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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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V. Le monde est petit - 04. Kapitel: Déchet

V. Episode

Le monde est petit

(Die Welt ist ein Dorf)
 

04. Kapitel: Déchet

(Verlust)
 

Rücken an Rücken standen Lisa und Logan im Wohnzimmer. Einer zitterte schlimmer als der andere. Sie hielten Waffen in ihren Händen und versuchten sich den kleinen Vampir Trupp so gut wie möglich vom Hals zu halten, aber je länger es dauerte, desto schwerer wurde es.

„Ich bin nicht hier. Ich bin nicht hier. Ich bin nicht hier.“, murmelte Logan immer wieder, versuchte die Bewegungen der Gegner zu erahnen, doch scheiterte er. Irgendwas traf ihn am Kopf und ließ ihn zur Seite taumeln. Ein Vampir war zum Angriff über gegangen und hatte ihn mit einem Stuhl erwischt. Das Holz zerbarst und sofort packte der Gegner Lisa, mit der er zu Boden ging. Sie kreischte laut auf und versuchte sich den Fängen des Mannes zu entwinden, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie war blind vor Angst. Mit einem Mal wurde der Griff des Vampires lockerer und schon in der nächsten Sekunde hatte er sie los gelassen. Lisa blinzelte und sah auf die Hand von Guillermo, der gegnerische Vampir lag gepfählt auf dem Boden. Die Blondine lächelte flüchtig, griff nach seinen Händen und ließ sich auf die Füße ziehen.

„Solltest du nicht bei Josef und Gabriel sein?“, fragte sie leise nach, als sich der Spanier beschützend vor sie stellte und ein wenig in die Hocke ging, um sie nötigenfalls gegen jeden der Feinde zu beschützen. Kurz nur wanderte sein Blick zu Logan, der auch wieder auf den Beinen stand und sich nach wie vor von der Horde Vampire überfordert fühlte.

„Ich lass dich aber nicht alleine…“, murmelte Guillermo und zuckte mit seinen Schultern.

Lisa blieb der Mund etwas offen stehen, als ein kleines Lächeln auf ihren Zügen aufblitzte. Seit sie verwandelt wurde, hatte sie sich mit einem College-Leben nach dem anderen beschäftigt. Hatte hier und da eine schnelle Liebschaft, aber nie so jemanden wie Guillermo. Vom Aussehen her gar nicht ihr Typ, aber durch und durch ein netter Kerl, der es schaffte, durch seine bloße Anwesenheit die Wärme in ihr Herz zu bringen. Gemeinsam warteten die Drei auf den Angriff, der gar nicht lange warten ließ!! Und diesmal waren alle Drei, trotz ihrer aufrichtigen Gedanken und ihrem Mut im Herzen unterlegen…
 

Das Holz splitterte, als Josef die Tür einrannte, just in dem Moment als Lance beiseite gegangen war, um sie nicht weiter zu blockieren. Breit und eiskalt lächelte er ihnen entgegen, holte mit seinem Schwert aus.

„Nein!“, schrie Josef und stürmte los. Schwer verletzt kniete Gabriel vor Lance auf dem Boden und sah starr zu ihnen hinüber. Er schloss seine sonst so strahlenden, blauen Augen, als das Schwert seinen Hals durchtrennte und dem Vampir das Leben aushauchte.

Josef machte nicht Halt. Er sprang Lance an, der damit wohl nicht ganz gerechnet hatte. Die beiden Vampire flogen zurück, prallten auf die Fensterscheibe die unter ihrem Gewicht klirrend zerbarst.

Diese ganze, absurde Situation fiel wohl eindeutig unter dem Begriff ‚Kurzschlussreaktion von Josef Kostan‘ zu verbuchen oder als ein überaus schwerer Fehler, denn Lance schaffte es viel zu schnell sich wieder aufzurappeln. Er stieß Josef von sich, der durch die nächste Fensterscheibe zurück in die Wohnung befördert wurde.

In der Wohnung ein Stock Werk tiefer wurden Stimmen laut. Offensichtlich waren die Anwohner nicht sonderlich erfreut von der morgendlichen Störung und auch Mick konnte sich weitaus schöneres vorstellen um in der früh zu erwachen. Von Josef und Lance Kampf bekam er wenig mit, denn er hatte gerade ganz anderes zu tun.

Er sprang über Tess gepfählten Körper hinweg, versuchte das Holzstück zu erreichen, doch ohne Erfolg. Stattdessen riss ihn dieser kleine Vampir um und verbiss sich in seinem Hals. Mick schrie auf und stieß ihn wieder von sich. „Du kleine Kröte.“, knurrte er wütend und rieb sich über die verletzte Stelle.

Das Wesen knurrte, leckte sich die Lippen und stürzte wieder auf ihn zu, wurde aber vor einem Geräusch abgelenkt.

Zara pfiff durch die Zähne. Sofort spitzte es seine Ohren, machte kehrt und rannte auf sie zu. Die Latina stand in der Balkontür, in ihren Händen das verlangte Schwert. Das Wesen rannte los, schoss auf Zara zu, die nur ein wenig das schwere Silberschwert in ihren Händen schwang. Sie schluckte, wich dem Wesen aus, das aber gleich darauf kehrt machte und sie anfiel, noch ehe Zara anderweitig reagieren konnte. Das Schwert schlitterte über die Fliesen des Balkons.

Mick griff es eher im Vorbelaufen und stürzte sich auf den kleinen widerlichen Vampir, der daraufhin von Zara abließ. „Versuch Tess zu befreien! Na los!“, schrie er sie an. Die Latina stolperte zurück und nickte hastig. Wieder erwischte Mick das Maul des Wesens. Erneut schrie er auf und versuchte sein Schwert zum Einsatz zu bringen, doch die Bestie sprang zurück, beobachtete ihn mit funkelnden, roten Augen. Mick hob das Schwert, umklammerte den Griff fest und wartete. Keinen Zentimeter berührte er sich von seinem Platz weg. In seinen Augen stand die pure Entschlossenheit und seine Lippen kräuselten sich aufgrund eines spöttischen Lächelns. „Na komm ruhig…“, wisperte er in die Dunkelheit und präsentierte seinen Hals ein bisschen mehr. Ein paar Vampirblutstropfen liefen an diesem herab und verströmten einen verführerischen Duft, der seine Wirkung glücklicherweise nicht verfehlte.

Das Wesen konnte sich nicht zurückhalten und stürzte wieder auf ihn zu. Micks Ruhe und Geduld bewährte sich! Gerade noch rechtzeitig riss er das Schwert herum, traf auf einen Widerstand, der aber nicht lange hielt.

Mick atmete tief durch und betrachtete den Kopf der kleinen Kreatur. Blut tropfte von seiner Schwertklinge, als der Körper zur Seite kippte. Die blutroten Augen verschwanden und färbten sich weiß.
 

Zara zog vorsichtig den Pfahl aus Tess Brust, die schmerzhaft aufatmete und sich etwas zur Seite drehte. Fast schon fürsorglich half die Latina der Blondine auf die Füße, als Mick an die Seite der beiden Frauen sprang. Sorgenvoll betrachtete er seine gute Freundin und streichelte eher flüchtig über die Hand von Zara. In der anderen hielt er weiterhin das Schwert. Eine federzarte Berührung, die aber genügte. Mick warf ihr einen kurzen Blick zu und achtete dann auf einen halbwegs sicheren Stand von Tess.

„Wo ist Gabriel?“, stieß Tess heißer aus und trat ein paar schwankende Schritte in Richtung Tür.

„Waffe weg, St. John, oder dein Freund ist bald kopflos.“ Mick wirbelte herum. Lance hielt Josef leicht im Arm, die Schwertklinge an den Hals des verletzten Vampires gelegt. Mit vor Freude funkelnden Augen starrte er in die Richtung von Mick. Zwei weitere Vampire betraten den Balkon. Ihre Waffen auf Lisa und Logan gerichtet.

„So. Was machst du jetzt?“, fragte Lance überaus provokativ.

Tess schrie auf. Gabriels Leiche wurde unachtsam auf den Boden geworfen, sein Kopf gleich daneben. Tränenüberstürmt stürzte sie heran und schnappte sich die Hand ihres Geliebten. Sie jammerte, weinte und nahm nichts mehr um sich herum wahr. Mick fühlte den leichten Stich in seinem Herzen und umklammerte die Waffe nur noch fester.

Guillermo stand mit dem Rücken zur Wand, die Fäuste geballt, während sich zwei Vampire vor ihm aufbäumten und Zara… sie wurde von Vampir-Beth in Schach gehalten. Mick hörte nichts mehr um sich herum. Er sah die toten Gesichter seiner Freunde. Sie kämpften auf verlorenem Posten und ganz gleich was er tat, sein Leben war nicht mehr von Bedeutung, wenn den Anderen etwas zustieß. Klirrend warf er sein Schwert auf den Boden und hob langsam seine Hände an.

„Gute Entscheidung.“, grinste Lance begeistert von seiner triumphierenden Situation in der er sich befand. Er stieß Josef von sich. Kostan taumelte, rappelte sich aber gleich wieder auf. Lance gab seinen Leuten noch ein Zeichen, die sofort Mick in Gewahrsam nahmen.

„Weißt du Mick, ich dachte unsere Botschaft sei überaus präzise.“, sprach Lance kalt. Seine Leute, die jetzt deutlich gewonnen hatten, fielen kühl in sein Lachen mit ein, das die Lippen des großen Vampires verließ.

„Wir haben nur verlangt, dass du zu uns kommst. Alleine. Doch stattdessen bringst du eine irrwitzige Bande einer angeblichen Armee mit und bist doch tatsächlich der Meinung uns zu besiegen.“ Seine Hand streichelte über den blonden Haarschopf von Tess, die auf dem Boden kniete und die Hand ihres Mannes festhielt. Sie zitterte am ganzen Leib, doch ansonsten war sie unfähig sich zu bewegen.

Mick schürzte seine Lippen und schaffte es mit Mühe seinen Blick von der Leiche zu nehmen. „Nun, ich bin hier... du kannst mich ja jetzt mitnehmen und dich davon überzeugen, dass ich wirklich dort ankomme, wo ich ankommen soll.“

„Vergiss es Mick.“, knurrte Josef und wieder lachte Lance auf.

„Weißt du, ich denke mein Herr wird Verwendung für deine... Freunde haben. Du hast ja das ein oder andere liebreizende Wesen gesammelt.“ Wieder wanderten seine Finger durch Tess Haare, ehe er hinter ihr in die Hocke ging.

„Tu es nicht!“, bat Mick innständig. Lisa schluchzte auf und barg ihr Gesicht an Guillermos Brust. „Bitte!!“ Mick stiegen die Tränen in die Augen. Tess blaue Augen hatten jeglichen Glanz verloren, in dem Moment, als Lance die Existenz ihres Mannes zunichte gemacht hat.

„Er hat mich verraten und das bleibt nicht ohne Konsequenzen. Seine Frau ist nur ein lästiges Anhängsel. Sie wird nicht weiter benötigt.“, raunte er und hob sein Schwert um es gleich darauf an Tess Kehle zu legen. Wieder schluckte sie schwer. Ihre Unterlippe zitterte und die Tränen flossen über ihre Wangen.

„Ohne ihn .... hat mein Leben keinen Sinn mehr, also töte mich ruhig, du erweißt mir einen Gefallen!“, sprach sie mit einem Mal. Auch wenn sie mit Lance sprach, waren die Worte wohl an Mick und die anderen gerichtet. Sie sollten nicht einschreiten und ihr Leben riskieren. Josef wandte seinen Blick ab und legte eine Hand auf Logans Unterarm um ihn zurückzuhalten. „Aber... wir können sie nicht ... sterben lassen.“, brachte der Vampir zwischen mehreren Schluchzern hervor. Josef kniff die Augen zusammen und wünschte sich, ebenso die Ohren verschließen zu können.

„.... Bitte...“, stieß Mick noch einmal heißer und flehend aus.

Tess schloss ihre Augen, drückte noch einmal die Hand von ihrem Liebsten, ehe das kühle Silber ihren Hals durchtrennte und das Leben in der Vampirin auslöschte. Mick schrie auf du versuchte vergeblich den Fängen der beiden Vampire zu entrinnen, die ihn festhielten, doch vergeblich. Da lagen die beiden Vampire. Wäre das alles nicht schon schlimm genug, zog Lance einen Flachmann aus seiner Tasche und schüttete den Inhalt über Tess. Ohne etwas ausrichten zu können mussten die sechs verbliebenen Vampire dabei zu sehen, wie die Leichen ihrer Freunde verbrannten.

„Nehmt sie mit.“, befahl Lance schroff und schritt von dannen.

Noch einen letzten Blick warf Mick zurück. So war es also. Sein Kampf hatte zwei seiner engsten Freunde und einem gerade erst neu gewonnen Freund das Leben gekostet. Langsam schloss er seine Augen und ließ sich von den französischen Vampiren mit nehmen. Fest umschlossen seine Finger die von Zara. Die Angst zeichnete sich deutlich auf ihren angespannten Zügen ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-05-24T13:31:36+00:00 24.05.2012 15:31
Ich habs doch gewusst, dass da mehr läuft als nur ein normales Verhältnis wie es für einen normalen Clan üblich sein sollte ;)
O_O Gab, tot??? Nein … nu ham sie vielleicht verstanden, dass er doch nicht sie verraten hat *heul*
Mick lockt ihn mit seinem eigenen Blut, eine etwas absurde Vorstellung für einen Vampir.
Oha, nein, nein, nein, bitte nich auch noch Joseph kopflos machen, ja, zu schade wär das und ich wär dir auch ganz arg böse. Wenn du noch mit mir reden magst tus bloß nich!!!
Stattdessen Tess? Naja, so wie die drauf waren, hätte einer den anderen wahrscheinlich eh nicht lange überlebt, nun sind sie untrennbar :‘)



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