, die ihm zur Seite gestellt wurde überhaupt nicht in den Kram. Er hasste aufgetakelte, tussihafte Frauen, die herum weinten, wenn sie sich einen Fingernagel brachen und ihre Hände alles andere, als mit fleißiger Arbeit schmutzig machen wollten.

Diese negativen Spannungen, die von Anfang an zwischen den Beiden standen, führten zu super, guten Videoaufnahmen.

Der Regisseur und der Manager waren beigeistert wie die Beiden diese heiße, leidenschaftliche Spannung beim Drehen rüber brachten.

Es wirkte fast so wie bei einem Tango, die Beiden näherten sich verheißungsvoll und leidenschaftlich an, prallten dann zusammen und stießen sich wieder ab.
 

In Wirklichkeit versuchte Jong Hun, sich jemand anderen, als die Tussi im beschfarbenden Kleid, vorzustellen. Aber immer wenn er ihr näher kam, realisierte er leider, das dies ein sehr schweres Unterfangen war.

Der arme Junge war frustriert und beneidete seinen besten Freund Hong Ki um die süße, unschuldige Darstellerin mit langen schwarzen Haaren, mit der er das Vergnügen hatte zu drehen.
 

Nach dem alle Szenen endlich im Kasten waren, stand ein kleines Fotoshooting für die Jungs an. Dafür wechselten sie den Raum und ihr Outfit.

Hong Ki der sich noch mit dem Regisseur unterhielt und sich paar Aufnahmen ansah, blieb alleine im Drehraum zurück, während sich die anderen auf den Weg zum Shooting machten.
 

„Was meintest du eigentlich vorhin mit dem Verhalten von Prinzesschen?“, fragte Min Hwan verwundert und lief neben Jae Jin her.

,,Na.. hast du es nicht auch satt, immer nur sein Schatten zu sein?“

„Hm... Sein Schatten?“, wiederholte der Drummer und überlegte dabei angestrengt, „ Ich versteh nicht genau was du meinst, Hong Ki ist doch unser Sonnenschein!“

Min Hwan wandte sich an Won Bin und nickte im neckisch zu und fragte:

„Habe ich nicht Recht?“
 

Der Braunhaarige stockte, sichtlich erschrocken von diesen Worten und stand steif da. Er fühlte sich ertappt und schämte sich für seine Gefühle.
 

„Sonnenschein?“, rief Jae Jin erstaunt und blickte die restlichen Mitglieder verwundert an.

„S-o-n-n-en-s-c-h-e-i-n?“, wiederholte er langsam mit einem geschocktem Ton.

„Er ist was? Er und unser Sonnenschein?“, würgte der Bassist hervor.
 

,,Jaaa!“, rief Jong Hun, der sich zum Gespräch dazu gesellte , „ Er ist unser süßer Sonnenschein!“

Er lächelte alle freundlich an und warf dem geschockten Won Bin, der immer noch steif da stand, ein Handtuch aufs Gesicht.

,,Bringst du ihm das bitte vorbei?! Und nimm am besten noch eine Wasserflasche mit.“, forderte er den starren Jungen in einem freundlichen Ton auf.

Dieser nickte nur hektisch und machte sich schnell auf den Weg zurück zum Set.

Er war froh und dankte Jong Hun, ihn aus dieser prekären Situation gerettet zu haben.
 

Der wutentbrannte Jae Jin suchte die Herrentoilette auf und klatschte sich kaltes Wasser, vor dem Waschbecken, ins Gesicht um den Schock zu verarbeiten.

Er konnte es nicht fassen, was sich da draußen gerade auf dem Flur abgespielt hatte.

In seinem inneren tobte ein Sturm voller Gedanken, die er versuchte zu bewältigen und einiger maßen unter Kontrolle zu bekommen.
 

Hatten den alle ihren Verstand verloren? War er der einzige, der realisiert hatte, dass sie eigentlich gar keine richtige Band waren.

Das Hong Ki allen die Show stahl und jedes Lob für alles alleine einheimste?

Der Bandname FT Island passte nicht zu ihnen. Der einzige, egoistische Schatz

war Lee, der seine vier unterwürfigen Schatten hin und her schupste, wie es ihm gerade passte.

Warum vergötterten ihn alle so? Außer seiner Stimme hatte er doch kein anderes Talent vorzuweisen. Wie hatte er es geschafft, die anderen so zu manipulieren, dass alle auf seiner Seite standen?
 

All diese Gedanken gingen Jae Jin durch den Kopf, als er mit hasserfüllten Augen sein Spiegelbild betrachtete. Er würde allen beweisen wie der wahre Hong Ki tickt. Er würde allen zeigen, was für eine Ungerechtigkeit, da gerade vor sich ging. Und! Er würde seinen Eltern beweisen, dass er ins Rampenlicht gehöre.

Das er mit seiner Musik Menschenmengen mitreißen und verzaubern kann und das er dafür niemanden braucht.
 

Jae Jin beugte sich noch einmal über das Waschbecken, kühlte sein Gesicht mit dem eiskalten Wasser ab. Versuchte sich zu beruhigen und verlies dann die Toilette in Richtung Umkleideräume. Noch heute Nacht, würde er nach einer Lösung für diese prekäre Situation suchen.
 

Im Drehraum war es sehr finster, da das Licht leicht herunter gedämpft worden war.

Das Team lief hin und her und baute hier und da Sachen ab und räumte ihre Utensilien zusammen.

Lee Hong Ki saß in einer freien Ecke des Raumes, wo er keinen störte und beobachtete das nervöse Treiben vor seinen Augen.

Als er Won Bin bemerkte, grinste er ihn freundlich an und fragte:

„Hat das Shooting schon angefangen?“
 

Won Bin schüttelte den Kopf und setzte sich zu ihm auf den Boden. Dabei wahrte er einen bestimmten Abstand, denn würde er zu nah bei ihm sitzen, würde es ihn nervös machen.

Er reichte Hong Ki das Handtuch und die Wasserflasche rüber und dachte angestrengt nach, was er jetzt sagen könnte.

Lee bedankte sich bei ihm und tätschelte ihm sanft den Kopf. Das weiße, flauschige Handtuch wickelte er sich um seinen verschwitzen Nacken und trank danach aus der Flasche.

Dann saßen sie eine Weile still da und beobachteten weiter die Arbeiten vom Team.
 

„Echt Wahnsinn, was für ein großer Aufwand für so ein vierminütigen Videoclipdreh betrieben wird.“, sagte Hong Ki mit Erstaunen und Hochachtung.

Won Bin nickte ihm zu und blickte sich mit weit geöffneten Augen im Raum um.

Dabei schweifte sein Blick immer wieder heimlich auf Hong Ki ab.

Er spürte wie wohl er sich in seiner Nähe fühlte und wie gut sie ihm tat.

Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten für immer hier mit ihm sitzen bleiben um ihn heimlich von der Seite zu beobachten.
 

Der Gitarrist liebte seine Augen, sie glitzerten wie das Meer und waren tief und voller Geheimnisse. Seine Blicke waren immer sanft, warm und freundlich. Wenn Won Bin in seine Augen blickte spürte er ein warmes, schönes Gefühl in sich aufsteigen.
 

Er konnte es nicht wirklich interpretieren, was es bedeuten sollte oder vielleicht hatte er auch Angst sich die Bedeutung dieses Gefühls einzugestehen. Aber er wusste genau, dass es da war und sein Inneres auf eine sanfte, warme Art umschlang und schütze.



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