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Gläserner Käfig

von

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5. Kapitel

Es gab eine Verbindung zwischen den Toten, aber welche?

Diese Menschen arbeiteten am selben Ort, aber nie zur gleichen Zeit, hatten nie miteinander zu tun.

Und doch kam jedem die gleiche aufwändige Behandlung zu.

Was hätte Irina mir sagen können, dass man sie tot sehen wollte? Was hätte mir jeder von ihnen sagen können?

Die vergangenen Tage haben mich nicht weitergebracht. Elizabeth um mich zu haben, zumal sie wieder auf dem Weg der Genesung scheint, mag für einen Moment angenehm sein, doch sie steht auch im Weg.

Es bleibt zu erwarten, was Sebastians Beschäftigung in Miss Stanfords Etablissement für weitere Einblicke offenbart. Alles Bisherige reicht kaum für einen Verdacht aus.
 

C.P. – 21. Dezember 1897
 

„Ciel! Ciel, Darling, wo bist du?“, schallte es auf der Eingangshalle, doch der Earl Phantomhive beschleunigte seinen Schritt nicht.

Es war bereits früher Abend, doch Ciel hatte arrangiert, dass Soma Agni begleiten würde wenn er Elizabeth im Anwesen abholen würde. Der Earl wusste, seine Frau hatte einen Einkaufsbummel geplant und Soma war für so etwas immer leicht zu begeistern, im Gegensatz zu ihm selbst.
 

„Elizabeth, es scheint als würde es dir bereits besser gehen.“, sagte er gelassen als er die Treppe hinunter ging, seiner Gemahlin, der gerade von Agni der Mantel abgenommen wurde, entgegen.
 

In der Tat hatte Elizabeth Zustand sich verbessert, sie wirkte wieder etwas

lebhafter und obwohl sie noch mager und bleich schien, so hatte ihre Haut doch das wächserne Aussehen verloren und etwas an Farbe gewonnen.

Elizabeth drückte Ciel an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange als sie endlich aus ihrem mantel geschlüpft war.

„Wie hat dir der Ausflug mit Soma gefallen?“, fragte Ciel und schob seine Frau umsichtig von sich weg.

„Oh es war wunderbar! All die Sachen die ich gefunden habe, einfach herrlich! Ein neues Kleid habe ich auch, es wird dir gefallen, da bin ich mir sicher. Und du glaubst ja gar nicht…“, Elizabeth plapperte munter vor sich hin, während die Gedanken ihres Gatten an einem vollkommen anderen Ort waren.

„Ciel, nun hör mir doch zu!“, schalt sie ihn und hielt darin inne, ihre Handschuhe von den Fingern zu zupfen.

„Verzeih, Elizabeth. Ich bin nur im Moment sehr mit etwas beschäftigt und das erfordert meine gesamte Aufmerksamkeit.“, entschuldigte Ciel sich.

Elizabeth verstummte und sah zu Boden. Sie wusste mittlerweile was es hieß, wenn ihr Ehemann ’mit etwas beschäftigt‘ war und dass sie in diesen Fällen besser nicht widersprach.

Ohne weitere Worte ging sie in Richtung Salon davon.

Ciel seufzte und spielte für einen Moment mit dem Gedanken sie auf zu halten und ihr einen Tag nur mit ihr zu zusprechen, sobald diese Sache vorbei war, lies es dann aber doch bleiben.

Er wusste, er würde das Versprechen am Ende doch nicht halten.
 


 

Die Standuhr im Zimmer schlug zwei Uhr Früh als Ciel sich in seinem Schreibtischstuhl zurücklehnte und die Nasenwurzel rieb.

Seine Augen waren ermüdet vom stundenlangen Lesen eintöniger Dokumente, vom Überprüfen verschiedener Lebensläufe und Alibis.

Es gab einen schier riesigen Verdächtigenkreis, doch keiner wirkte als Täter plausibel.

Es ergab einfach alles keinen Sinn.

Ciel wollte gerade die Akte vor ihm zuklappen und endlich zu Bett gehen, da klopfte es an seiner Tür.

Er runzelte die Stirn und sagte: „Herein.“ Wer wollte zu dieser gottlosen Stunde noch etwas von ihm?
 

Als sich die Tür öffnete und Sebastian eintrat hätte Ciel beinahe der Schlag getroffen.

Sein Butler war von Kopf bis Fuß mit Blut verschmiert und hielt einen Brief in den Händen.

„Dir ist auch nicht in den Sinn gekommen dich zu waschen, oder?“, war Ciels erste Frage, als er seine Fassung wieder erlangt hatte.

„Verzeiht, junger Herr, aber ich dachte dies hier interessiert euch vielleicht mehr.“, entgegnete Sebastian mit seinem perfekten Butlerlächeln.

Ciel nahm das Schreiben entgegen und betrachtete es kurz. Er wollte es gerade öffnen, da stutzte er.

Er kannte diese Art von Papier.

Ciel sah zu Sebastian.
 

„Was genau ist heute Nacht passiert?“, fragte er seinen Butler.

„Mir scheint, ich habe in den Augen einiger Leute zu viel gewusst und musste beseitigt werden. Wobei ich zugeben muss, sie wussten was sie taten.“, sagte Sebastian mit einer befremdlichen Belustigung in der Stimme.

„Man hat versucht dich zu ermorden? Wer war es?“, fragte Ciel.

„Es waren zwei Frauen, die mich beseitigen sollten, sie gaben sich als Kundinnen aus, doch sie waren ohne Zweifel Angestellte des Hauses.“, erklärte Sebastian.

„Also waren es Handlanger, alleine hätten sie nicht die Möglichkeit gehabt die Leichen zu präparieren und im Operngebäude zu positionieren.“, sagte Ciel.

„Dass die drei ihre Angestellten waren spricht aber dafür, dass Mary Stanford der Kopf des Ganzen ist. Sie hätte immerhin auch ein plausibles Motiv…“, sinnierte der Earl und sah auf eine Akte, die auf seinem Tisch lang.

Ein Photo von einer strahlenden jungen Frau war an den Umschlag geklemmt. Sie sah Mary Stanford frappierend ähnlich.
 

Ciel schüttelte kurz den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen und öffnete das Schreiben, das Sebastien ihm zuvor ausgehändigt hatte.

Es war die selbe enge und feine Schrift wie im Brief, den Ciel in Irina gefunden hatte, nur ein anderes Alphabet.

Ciel überflog die Nachricht. Sie war an Sebastians Decknamen adressiert.
 

Mein lieber Jonathan,

Leider habe ich dich beim Spicken erwischt und muss dir deswegen eine Lektion erteilen.

Deine Strafe mag dir hart erscheinen, aber wo kämen wir denn hin, wenn man nicht die richtigen Erziehungsmaßnamen ergreift.

Solltest du nach Absitzen deiner Strafe noch Beschwerden haben, ich kenne da ein wunderbares Rezept…
 

Es folgte ein Rezept für, so schien es, für ein Medikament.

Ciel reichte Sebastian den Brief und verschränkte die Arme.

„Es ist das selbe Rezept.“, meinte Sebastian und sah von dem Brief auf.

„Der Täter konnte nur wissen, dass du Informationen sammelst, wenn er wusste, dass ermittelt wird. Alles was wir haben grenzt den Kreis der Verdächtigen immer weiter ein, bis auf zwei Personen.“, sagte Ciel.

„Miss Nikolajewnas Vetter und Miss Stanford.“, sagte Sebastian und Ciel nickte.
 


 

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Da lass ich euch so lang warten und dann kommt nicht mal ein vernünftiges Kapitel, tut mir leid TT_TT Ich hoffe ihr seid nochmal nachsichtig mit mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  genek
2011-08-30T14:24:49+00:00 30.08.2011 16:24
... armer Sebastian, er wurde ausgeweidet und wieder zugenäht?! Und ich dachte, der Murder Mystery Arc wäre für ihn unangenehm gewesen. (Ob ihm Organe wieder nachwachsen?)

Aber gleich vorweg: PUNKTE. WÖRTLICHE REDE. Haha.
Außerdem hatte ich zunächst den Eindruck, als hätte ich ein Kapitel verpasst, da plötzlich von Sebastians Undercover-Tätigkeit in dem Bordell gesprochen wurde, die ja im letzten Kapitel noch gar nicht vorkam - also eine Art Zeitsprung, aber das verschenkt mMn viel Spannung, weil so auch das "Hallo auch, ich bin gerade umgebracht worden, aber jetzt bin ich wieder da"-Szenarion etwas spontan kommt.
Aber ansonsten ist die Geschichte weiterhin spannend, wer da im Hintergrund was warum tut, ist ja weiterhin unklar.

Sincerely, genek.

P.S.: Ich habe jetzt nicht nochmal nachgeschaut, aber war der erste Brief nicht auf Russisch? Aber der aus Sebastian (das klingt bedenklich) wird auf Englisch gewesen sein, oder?


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