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Zeit für eine Schicksalhafte Liebe

von

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unsere Begegnung

Es sind schon einige Jahrhunderte seit dem Aufbau der Zivilisation nach der großen Katastrophe vergangen. Die Menschen haben sich wieder vermehrt und eine neue Zivilisation wurde aufgebaut. Nur noch wenige Menschen wissen genaueres über die Katastrophe.
 

Es ist Frühling und der erfrischende Wind schweift durch die Straßen der Großstadt. Diese Stadt heißt Los Angeles. Der junge Josh ist gerade auf dem Weg zum Strand. Er ist 22 Jahre alt. Auch wenn das Wasser noch zu kalt zum baden ist, geht er gern an den Strand. Er hasst die Berge. Warum, weiß er selbst nicht.
 

Auch Heute ist der Himmel wieder strahlend Blau. Aber es ist Frühling und daher sind die Temperaturen noch im angenehmen Bereich. Nur das Wasser ist noch ziemlich kalt. Baden würde er sicher noch nicht. Aber manche sind schon so mutig.
 

In der Ferne des langen Strandes hört man Herumgekreische. Ein Paar Leute sind am Strand und rennen ins kalte Wasser. Bei der Berührung ihrer Haut mit dem kalten Wasser lassen die Leute Schreie verlauten.
 

In der gesamten Umgebung ist es ziemlich leer. Die Straße ist nicht sehr stark befahren. Nicht alle Geschäfte haben schon geöffnet. Es ist eben noch nicht Start der Badesaison. Aus diesem Grund ist es auch so leer hier. Aber Josh mag die leeren Straßen und Gehwege. Viel Getümmel und Gedränge kann er auf den Tod nicht ausstehen.
 

Es kommt ein großer Steg in Sichtnähe. Nicht weit davon toben die jungen Leute im Wasser. Sie haben sich wohl an die Kälte des Wassers gewöhnt. Kurz blick Josh zurück. Dann schüttelt er unverständlich seinen Kopf.
 

´Wie kann man nur so laut sein?´
 

Dennoch lässt er sich die Ruhe nicht nehmen. Er ignoriert das Geschrei und geht den Weg weiter entlang. Auf dem Stegende erkennt er eine Person. Wer das wohl sein mag? Normalerweise geht kein Mensch um diese Jahreszeit an den Strand oder gar auf einen der vielen Stege.
 

Dieser eine Steg hat eigentlich er immer in Beschlag. Auf diesen Steg geht er eigentlich immer entlang. Man könnte fast sagen, es ist sein Lieblingssteg. Denn vor dort aus hat man den besten Blick auf das endlose Wasser und den Himmel. Da dieser Steg so lang ist, sieht er seitlich in seinem Blickfeld keine Menschen mehr. Dies ist im Hochsommer immer sehr angenehm.
 

Obwohl dort eine Person steht, geht Josh auf den Steg. Eine Person wird ihn ja nicht stören. Niemand spricht um seine solche Jahreszeit einen Fremden an. Und erst recht nicht in dieser menschenkargen Stadt. So ging Josh den langen Steg entlang. Er kam der Person immer näher. Die Person am Ende des Stegs hatte den Rücken zu ihm gewandt. So konnte sie ihn nicht sehen. Aber das war dem jungen Mann egal. Er kannte die Person nicht und wollte diese auch nicht ansprechen.
 

Als er am Ende ankam, sah er, dass die Person ein langes Kleid trug. Es war eine junge Frau, die dort stand. Sie schaute zum Horizont und schaute verträumt in die Ferne. Die Frau hatte lange schwarze Haare, die im Wind wehten. Josh starrte sie regelrecht an. Zwar wusste er, dass es sich nicht gehörte jemanden anzustarren, aber er konnte seinen Blick nicht von ihr lassen. Etwas in seinem Inneren verlangte nach dem Bild der jungen Frau.
 

“Gefällt dir die Aussicht?“ fragte er.
 

´Was tust du da!´ brüllte er sich innerlich an.
 

Eigentlich wollte er sie nicht ansprechen. Aber er hatte auch nicht geplant, sie anzustarren. Seine Seele aber rief danach. Sie verlangte danach. So ein seltsames Gefühl hatte er noch nie. Sein Mund bewegte sich einfach so. Er dachte an nichts und dennoch sprach er. Der Mann kam sich so albern vor.
 

“Ja. Man kann den endlosen Horizont von hier aus sehen. Und kein Mensch, der einen stören könnte.“ lächelte die junge Frau.
 

Josh stellte sich neben sie und sah auch auf den Horizont. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seinen Mund. Aber gleichzeitig war er nervös. Noch nie zuvor sprach er eine Frau so unverfroren an. Noch nie in seinem Leben schlug sein Herz so wild und unregelmäßig.
 

“Der Himmel ist wunderschön.“ flüsterte die Frau leise.
 

Josh aber nickte nur. Er wollte die ruhige Stimmung nicht kaputtmachen. Nach kurzer zeit wandte die Frau sich vom Horizont ab. Nun setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie ging fort. Aber nach einigen Metern drehte sie sich um und verabschiedete sich von Josh mit einem herzerwärmendem Lächeln.
 

Josh aber nickte nur erstaunt und starrte der Frau hinterher. Am liebsten würde er zu ihr rennen und sie nach ihrem Namen fragen und ob sich die beiden wieder sehen können. Aber etwas hielt ihn zurück. Er konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Er war wie angewurzelt. So sah er ihr hinterher und mehr nicht.
 

Er sah ihr die ganze zeit hinterher. Dann verschwand sie in einer Straße und Josh wandte sich wieder dem Horizont zu. Nun war er weiter entfernt als jemals zuvor. Warum auf einmal? Es hatte sich doch nichts verändert. Doch dann sah er es ein.
 

Es hatte sich doch etwas verändert. Er traf sie, die wunderschöne Frau. Sein Herz schlug schnell und Gefühle brannten in ihm auf, die er zuvor nie vernommen hatte. Er hatte den Drang, sie wiedersehen zu wollen. Das war bisher bei noch keiner einzigen Person, die er traf. Warum also bei ihr? Sie war doch nichts besonderes. Zwar war sie schön, aber er hatte auch schon schönere Frauen kennen gelernt.
 

Er trat seinen Weg nach Hause an. Unterwegs dachte er ununterbrochen an sie. Seine Gedanken konnten sich einfach nicht von der Frau lösen. Einige hübsche Frauen kreuzten seinen Weg und lächelten ihn an. Ihre Blicke sprachen Bände. ´Hättest du nicht Lust, etwas mit uns zu unternehmen?´ riefen sie. Aber Josh ging einfach weiter. Heute konnte er sich auf keine Frau einlassen. Egal, wie schön und begehrend sie aussah. Er dachte nur an sie.

erwartetes Wiedersehen

Am nächsten Morgen ging er zu dem Steg, auf dem er gestern die Frau traf. Stunden vergingen aber die Frau kam nicht. Josh hatte keine Kraft mehr zum Warten. Er ging traurig nach Hause. Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge das Gesicht der Frau. Obwohl er sie Heute nicht gesehen hat, musste er an sie denken. Bisher hat er an keine Frau so lange gedacht. Aber warum ist es bei dieser anders? Er konnte es sich nicht erklären.
 

Auch auf dem darauffolgenden Tag ging er wieder zu diesem Steg. Er wartete auch wieder einige Stunden auf sie und tatsächlich kam sie auch. Josh sah sie nicht kommen. Er schaute sich die helle Sonne über dem Meeresspiegel an.
 

“Guten Tag.“ begrüßte ihn eine freundliche Stimme.
 

Josh drehte sich zur Stimme um und schaute in die dunklen Augen der Frau. Sie lächelte ihn an. Und er lächelte zurück. Sie begrüßten sich und die junge Frau stellte sich neben ihn und sie schauten wieder zum Horizont. Ein leiser Seufzer entfleuchte der Frau.
 

“Ist etwas?“
 

“Nicht wirklich. Es ist nur so seltsam.“
 

“Was ist seltsam?“
 

“Der Himmel. Er ist wunderschön blau. Aber es ist keine Wolke am Himmel.“
 

“Aber das ist doch schön. Der strahlend blaue Himmel.“
 

“Das stimmt. Aber ohne Wolken sieht es so künstlich aus. So unecht.“
 

“Unecht?“
 

“Ja. Wolken gibt es überall. Wir kennen die Wolken nun einmal. Wenn sie über den blauen Himmel ziehen, sieht man, dass die Erde sich bewegt. Das ist ein schöner Anblick.“
 

“Wirklich? Du denkst so?“
 

Sie lächelte nur und nickte. Freundlich sah sie ihn an.
 

“Wie heißt du eigentlich?“ platzte ihm dann heraus.
 

“Shiho.“
 

“Nett dich kennen zu lernen. Ich bin Josh.“
 

Beide lächelten sich an.
 

“Hast du Lust mit mir etwas Essen zu gehen?“
 

“Gern. Warum nicht.“ lächelte die junge Frau.
 

Zusammen gingen sie in ein nahe gelegenes Cafe. Dort bestellen sie jeder ein Eis und einen Kaffee. Kurze zeit später kam der Kellner mit den bestellten Utensilien.
 

“Hallo Josh. Heute wieder in Begleitung?“ fragte er und schaute dabei im Augenwinkel zur jungen Frau.
 

“Das geht dich gar nichts an. Stell alles hin und dann geh wieder an die Arbeit.“ konterte Josh eiskalt.
 

“Ist ja schon gut. Tut mir Leid.“ Dann wandte er sich zur Frau. “Schön, dass du mit ihm ausgehst. Aber erhoff dir nicht zu viel.“ zwinkerte er und verlies dann den Tisch.
 

Ein flüchtiger Blick zu Josh und er erkannte den dunklen und bösen Blick. Schnell verlies der Mann den Tisch und wandte sich anderen Gästen zu.
 

“Glaub nicht alles, was er sagt. Er ist nur selten in Frauenbegleitung.“
 

“Heißt das, du hast öfters Frauen in Begleitung? Aber, das geht mich ja gar nichts an.“ lächelte sie freundlich.
 

Josh bekam ein seltsames Gefühl. Man könnte es Schuldgefühl nennen. Aber er wusste nicht, warum er sich schuldig fühlen sollte. Er hatte nichts verbrochen. Dieses Gefühl entstand wohl, weil Shiho sich nicht über die Frauenbegleitungen aufregte.
 

Sonst konnte keine Frau den Gedanken ertragen, Josh mit einer anderen Frau teilen zu müssen. Aber Shiho lächelte nur und begann ein neues Thema.
 

“Wohnst du hier?“ fragte sie.
 

“Ja. Nur einige Kilometer weiter von hier. Was ist mit dir?“
 

“Ich lebe in Osaka. Das ist eine Stadt im alten Japan.“
 

“Und was machst du dann hier in Los Angeles?“
 

“Ich bin auf Geschäftsreise. Meine Firma hat mich hierher geschickt. Und nachdem ich den Job erledigt habe, mache ich hier noch ein paar Tage Urlaub.“
 

“Wollen wir dann etwas unternehmen? Ich kenne diese Gegend und weiß, wo man etwas erleben kann.“
 

“Sehr gern. Aber ich mag es nicht, in Menschengedränge zu stehen.“
 

“Ich auch nicht. Dann haben wir schon etwas gemeinsam.“ grinste Josh.
 

Sie aßen ihr Eis und tranken den Kaffee. Dann orderte Josh den Kellner und bestellte die Rechnung. Shiho wollte ihren Teil selbst bezahlen, aber der junge Mann bestand darauf, für beide zu zahlen. Ohne großartig weiter zu diskutieren, ließ sie ihn einfach bezahlen.
 

Sie gingen dann die Straße entlang. Die Sonne fing schon an zu sinken. So brachte Josh die Frau zu ihrem Hotel und verabschiedete sich.
 

“Das war ein schöner Nachmittag. Danke sehr. Gute Nacht.“
 

Sie ging in das Hotel und dann auf ihr Zimmer. Der Man schaute ihr noch eine Weile hinterher. Er stand starr dort. Es war unglaublich Das erste mal, dass eine Frau ihm keinen Kuss gab. So etwas war ihm noch nie widerfahren.
 

Verblüfft von dieser Situation ging er nach Hause. Den ganzen restlichen Abend konnte er an nichts anderes denken als an sie, schon wieder. Warum musste er immer an sie denken? Warum konnte er es nicht einfach ruhen lassen? Warum beschäftigte ihn das so?
 

Auch Shiho dachte den restlichen Abend an ihn. Irgendwie konnte sie nicht aufhören an ihn zu denken. Sie versuchte immer wieder an etwas anderes zu denken. Doch nach kurzer Zeit führten ihre Gedanken wieder zu Josh. Das war seltsam. Ihr Herz schlug schneller, wenn sie an ihn dachte. Es war Liebe. Aber nach so kurzer Zeit?
 

“Das ist Unsinn.“ redete sie sich ein und schüttelte den Kopf.
 

´Er hatte wohl schon so viele Freundinnen. Da werde ich wohl kaum auffallen. Außerdem gibt es hübschere Frauen als mich.´
 

Immer wieder schüttelte die junge Frau ihren Kopf, um die Gedanken an den Mann loszuwerden. Doch es gelang ihr nicht. Sie wusste nicht, warum sie sich verliebt haben sollte. Sie kennt ihn ja noch nicht mal drei Tage. Sie haben auch nicht viel miteinander unternommen.
 

´Woher kommt also dieses Gefühl?`
 

Auch glaubte sie, ihn schon einmal begegnet zu sein. Trotz dieses Gedankens wusste sie nicht woher oder gar wann dies passiert sein sollte. So entschloss sie sich, ihn zu fragen.
 

So gingen beide ins bett und ihre letzten Gedanken des Tages galten dem jeweils anderen. Auch am nächsten Morgen trafen sie sich. Nachdem Shiho gefrühstückt hatte, verließ sie das Hotel und auf der anderen Straßenseite wartete Josh bereits auf sie.
 

“Was machst du denn hier?“
 

“Ich wollte dich abholen.“ lächelte Josh liebevoll.
 

“Das ist aber nicht nötig gewesen. Ich muss arbeiten und habe keine Zeit.“
 

“Das macht nichts. Ich begleite dich bis zur Arbeit.“
 

Unterwegs nahm die Frau all ihren Mut zusammen und fragte Josh “Warst du schon einmal in Japan?“
 

“Nein. Noch nie.“
 

Die Frage kam für ihn überraschend. Aber er tat als hätte er sie erwartet. Insgeheim aber fragte er sich, warum sie das wissen wollte. Um zu fragen kam er sich aber zu albern vor. So ließ er diese Frage einfach tief in sich verschwinden.
 

Vor einem großen Wolkenkratzer angekommen, blieb Shiho stehen. Ihr Blick war zum Fußboden gerichtet. Sie atmete tief ein.
 

“Hier arbeite ich. Ich muss dann rein.“
 

“Treffen wir uns nachher?“ warf er schnell ein, noch bevor Shiho in das Gebäude verschwinden konnte.
 

“Ja. Wieso nicht? Und wo?“
 

“Wieder am Steg?“
 

“Gern.“ Dann verabschiedete sie sich und ging in das Gebäude. Auch dieses Mal gab sie ihm kein Abschiedskuss.

ein gesprächiger Vormittag

Während Shiho arbeitete, ging Josh ins Cafe, in dem er und Shiho gestern Eis aßen und Kaffee tranken. Dort traf er wieder auf den Kellner. Beide waren schon seit vielen Jahren gute Freunde und der Mann kannte Josh genau.
 

“Wie heißt denn das Mädchen von gestern?“
 

“Das geht dich gar nichts an, Rick.“
 

Rick, der Kellner und Joshs Freund setzte sich an den Tisch, Josh gegenüber. Er stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und stützte seinen Kopf mit den Händen. Ein Grinsen überfiel den jungen Kellner.
 

“Die kleine ist doch gar nicht dein Typ.“
 

“Und woher willst du das wissen?“ Josh legte die Zeitung, die er gerade las, zur Seite und schaute Rick mit einem bösen Blick an.
 

“Nun... Weil ich dich kenne. Und deinen Geschmack bei Frauen. Sie ist viel zu schüchtern. Du stehst doch eher auf sehr attraktive, gut gebaute und selbstbewusste Frauen.“
 

“Man kann sich auch ändern.“ gab der junge Mann gelangweilt zurück.
 

“Aber nicht du! Du bist einfach so. Du magst keine anderen Frauentypen. Sie sind dir nicht gut genug. Das hast du doch selbst gesagt.“
 

“Kann sein. Aber ich habe meine Meinung eben geändert.“
 

“Und warum? Du änderst deine Meinung nicht mal so von Heute auf Morgen. Du musst dafür schon einen wirklich guten Grund haben.“
 

“Und woher willst du das wissen?“
 

“Weil ich dich schon seit Jahren kenne. Ich weiß, wie du tickst.“ grinste Rick.
 

“Dann sag mir doch, warum ich meine Meinung geändert haben könnte und ausgerechnet sie ausgesucht habe?“
 

“Naja, du könntest dir etwas beweisen wollen. Zum Beispiel, dass du wirklich jede Frau kriegst und sie dir ruckzuck verfällt.“
 

“Falsch.“
 

“Oder du willst etwas mit ihr spielen. “
 

“Falsch.“
 

“Vielleicht willst du auch nur anderen zeigen, dass du dich nicht nur mit den hübschesten Frauen einlässt.“
 

“Falsch.“
 

“Was ist es dann?“
 

“Ich weiß es nicht.“
 

“Wie? Du weißt es nicht? Du bist echt ein Arsch!“
 

“Warum?“
 

“Weil du damit ihre Gefühle verletzt!“
 

“Und seit wann interessiert es dich?“
 

“Seit du dir ein so nettes Mädchen ausgesucht hast. Jede Frau vorher ist mit einer Trennung gut umgegangen, weil sie sehr von sich überzeugt waren. Aber diese ist ganz anders. Sie ist nett und schüchtern. Sie könnte einen seelischen knacks bekommen, wenn du das gleiche wie immer mit ihr abziehst!“
 

“Das klingt mir ganz nach Eifersucht.“ grinste Josh spöttisch.
 

“Das ist nicht wahr! Du weißt genau, dass ich eine Freundin habe! Ich bin ihr treu! Anders als du!“
 

“Was soll das denn schon wieder heißen?“
 

“Nun tu mal nicht so! Jeder weiß, dass du keiner Frau lange treu bleiben kannst. Darum hast du bisher auch schon gut und gern 30 Frauen gehabt!“
 

“Willst du mit damit etwas bestimmtes sagen?“ kam es bedrohlich von Josh.
 

“Ganz genau! Wenn du sie verletzt, kannst du sicher sein, dass du am Tod eines Menschen Schuld bist!“
 

Es kam keine Antwort von Josh. Dieser nahm seine Tasse Kaffee und nahm einen Schluck von dem schwarzen Gebräu.
 

“Magst du sie eigentlich?“
 

Der Blick des Blonden erhob sich und sah seinen Gegenüber an. Dieser Blick gab eigentlich schon eine Antwort. Zwar nicht auf die Frage von Rick aber auf die Art der Frage.
 

“Warum willst du das eigentlich wissen?“
 

“Weil ich neugierig bin. Wenn du sie nicht magst, tu euch beiden den Gefallen und lass sie in Ruhe.“
 

“Ich denke ja nicht daran.“
 

“Also magst du sie doch!“
 

Wieder keine Antwort von Josh. Dieses mal wandte er sogar seinen Kopf von Rick ab. Das war der beweis, dass der junge Kellner Recht hatte. Ein triumphales Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.
 

“Du magst sie also. Sag mal, wie heißt sie denn?“
 

“Das geht dich nichts an!“ entgegnete Josh mit abgewandten Kopf.
 

“Du weißt es nicht?“
 

“Doch! Ich weiß ihren Namen!“
 

“Das kann ja jeder sagen.“
 

Mit diesen Worten wollte Rick seinen Freund aus der Reserve locken. Sonst gelingt es ihm ja nicht. Josh hatte noch keine Frau, mit der er zusammen war, wirklich gemocht. Jetzt aber schon und auf jede weitere Frage antwortet er immer energischer und wütender. Ein echter Genuss für den Kellner.
 

Doch dies währte nicht lange. Schnell beruhigte Josh sich wieder und seine Worte und Sätze wurden wieder ruhiger und monoton.
 

“Ich kenne ihren Namen. Wenn du ihn wissen willst, musst du sie schon selbst fragen.“
 

“Hmm... Trefft ihr euch wieder?“
 

“Das geht dich zwar nichts an, aber ja, wir treffen uns Heute.“
 

“Wo bist du ihr eigentlich das erste Mal begegnet? Ich meine, so ein Mädchen findet man nicht einfach so auf der Straße.“
 

“Als ich vor einigen Tagen zum langen Steg gegangen bin, stand sie auf dem Steg. Ich habe sie angesprochen.“
 

“Einfach so?“
 

“Ja.“
 

“Das sieht dir aber nicht ähnlich. Sonst lässt du die Frauen doch immer die Initiative ergreifen.“
 

“Dieses mal war es anders. Sie sprach nicht mit mir. Und irgendwas in mir hat mich dazu gedrängt mit ihr zu reden.“
 

“Du bist ziemlich seltsam. Weißt du das?“
 

“Und wenn schon. Ich bin eben so.“
 

Dann stand der Mann auf, legte Geld für den Kaffee auf den Tisch und verließ das Cafe. Es war schon früher Nachmittag und Josh wollte noch etwas alleine sein. Aber im Cafe ging das nicht. Dort hatte Rick ihn ja schon die ganze Zeit belagert und mit Fragen gelöchert.
 

Er ging zum Steg auf dem er nachher Shiho treffen wollte. Unterwegs traf er einige Frauen. Sie sprachen ihn an. Er aber wimmelte sie eiskalt ab. Enttäuscht gingen die Frauen ihrer Wege und auch er tat es.
 

Auf dem Steg stand eine Holzbank. Heute setzte er sich auf diese und sah verträumt in die Gegend. Es schien nur wenig zeit vergangen zu sein als Shiho kam. Aber es waren ein paar Stunden.
 

“So. Da bin ich.“ lächelte sie.
 

“Schön. Und wie war dein Tag?“
 

“Gut. Ich habe alles geschafft, weswegen ich hergekommen bin. Ab jetzt habe ich Urlaub.“
 

“Und wie lange?“
 

“Zwei Wochen.“
 

“Hervorragend. Dann kann ich dir ja Einiges zeigen.“
 

Sie gingen wieder in das Cafe, in dem Josh schon am Vormittag war.

neugierige Fragen

Im Cafe angekommen, begrüßte Rick die beiden sofort. Josh warf seinem Freund nur einen genervten Blick zu. Dieser aber reagierte gar nicht darauf. Shiho und Josh begaben sich an einen Tisch und Rick kam auch schnell herbei und brachte ihnen die Menükarte.
 

“Habt ihr schon gewählt?“
 

“Nein. Du musst auch nicht hier stehen bleiben bis wir fertig sind. Wir rufen dich dann. Es gibt auch noch andere Gäste hier.“ gab Josh genervt zurück.
 

Rick ging dann auch und bediente die anderen Gäste. Kurze Zeit später wurde er dann vom Blonden herangewinkt. Sie wollten bestellt.
 

“Ich nehme ein Stück Käsekuchen und einen Kaffee.“
 

“Ich nehme einen Eiskaffee und einen Salatteller.“ bestellte Shiho.
 

“Sehr gern. Darf ich erfahren wie du heißt?“
 

“Was? Ja. Ich heiße Shiho.“
 

“Aha. Ein wirklich schöner Name.“
 

“Nerv nicht! Bring uns lieber das Essen!“
 

“Ist ja schon gut. Du könntest ruhig etwas netter sein. Immerhin bist du hier nicht allein.“ während dieser Worte schaute der Kellner zu Shiho, die leicht errötete.
 

Dann aber ging er auch und gab die Bestellung weiter. Shiho und Josh unterhielten sich derweil. Knappe Fünf Minuten später war die Bestellung der beiden fertig und Rick brachte sie ihnen.
 

“Ich mache dann Pause.“ informierte er noch den Küchenchef.
 

“Hier ist eure Bestellung.“
 

Der Kellner stellte alles auf den Tisch. Dann nahm er sich einen Stuhl vom Nachbartisch und gesellte sich zu dem jungen Mann und der jungen Frau.
 

“Was willst du noch?“
 

“Gar nichts. Ich habe jetzt Pause.“
 

“Dann geh pause machen und lass uns in Ruhe!“
 

“Nein. Ich möchte lieber diese nette Dame kennen lernen.“
 

Rick lächelte Shiho an, die wieder etwas errötete.
 

“Shiho ist ein seltener Name. Woher kommst du denn?“
 

“Aus Japan.“
 

“ Wow! Das ist ziemlich weit weg.“
 

“Nicht wirklich. Es ist nur über den Ozean und schon ist man dort.“
 

“Und woher kommst du genau.“
 

“Aus Osaka“
 

“Ist das eine große Stadt?“
 

“Ja. Sehr groß sogar.“ lächelte sie.
 

“Und was treibt dich in diese unsere schöne Stadt?“
 

“Ich bin geschäftlich hier. Aber meine Arbeit habe ich Heute zu Ende gebracht.“
 

“Heißt das etwa, du reist schon wieder ab?“
 

“Nein! Sie bleibt noch zwei Wochen hier!“ griff Josh ein.
 

“Wirklich?“
 

“Ja. Ich mache noch zwei Wochen Urlaub. Und Josh zeigt mir die Gegend.“
 

“Er hat ja auch den ganzen Tag lang Zeit. Aber sag mal,...“
 

“Ja, was?“
 

“Hast du Josh schon geküsst?“
 

“W...was? N...nein, habe ich nicht.“
 

“Tatsächlich? Das hätte ich nicht gedacht. Normalerweise kriegt er von jeder Frau einen Kuss.“
 

“Von jeder Frau?“
 

“Ja. Jede, mit der er länger als eine Stunde zusammen ist.“
 

“Hör auf damit! So etwas ist doch lächerlich!“
 

“Das glaubst aber auch nur du.“ erwiderte Rick.
 

“Natürlich ist es das! Willst du dich mit mir anlegen?“ Josh stand wütend auf und krempelte bereits seine Ärmel hoch. Und auch Rick stand auf. Er krempelte ebenfalls seine Ärmel hoch. Sie gingen aufeinander zu und packten einander am Kragen.
 

“Bitte hört auf!“ griff Shiho schnell ein. “Es ist doch egal. Aber bitte streitet nicht.“
 

Beide sahen zu Shiho und in ihr verzweifeltes Gesicht. Danach sahen sie sich an und ließen voneinander ab. Sie krempelten ihre Ärmel wieder hinunter und setzten sich auf ihre Stühle.
 

“Wie lange kennt ihr euch schon?“
 

“Lange. Seit der Grundschulzeit um genau zu sein.“
 

“Das ist wirklich sehr lange. Habt ihr euch denn schon einmal geprügelt?“
 

“Ja. Mehrfach sogar. Darum kennen wir uns auch so gut.“
 

“Das ist wahr. Und deswegen gebe ich dir den Tipp, dich nicht auf ihn einzulassen.“
 

“Was soll das denn heißen?“
 

“Das weißt du genau! Du bist ein schlechter Umgang für eine Schülerin.“
 

“Ich bin keine Schülerin mehr.“
 

“Was? Wirklich?“
 

“Ja. Ich gehe schon einige Jahre arbeiten.“
 

“Sag bloß, du hast sie für eine Schülerin gehalten.“ fragte Josh mit spöttischem unterton.
 

“Ja. Sie sieht so jung aus. Und außerdem ist sie ziemlich klein.“
 

“Ich kann nichts dafür, dass ich so klein bin.“
 

“Ich mag sie so groß.“
 

“Das ist aber auch noch nicht lange. Eigentlich stehst du doch auf groß gewachsene Frauen.“
 

“Und wenn schon. Ich mag sie so groß wie sie ist. Und damit Basta!“
 

Josh packte Shiho am Handgelenk, warf Geld auf den Tisch und zerrte die junge Frau nach draußen. Rick folgte ihnen bis zur Tür. Draußen blieb Josh stehen und wandte sich zu Rick.
 

“Wir gehen jetzt und du bleibst hier! Ich und Shiho wollen noch etwas unternehmen und ich will dich nicht dabei haben!“
 

“Also gut. Dann geht. War nett dich kennen zu lernen, Shiho.“
 

“Ganz meinerseits.“
 

“Und vergiss meine Worte nicht!“
 

Shiho nickte und dann machten sich die beiden auf den Weg.
 

“Der Kerl nervt vielleicht.“
 

“Das finde ich nicht. Er ist wirklich nett.“
 

“Aber er erzählt zu viel und dann auch noch die unwichtigsten Dinge!“
 

So gingen die zwei die leeren Straßen entlang. Der kühle Wind sauste um die beiden herum. Ihnen kamen einige Menschen entgegen. Diese waren scheinbar auf den Weg zu einer Party. Josh wurde einige Male von den Frauen angesprochen. Er aber würdigte keiner von ihnen auch nur mit einem flüchtigen Blick. Stattdessen legte er seinen Arm über Shihos Schulter. So sahen alle vorbeikommenden Leute, dass die beiden zusammen gehörten.
 

So gingen sie eine Weile durch die Straßen und kamen letztlich am Hotel, in dem Shiho wohnte, an.
 

“Wann soll ich dich Morgen abholen?“
 

“Ich weiß nicht. Was wollen wir denn machen?“
 

“Ich habe einen Tag im Abenteuerpark geplant. Momentan ist er nicht großartig besucht und wir müssen uns nicht durch die Menschenmengen kämpfen.“
 

“Ist der Park sehr groß? Und kann man da viel unternehmen?“
 

“Ja, sehr viel sogar. Dort kann man den ganzen Tag verbringen.“
 

“Gut. Dann am besten so um 9:00 Uhr.“
 

“Fein. Dann komm ich um 9:00 Uhr, dann essen wir Frühstück und dann kann es losgehen.“
 

“OK. Ich bin dann um 9 unten.“
 

“Gute Nacht.“
 

“Gute Nacht.“
 

Josh beugte sich zu Shiho und wollte ihr einen Kuss geben. Doch diese wandte sich schnell aus der Umarmung des über ihrer Schulter liegenden Armes und rannte ins Hotel. Einige Schritte bevor sie hinein ging, drehte sie sich noch zu ihm und winkte. Dann verschwand sie wieder im Hotel.
 

Ein lauter Seufzer entfleuchte Josh. Leicht enttäuscht ging er nach Hause. Unterwegs kam ihm Rick entgegen.
 

“Na, wie läuft´s?“
 

“Halt bloß die Klappe. Ich bin nicht in Stimmung zum reden.“
 

“Hat sie dich etwa abblitzen lassen?“
 

“Nicht wirklich.“
 

“Was soll das denn heißen?“
 

“Wir haben uns die ganze Zeit prächtig unterhalten. Ich habe meinen Arm über ihre Schulter gelegt und sie hat ihn nicht weggenommen. Aber vorhin wollte ich ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben. Sie aber ist ausgewichen und ins Hotel gerannt.“
 

“WOW! Ich bin echt beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so etwas drauf hat.“ war der junge Mann erstaunt. “Wo willst du eigentlich hin?“
 

“Nach Hause. Schlafen.“
 

“Ernsthaft? Gehst du nicht noch einige Frauen aufreißen?“
 

“Nein. Dazu habe ich keine Lust.“
 

“Na das passiert bei dir ja nicht oft. Sonst gehst du doch fast immer mit einer Frau in den Armen nach Hause. Das muss ja mal ein ganz neues Gefühl sein.“
 

“Kann sein. Ich bin müde. Also lass mich in Ruhe. Oder ich reagiere mich an dir ab.“
 

Rick ließ seinen Freund vorbei gehen. Noch nie hatte er Josh so enttäuscht und mit einem müden Blick gesehen. Das war das erste Mal. Shiho musste etwas besonderes sein. Auch wenn Josh es nicht zugeben wollte.
 

Daheim angekommen, zog Josh seine Sachen aus und ging duschen. Sofort danach verkroch er sich in sein großes Bett und schlief ein.

Tage, wie es sie nur selten gibt

Heute stand Josh schon um 7:00 Uhr auf. Sein Wecker klingelte und keine zwanzig Sekunden später stellte Josh den Wecker wieder aus. Er freute sich so sehr auf den tag, dass er jetzt schon hellwach war. Und das, obwohl es noch so früh war. Er kann sich nicht erinnern, nach seiner Schulzeit jemals so früh aufgestanden zu sein.
 

Er ging ins Bad und unter die Dusche. Dort verbrachte er ungefähr eine halbe Stunde. Danach trocknete er sich ab und legte sich das Handtuch um die Hüften. Zähne putzen und den Stoppelbart abrasieren war nun an der Reihe.
 

Als auch das fertig war, begab er sich wieder in sein großes Schlafzimmer zu einem der vielen Wandschränke. Dieser war begehbar. Nur so konnte er all seine Kleidung aufbewahren. Da er mit Shiho in den Abenteuerpark ging, entschied er sich für etwas sportliches. Anzüge hasste er sowieso. Aber er wollte auch nicht so sommerlich herumlaufen wie sonst.
 

Normalerweise trug er ein luftiges Sommerhemd und oft kurze Hosen oder solche, die ihm bis zu kurz über die Knie gingen. Nur selten sah man ihn in langen Hosen.
 

Heute wollte er aber lange Hosen anziehen. Er entschied sich für eine dunkelblaue Jeans. Außerdem nahm er sich noch ein weißes T-Shirt und einen hellblauen Pullover. Diesen band er sich um die Hüften. Danach verließ er sein Schlafzimmer und ging die Treppen hinunter ins Erdgeschoss.
 

Sein Haus war ziemlich groß. Aber das konnte er sich auch leisten. Sein Vater ist Banker und Josh besitzt viele Aktien, die hoch im Kurs stehen. So braucht er das Geld seines Vaters nicht unbedingt und kann den ganzen Tag seinen Freizeitaktivitäten nachgehen.
 

Unten an der Treppe angekommen, ging er in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank und nahm eine Flasche Wasser heraus. Schnell einen kräftigen Schluck genommen und dann stellte er die Flasche wieder in den Kühlschrank.
 

Im Flur sah er auf eine Uhr. Diese verriet ihm, dass es bereits 8:15 Uhr war. Um nicht zu spät zu kommen, beeilte er sich, um in die Garage zu kommen. Unterwegs sammelte er noch eine Brieftasche und sein Handy ein. In der Garage griff er einen Schlüssel und stieg in ein Cabrio.
 

Das Garagentor öffnete sich selbstständig. Josh fuhr hinaus und das Garagentor schloss sich wieder. Auch das Tor am Grundstückseingang öffnete und schloss sich von selbst. Der junge Mann fuhr die Straße entlang zum Hotel von Shiho.
 

Die junge Frau stand Heute um etwa 8 Uhr auf. Sie ging ins Badezimmer duschen und Zähne putzen. Danach ging sie wieder ins Zimmer und suchte sich ihre Kleidung für Heute aus. Sie nahm eine kurze rote Hose und ein schwarzes T-Shirt.
 

Am Hotel angekommen, parkte Josh das Auto und ging in das Hotel. Als er es betrat, kam Shiho gerade aus dem Fahrstuhl. Sofort ging er zu ihr und begrüßte sie.
 

“Guten Morgen.“
 

“Guten Morgen. Ich dachte nicht, dass du schon hier bist. Wartest du schon lange?“
 

“Nein. Ich bin gerade erst angekommen. Nun lass uns essen gehen.“
 

Die beiden gingen daraufhin in den Salon des Hotels und aßen Frühstück. Gleich danach machten sie sich auf den Weg in den Abenteuerpark. Josh brachte Shiho zu seinem Auto und sie fuhren die recht stark befahrenen Straßen entlang. Es dauerte eine dreiviertel Stunde bis sie zum Park kamen. Dort parkten sie das Auto und gingen in den Park. Am Eingang mussten beide Eintritt bezahlen. Dies tat Josh. Er lud Shiho ein.
 

“Das ist aber groß.“
 

“Ja. Das ist der größte Park weit und breit.“
 

Sie gingen in den Park und sahen, dass es wirklich nicht sehr voll war. Die Saison hatte noch nicht begonnen und daher war der park auch nicht so groß besucht. Aber da es in dieser Gegend das ganze Jahr über schneefrei bleibt, hast auch der Park das ganze Jahr über geöffnet.
 

Shiho und Josh nahmen sich Zettel auf denen die ganzen Attraktionen bildlich dargestellt waren. Es war eine Art Landkarte für den Park. Sie entschieden sich, zuerst etwas ruhiges zu fahren. So gingen zur Go-Cart Bahn. Shiho sah die kleinen Fahrzeuge skeptisch an. Noch nie hatte sie in so einem Ding gesessen.
 

Daher erklärte Josh ihr kurz die wichtigsten Dinge. Nach einer kurzen Einweisung in die Bedienung der Fahrzeuge konnte es endlich losgehen. Einige Runden drehten sie. Shiho war überglücklich und auch Josh freute sich. Schon lange hatte er nicht mehr so viel Spaß gehabt.
 

Irgendwann hörten sie dann aber auf. Kurz umziehen und dann ging es auch schon weiter. Als nächstes war ein Kettenkarussell an der Reihe. Der Mann und die Frau teilten sich einen Sitzplatz. Es war zwar eng, aber es ging einigermaßen.
 

Dann folgten Wasserbahnen und Achterbahnen. Nachdem es nun Mittag wurde, bekamen sie Hunger und machten an einer Imbissbude Rast. Auf den Speisekarten aller Imbisse im Park standen alles andere als gesunde Speisen. Alles nur Fast Food. Aber manchmal kann man das auch essen.
 

Shiho nahm eine Portion Pommes und Nuggets. Josh entschied sich für ein steakähnliches Schnitzel. Sie holten sich noch Getränke und begannen dann zu essen. Während dieser Pause berieten sie, was als nächstes folgen sollte. Josh wollte unbedingt ins Gruselkabinett, aber Shiho nicht.
 

“Ich werde dich schon beschützen.“
 

“Das meine ich nicht. Ich mag allgemein keine gruseligen Dinge.“
 

“Bitte. Tu mir den Gefallen.“
 

Josh wusste wie man eine Frau von seiner Meinung überzeugen konnte ohne einen herrischen Ton anzuschlagen. Bei Shiho funktionierte es genauso gut wie bei allen anderen auch. Natürlich hatte der Mann Hintergedanken. So war Shiho sicher an seiner Seite und hielt sich an seinem Arm fest.
 

Nachdem alles aufgegessen war, machten sie sich nun auf den Weg ins Gruselkabinett. Selbst der Eingang war schon düster. Shiho bekam es langsam mit der Angst zu tun. Josh sah das und legte seinen Arm um sie.
 

“Keine Sorge. Ich bin bei dir. Du brauchst keine Angst zu haben.“
 

Shiho aber nickte nur nervös. Obwohl all das nicht so gruselig aussah, hatte sie Angst. Ihr bekam die Atmosphäre nicht. Sie mochte solche gruseligen dunklen Dinge nicht. Aber Josh zuliebe kam sie mit. Keine drei Meter im Kabinett klammerte sich Shiho schon an Josh. Dieser ging den Weg locker entlang. Er fürchtete sich kein bisschen.
 

Der Gang wurde immer dunkler. Letztlich konnte man einen Meter weit sehen. Ab und an blitzte die Gegend auf und ein bösartiges Lachen hallte durch die Gänge. Shiho klammerte sich immer mehr an Josh, auch wenn das fast nicht mehr möglich war, so nah wie sie schon war.
 

Josh genoss diese Zeit. Mit jedem Schritt wurde es Shiho immer unheimlicher. Dann plötzlich sprang aus einer dunklen Ecke links von ihnen eine Person und rief laut “BUH!“
 

Shiho erschreckte sich furchtbar und sackte vor Schreck zu Boden. Josh aber nahm die Person am Kragen und riet ihm, schnell zu verschwinden. Die Person, die Shiho so erschreckt hatte, war ein junger Mann, ein Parkbesucher, schien von seinem Verhalten noch ein halbes Kind zu sein. Josh ließ ihn los und der Kerl verschwand schnell in den dunklen Gängen.
 

“Alles in Ordnung?“
 

Shiho zitterte am ganzen Körper und hielt sich die Hände vors Gesicht. Josh ließ sich auf seine Knie nieder und streichelte leicht den Rücken der jungen Frau. Diese beruhigte sich dann langsam auch wieder. Josh half ihr auf und sie gingen weiter.
 

Shiho sah sich nicht um. Josh führte sie geradewegs nach Draußen. Während sie die dunklen Gänge entlang gingen, hielt Shiho ihre Oberarme mit den Händen fest und schaute zu Boden. Josh hielt sie mit seinen Händen an dem Oberarmen fest und führte sie. Beide kamen an einigen anderen Gästen vorbei, die sie nur anstarrten. Doch keinen der beiden interessierte es in diesem Moment.
 

Draußen angekommen, suchte Josh eine Bank und sie setzten sich auf diese. Wieder beruhigte Josh seine Begleiterin. Jetzt wurde sie sichtbar ruhiger. Dies lag an der Umgebung. Sie war heller und freundlicher als das Gruselkabinett.
 

Nach einer Weile schaute sie auch wieder nach oben, direkt in Joshs Gesicht. Tränen liefen ihren Wangen hinunter. Sie hatte sich wahrlich erschreckt. Josh entschuldigte sich und fragte sie, was sie gern machen würde. So könnte sie sich von den gerade geschehenden Ereignissen erholen.
 

Die junge Frau wollte mit einer Wasserbahn fahren. Das kühle Wasser, welches ihr dann ins Gesicht spritzen und ermuntern würde. Dies taten sie dann auch. Danach lächelte sie wieder und Josh war auch wieder glücklich. Er dachte nicht, dass sie solche Angst vor dem Kabinett hatte. Durch diese Aktion hatte er das erste Mal in seinem Leben ein schlechtes Gewissen.
 

Langsam ging der Tag zu Neige und Josh und Shiho beschlossen den Park zu verlassen und nach Hause zu kehren. Ungefähr um 18 Uhr kamen sie am Hotel an. Shiho stieg aus und verabschiedete sich von dem jungen Mann. Aber Josh griff schnell ihren Arm und hielt sie fest.
 

“Wollen wir Abendessen gehen?“
 

“Abendessen?“
 

“Ja. Es ist schon nach 18 Uhr. Möchtest du essen gehen?“
 

“Ja. Warum nicht?“
 

“Gut. Ich hole dich um 19:00 Uhr hier ab. Zieh dir etwas Elegantes an.“
 

Dann fuhr er fort. Shiho sah ihm noch hinterher und ging dann ins Hotel und auf ihr Zimmer. Dort angekommen, suchte sie ein Kleid. Aber sie hatte keins eingepackt. Warum auch? Sie hatte nicht geplant, irgendwo hin zu gehen.
 

Es war 15 Minuten vor 19 Uhr und an ihrer Zimmertür klopfte es. Verwundert, wer dort sein könnte, öffnete sie die Tür. Ihr gegenüber stand Josh in einem schwarzen Anzug. In seinen Händen hielt er einen Karton.
 

“Was machst du denn schon hier?“
 

“Ich komme dich abholen.“
 

“Aber es ist doch noch zu früh. Du hast gesagt 19 Uhr.“
 

“Das stimmt. Aber mir ist eingefallen, dass du vielleicht kein angemessenes Kleid hast. Ich glaube nämlich nicht, dass du immer eins auf Geschäftsreisen einpackst.“
 

“Das ist wahr. Ich habe keins eingepackt. Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden, dass ansatzweise elegant anmutet.“
 

“Und genau darum bin ich hier. Ich habe dir ein Kleid gekauft.“ Er überreichte ihr den Karton.
 

“Ich hoffe nur, dass ich die richtige Größe erwischt habe.“
 

Er war sich aber ziemlich sicher, dass das Kleid hervorragend passt. Der Mann hatte ein Auge für die richtige Kleidergröße. Bereits bei einigen Frauen zuvor hatte er dies bewiesen.
 

“Danke. Ich werde es gleich anprobieren. Komm doch solange herein.“
 

Shiho verschwand im Bad und Josh schaute sich im Hotelzimmer um. Alles war aufgeräumt und nirgends lagen Kleider oder andere Utensilien. Nur das Bett war mit Kleidern übersäht. Verschiedene Kleidungsteile lagen zusammen auf dem Bett.
 

Shiho hatte wohl versucht, aus den Kleidern in ihrem Koffer eine abendtaugliche Kombination zu kreieren. Doch so richtig elegant sah keines der Möglichkeiten aus. Sein Blick wanderte weiter durch das Zimmer. Es war recht groß. Zwar nicht mal ansatzweise so groß wie die Zimmer in seinem Haus oder die teuerste Suite in diesem Hotel, aber dennoch recht groß.
 

Kurze Zeit später kam Shiho aus dem bad. Das Kleid, welches Josh gekauft hatte, trug sie und es saß ausgezeichnet. Die Träger waren sehr dünn und ihre Figur kam darin sehr gut zur Geltung. Die dunkelrote Farbe sah wirklich gut an Shiho aus. Und das Kleid war ihr etwas zu lang. Etwas von dem edlen Stoff schleifte auf dem Boden. Das aber war gewollt.
 

Schuhe hatte Shiho passende. Sie waren zwar nicht rot aber schwarz und diese Farbe passt gut. Eine vergoldete Halskette schmückte ihren Hals und ein Ohrringpaar in schlichtem Look rundete das Aussehen ab. Die Frau trug ihre haare offen. Sie fielen ihr über die Schultern. Jetzt trug sie keinen Zopf. Das war ein neuer Anblick für den jungen Mann.
 

“Kann ich so vor die Tür gehen?“
 

“Auf jeden Fall! So nehme ich dich überall mit hin.“
 

Ein leichtes lächeln erschien auf Shihos Gesicht. So gingen die beiden nun essen. Ein sehr vornehmes Restaurant erwartete die beiden Herrschaften schon. Sie bestellten ihr Essen. Als Shiho aber die Preise der einzelnen Gerichte sah, verschlug es ihr die Sprache.
 

“Ist das nicht ziemlich teuer?“
 

“Findest du? Hier schmeckt es aber am besten. Kein Restaurant in der Stadt kann mit diesem mithalten.“
 

“Aber die Gerichte sind sehr teuer.“
 

“Mach dir keine Sorgen. Ich bezahle alles.“
 

“Darum geh es mir nicht. So viel Geld muss man nicht für ein Abendessen ausgeben.“
 

“Das möchte ich aber. Du bist es mir wert.“
 

Shiho errötete leicht. Sie wandte ihren Blick von Josh ab. Dieser lächelte erfreut über diese Reaktion seitens Shiho.
 

Nachdem das Essen bestellt wurde, kam ein Kellner und reichte Josh eine Flasche Wein. Er schenkte ihm einen Schluck ein und Josh kostete diesen. Dann nickte er und der Kellner goss beiden ein.
 

Eine Weile unterhielten sie sich und dann kam schon das Essen. Sie begannen zu essen. Der Abend verging sehr schnell. Josh bezahlte nach dem Essen und brachte Shiho ins Hotel zurück.
 

Die nächsten Tage verflogen ebenfalls recht schnell. Die zwei Wochen Urlaub von Shiho gingen zu neige und es kam der Tag, an dem sie wieder nach Japan fliegen musste. Am Morgen ihrer Abreise holte Josh sie am Hotel ab. Auf dem Weg zum Flughafen unterhielten sie sich.
 

“Ich möchte dich wieder sehen. Wann kommst du wieder hierher?“
 

“Ich weiß nicht. Das wird sich zeigen. Aber ich gehe fast jedes Vierteljahr auf Geschäftsreise.“
 

“Das hört sich doch gut an. Gibst du mir deine Handy-Nummer? Dann kann ich dich öfters anrufen.“
 

“Ich gebe sie dir gern. Dafür bekomme ich dann aber auch deine.“
 

“Einverstanden.“ lachte Josh.
 

Dann kamen sie am Flughafen an. Josh parkte das Auto und holte die Koffer aus dem Kofferraum. Er trug sie für Shiho. Am richtigen Gate angekommen, setzten sie sich auf freie Bänke und warteten auf Shihos Flug.
 

“Da fällt mir ein, dass ich dir noch das Kleid zurückgeben muss.“
 

“Das ist nicht nötig. Ich schenke es dir. Es soll dich an mich erinnern, während ich nicht bei dir bin.“
 

Dann tauschten sie noch die Handy-Nummern aus. Kurze Zeit später wurde auch schon Shihos Flug aufgerufen. Sie machten sich auf den Weg. Beide verabschiedeten sich und Shiho stieg dann ins Flugzeug. Das Flugzeug hob in Richtung Japan ab und nahm Shiho mit sich.

Wer ist deine Neue?

“Du hast ein Mädchen kennen gelernt, die dir etwas bedeutet? Wieso hast du sie uns nicht vorgestellt!?“
 

“Weil euch mein Leben nichts angeht.“
 

“Und wie uns das was angeht! Immerhin ist es ernster als mit allen vorher! Das muss man doch wissen!“
 

“Wer sagt, dass es etwas ernstes ist?“
 

“Rick.“
 

“Diese miese Petze!“
 

“Nun reg dich mal nicht so über ihn auf. Es ist gut, dass er uns über deine Neue informiert hat.“
 

“Sie ist nicht meine Neue!“
 

“Ach so? Hast du sie denn schon wieder fallen lassen? Du hast wirklich einen Verschließ an Frauen.“
 

“Das ist meine Sache und geht dich nichts an.“
 

“Es geht mich wohl etwas an.“
 

“Geht es nicht! Das ist mein Leben und nicht deines!“
 

“Aber du solltest langsam mal an die Zukunft denken. Irgendwann bist du zu alt zum heiraten. Dann will dich keine Frau mehr und wenn doch, dann nur wegen deinem Geld.“
 

“Genau! MEINEM Geld! Nicht deins! Es ist also meine Sache, mit wem ich Zeit verbringe und ob und wen ich irgendwann mal heiraten werde!“
 

“Nanu? Du bist ja Heute sehr eifrig bei der Sache. Habe ich da einen wunden Punkt getroffen?“
 

“Der eher nicht. Du nervst mich einfach. Das ist alles.“
 

“Sag mal, Josh. Wie heißt das Mädchen eigentlich und wie sieht sie aus?“
 

“Das braucht dich nicht zu interessieren.“
 

“Also ist es doch nichts Ernstes. Warum du dann aber so in die Luft gehst, wenn man dich nach sie fragt... Oder aber ist es so, dass sie dich hat abblitzen lassen.“
 

“Warum denken das alle? Rick und die anderen haben das auch schon gedacht!“
 

“Sie kennen dich nun mal schon lange. Sie wissen wie du bist. Und es ist kein Geheimnis, dass du die Frauen wechselst wie andere Leute ihre Socken.“
 

“Wirklich sehr bildlich, Vater.“
 

“Das ist aber die reine Wahrheit. Du bist doch allerhöchstens eine Woche mit einer Frau zusammen. Und meistens nicht mal drei Tage.“
 

“Sie ist eben anders.“
 

“Dann erklär mir was an ihr anders ist.“
 

“Hat Rick das nicht schon getan?“
 

“Nein. Er hat mir nur gesagt, dass du eine Neue hast und es was Ernstes zu sein scheint.“
 

“Also gut. Wenn du mich danach endlich in Ruhe lässt.“
 

“Versprochen:“
 

“Na fein. Sie ist anders als die anderen Frauen. Sie ist schüchtern und sieht jünger aus als sie eigentlich ist.“
 

“WAS? Ist sie denn schon über 30?“
 

“Nein. Sie ist Anfang 20.“
 

“Und sie sieht jünger aus? Dann denkt man bestimmt sie ist 15 oder so.“
 

“Ja. Rick hielt sie noch für eine Schülerin.“
 

“Aha. Erzähl weiter.“
 

“Sie ist schüchtern und ...“
 

“Schüchtern? Seit wann magst du schüchterne Mädchen? Ich dachte selbstbewusste Frauen sind dein Typ!“
 

“Ich sagte doch, dass sie anders ist. Also, soll ich nun von ihr erzählen oder willst du jede Aussage kommentieren?“
 

“Schon gut, schon gut. Ich bin ja schon still.“
 

“Sie ist wie gesagt schüchtern und mag großes Menschengedränge auch nicht.“
 

“Ist das alles?“
 

“Ja. Was willst du denn noch wissen?“
 

“Aber selbstverständlich! Wie sieht sie aus, wo wohnt sie?“
 

“Sie ist kleiner als ich, hat lange schwarze Haare und einen zierlichen Körper.“
 

“Und wie steht es um ihre Oberweite? Ist sie so wie bei den anderen?“
 

“Nein. Ihre Oberweite ist kleiner.“
 

“Ich dachte nicht, dass du sogar Mädchen mit kleiner Oberweite magst.“
 

“Ihre Oberweite ist nicht klein!! Nur kleiner als von den bisherigen.“
 

“Und wie weit seid ihr schon gegangen? Wenn es was ernstes ist?“
 

“Was meinst du denn damit?“
 

“Du weißt schon. Ob sie hier schon einmal übernachtet hat. Und ob ihr schon ´intim´ wart.“
 

Josh konnte nur den Kopf schütteln. Ein Seufzer entfleuchte ihm und dann sprach er weiter.
 

“Wir waren noch NICHT intim. Sie hat mich noch nicht einmal geküsst.“
 

“WAS?!? Ist das dein Ernst? Nein! Das kann nicht dein Ernst sein.“
 

“Ist es aber. Sie hat mich noch nicht geküsst und ich sie auch noch nicht.“
 

“Das ist ja mal was ganz neues. Sonst kriegst du doch immer beim ersten Treffen wenigstens einen Kuss.“
 

“Sie ist aber anders. Ich wollte sie zwar schon einmal küssen, aber sie ist zurückgewichen.“ Josh schaute nun etwas geknickt aus. Diese Erinnerung schien ihm wohl nicht zu gefallen.
 

“Ist ja auch egal. Wo wohnt sie und wie heißt sie?“
 

“Sie lebt in Japan.“
 

“WAS? Japan? Das ist ja höllisch weit weg!“
 

“Schrei hier nicht so herum!“
 

“Ja ja. Aber wieso ausgerechnet Japan? Reichen dir die Frauen hier nicht mehr?“
 

“Eigentlich wollte ich sie gar nicht kennen lernen.“
 

“Und warum hast du es dann?“
 

“Nun schrei unseren Sohn doch nicht so an.“ unterbrach eine Frauenstimme das Gespräch.
 

“Nun, mein Sohn. Warum wolltest du sie denn gar nicht kennen lernen?“ fragte Joshs Mutter.
 

“Sie stand auf dem Steg, zu dem ich immer gehe um mir das Meer und den Himmel anzusehen. Ich stellte mich neben sie und irgendwas in mir zwang mich dazu mit ihr zu reden.“
 

“Wirklich? Das ist ja süß.“
 

“Mutter! Das ist nicht süß!“
 

“Was denn dann? Wenn dein Herz nach ihr verlangt, dann ist es doch süß. Oder soll ich lieber niedlich sagen?“
 

“Nein. Nur das nicht. Manchmal habe ich auch das Gefühl, ihr schon einmal begegnet worden zu sein. Aber ich weiß nicht wo. Ich bin mir sicher, sie vorher noch nie gesehen zu haben.“
 

“Vielleicht has du von ihr geträumt. Oder vielleicht ist sie die Traumfrau, die dein Unterbewusstsein ausgesucht hat.“
 

“Also, ich weiß nicht so recht ...“
 

“Egal was es ist. Du solltest mehr Zeit mit ihr verbringen. Nur so kannst du wissen, ob und wie ernst es dir mit ihr ist.“
 

“Danke Mutter. Du findest immer die richtigen Worte dafür.“
 

“Ich weiß. Aber nun sag uns doch, wie sie heißt.“
 

“Du bist ja genauso neugierig wie Vater!“
 

“Stimmt. Aber das bin ich auch zurecht. Es ist eine unglaubliche Seltenheit wenn sich unser Sohn verliebt.“ lächelte die Frau.
 

“Verlieben? Ich?“
 

“Na was denn sonst? Nur Liebe ist die Erklärung dafür, dass du noch an sie denkst.“
 

“Und woher willst du wissen, dass ich noch immer an sie denke, Mutter?“
 

“Das hat Rick mir verraten. Im Cafe siehst du immer so in Gedanken vertieft aus. Und wenn er mit dir reden will, muss er deinen Namen öfters sagen bis du mal reagierst. Das sind eindeutige Anzeichen dafür, dass du an sie denkst und das wiederum heißt, dass du sie liebst.“
 

“Du hast ja eine komplizierte Logik. Also gut. Wenn ihr unbedingt ihren Namen wissen wollt. Sie heißt Shiho.“
 

“Shiho. Ein seltsamer Name.“
 

“Sie kommt schließlich aus Japan! Das ist kein seltsamer Name!“
 

“Wie du dich aufregst. Das ist wirklich zu niedlich. Ich habe doch gesagt, dass du verliebt bist. Und ich hatte recht!“
 

“Ich glaub es kaum. Mein eigener Sohn ist tatsächlich verliebt. Das ich das noch erleben darf.“
 

“Nun tut mal nicht so, als wäre das ein Weltwunder!“
 

“Das ist es aber. Du hast dich noch nie verliebt. Das verdient also eine spezielle Aufmerksamkeit.“
 

“Deine Mutter hat recht. Das müssen wir feiern.“
 

“NEIN! Das will ich nicht. Ich will auch nicht, dass ihr jeden von Shiho erzählt. Und auch will ich nicht, dass ihr euch einmischt! Haben wir uns verstanden?!“
 

“Ja.“
 

“Ja. Sag mal, Josh, wann seht ihr euch wieder?“
 

“Das weiß ich nicht. Wenn sie wieder hier auf Geschäftsreise ist.“
 

“Und woher willst du wissen, wann das ist? Sie könnte dich doch auch einfach angelogen haben. Und außerdem weißt sie bestimmt nicht wo du wohnst. Wenn du sie noch nicht einmal geküsst hast, wird sie sicher auch noch nicht hier gewesen sein.“
 

“Das weiß sie wirklich nicht. Aber sie kann mich auf meinem Handy anrufen.“
 

“Du hast ihr deine Handy-Nummer gegeben?“
 

“Ja. Und ich habe ihre.“
 

“Na das ist ja immerhin ein Anfang. Dann ruf sie an, dass sie schnell herkommt und uns kennen lernt.“
 

“Das wird sich ganz sicher nicht! Dafür werde ich schon sorgen!“
 

“Na das werden wir ja noch sehen.“ grinste Joshs Vater selbstsicher.

wieder sehen

“Wer ist denn ´Josh´?“
 

Shiho drehte sich zu der Frauenstimme und sah ihre Freundin Ayame an ihrem Handy herumspielen. Schnell eilte sie zu dieser und riss ihrer Freundin das Handy aus den Händen.
 

“Das geht dich gar nichts an!“
 

“Seit wann bist du denn so?“
 

“Wie, wie bin ich?“
 

“Das ist das erste Mal, dass du nicht willst, dass ich etwas weiß.“
 

“Das ist doch gar nicht wahr.“
 

“Oh doch! Seit du in Los Angeles, oder wie die Stadt heißt, warst, bist du so seltsam.“
 

“Was meinst du mit seltsam? Ich bin doch so wie immer.“
 

“Das bist du nicht! Du verheimlichst mir etwas! Und den anderen auch!“
 

“Nein. Das ist nicht wahr! Ich bin ganz normal.“
 

“Du bist anders. Das beweist du gerade!“
 

“Ich beweise es gerade?“
 

“Ja. Sonst hättest du nie so lange oder überhaupt widersprochen. Aber in diesem Augenblick tust du es! Du hast dich also verändert!“
 

“Ich sage es dir doch! Ich bin die Gleiche wie immer!“
 

“Bist du nicht.“
 

“Warum glaubst du mir denn nicht?“
 

“Weil du dich verändert hast und es nicht einsehen willst.“
 

“Aber ich habe mich nicht verändert. Ich wüsste nicht warum und wann.“
 

“Du hast dich auf jeden Fall verändert. Du bist ja richtig energisch bei der Sache. Also muss es etwas wichtiges sein.“ grinste Ayame.
 

Nur ein kleiner Seufzer kam von Shiho. Sollte sie sich wirklich so verändert haben? Aber wann? Und warum? Sie hatte doch nichts anders gemacht. Ihre Geschäftsreise verlief genauso wie sonst auch immer. Nur, dass sie Josh kennen gelernt hat.... Sollte es das sein?
 

“Ich ruf den Namen mal an.“
 

Gesagt, getan. Ayame drückte auf den Verbinden-Knopf und schon klingelte es am anderen Ende der Leitung. Es klingelte einige Male und dann ging eine Männerstimme heran.
 

“Hallo? Shiho?“
 

Ayame konnte ihren Ohren nicht trauen. Der Mann sprach Englisch. Und auch der Name klang so seltsam. Es war ein Engländer... oder Amerikaner. Irgendwas von den beiden Möglichkeiten auf jeden Fall.
 

“Leg sofort wieder auf!“ brüllte Shiho verzweifelt und zugleich erbost.
 

Josh hielt den Hörer von seinem Ohr weg. Die Geräusche am Ende waren nicht zu identifizieren. Eine Person, die sich wie Shiho anhörte, brüllte etwas aus der ferne. Er konnte es nicht verstehen. Es war japanisch und diese Sprache verstand er nicht. Dennoch war sich der junge Mann sicher, dass es die Stimme von Shiho war.
 

Ein kleiner und kurzer Kampf um das Handy entbrannte. Shiho schaffte es, kurz das Handy in ihre Gewalt zu bringen. Sie drückte schnell auf den Knopf, der die Verbindung trennte. Josh, der nun nur noch ein Tuten hörte, schaute verwundert sein Handy an.
 

“Was war das denn für ein seltsamer Anruf?“
 

Ayame schaffte es, Shiho den Hörer wieder abzunehmen. Als sie auf das Display sah, erkannte sie, dass die Verbindung gekappt wurde.
 

“Warum hast du das getan?“
 

“Weil du einfach fremde Leute anrufst. Das möchte ich nicht.“
 

“Aber er ist doch nicht fremd. Du kennst ihn doch. Aber sag mal, woher kennst du ihn denn?“
 

“Von meiner letzten Geschäftsreise.“
 

“Das ist ja interessant. Ich dachte, du sprichst nicht mit Fremden Leuten und wimmelst sie ab, wenn sie ein Gespräch anfangen wollen.“
 

“Das stimmt auch. Aber bei ihm war das anders. Als er mich ansprach, begann mein Herz wild zu schlagen. Ich sprach irgendetwas, ohne nachzudenken.“
 

“Wirklich beeindruckend. Dann ist das mit ihm und dir also Schicksal.“
 

“So etwas wie Schicksal gibt es doch gar nicht.“
 

“Und wie willst du das mit dir und ihm dann erklären?“
 

“Zufall. Mehr nicht.“
 

“Na sicher doch! So einfach kannst du es dir nicht machen.“
 

“Naja, als ich ihn gesehen habe, da hatte ich das Gefühl ihn schon einmal gesehen zu haben. Und das obwohl es nicht sein kann.“
 

“Aha. Sehr interessant. Also ist es doch kein Zufall. Es ist Schicksal! Ob du es wahr haben willst oder nicht.“
 

Shiho sah langsam ein, dass es sinnlos war, mit ihrer Freundin zu streiten. Ayame las in ihr wie in einem offenen Buch. Egal, wie sehr Shiho dagegen sprach, Ayame wusste wie es wirklich war. Sie konnte anscheinend Shihos Gefühle lesen.
 

“Also gut. Was willst du wissen?“
 

“Siehst du es endlich ein?“
 

“Ich sehe ein, dass du sowieso nicht locker lässt. Dann kann ich dir auch von ihm erzählen.“
 

“Sehr gut. Dann erzähl mir mal, wie du ihn kennen gelernt hast.“
 

“Ich stand auf einem langen Steg und habe mir die Sonne angesehen. Das war einen Tag nach meiner Arbeit. Er kam auch auf den Steg und hat mich angesprochen.“
 

“Und dann habt ihr euch getroffen?“
 

“Nein. Ich bin dann gegangen und einige Tage später haben wir uns wieder getroffen. Da haben wir dann etwas unternommen. Seitdem haben wir jeden Tag etwas unternommen.“
 

“Und? Ist er nett?“
 

“Naja, er ist manchmal etwas streitsüchtig. Aber sonst sehr nett und hilfsbereit. Er hat mich sogar zum Flughafen gefahren.“
 

“Und wie sieht er aus?“
 

“Wie soll ich sagen? Er sieht wirklich gut aus.“
 

“Beschreibe ihn doch mal!“
 

“Ich weiß nicht, wie ich das machen soll.“
 

“Ist er groß?“
 

“Ja. Sehr groß sogar.“
 

“Welche Haarfarbe?“
 

“Blond.“
 

“Wie lang sind seine Haare?“
 

“Kurz geschnitten.“
 

“Schreib ihm mal eine Nachricht, dass er ein Foto von sich machen soll.“
 

“Das werde ich nicht.“
 

“Warum nicht?“
 

“Das möchte ich einfach nicht. Ich weiß ja, wie er aussieht.“
 

“Aber ich nicht.“
 

“Das musst du auch nicht wissen.“
 

“Du hast dich wirklich verändert.“
 

Plötzlich klingelte Shihos Handy. Das Telefon zeigte, dass Josh dran war. Shiho nahm das Gespräch an.
 

“Ja?“
 

“Ich bin es. Josh.“
 

“Hallo. Schön dich zu hören.“
 

“Finde ich auch. Sag mal, was war das eben für ein Anruf von dir?“
 

“Ach das. Eine Freundin hat mit meinem Handy gespielt und deine Nummer gefunden. Sie war neugierig und hat dich angerufen. Wir haben um das Handy gekämpft und das hast du wohl mitangehört.“
 

“Ach so. Ich habe mich schon gewundert.“
 

“Das glaube ich gern. Kommst du mich bald besuchen?“
 

“Ja. Nächste Woche muss ich wieder nach Los Angeles. Ich rufe dich dann an.“
 

“Mach das. Bis dann.“
 

“Bye.“
 

“Du magst ihn. Habe ich recht?“ fragte Ayame mit einem Blick, der die Antwort schon längst wusste.
 

“Ja, schon.“
 

“Aber?“
 

“Warum ´aber´?“
 

“Wenn du das so sagst, dann kommt immer ein aber.“
 

“Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll.“
 

“Warum weißt du das nicht?“
 

“Naja, einer seiner Freunde hat mir gesagt, dass ich mich mit ihm nicht einlassen soll und das er schon sehr viele Frauen hatte.“
 

“Hmm... Das ist schon ein gewaltiges aber. Trotzdem! Wenn er dich so sehr mag, wie du ihn, dann wird es bei dir anders verlaufen als bei deinen Vorgängerinnen.“
 

“Meinst du wirklich?“
 

“Na aber sicher.“ grinste Ayame.
 

Die restliche Woche verging wie in einem Atemzug und schon stand Shiho am Flughafen und wartete auf ihren Flug nach Los Angeles. In der großen Wartehalle rief sie Josh an.
 

“Ich bin hier am Flughafen und steige gleich in die Maschine. In etwa drei Stunden bin ich in Los Angeles.“
 

“Gut. Ich hole dich dann ab. Du kannst bei mir wohnen. Dann brauchst du dir kein Hotelzimmer nehmen.“
 

“Vielen Dank, aber das Hotel bezahlt die Firma.“
 

“Und wenn schon. Das macht doch nichts.“
 

“Also gut. Ich wohne dann bei dir.“
 

Shiho beendete das Gespräch und wartete dann auf ihren Flug. Sie stieg in den Flieger. Drei Stunden später landete sie dann auch in Los Angeles. Sie und die anderen Passagiere stiegen aus und holten ihr Gepäck. Dann begann die Suche nach Josh. Es war schwerer ihn zu finden, als sie dachte. Hier hatten mehrere Leute blonde Haare und waren groß gewachsen.
 

Doch dann fand sie ihm. Heute trug er lange Jeanshosen und ein dunkles T-Shirt. Als auch er sie sah, winkte er ihr zu. Daraufhin ging sie zu ihm. Kein Hallo seitens Josh erfolgte, nachdem sie ihm gegenüber stand. Stattdessen umarmte er sie.
 

“Was ist denn los?“
 

“Nichts. Ich habe dich nur so vermisst.“
 

Dann ließ er sie wieder los. Ein freudiges Lächeln aber konnte er sich nicht verkneifen. Shiho fing auch an zu Lächeln als sie seines sah. Josh nahm das Gepäck der jungen Frau und sie gingen zum Auto. Das Gepäck im Kofferraum verstaut und schon konnte es losgehen.
 

Josh fuhr in eine ganz andere Richtung als den Weg in die Stadt. Er wohnte also mehr außerhalb. Sie kamen in eine sehr vornehme Gegend. Alle Grundstücke hatten große Häuser und Garagen. Fast jedes Grundstück war mit einem sehr hohen Zaun abgesperrt. Die Vorgärten waren sehr gepflegt. Shiho war auf das Grundstück von Josh gespannt.
 

Dann bog Josh in eine Einfahrt. Ein riesiger Eisenzaun versperrte ihnen den Weg. Aber ein kurzer Knopfdruck auf eine Anlage neben der Fahrerseite des Autos und das Tor öffnete sich von selbst. Sie fuhren hindurch und die junge Frau drehte sich um. Sie sah, dass das Tor sich wieder schloss. Und das ohne auf einen weiteren Knopf zu drücken.
 

“Hast du so etwas noch nie gesehen?“
 

“Nein. Ich komme aus der Stadt und dort sind nicht so große Grundstücke.“
 

“Hier ist das ganz normal.“ lachte Josh. “Wenn du es noch mal siehst, wirst du es nicht mehr so unglaublich finden. Das ist nur beim ersten Mal so.“
 

Shiho setzte sich wieder ordentlich auf ihren Sitz und Josh hielt vor der Garage an. Beide stiegen aus und Josh nahm das Gepäck. Er führte sie zum Hauseingang und öffnete ihr freundlich die Tür.
 

Er zeigte ihr das ganze Haus. Alles war sehr sauber, aber eine Haushälterin war nicht zu sehen. Aber das interessierte Shiho in diesem Moment nicht. Sie war viel zu beeindruckt von diesem gewaltigen haus. Jedes Zimmer war einfach riesig.
 

“Wer macht hier denn immer sauber?“
 

“Eine Haushälterin.“
 

“Wirklich?“
 

“Ja. Aber sie wohnt nicht hier. Sie kommt zweimal die Woche und macht sauber. Und das wirklich gut.“
 

Dann zeigte er Shiho ihr Zimmer. Dieses war auch sehr groß. Ein riesiges Bett fiel ihr sofort ins Auge.
 

“Du hast auch ein eigenes Bad.“ zeigte Josh.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie mit reden und einer Führung durch das Grundstück.

schöne Nachmittage

Am nächsten Morgen musste Shiho früh raus. Heute stand ein Termin an, der ausgerechnet auf 9:00 Uhr fiel. Also stand sie um halt acht auf und machte sich zurecht. Den Abend zuvor erzählte sie Josh, wann sie einen Termin hat und dadurch aufstehen muss. Der junge Mann erklärte sich bereit, sie dorthin zu fahren.
 

Demzufolge stand auch Josh so früh auf. Eine recht ungewohnte Zeit für ihn. Wie auch Shiho wusch er sich und zog sich an. Dann ging zum Zimmer von Shiho. Er klopfte. Eine dumpfe Stimme bat ihn hinein. Nachdem er eingetreten war, fragte er sie, was sie zum frühstück essen wolle.
 

“Das ist mir egal. Solange es kein englisches Frühstück ist, ist mir alles recht.“
 

“Englisches Frühstück?“
 

“Ja. Das sind gekochte Eier und Speck. Dazu oft auch Toastbrot. Früh krieg ich so schwere Sachen noch nicht hinunter. Darum wäre etwas leichtes nett.“
 

“Also gut. Ich werde schon etwas finden.“
 

Dann verließ er das Zimmer und ging in die Küche. Obwohl er reich war und sich locker eine Köchin oder einen koch leisten könnte, kochte er stets selbst. Es war eine Art Hobby für ihn. Es dauerte nicht sehr lange und Shiho kam hinunter. Ihr Blick wanderte durch die ganze Umgebung. Das haus war sehr groß und daher musste sie erst überlegen wo die Küche war.
 

“Hier ist die Küche.“ rief Josh.
 

“Tut mir Leid. Das haus ist so groß. Da habe ich vergessen, wo genau die Küche war.“
 

“Du musst dich nicht entschuldigen. Das kann ich verstehen. Als ich hier eingezogen bin, ging es mir genauso.“
 

“Wirklich?“
 

“Ja. Es war und ist alles sehr groß. Da kann man sich schon verlaufen, wenn man sich nicht genau auskennt. Ich habe das Frühstück fertig. Bitte setz dich an den Tisch. Ich bringe gleich das Essen an den Tisch.“
 

Shiho setzte sich wie aufgefordert an den Tisch. Josh kam mit dem Essen und stellte es ihr hin.
 

“Vielen dank. Das sieht gut aus.“
 

“Danke. Es ist zwar nur Müsli, aber du wolltest ja lieber etwas leichtes.“
 

“Aber du hast dir so viel Mühe gegeben mit den ganzen Obststückchen darin.“
 

Beide aßen auf und dann ging Shiho noch einmal in ihr Zimmer. Sie machte sich arbeitsfertig. Ein paar Schuhe, passend zum Outfit, herausgeholt und die Haare zurecht gemacht. Dann konnte es losgehen. Sie griff ihre Arbeitstasche und machte sich dann auf nach unten.
 

An der Treppe wartete Josh schon auf sie. Zusammen gingen sie zur Garage und stiegen in ein Auto. Erst jetzt sah Shiho die große Anzahl der Autos in der sehr großen Garage. Es waren sicherlich ein Dutzend Autos. Jedes hatte eine andere Farbe und Form.
 

Dann fuhren sie in die Stadt. Die Fahrt dauerte keine 20 Minuten. Vor einem Wolkenkratzer hielt er an und Shiho stieg aus.
 

“Wann soll ich dich abholen?“
 

“Das weiß ich nicht so genau. Ich weiß nicht wie lange es dauert. Wenn ich fertig bin, rufe ich dich an.“
 

“Gut. Arbeite nicht zu hart.“
 

Dann trat Josh auf das Gaspedal und fuhr los. Shiho begab sich in das große Gebäude und machte ihre Arbeit.
 

“Und wie läuft es zwischen euch?“ fragte der junge Kellner und stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch.
 

“Das geht dich gar nichts an, Rick.“
 

“Ich bin aber neugierig. Wann besucht sie dich denn wieder?“
 

“Das geht dich nichts an!“
 

“Nun sag schon! Weißt du es schon? Oder noch nicht?“
 

“Du sollst mich in Ruhe lassen!“
 

“Nun reg dich nicht so auf. Ich habe dich nur gefragt.“
 

“Du fragst mich schon, seit sie nach Japan geflogen ist. Und das mehrmals am Tag!!“
 

“Und wenn schon. Ich möchte es einfach wissen.“
 

“Nicht nur einfach. Wohl mit dem Gedanken, es meinen Eltern mitzuteilen, du Spitzel.“
 

“Ich bin kein Spitzel! Ich bin drein Freund!“
 

“Und hast meine Eltern über mich und Shiho informiert. Wenn das kein Spitzel macht, wer dann?“
 

“Du bist gemein! Du Idiot!“
 

“Na das trifft mich aber hart.“ belächelte Josh seinen Freund.
 

Der junge Mann wollte nicht, dass Rick herausfindet, dass Shiho wieder hier war. Er wusste, man könnte sich nicht blind auf ihn verlassen. Er würde es ganz sicher seinen Eltern erzählen. Und das wollte Josh um alles in der Welt vermeiden.
 

Noch eine ganze Weile nörgelte und bettelte Rick rum, aber Josh blieb hart. Bisher waren solche Augenblicke selten, in denen Rick wie ein Kleidkind bettelt. Irgendwie war es belustigend.
 

“Mir reicht´s. Du nervst.“
 

Der blonde Mann stand auf und bezahlte seinen Kaffee. Danach verließ er das Cafe. Rick sah ihm nur beleidigt hinterher.
 

Die Stunden vergingen und plötzlich klingelte Josh´s Handy. Er war gerade auf dem Steg, auf der er Shiho das erste Mal traf. Er nahm sein Handy und schaute auf das Display. Dort stand der Name `Shiho´.
 

“Ja? Kann ich dich abholen?“
 

“Ja.“
 

Josh sauste mit seinem Auto los und ruckzuck war er an dem Gebäude, an dem er Shiho am Morgen abgesetzt hatte.
 

“Alles erledigt?“
 

“Ja. Nur noch Morgen ein paar Kleinigkeiten und ich bin fertig.“
 

“Bleibst du dann noch einige Zeit hier?“
 

“Nein. Ich reise Übermorgen Früh wieder ab. Mein Chef hat mich vorhin angerufen und gebeten, dass ich dann wieder so schnell wie möglich zurück komme.“
 

“Ach so. Na dann müssen wir die Zeit ja noch nutzen.“
 

Die beiden fuhren wieder zu Joshs Haus zurück. Dort angekommen brachte Shiho ihre Arbeitstasche zurück und zog sich bequemere Kleidung an. Und schon rief Josh nach ihr.
 

“Was gibt es denn?“ rief sie den Flur hinunter.
 

“Hast du einen Badeanzug dabei? Oder einen Bikini?“
 

“Nein. Nichts von beiden.“
 

Dann kam Josh die Treppe hinauf. Er ging zu Shihos Zimmer. Sie stand an der Zimmertür und schaute den nun vor ihr stehenden Josh fragend an.
 

“Warum fragst du?“
 

“Ich möchte mit dir an den Strand gehen. Es ist so schönes Wetter und auch das Wasser ist schon angenehm warm.“
 

“Aber ich habe keinen Badeanzug oder Bikini.“
 

“Dann werde ich dir einen kaufen.“ grinste der junge Mann.
 

“Das musst du nicht. Ich habe selbst Geld und kann mir einen kaufen.“
 

“Aber das gehört sich für einen Gentleman nicht, wenn die Frau sich selbst etwas kauft. Zumal war das ja meine Idee.“
 

Statt weiter zu diskutieren, nickte Shiho einverstanden. Sie sollte ein paar Sachen zum wechseln einpacken und dann sollte es losgehen. Josh ging derweil nach unten und holte Sonnenmilch und eine Decke. Auch Shiho ließ nicht lange auf sich warten. Da fiel ihm ein, dass er etwas vergessen hatte. Er rannte noch mal in das Haus hinein.
 

“Was hast du denn?“ fragte Shiho während Josh an ihr vorbei die Treppe hinauf lief.
 

“Ich habe etwas vergessen. Geh schon mal zum Auto. Es steht vor der Eingangstür.“
 

So ging sie auch zum Auto. Dort wartete sie auf Josh. Dieser rumpelte im Haus herum. Es hörte sich so an, als würde er die Treppe hinunterfallen. Shiho stütze sich an der Beifahrerseite des Autos ab. Aber bei dem Geräusch, welches sich so anhörte als würde Josh die Treppe hinunter stolpern, ging sie besorgt zur Eingangstür.
 

“Da bin ich.“ grinste er.
 

Er packte sie an der Hand und zog sie zum Auto. In der anderen Hand hielt er Handtücher. Diese stopfte er in den Kofferraum.
 

“Gibst du mir bitte deine Sachen.“
 

Sie reichte ihm diese, er packte sie ein und sie fuhren los. Beide verließen das Grundstück und Josh raste die Straße entlang. In die Stadt wollte er. Sie hielten letztlich vor einem Badezubehör-Laden.
 

“Such dir etwas aus, dass dir gefällt.“ forderte er die junge Frau auf.
 

Sie schlich durch den laden und erreichte die Abteilung für Bademode. Dort wurde zischen Männer-, Frauen- und Kinderbademode unterschieden. Obwohl Shiho recht klein war, konnte sie bei den Frauenangeboten schauen. Sie fand recht schnell einen Badeanzug, der ihr gefiel. Aber auch ein knackiger Bikini hatte es ihr angetan.
 

“Hast du etwas gefunden?“ tauchte Josh von Hinten wie aus dem Nichts auf.
 

“Woher kommst du denn auf einmal her?“
 

“Ich habe mich hier etwas umgesehen und bin dann hierher gekommen. Aber sag, hast du etwas gefunden?“
 

“Ja, schon, aber...“
 

“Aber...?“
 

“Ich weiß nicht, für welches ich mich entscheiden soll.“
 

“Zeig doch mal her.“
 

Shiho zeigte Josh beide Kleidungsstücke. Das eine war ein roter Bikini mit einer weißen Rose auf der linken Brustseite und am Höschen, ebenfalls auf der linken Seite. Das andere war ein hellblauer, fast türkisfarbener Badeanzug. Josh stellte sich vor, wie sie in beiden Sachen aussehen würde.
 

“Probier sie doch mal an. Dann kannst entscheiden. Ich kann dir dabei helfen.“
 

“Einverstanden.“
 

Shiho ging in die Umkleide und Josh folgte ihr bis zur Umkleidetür. Dann wartete er davor. Keine Minute verging und die Tür öffnete sich. Shiho trat in dem roten Bikini heraus. Sie sah atemberaubend aus. Josh konnte seine Gedanken kaum in Worte fassen. Aber er sortierte seine Gedanken ganz schnell wieder.
 

“Dreh dich bitte.“ Shiho folgte dem.
 

“Es steht dir ausgezeichnet.“
 

“Findest du es nicht etwas zu freizügig?“
 

“Nein. Überhaupt nicht. Andere Frauen laufen im Alltag auch so herum. Außerdem steht es dir so gut.“
 

Die junge Frau errötete ein wenig. Das aber machte sie in diesem Moment noch schöner.
 

“Nun probier mal den Badeanzug an.“
 

Shiho schloss hinter sich die Tür und zog sich um. Nach einigen Sekunden kam sie erneut heraus. Der Badeanzug betonte ihre wunderschöne Figur. Josh starrte sie förmlich an. Und Shiho errötete wieder ein klein wenig.
 

“Das sieht auch sehr gut aus.“
 

“Meinst du wirklich?“
 

“Ja. Es betont deinen Körper so schön. Zieh dich wieder um, OK?“
 

“Gut.“
 

Die schwarzhaarige junge Frau trat wieder in die Umkleide und zog ihre Sachen wieder an. Dann kam sie hinaus.
 

“Welchen möchtest du nun nehmen?“
 

“Ich bin mir nicht sicher. Was meinst du?“
 

“Hm, du siehst in beiden umwerfend aus. Mir ist es egal.“
 

“Und ich kann mich einfach nicht entscheiden. Lassen wir es besser. Dann müssen wir uns nicht entscheiden.“
 

“Auf keinen Fall! Dann kaufe ich eben beides.“
 

“Das ist doch nicht nötig.“
 

“Ich möchte aber unbedingt mit dir an den Strand.“ lächelte Josh sie an.
 

Dann ging er einfach zur Kassiererin, ohne auf Shiho zu achten und bezahlte die beiden Badesachen. Shiho kam hinterher und wollte Josh die Sachen aus den Händen reißen, doch er hatte schon bezahlt. Als sie verwundert darüber, wie schnell er bezahlt hatte, an der Kasse stand, wandte er sich zu ihr und nahm sie am Handgelenk.
 

Gemeinsam gingen sie hinaus und stiegen ins Auto ein. Josh fuhr los. Dieses mal aus der Stadt heraus. Sie fragte nicht, wohin er wolle. Das würde sie schon noch sehen. Also schwieg sie. Eine Landstraße raste er entlang und die Aussicht war wunderschön.
 

Eine einsame Straße, die Landschaft war mit kleinen Hügeln und einzelnen Bäumen gespickt. Rechts von ihnen war ein leichter Abgrund, dahinter eine weite Ebene und an dieser grenzte das türkisblaue Meer. Shiho konnte ihren Blick nicht von dem Meer lassen.
 

“Gefällt dir das Wasser?“
 

“Ja. Es ist wunderschön.“
 

“Kann sein. Aber wenn du davor stehst, findest du es noch schöner. Hier in der Hochebene ist alles zu weit weg und die Hügel verdecken jegliche schöne Sicht.“
 

“Das finde ich nicht. Ich mag die Berge. Von ihnen aus kann man immer die Gegend so hervorragend beobachten.“
 

“Das stimmt nicht. Die Berge sind nur hässliche Hügel, die die Schönheit der Landschaft versauen.“
 

Shiho schwieg. Wenn sie jetzt gegen geredet hätte, würde er sich vielleicht aufregen. Auf jeden Fall hätte es in einer hitzigen Diskussion enden können. Das war das Letzte, was sie wollte. Lieber genoss sie die freie Zeit mit dem Mann.
 

Kurze Zeit später kamen sie am Strand an. Dort war ein gepflasterter Parkplatz für die Autos. Nach diesem Parkplatz zu urteilen, war der Strand ziemlich gut besucht. Josh parkte in einer freien Lücke und beide stiegen aus. Sie holten die Sachen aus dem Kofferraum und gingen an den Strand.
 

An den Dünen standen kleine Strandhütten. In diesen konnte man sich umziehen. Auch der Hochsitz der Rettungsschwimmer war zu sehen. Die beiden gingen in jeweils eine Kabine und zogen ihre Badesachen an. Shiho entschied sich für den Bikini. Oder eher Josh entschied sich dafür. Er reichte ihr nämlich den Bikini. Er selbst zog Badeshorts an. Diese war Dunkelblau.
 

“Können wir gehen?“ fragte er vor der Umkleide von Shiho.
 

“Ja. Ich komme.“
 

Just in diesem Augenblick öffnete Shiho die Tür und trat in die Sonne. Der junge Mann lächelte sie an und zusammen gingen sie an den Strand. Der Sand unter ihren Füßen war sehr fein und ließ die beiden einige Zentimeter im Boden versinken. So war das Laufen recht anstrengend. Nach einigen Metern blieben sie stehen.
 

“Hier ist ein gutes Plätzchen. Oder?“
 

Shiho schaute sich um und antwortete dann mit “Ja.“
 

Sie breiteten eine Decke aus und setzten sich auf diese. Dann schmierten sie sich mit Sonnenmilch ein. Die Sonne brannte ziemlich stark und einen Sonnenbrand wollte keiner riskieren. Einige Zeit später schlug Josh vor, etwas ins Wasser zu gehen. Shiho stimmte fröhlich zu.
 

Das Wasser war nicht sehr voll und so konnten sie sich richtig auslassen. Sie spritzen sich gegenseitig nass und jagten einander. Ab und an schwammen sie einige Meter weiter hinaus und wieder zurück. Glücklicherweise gab es in dieser Gegend keine Haie. Zumindest nicht so nah an der Küste. Nach einer ganzen Weile kamen sie wieder hinaus und trockneten sich ab.
 

Einige Male kamen Männer und Frauen vorbei und sprachen die beiden an. Immer wollten sie sich an einen der beiden heranmachen. Aber gekonnte verjagte Josh alle. Die Frauen bei ihm, warf er nur böse Blicke zu oder sagte ihnen mit kalter Stimme sie sollen verschwinden.
 

Bei den Männern, die sich an Shiho heranmachen wollten, verjagte er, indem er seinen Arm über ihre Schulter legte und die Kerle böse anblickte. Manche ließen sich davon nicht beeindrucken. Doch als Josh dann mit dunkler und eiskalter Stimme zu ihnen sprach, machten auch sie sich aus dem Staub. So hatten die beiden ihre Ruhe vor den anderen.
 

Der Nachmittag verging rasend schnell und als die Sonne langsam unterging, fuhren sie wieder Heim. Shiho bewunderte die Gegend, während Josh fuhr. Er war über diese Gegend nicht so beeindruckt. Er mochte die berge nicht. Er hasste sie vielmehr. Dennoch sagte er nichts. Den glücklichen Blick auf Shihos Gesicht wollte er nicht versiegen lassen. Daher schaute er stur auf die Straße und fuhr nach Hause.
 

Am nächsten Morgen standen die beiden wiederfrüh auf und Josh machte wieder das Frühstück. Shiho kam hinunter und zusammen aßen sie. Dann brachte Josh sie wieder zur Arbeit.
 

“Ruf mich an, wenn du wieder fertig bist.“
 

“Das werde ich machen. Bis dann.“
 

Josh fuhr los und Shiho ging an die Arbeit. Während sie arbeitete überlegte er, was sie unternehmen sollten. Er überlegte ziemlich lange. Ihm kamen Ideen, die er wieder verwarf. Dann aber kam ihm eine Idee, die ihm hervorragend erschien. Ein Picknick sollte es werden.
 

Er legte eine Decke ins Auto und fing an den Kühlschrank zu plündern. Der Mann bereitete schon alles vor. Schnell einen Korb aus einer dunklen Kammerecke gekramt und gesäubert. Dann legte er Teller, Gläser und Besteck in den Korb. Die verderblichen und nicht lang haltbaren Lebensmittel verstaute er im Kühlschrank. Dann klingelte auch schon sein Handy. Shiho war fertig. Überrascht sah er auf seine Uhr und stellte fest, dass es bereits Nachmittag war. Schnell sauste er in die Stadt und holte Shiho ab.
 

“Und wie war dein Tag?“
 

“Hervorragend. Ich habe alles erledigt und der Kunde ist zufrieden.“
 

“Ich habe mir für heute Nachmittag etwas überlegt.“
 

“Und was?“
 

“Ein Picknick.“
 

“Wirklich? Das ist ja toll!“
 

Sie fuhren zu Josh und Shiho zog ihre Arbeitskleidung aus und zog dafür etwas bequemes und luftigeres an. Josh packte derweil die ganzen vorbereiteten Snacks aus dem Kühlschrank in den Korb. Shiho kam gerade im richtigen Moment hinunter. Josh wollte nämlich gerade hinauf kommen und sie holen.
 

“Ein perfektes Timing.“ scherzte er.
 

Sie stiegen ins Auto und fuhren los. Sie fuhren an einen Strand. Dieser war anders als der gestrige nicht besucht. Niemand kannte dieses Fleckchen Erde. Shiho würde aber lieber auf einem Berg ein Picknick machen und von dort die Aussicht genießen.
 

“Wollen wir nicht lieber auf einen der vielen Berge dort das Picknick machen? Von dort hat man sicher einen wunderschönen Ausblick auf die Gegend.“
 

“Das glaube ich nicht. Da oben ist es viel zu windig. Außerdem sind wir dort nicht so nah am Meer.“
 

“Ach so. Aber das wäre doch mal etwas anderes. Oder etwa nicht?“
 

“Ich will aber nicht da rauf!“ brüllte Josh sie an.
 

Shiho erschrak und erwähnte nun nichts mehr von den Bergen. Vorher hatte sie ihn noch nie so erlebt. Allerdings kannte sie ihn auch noch nicht so lange. Zusammen breiteten sie die Decke aus und packten einiges an den Snacks aus. Sie aßen und unterhielten sich über alles Mögliche. Shiho erwähnte mit keinem Wort die Berge und wie sehr sie diese mag. Josh aber sprach vom Meer und wie sehr er es liebte.
 

“Wo arbeitest du eigentlich?“ fragte sie überraschend.
 

“Warum fragst du?“
 

“Nun ja. Ich habe dich noch nie arbeiten sehen. Du hast auch nicht gesagt, dass du arbeiten gehen musst. Aber für ein solches haus wie deines, muss man entweder viel arbeiten oder einen sehr guten Job haben.“
 

“Ich gehe nicht arbeiten. Mein Vater ist Banker und ein sehr erfolgreicher dazu. Ab und zu arbeite ich an der Börse. Ich spekuliere oft. Und das sehr erfolgreich. Nebenbei mache ich auch noch andere Dinge. Diese sind aber nicht sehr zeitaufwändig.“
 

“Das heißt, du machst den ganzen Tag rein gar nichts?“
 

“So könnte man es sagen. Ja.“
 

“Aber das muss doch langweilig sein.“
 

“Eigentlich nicht. Ich habe immer etwas zu tun. Ich kriege die zeit schon immer irgendwie rum. Normalerweise schlafe ich auch lange. Dann ist der tag nicht mehr so lang.“
 

“Und wegen mir bist du so früh aufgestanden. Warum hast du das getan?“
 

“Weil ich es wollte.“ lächelte er.
 

Dann wechselten sie das Thema. Die Zeit verging und der Abend brach an. Dies machte sich in dem immer kühler werdenden Wind und der untergehenden Sonne bemerkbar. Shiho fing leicht an zu frösteln. Sie hatte nur ein luftiges Sommerkleid an und keinerlei Jacke oder Pullover.
 

“Es wird Zeit nach Hause zu fahren. Es ist schon spät und du musst Morgen wieder nach Japan.“
 

So packten sie alles ein und fuhren zu Josh. Dort angekommen räumten sie noch alles ordentlich weg und dann gingen sie zu Bett. Zuvor aber fragte Josh, wann Shiho am morgigen Tag abreist.
 

“Mein Flug geht um 9:22 Uhr.“
 

“Gut. Dann werden wir am besten um 6:30 Uhr aufstehen.“
 

So gingen sie zu Bett. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um besagte gestern ausgemachte Uhrzeit. Für Josh und seinem normalen Schlafgewohnheiten viel zu früh. Aber er wollte Shiho zum Flughafen bringen. Also quälte er sich aus dem Bett.
 

Nachdem er angezogen war, ging er gleich zu Shiho. Diese war schon wach und packte ihre Sachen.
 

“Guten Morgen.“ begrüßte er sie.
 

“Oh. Guten Morgen.“
 

Josh stand an der offenen Tür. Er hatte zuvor nicht geklopft. Anscheinend wollte er sie überraschen. Er ging zu ihr und half beim einpacken der Sachen. Dann begaben sich beide nach unten in die Küche. Dort stand das Essen schon bereit. Josh war ziemlich überrascht.
 

“Hast du das gemacht?“
 

“Ja. Ich wollte mich für deine Gastfreundschaft bedanken.“
 

“Aber das wäre doch nicht nötig gewesen.“
 

So aßen zu Frühstück und fuhren dann zum Flughafen. Dort warteten sie eine Stunde. Dann endlich kam Shihos Flug dran. Am Gate verabschiedeten sie sich voneinander. Zum Abschied beugte sich Josh nach vor und wollte Shiho küssen. Diese aber wich zurück und eilte zum Ausgang. Sie wandte sich um und winkte ihm zum Abschied. Dann stieg sie in den Flieger.

eine kleine große Überraschung

Zuhause in Japan dachte Shiho andauernd an Josh. Kein tag verging ohne einen Gedanken an ihn. Ihre Freunde beobachteten das mit Argwohnen.
 

“Warum rufst du ihn nicht einfach an?“ fragte Ayame.
 

“Nein, das kann ich nicht machen.“
 

“Und warum nicht?“
 

“Ich habe ihn das letzte mal schon angerufen. Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen.“
 

“Warum das auf einmal?“
 

“Nun... Zum Abschied wollte er mir einen Kuss geben, aber ich bin ausgewichen und ins Flugzeug gestiegen.“
 

“Habt ihr euch denn noch gar nicht geküsst?“
 

“Nein.“
 

“Das gibt es ja wohl nicht!! Das kann doch nicht dein Ernst sein?!“
 

“Es ist aber wahr.“
 

“Dann wird er nicht mehr lange auf dich warten.“
 

“Nicht auf mich warten?“
 

“Ganz recht. Egal, wie sehr er dich mag. Irgendwann gibt jeder auf und sucht sich eine andere.“
 

“Meinst du wirklich?“
 

“Ganz bestimmt. Du musst etwas dagegen tun.“
 

“Und was soll ich machen?“
 

“Du solltest zu ihm gehen und ihn küssen. Und am besten noch deine Liebe gestehen.“
 

“Wirklich?“ Shiho war knallrot im Gesicht als Ayame ihr sagte, was sie tun solle.
 

“Aber ich war erst in Los Angeles. So schnell werde ich da nicht mehr hinkommen. Bis Ende des Jahres werde ich ganz sicher nicht mehr dorthin reisen.“
 

“Dann mach es doch im Urlaub. Du nimmst dir bei Gelegenheit Urlaub und fährst zu ihm.“
 

“Du hast Recht. Das werde ich machen.“ freute sich die junge Frau.
 

Auf der Arbeit fragte sie ihren Chef nach Urlaub.
 

“Na, du hast dir Urlaub sicher verdient. Aber bis Herbst kann ich dir leider keinen gewähren. Wir brauchen dich hier.“
 

“Ist schon in Ordnung. Dann nehme ich im Herbst Urlaub.“
 

“Du solltest dich auch mal um einen Freund kümmern.“
 

“Was? Einen Freund?“ errötete sie.
 

“Ja. Ich sehe dich immer nur arbeiten. Du gehst selten aus und einen Mann habe ich an deiner Seite auch noch nie gesehen. Das geht mich zwar nichts an, aber ich möchte, dass meine Mitarbeiter glücklich sind. Und ganz allein kann man doch nicht glücklich sein.“ lächelte der Chef freundlich.
 

“Da haben Sie wirklich recht. Ich nehme dann also im Herbst meinen Urlaub.“
 

“Gut. Ich bitte dann demnächst um eine genaue Angabe über die Urlaubsdauer und wann du ihn nehmen willst.“
 

Einige Tage später reichte Shiho den Zettel mit ihrem Urlaubsgesuch ein. Dieser wurde auch schnell bewilligt.
 

“Ich fahre im Herbst zu ihm.“
 

“Das ist ja hervorragend. Was machst du da?“
 

“Ich werde Josh jetzt anrufen und es ihm sagen, dass ich ihn besuchen werde.“
 

“Auf keinen Fall!“ Ayame riss Shiho das Handy aus ihren Händen.
 

“Hey! Warum tust du das?“
 

“Wenn du ihn jetzt anrufst, weiß er doch, dass du kommst.“
 

“Das ist auch der Sinn der Sache.“
 

“Du solltest ihn lieber überraschen. Das ist doch viel schöner.“
 

“Glaubst du wirklich?“
 

“Natürlich. Wenn er es nicht weiß und du dann vor ihm stehst, wird er sich mehr freuen als wenn er weiß das du kommst und sich vorbereiten kann.“
 

“Das stimmt. Soll ich ihn wirklich überraschen?“
 

“Klar doch! Wenn du weißt, wann er von der Arbeit kommt.“
 

“Er geht nicht arbeiten. Er braucht das nicht zu tun. Er hat genügend Geld.“
 

“Also ein reicher Knabe. Du hast dir da ja den richtigen geangelt.“
 

“Was willst du denn damit sagen? Das war doch nur Zufall. Außerdem verdiene ich auch ganz gut.“
 

“Ist ja schon gut. Ich glaube ja auch, dass es ein Zufall war. Vielleicht solltest du ihm ein Geschenk mitbringen.“
 

“Ein Geschenk? Warum sollte ich?“
 

“Na hör mal! Du bist doch diejenigen von euch beiden, die den Küssen immer ausgewichen ist! Das musst du wieder gut machen. Immerhin magst du ihn und es ist sicher nicht einfach, wenn du immer ausweichst. Also musst du es wieder gut machen.“
 

“Und darum soll ich ihm etwas mitbringen?“
 

“Ganz genau! Am besten etwas Selbstgemachtes. Was mag er denn? Mag er Süßigkeiten?“
 

“Ja, schon. Kuchen mag er und auch Eis.“
 

“Na also! Dann backe ihm einen Kuchen.“
 

“Aber welchen?“
 

“Das weiß ich noch nicht so genau. Am besten einen aus unserer Gegend.“
 

Die Tage und Wochen vergingen. Der Sommer ging und machte dem nun einziehenden Herbst Platz. Die Tage waren meist wunderschön und die Nächte wurden immer kühler. Langsam warfen die Bäume ihre Blätter ab. Zuvor aber färbten diese sich Rot, Gelb und Orange. Der Herbst war die Zeit der späten Liebe. Die herrlich gefärbten Blätter der Bäume sorgte dafür. Im Frühling erblühte alles und die Bäume trugen wieder grüne Blätter. Und der herbst beendet jedes Jahr die Blätterzeit. Bevor er aber den Bäumen ihre Kronen raubt, färbt er sie in die schönsten Farben und so wirkt ein Baum schöner als der andere.
 

Jede nacht wird kälter und die Verliebten haben so die Gelegenheit sich an den Partner zu kuscheln und die Blätterpracht anzusehen. Das ist der Herbst. Er führt die Liebenden, die im Frühling und Sommer keine Zeit füreinander hatten, zusammen.
 

Es waren nur noch zwei Tage bis Shiho endlich Urlaub hatte. Bisher aber rief Josh kein einzigstes mal an. Er war wohl zu beschäftigt. Aber das war sie auch. Den ganzen restlichen Sommer und auch den Anfang des herbstes überlegte Shiho, welchen Kuchen sie Josh backen sollte. Nun war ihre Entscheidung gefallen.
 

Heute packte sie ihre Sachen ein. Da es auch in Los Angeles Herbst war, nahm sie Herbstkleidung mit. Auch wenn es dort oftmals wärmer war als in anderen Gebieten behielt sie ihre Kleiderwahl bei. Dennoch packte sie vorsorglich auch noch einiges an Sommerbekleidung ein.
 

Am nächsten tag ging sie nach der Arbeit noch einkaufen. Sie holte die Zutaten für den Kuchen. Daheim legte sie die Zutaten zurecht und fing an. Wie lange sie brauchte, wusste sie nicht, aber es waren sicherlich einige Stunden. Letztendlich stellte sie den Kuchen in den Backofen, um diesen zu backen.
 

Während der Kuchen im Ofen schwitzte, räumte sie die Küche auf. Nun hatte sie genügend Zeit, um an Josh zu denken. Sie befürchtete und machte sich Sorgen, dass der Kuchen ihm nicht schmecken würde. Zwar war sie eine gute Köchin, aber gebacken hatte sie noch nicht viel.
 

Nachdem alles aufgeräumt und abgewaschen war, nahm sie auch den nun fertigen Kuchen aus dem Ofen. Er sah wirklich gelungen aus. In der Küche musste er abkühlen. Shiho bereitete in der Zwischenzeit alles für den Rest vor. Der Kuchen wurde dann aus seiner Form genommen und in mehrere Ebenen geschnitten. Die Zwischenräume wurden mit Sahne und verschiedenen Früchten ausgefüllt. Nachdem alle Ebenen fertig waren, verzierte die junge Frau den Kuchen noch. Plötzlich klopfte es an der Tür. Shiho ging und öffnete sie.
 

“Und wie weit bist du schon?“ schob sich Ayame an Shiho vorbei in die Wohnung.
 

“Was machst du denn hier?“
 

“Dich besuchen... Und sehen, wie weit du schon gekommen bist. Das riecht ja richtig gut hier.“
 

“Ich habe den Kuchen auch schon fertig.“
 

“Der sieht ja toll aus. Ich würde am liebsten ein Stück haben wollen.“ stand Shihos Freundin bereits in der Küche und sah sich den Kuchen an.
 

“Pass bloß auf! Er ist noch sehr zerbrechlich.“
 

“Schon gut. Ich fasse ihn ja nicht an.“
 

Shiho ging in die Küche zu Ayame und nahm den Kuchen vorsichtig an sich. Sie bat ihre Freundin den Kühlschrank zu öffnen. Dies tat Ayame und Shiho stellte den Kuchen in den Kühlschrank. Er war nämlich schon so weit abgekühlt, dass er bei niedriger Temperatur nicht mehr zusammenfällt.
 

“Morgen fliegst du ab?“
 

“Ja. Gleich Früh am Morgen.“
 

“Und wie willst du zu seinem Haus kommen?“
 

“Ich nehme mir ein Taxi. Bevor ich ihn kennen gelernt habe, bin ich auch immer mit einem Taxi gefahren.“
 

“Und hast du ihn auch nicht angerufen?“
 

“Nein, habe ich nicht.“
 

“Wirst du ihn anrufen?“
 

“Nein, das werde ich nicht.“
 

“Kann ich mitkommen?“
 

“Nein, lieber nicht.“
 

“Dann aber nächstes mal. Ich will ihn schließlich auch mal kennen lernen.“
 

“Gut. Nächstes mal nehme ich dich vielleicht mit.“
 

“Na immerhin keine komplette Abfuhr.“
 

“Möchtest du etwas trinken?“
 

“Nein. Ich bin nur vorbei gekommen, um zu sehen wie weit du schon bist. Deinen Koffer hast du schon gepackt?“
 

“Ja. Gestern schon. Irgendwie bin ich aufgeregt. Immerhin hat er mich in der Zwischenzeit nicht angerufen.“
 

“mach dir da keine Gedanken. Das wird schon. Und sieh auch mal deine Aufregung positiv: Wenn du aufgeregt bist, heißt das, dass du etwas für ihn fühlst.“
 

“Du hast recht. Danke.“
 

“Gern geschehen. Also, ruf mich an, wenn du wieder hier bist. Bye.“
 

Ayame verließ die Wohnung. Shiho ging noch einmal vor die Tür und hob an der Straße ein rotes Blatt auf. Dieses nahm sie mit in ihre Wohnung. Dort trocknete sie es und schrieb ein kleines Grußkärtchen.
 

Am nächsten Morgen stand sie schon ziemlich früh auf. Noch einiges war bis zum Abflug zu tun. Den Kuchen nahm sie aus dem Kühlschrank und packte ihn in eine Schachtel. Das getrocknete Blatt vom Tag zuvor klebte sie mit Klebeband an das gefaltete Kärtchen und klebte dieses an die Schachtel mit dem Kuchen.
 

Schnell noch ein wenig aufgeräumt und dann rief sie auch schon ein Taxi. Ihr Gepäck in die eine Hand und den Kuchen in die andere, verließ sie ihre Wohnung und wartete auf das Taxi. Dieses brachte sie zum Flughafen. Dort angekommen bezahlte sie und ging in die große Flughalle. An einem der zahlreichen Schalte holte sie sich ihr Ticket nach Los Angeles ab. Dieses Ticket durfte sie nicht verlieren, denn es brachte sie auch wieder zurück nach Japan.
 

Sie musste nicht lange warten, bis ihr Flug ging. In das Flugzeug gesetzt und schon ging es auf nach Los Angeles, zu Josh. Stunden später landete das Flugzeug endlich. Sie holte ihr Gepäck und rief sich ein Taxi. Dieses brachte sie dann in das nobelste Viertel der Stadt. Hier wohnte Josh.
 

Genau vor seiner Haustür hielt das Taxi. Shiho bedankte sich und zahlte. Dann stand sie allein vor dem großen Eingangstor. Ihr Herz schlug schneller und lauter. Nun setzte sie ihren Weg fort. Das Tor war verschlossen. Eigentlich wollte sie nicht klingeln, aber sonst käme sie nicht hinein.
 

Also drückte sie den Klingelknopf. Ohne eine Antwort von der anderen Seite wurde ihr geöffnet. Etwas verwundert ging zum haus. Ihr Gepäck war dieses mal in einer Art Sporttasche. Diese legte sie sich um die Schultern. Es war auf diese Weise einfacher den Kuchen zu halten und zu klingeln.
 

Dir Haustür war nicht abgeschlossen. Vor der Tür kamen ihr dumpfe rhythmische Geräusche entgegen. Vorsichtig öffnete die junge Frau die Tür. Nun waren es keine dumpfen Geräusche mehr. Jetzt klang es eindeutig nach Musik.
 

Sie folgte der Musik, da sie ziemlich sicher war, dass Josh bei der Musik war. Mit jedem Schritt kam sie näher. Dies war an der stetig lauter werdenden Musik ersichtlich. Die Musik kam aus dem Wohnzimmer. Shiho ging um die Ecke in das Zimmer.
 

“PATSCH!“ Das Geräusch des auf die Erde fallenden Kuchens erregte die Aufmerksamkeit von Josh und seinen zwei Gästen. Es waren zwei braungebrannte gutgebaute große Frauen mit blondierten Haaren. Josh war mehr als überrascht. Aber nicht nur er.
 

Shiho konnte ihren Augen kaum trauen. Vor ihr standen Josh und diese beiden Frauen. Der junge Mann trug seine Badestorts und die Frauen standen jeweils in sehr knappen Bikinis vor ihr. Shiho konnte sich langsam wieder zusammen reißen und unterdrückte ihre Tränen. Sie wandte sich den dreien ab und rannte hinaus.
 

Josh rannte ihr einige Sekunden später hinterher. Vor der Haustür hatte er sie eingeholt. Er griff sie am Oberarm und hielt zu fest. Shiho drehte sich blitzschnell um und verpasste Josh eine gewaltige Ohrfeige. Daraufhin ließ er sie los. Verwundert und völlig überrascht sah er sie an.
 

Ihr Gesicht zeigte dem Mann, dass sie wütend war. Ihr Blick war böse und wenige Tränen liefen ihren Wangen hinunter.
 

“Was machst du denn hier?“
 

“Ich wollte dich besuchen kommen. Es sollte eine Überraschung sein!“
 

Dann ließ Shiho von dem Grundstück. Schnell rannte Josh ihr wieder hinterher. Aber sie war schneller. Mit einer Handbewegung hielt sie ein Auto an. Sie fragte der darin sitzenden Person etwas und stieg dann ein. Das Auto fuhr direkt vor seiner Nase los. Der Mann sah ihr und dem Auto ratlos hinterher. Dann ging er in sein Haus zurück.
 

“Wer war die denn?“
 

“Also wirklich! Das ein Hausmädchen sich so etwas traut!“ tratschten und regten sich Joshs Gäste über Shiho auf.
 

“Sag mal, Josh. Seit wann arbeitet die denn hier?“
 

“Ja! Du musst ihr mal die Regeln erklären: So etwas ist ja unmöglich.“
 

“Da hast du vollkommen recht. Und dann wirft die noch einen Kuchen auf den Boden und räumt ihn nicht weg.“
 

“Seid gefälligst still!“
 

“W... was hast du denn?“
 

“Genau. Wir haben doch gar nichts gemacht. Das diese Tussi!“
 

“Wagt es ja nicht, so von ihr zu reden! Macht das ihr hier rauskommt!“ brüllte Josh die beiden Frauen an.
 

Schnell griffen sie nach ihren Sachen und machten sich aus dem Staub. Dann kam die Haushälterin, die Heute putzte, herein.
 

“Was habt Ihr denn? Warum seid Ihr so gereizt? Ist es wegen dem jungen Mädchen gewesen?“
 

Woher weißt du von ihr?“
 

“Nun, ich habe sie herein gelassen. Ich wusste nicht, wer sie war. Da sie etwas in der hand hielt, dachte ich Ihr hättet etwas bestellt.“
 

Josh war fix und fertig. Er setzte sich auf das Sofa in seiner Nähe. Auch legte er seine Hände vor sein Gesicht. Dann fiel ihm ein, dass Shiho etwas fallen gelassen hatte. Er hob seinen Kopf und sah an den ort, an dem sie stand. Dort war eine Schachtel, die auf etwas lag.
 

Er ging zu dieser Schachtel und hob sie an. Darunter kam der völlig versaute Kuchen zum Vorschein. Josh nahm einen kleinen Bissen von dem Kuchen. Erstaunt stellte er fest, dass der Kuchen hervorragend schmeckte. Zu Schade, dass er auf den Boden gefallen ist.
 

“Soll ich ihn wegräumen?“ erfragte die Haushälterin.
 

“Nein, nicht nötig. Ich werde ihn selbst wegräumen. Bitte bring mir einen großen Teller.“
 

“Wollt Ihr ihn etwa noch essen? Aber er ist auf den Boden gefallen.“
 

“Ich weiß. Aber er ist von ihr.“
 

“Von ihr?“
 

“Ja. Von dem Mädchen, welches eben hier war.“
 

Die Haushälterin brachte Josh einen großen Teller und er legte den Rest, welcher vom Kuchen übrig geblieben war, auf den Teller. Das, was vom Kuchen den Boden berührte, lieg jedoch blieben. Dieser wurde dann weggeworfen.
 

Sofort machte sich der junge Mann auf die Suche nach Shiho. Er war sich sicher, dass sie in einem der zahlreichen Hotels untergekommen ist. So klapperte er alle Hotels nacheinander ab. Jedoch war sie in keinem der Hotels eingetragen. In den nächsten Tagen suchte er in der ganzen Stadt. Vielleicht war sie auch in einem Motel oder einer Pension. Aber auch bei diesen wusste keiner etwas von ihr.
 

Als letzte Möglichkeit blieb ihm nur der Flughafen. Er erfragte an der Information, ob eine junge Frau Namens Shiho einen Flug nach Japan genommen hatte. Mit einiger Skepsis gab sie ihm die Information. Enttäuscht ging er nach Hause. Sie war wirklich zurück nach Japan geflogen.

Und was wird nun?

Josh fuhr nach Hause zurück. Er wusste nicht, wie er nur reagieren sollte. Shiho war weg. Er hatte sie zutiefst verletzt. Und das, obwohl sie die erste und einzigste war, die er so mochte. Allgemein war sie die erste, die er mochte. Alle anderen waren nur was für kurze Zeit. Ein Zeitvertreib eben.
 

Noch hie hatte es ihn gestört, wenn eine der Frauen ihn mit einer oder mehreren anderen erwischt. Aber bei ihr war es anders. Er machte sich ernsthaft Sorgen, als sie in das fremde Auto stieg und mit diesem fort fuhr. Und er machte sich Vorwürfe, warum es so weit gekommen war.
 

Einige Tage später kam ein Paket aus Japan. Er war an ihn adressiert und kam von Shiho. Innerlich stieg Hoffnung in ihm auf. Aber zugleich auch Furcht. Was wohl in dem Paket sein mochte. War es ein Versöhnungsgeschenk oder etwas vollkommen anderes? Er hoffte auf ein Versöhnungsgeschenk. Dennoch glaubte er nicht so recht daran. Immerhin hatte er Mist gebaut und daher müsste er ein Versöhnungsgeschenk schicken.
 

Josh nahm all seinen Mut zusammen. Noch nie fiel es ihm so schwer, mutig zu sein. Dann öffnete er das Paket. Seine Augen weiteten sich vor Schock von dem, was in dem Paket zu finden war. Dort lag das Abendkleid, der Badeanzug und der Bikini, den er Shiho gekauft hatte. Zusätzlich zu den Kleidern war auch noch ein Zettel beigelegt.
 

Werter Josh,
 

ich wollte dich eigentlich überraschen, aber du hast mich mehr überrascht. Es ist also so, dass du dich mit anderen vergnügst, wenn ich nicht bei dir bin. Das aber, kann ich dir nicht übel nehmen. Immerhin habe ich dich nie nahe an mich heran gelassen. Das wollte ich eigentlich mit meinem Besuch abändern. Nun ist es aber nicht mehr nötig.

Ich will mit der Erinnerung an dir Schlussmachen und werde einen Schlussstrich ziehen. Also gebe ich dir das, was du mir gekauft hattest, zurück. Sicher stehen die Kleider einer deiner Gäste besser. Außerdem werfe ich deine Adresse weg und lösche deine Nummer von meinem Handy. Tu dies bitte auch mit meiner Nummer.
 

Weiterhin werde ich zwar nach Los Angeles fahren, aus beruflichen gründen. Dennoch möchte ich dich nicht wieder sehen. Also bitte ich dich, so wie ich deine, du auch meine Wege nicht zu kreuzen.
 

Das wäre nun alles. Von nun an kennen wir uns nicht mehr. Ich wünsche Ihnen und Ihren Damen ein angenehmes Leben.
 

Shiho Tokima
 

Als Josh diesen beigelegten Brief las, wurde ihm schwer um sein Herz. Anfangs sprach sie ihn noch mit du an, änderte die Anrede aber und beendete den Brief mit `Sie`, der förmlichen Anrede.
 

Verzweiflung kam auf. Was sollte er nun machen? Eigentlich war es nicht geplant, so wie es nun gekommen ist. Irgendwas musste er unternehmen. Er wollte nicht, dass Shiho ihn nie wider sieht. Immer wenn sie bei ihm war, war er glücklich. Und dann noch das Gefühl, sie von früher zu kennen. Dies war ein wärmendes und wundervolles Gefühl. Aber nun hatte er all das weggeworfen.
 

Josh nahm die Kleider aus dem Paket du brachte sie in sein Zimmer. Dort legte er sie auf den kleinen Tisch am Fenster. Er setzte sich daneben und dachte an die junge Frau. Sie war so glücklich mit den Kleidern. Und wie gut sie darin aussah. Niemals würde er einer anderen diese Sachen geben. Niemals.
 

Eine Weile später fuhr er in sein Stammcafe. Heute bediente ihn nicht sein Freund Rick. Dieser war noch gar nicht zur Arbeit erschienen. Aber das war ihm ganz recht. So konnte Rick immerhin nicht Joshs geknickten Gesichtsausdruck sehen.
 

“Wie siehst du denn Heute aus?“ fragte plötzlich eine Männerstimme.
 

Josh wandte seinen Blick nach oben zu der Stimme. Es war Rick. Er hatte gerade seine Schicht begonnen. Er schaute Josh in die Augen. Dort erkannte er, dass sein Freund etwas auf dem Herzen hatte. Da gerade nicht viel im Cafe los war, setzte sich Rick zu Josh.
 

“Was ist denn los?“
 

Keine Antwort von Josh.
 

“Ich habe dich gefragt, was los ist!“
 

Noch immer schwieg Josh seinen Freund an.
 

“Es muss etwas schlimmes passiert sein. Ich habe dich noch nie mit so einem Gesichtsausdruck gesehen. Hat Shiho dich etwa verlassen?“
 

Dann sah Josh ihn an. Sein Gesicht wurde nun noch trauriger. Also hatte Rick voll ins Schwarze getroffen.
 

“Was hat sie denn für einen Grund gehabt?“
 

Keine Antwort.
 

“Nun rede schon mit mir! Ich will dir helfen.“
 

“Du kannst mir nicht helfen.“
 

“Woher willst du das wissen?“
 

“Weil ich etwas furchtbares getan habe.“
 

“Und was soll das gewesen sein? Bist du etwa zu ihr geflogen und hast sie vergewaltigt?“
 

“Nein. So etwas würde ich nie tun.“ sprach Josh traurig.
 

Eigentlich hatte Rick erwartet, jetzt ein Riesengezeter von Josh zu hören, aber dieser blieb ganz ruhig und sprach noch immer mit zutiefst traurig klingender Stimme.
 

“Was ist denn dann passiert? Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen.“
 

“Shiho hat mich mit zwei anderen Frauen erwischt.“
 

“WAS?! Du hast gewusst, dass sie kommt und vergnügst dich trotzdem mit anderen? Ich fasse es nicht!“
 

“Ich wusste nicht, dass sie kommt. Sie stand auf einem im Zimmer und hat mich und die anderen beiden gesehen. Dann ist sie überstürzt gegangen.“
 

“Und warum hast du sie nicht aufgehalten?“
 

“Das habe ich versucht. Aber sie hat mir eine Ohrfeige gegeben und ist in einem Auto davongefahren.“
 

“Hatte sie ein Auto dabei?“
 

“Nein. Sie ist per Anhalter gefahren. Zufällig kam nämlich gerade ein Auto vorbei. Ich war zu langsam und habe sie nicht mehr rechtzeitig erreicht.“
 

“Und was willst du jetzt machen?“
 

“Ich weiß nicht. Zuerst hatte ich gedacht, sie ist in einem Hotel und darum habe ich alle abgesucht. Aber in keinem war sie Gast. Genauso in allen Motels und Pensionen. Ich bin dann zum Flughafen und dort habe ich erfahren, dass sie zurück nach Japan geflogen ist.“
 

“Du hast doch scheinbar so ein schlechtes gewissen. Oder irre ich mich da?“
 

“Nein. Ich fühle mich wirklich sehr schuldig.“
 

“Und warum hast du dann was mit zwei Frauen gehabt? Als ihr euch kennen gelernt habt und eine ganze Weile danach, hast du doch keine andere Frau auch nur im entferntesten angesehen.“
 

“Ich weiß. Aber bei ihrem letzten Besuch wollte sie bei unserem Picknick unbedingt auf einen Hügel sitzen.“
 

“Und was ist daran das Problem?“
 

“Du weißt doch, dass ich die berge hasse.“
 

“Das stimmt. Aber für sie hättest du doch auch mal eine Ausnahme machen können.“
 

“Das habe ich aber nicht. Sie wollte so gern auf einem Hügel sitzen und ich habe vehement dagegen gesprochen. Sie hat es daraufhin hingenommen. Darum hatte ich das Gefühl, wir wären uns nicht mehr so nahe. Darum habe ich dann etwas mit den beiden angefangen, die Shiho mit mir erwischt hat.“
 

“Und was habt ihr Unaussprechliches gemacht, als sie euch überrascht hat?“
 

“Wir waren im Wohnzimmer und haben getanzt. Allerdings hatten ich nur meine Badehose an und die zwei Frauen sehr knappe Bikinis.“
 

“Kein Wunder, dass Shiho abgehauen ist.“
 

“Da sagst du mir nichts neues. Das schlimmste aber ist, dass Shiho mir einen Kuchen mitgebracht hatte. Den hat sie dann auf den Fußboden fallen lassen.“
 

“Wirklich? Einen Kuchen? Man, hast du es gut. Mir hat noch keine einen Kuchen gebacken.“
 

“Und ihrer hat wirklich sehr gut geschmeckt.“
 

“Du hast ihn gekostet? Ich dachte, sie hätte ihn fallen lassen.“
 

“Das hat sie auch. Aber nicht alles war mit dem Boden in Berührung gekommen. Darum habe ich den noch essbaren Rest auf einen Teller gepackt. Den werde ich dann mit der Zeit aufessen.“
 

“Wenn es dir leid tut, was du getan hast, dann entschuldige dich doch bei ihr.“
 

“Das geht nicht. Sie hat schon die Sachen, die ich ihr gekauft hatte, zurück geschickt. Und dabei lag noch ein Brief.“
 

“Und was stand in dem?“
 

“Es stand, dass sie mir die Sachen zurück schickt, sie nichts mehr mit mir zu tun haben will. Außerdem soll ich ihre Handynummer löschen. Das hat sie meine auch gelöscht und auch meine Adresse weggeworfen. Noch dazu sprach sie mich im letzten Satz auch noch mit `Sie´ an.“
 

“Das ist ja wirklich hart.“
 

“Ich weiß. Und ich weiß auch nicht, was ich nun tun soll.“
 

“Rede mit ihr. Kläre das alles auf. Und sage ihr, was du eigentlich für sie fühlst.“
 

“Ich kann nicht. Wenn ich sie anrufe, wird sie nicht ran gehen.“
 

“Dann sag es ihr ins Gesicht!“
 

“Ich weiß aber nicht, wo sie wohnt.“
 

“Dann weiß ich auch nicht, was du tun könntest.“
 

Josh stand dann auf und verließ das Cafe. Er fuhr traurig nach Hause und dachte immerzu an Shiho und ihren verletzten Blick, als sie ihn und die zwei Frauen zusammen sah. Ihm ging ihr Blick, ihr ganzer Gesichtsausdruck nicht mehr aus dem Kopf.
 

Der junge Mann fasste sich an die Wange. An die Stelle, an der sie ihm die Ohrfeige verpasst hat. An die Stelle, an der sich ihre hand auf seine Wange legte. Noch immer schmerzte sie. Aber nicht weil er den Aufprall und Kraft spürte. Vielmehr weil er traurig war und die Erinnerung so schmerzhaft war. Wie sollte er sie nur zurück bekommen?

Bitte lass uns zusammen bleiben

“Du solltest sie unbedingt zurück holen!“
 

“Das sehe ich genauso!“
 

“Ich weiß gar nicht, warum ihr euch da einmischt.“
 

“Na hör mal! Wir sind schließlich deine Eltern. Das ist unsere Aufgabe.“
 

“Dein Vater hat recht. Wir sind um dich besorgt.“
 

“Ach wirklich? Warum? Sonst seit ihr es doch nicht.“
 

“Bisher warst du auch noch nie so niedergeschlagen. Es ist das erste Mal, dass du so ein trauriges Gesicht ziehst.“
 

“Deine Mutter hat vollkommen recht. Noch nie hat es dich gestört, was die Frauen über dich denken. Aber das du gerade bei dieser Shiho so reagierst und traurig bist, zeigt eindeutig, dass sie dir wichtig ist.“
 

“Und das wiederum lässt nur den einen Schluss zu, dass du in sie verliebt bist. Sonst würde es dich kein bisschen interessieren, was sie von dir hält.“
 

“Nicht zu vergessen, dass du ihren Kuchen aufgehoben hast.“
 

“Woher wisst ihr das denn schon wieder? Lasst mich raten: Von Rick?“
 

“Du kommst eben ganz nach mir. Du bist wirklich klug.“
 

“Sieh mal, was ich im Kühlschrank gefunden habe. Das ist sicher der Kuchen von ihr.“
 

“Gibst du mir auch ein Stück, Schatz?“
 

“Natürlich. Unser Sohn will sicher nicht, dass wir vom Fleisch fallen.“
 

“Aber das ist Shihos Kuchen! Ihr könnt ihn euch nicht einfach nehmen!“
 

“Mmhh... Er schmeckt aber so köstlich. Ich habe noch nie einen so guten Kuchen gegessen.“
 

“Ich auch nicht. Meine Kuchen und die von unserem Sohn sind zwar auch gut, aber reichen nicht an diesen heran.“
 

“Das wundert doch nicht, meine Liebe. Immerhin wurde er mit Liebe gebacken. Und du weißt doch, was mit Liebe gebacken wurde...“
 

“...schmeckt immer am besten. Da hast du wirklich recht.“
 

Joshs Eltern aßen ihre Stücken Kuchen. Mit jedem Bissen ließen sie verlauten, wie sehr er ihnen mundet. Josh aber konnte dies kaum mit ansehen. Der Kuchen, der für ihn bestimmt war, wird einfach von seinen Eltern verschlungen.
 

Es klopfte an der Tür. Josh ging zu dieser. Eigentlich wollte er es nicht. Er befürchtete, dass seine Eltern die Abwesenheit ihres Sohnes ausnutzen, um mehr von dem Kuchen zu naschen. Dennoch öffnete er die Tür. Vor ihm stand Rick mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dieser drängelte sich an seinem Freund vorbei und in das Wohnzimmer zu Joshs Eltern.
 

“Hallo Rick.“ begrüßten die Eltern den jungen Mann.
 

“Hallo, Mr. und Mrs. Stonebench.”
 

“Möchtest du etwas Kuchen von Joshs Freundin?“
 

“Nimm dir ruhig eins. Es schmeckt wirklich hervorragend.“
 

“Genau. Der Kuchen ist schließlich mit Liebe gebacken worden.“
 

“Na gut. Da kann ich nicht Nein sagen.“
 

Joshs Mutter ging in die Küche und schnitt ein Stück aus dem Kuchen heraus. Bisher waren nur vier Stücken davon gegessen worden. Keiner der nun drei Gäste in Joshs Haus plante, noch mehr von dem Kuchen zu essen. Schließlich war er auch nur für Josh bestimmt. Nur leider konnten sie sich ein Stück nicht verkneifen.
 

“Hier, bitte.“
 

“Vielen Dank.“
 

Rick setzte sich auf die Couch und aß sein Stück Kuchen. Er schmeckte selbst ihm. Normalerweise war Rick nicht der Typ, der Süßes mag. Aber dieser Kuchen schmeckte selbst ihm. Josh aber schaute nur bedrückt die essenden Leute an.
 

Eine ganze Weile verging. Die Stücken waren aufgegessen und die leeren Teller in die Küche gestellt. Nach einer schieren Ewigkeit von Geschwafel der Gäste, gingen sie endlich. Es war schon spät geworden. Nachdem sie das Haus verlassen hatten, beschloss der junge Mann, die Teller und Gabeln abzuwaschen.
 

Im Grunde bräuchte er es nicht. Schließlich hatte er eine Haushälterin und eine Spülmaschine. Es war schon beeindruckend wie schnell sich die Zivilisation nach der Katastrophe entwickelt hat. So viele Geräte für ein komfortables Leben gab es schon. Und das nach nur einigen Jahrhunderten.
 

Es hatte für ihn aber irgendwie etwas Beruhigendes, wenn er abwusch. Dies tat er schnell noch. Dann räumte er sie weg und ging ins Bett. Im Bett liegend starrte er die Decke des Zimmers an. Immer wieder sah er Shiho vor sich. Zuerst ihr glückliches und herzliches Lächeln. Dieses wandelte sich dann aber in diesen Gesichtsausdruck, den sie hatte, als sie Josh überraschen wollte und selbst überrascht wurde. Er sah noch den Schmerz in ihrem Gesicht und die aufkommenden Tränen.
 

Josh drehte sich zur Seite und griff nach seinem Handy. Er schaute es an. Sollte er sie anrufen oder nicht? Wie war es gerade bei ihr? Würde sie überhaupt abnehmen? Was sollte er sagen? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würde sie sofort wieder auflegen, wenn er sagte, er sei es. Oder wenn sie nur seine Stimme erkennt. Sicherlich würde sie auflegen.
 

Die Zeit verging und auch der Winter zog vorbei. Nun war es fast Ende Winter und die ersten wärmeren Briesen wehten durch die Lüfte. Seit dem Tag, an dem Shiho ihn überrascht und davonlief, war er nicht mehr bei dem Steg, an dem sie sich trafen. Zwar führte er sein Leben weiter, doch lachen konnte er seitdem nicht mehr. Er zog immer nur ein trauriges Gesicht.
 

Seine Arbeit, also manchmal etwas Geld verdienen, packte er wunderbar. Er war so erfolgreich wie eh und je. Nur glücklich war er nicht mehr. Keine Frau sah er mehr an. Egal, wer ihn ansprach, egal, wie hübsch die Frauen auch waren, er beachtete sie nicht. Sie waren wie Luft für ihn. Kein Wunder, er wollte und sehnte sich nur nach einer Frau. Nach ihr, Shiho.
 

Zuhause lag das letzte Stück Kuchen, den sie einst mitgebracht und auf den Boden fallen ließ. Er war nicht mehr essbar. Nach den Monaten sollte er das letzte Stück nicht mehr essen. Nicht wissend, was er tun soll, stand er vor dem Stück.
 

Soll er es wegwerfen? Aber es war von ihr. Und er war mit Liebe gebacken. Mit Liebe, die sie für ihn nun nicht mehr empfand. Oder sollte er ihn essen? Sollte er ihn essen, obwohl das Stück eindeutig weggeworfen gehört? Immerhin war er von ihr. Er erinnerte an die schöne zeit. Zugleich aber auch an den verhängnisvollen Tag.
 

Er entschied sich, das letzte Kuchenstück zu essen. Egal, ob noch verzehrbar oder nicht. Er wollte ihn nicht einfach wegwerfen. Es war, als würde er sie wegwerfen und das konnte er unmöglich. Sie war schließlich die einzigste, die ihm je etwas bedeutet hat. Und sie bedeutet ihm noch immer etwas. Eine Gabel aus einer Schublade geholt und schon setzte er sich an den Tisch und das Stück Kuchen direkt vor ihm.
 

Aber aus irgendeinem Grund konnte er es nicht so richtig essen. Irgendwie sträubte er sich dagegen. Warum nur? Wohl war es, weil es seine einzigster Hinweis war, der ihm zeigte, dass sie ihn einst so sehr mochte. Die ganzen Kleider hatte sie zurück geschickt. Dies zeigte, dass sie ihn nicht mehr mochte. Aber der Kuchen war ein Beweis. Egal, ob er vor oder nach der Paketsendung kam oder nicht.
 

Josh stocherte in dem Stück herum. Auf einmal kam etwas Dunkles zum Vorschein. Der Kuchen aber war nicht dunkel. Er hatte keinerlei Inhaltsstoffe, die dunkel waren oder mit der zeit dunkler wurden. Was also war das? Vorsichtig legte er das unidentifizierbare Etwas frei.
 

Es war ein Blatt. Zumindest sah es danach aus. Das Blatt hatte zwar noch seine Form aber es war in kleine einzelne Teile zersetzt worden. Plötzlich bemerkte Josh, dass dieses Blatt an etwas klebte. Dieses Etwas war aber kein Teil vom Kuchen. Es war eine Karte.
 

Es war eine Grußkarte. Sie war noch zugeklappt. Also war die Seite, auf der immer etwas geschrieben stand, nicht mit dem Kuchen in Berührung gekommen und sehr wahrscheinlich könnte man den Text darin noch lesen. Vorsichtig holte er die Karte heraus. Er entfernte die Zuckerguss und die Sahne mittels eines Tandtuchs von der Karte.
 

Sofort legte er die Karte beiseite und wusch sich die Hände. Dann aber öffnete er die Karte und las den Text, der tatsächlich noch gut erhalten war. Und das nach so langer Zeit.
 

Lieber Josh,
 

nun ist es Herbst und er hat auch schon einhergehalten. Bei uns in Japan ist das die Zeit der Spätliebe. Das heißt, die Liebenden, die im Frühling keine zeit füreinander hatten und auch im Sommer nicht zueinander fanden, haben im Herbst eine zweite Chance. Diese möchte auch ich nutzen.
 

Ich liebe dich und immer, wenn ich dich sehe, schlägt mein Herz schneller. Ich hoffe, du empfindest genauso für mich. Diesen Kuchen habe ich speziell für dich gebacken. Leider bin ich nicht sonderlich gut im backen, also könnte er etwas seltsam schmecken. Aber hoffentlich stört es dich nicht zu sehr.
 

Jetzt im Herbst möchte ich mehr mit dir unternehmen und auch unsere hoffentlich aufkommende Beziehung vertiefen. Der herbst ist schließlich die zweite Chance für verliebte und ich bin fest entschlossen, diese Chance zu nutzen.
 

Shiho
 

Völlig überrascht starrte Josh auf die Karte. Warum hatte er sie vorher nicht bemerkt? Sie war wohl beim fallen lassen des Kuchens in diesem Stück hinein gedrückt worden. Er warf die Karte auf den Tisch und rannte los. Schnell zog er seine Straßenschuhe an, nahm seine Brieftasche und einen Autoschlüssel. Wie wahnsinnig raste er vom Grundstück in Richtig Stadt.
 

Zufällig kamen gerade seine Eltern vorbei und wollten ihn besuchen. Ein Aufmunterungsversuch sollte es werden. Das sie Erfolg haben würden, war aber unwahrscheinlich. In der letzten zeit versuchten sie es ständig und nichts hatte es bisher gebracht. Ihnen kam sogar die Idee einer neuen Frau in seinem Leben. Aber niemals hätte er das zugelassen. Daum verwarfen sie die Idee auch schnell wieder.
 

“Was ist denn mit Josh los?“
 

“Ich weiß nicht. Er muss es aber ziemlich eilig haben.“
 

“Scheint so. Was machen wir nun?“
 

“Gehen wir trotzdem zu ihm. Bestimmt kommt er gleich wieder zurück.“
 

“Gute Idee.“
 

So gingen sie weiter. Bei seinem haus angekommen, schlossen sie das Eingangstor auf. Sie beide hatten neben ihrem Sohn den einzigsten Schlüssel. An der Eingangstür bemerkten sie, dass er diese weit aufgerissen ließ.
 

“Er ist ja völlig überstürzt aus dem haus gesaust.“
 

“Wer weiß, was ihm eingefallen ist. Lass uns Drinnen warten.“
 

“Ja. Das machen wir.“
 

Im Haus angekommen, war alles sauber. Nichts war umgerissen oder kaputt gegangen. Joshs Vater setzte sich in das Wohnzimmer auf die Couch. Er schaute sich um, aber nirgends war auch nur ein Anhaltspunkt zu sehen, warum sein Sohn so schnell mit dem Auto fuhr.
 

Joshs Mutter ging in die Küche und holte den beiden eine Erfrischung. Sie kochte Kaffee für sich und ihren Ehemann. Dann entdeckte sie, nachdem sie Tassen aus dem Schrank genommen und sie auf den Tisch gestellt hatte, eine Karte. Neugierig schaute sie das zugeklappte Kärtchen an.
 

Ein schneller Blick nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass niemand zusieht und dann schnappte sie sich die Karte. Neugierig las sie sich den Inhalt durch. Verblüfft und sichtlich überrascht senkte sie ihre Arme und somit auch die Karte. Etwa zehn Sekunden vergingen bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Sie rannte sofort ins Wohnzimmer.
 

“Ich weiß, warum Josh so gerast ist!“
 

“Nun beruhige dich erst mal. Warum war er denn so?“
 

Die Frau hielt ihrem Mann die Karte von dem Kuchen vors Gesicht. Verwundert nahm er sie und las sie sich ebenfalls durch. Genauso sprachlos wie seine Frau zuerst, senkte er die Karte. Sein Kopf drehte sich langsam zu seiner Frau und beide sahen sich an. Sie fingen ohne jegliche Vorwarnung oder ein Startzeichen laut an zu lachen.
 

“Das müssen wir Rick erzählen.“ Meinte der Vater und zückte sein Handy.
 

Schnell wählte er die Nummer von Rick und erzählte ihm von der Karte und was darin geschrieben steht. Auch Rick lachte vor Freude laut los. Alle drei hofften, dass Josh erfolgreich zurück kommt. Und das nicht allein.
 

Josh war derweil schon am Flughafen angekommen. An der Information forderte er ein Flugticket für den nächsten Flug nach Osaka.
 

“Es tut mir Leid. Mein Herr. Es ist alles schon besetzt.“
 

“Sogar die erste Klasse?!“
 

“Bedauerlicherweise ja. Sie können aber den folgenden Flug nehmen.“
 

“Und wann hebt diese maschine hier ab?“
 

“In fünf Stunden.“
 

“Das ist viel zu spät! Ich will mit diesem Flug fliegen!“
 

“Es tut mir leid, aber das geht nicht.“
 

“Dann tun Sie gefälligst etwas!“ brüllte er die Frau ihm gegenüber an.
 

“Das geht leider nicht. Die einzigste Möglichkeit wäre, wenn ein Passagier absagt.“
 

“Von wo geht der Flug?“
 

“Von Gate 7. Wieso fragen Sie?“
 

Ohne etwas zu sagen oder sich zu bedanken, rannte Josh los. Sein Ziel war Gate 7. Das Flugzeug würde gleich starten. Also musste er sich beeilen. Vor Ort angekommen, fragte er die in einer Schlange stehenden Leute, ob sie nach Osaka fliegen würde. Antwortete einer mit `Ja´, fragte oder forderte er viel mehr, einen anderen Flug zu nehmen und ihn stattdessen fliegen zu lassen. Niemand aber erklärte sich bereit.
 

Es wurde der Sicherheitsdienst herbei gerufen. Diese hielten den jungen Mann von die in das Flugzeug einsteigende Meute entfernt. Nachdem die Tür geschlossen war, ließen sie ihn wieder los. Zwar fragten sie, warum er so einen Aufstand machte, aber Josh ging. Er war viel zu sehr in Gedanken vertieft. Plötzlich ertönte ein Ausruf.
 

“Herr Josh Stonebench wird gebeten sich an die Information zu begeben. Herr Josh Stonebench bitte.“ hallte eine Frauenstimme durch die Lautsprecher in die riesige Halle.
 

Josh konnte hier eh nicht weg. Also ging er zur Information und erklärte, dass er soeben ausgerufen wurde, sich an eine Information zu begeben.
 

“Wir haben hier einen Anruf für Sie.“
 

Die Frau übergab ihm den Hörer und wandte sich dann den andren Menschen, die um Hilfe baten, zu.
 

“Wer ist da?“
 

“Ich bin es. Dein Vater.“
 

“Was willst du? Und woher weißt du, dass ich hier bin?“
 

“Nun, ich bin dein Vater. Ich weiß, wie du denkst.“
 

“Das glaube ich nicht.“
 

“Nun sei doch nicht gleich so ablehnend zu deinem alten Herren.“ ließ die Stimme fröhlich verlauten.
 

“Also, Was willst du von mir?“
 

“Ich will dir sagen, wie du nach Osaka kommst.“
 

“Das weiß ich schon. Das dauert mir aber zu lange.“
 

“So meinte ich das nicht. Die Flüge sind sicher gnadenlos und bis auf den letzten Platz ausgebucht. Habe ich recht?“
 

“Ja. Woher weißt du das aber?“
 

“Weil meine Freundin mir von dem kommenden und weltweit sehr beliebten Fest in Osaka erzählt hat.“ erklang auf einmal Ricks Stimme.
 

“Was machst du denn bei meinen Eltern?“
 

“Wir sind hier bei dir Daheim.“
 

“Und was, um alles in der Welt, macht ihr da?“
 

“Naja. Wir haben ihn angerufen. Wir haben nämlich diese Karte von Shiho in der Küche gefunden. Das war so wichtig, da haben wir ihn einfach angerufen und gesagt, er solle herkommen.“ erklärte nun Joshs Mutter.
 

“Euch gehen die Briefe nichts an!“
 

“Das war aber kein Brief, sondern eine Grußkarte.“
 

“Das ist das Selbe!!“ brüllte Josh in den Hörer.
 

Die Frau an der Information und die dort stehenden Menschen sahen ihn mit großen Augen an. Sie waren erschrocken. Keiner traute sich auch nur ein Wort zu sagen, geschweige denn, ihn zu fragen, warum er auf einmal so brüllte oder ob er nicht ein wenig leiser sein könne. Josh ließ sich von den erschrockenen aber nicht stören.
 

“Also. Warum ruft ihr an?“
 

“Du weißt doch, dass wir ziemlich wohlhabend sind.“
 

“Ja. Und?“
 

“Nun, weil ich manchmal auf Auslandsreise bin, steige ich nicht gern in Flugzeuge, die vorgegebene Startzeiten haben. Ich nutze immer mein Privatflugzeug.“
 

“Privatflugzeug? Ich wusste nicht, dass ihr eines habt.“
 

“Und genau darum rufen wir auch an. Mitch ist der Kapitän des Flugzeuges und ist jeden Tag am Flughafen. Ich habe ihn bereits angerufen und er bringt dich nach Osaka.“
 

“Und wo ist er?“
 

“Du musst in den westlichen Flügel des Flughafens gehen. Dort ist der Privatflughafen ausgeschildert. Dort wartet er auf dich.“
 

“Gut. Dann geh ich mal.... Und danke.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten legte er den Hörer auf und ging in den westlichen Flügel des riesigen Flughafens. Glücklicherweise war alles ausgeschildert und so fand er zunächst den westlichen Flügel und dann auch den Privatbereich.
 

Am Eingang stand schon ein Mann mit Fliegeruniform. Er hatte braune kurz geschnittene Haare. Diese waren nach hinten gekämmt. Einige Strähnen sträubten sich aber der aufgezwungenen Form und hingen ihm resolut ins Gesicht.
 

“Da bist du ja, Josh. Dein Vater hat mich angerufen. Er sagte mir, du wolltest nach Osaka.“
 

“Ganz recht.“ antwortete der junge Mann mit kalter Stimme.
 

“Dann folge mir bitte.“
 

Auf dem Weg zum Privatflugzeug, welches schon zum Abflug bereit stand und auch die Flugerlaubnis eingeholt hatte, fing Mitch ein Gespräch an. Er wollte die Stille brechen.
 

“Du bist wirklich groß geworden, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“
 

“Stimmt. Es ist schon über 15 Jahre her.“ Warum Josh antwortete, wusste er selbst nicht. Aber irgendwie war es gut. Er wollte nicht die ganze zeit stumm bleiben, wusste aber auch nicht, was er sagen sollte.
 

“Ich wusste nicht, dass meine Eltern ein eigenes Flugzeug haben. Wie lange arbeitest du schon als Privatpilot?“
 

“Seit deine Eltern sich das Privatflugzeug gekauft haben. Da sie mich schon von den Privatflügen der Mietfirma kannten, haben sie mich einfach gefragt. Das müsste jetzt ungefähr fünf Jahre her sein.“
 

“Und in diesen fünf Jahren bin ich nicht ein einzigstes mal mitgeflogen.“
 

“Das macht doch nichts. Dafür fliegst du jetzt mit.“ lächelte der Pilot.
 

“Es geht mich zwar nichts an, aber darf ich fragen warum du ausgerechnet nach Japan willst?“
 

“Dort lebt das Mädchen meiner Träume. Ich habe sie vor einiger Zeit schwer enttäuscht und jetzt will ich alles unbedingt wieder gut machen.“
 

“Aha. Darum meinte dein Vater, dass du vielleicht nicht allein wieder Heim fliegst.“
 

“Der alte Mann glaubt wohl, dass es so einfach ist. Aber das ist es wirklich nicht. Ich habe mich furchtbar benommen.“
 

“Solange du es überhaupt wieder gutmachen willst, ist doch schon sehr lobenswert.“
 

Vielleicht. Trotzdem hoffe ich, dass sie mir verzeiht. Auch wenn sie dann nichts mehr von mir wissen will.“
 

Die beiden kamen am Flugzeug an und stiegen ein. Der Co-Pilot erwartete sie bereits. Alle nötigen Gerätschaften wurden gecheckt und dann hob das Flugzeug ab. Er war schneller in Japan als wenn Josh mit einem regulären Flugzeug geflogen wäre.
 

In Osaka angekommen, machte Josh sich schnell auf und suchte nach Shiho. Allerdings wusste er nicht, wo er mit der Suche anfangen sollte. Seine einzigste erfolgsversprechende Möglichkeit war es, sich zu informieren wo Shiho wohnt. Die fand er im Rathaus.
 

Dort bat er um die Adresse von Shiho. Leider war dies nicht so einfach. Sie beamten wollten ihn die Adresse nicht geben. Ein Streit entstand. Dieser artete so sehr aus, dass sogar der Bürgermeister persönlich kommen musste.
 

“Ich brauche dringend die Adresse von Shiho! Ich muss mit ihr reden!“
 

“Nun beruhigen Sie sich erst einmal. Warum wollen Sie unbedingt eine Adresse unserer Bürger haben?“
 

Josh erklärte den Leuten alles. Letztlich waren alle so ergriffen, dass sie entschieden, Josh die Adresse auszuhändigen. Nun folgte das nächste Problem. Josh kannte Shiho nur mit ihrem Vornamen. Aber in der großen Stadt gab es mehrere Frauen mit dem Namen Shiho.
 

“Wie heißt sie mit Familiennamen?“
 

“Ich weiß nicht. Den hat sie nie erwähnt.“
 

“Das macht die Sache sehr kompliziert.“
 

Josh sollte Shiho beschreiben. Dies tat er ausgesprochen gut. In seiner Stimme und wie er von ihr sprach, bemerkte jeder, wie wichtig sie ihm war. Bei der Beschreibung konnte die Suche etwas eingegrenzt werden. Nur hatte jede von den verbliebene Damen schwarze lange Haare und sie waren auch ungefähr so groß wie Joshs Shiho.
 

Dann beschrieb er sie weiter. Eine detailliertere Beschreibung ihrer Statur und ihrer Persönlichkeit folgte nun. Eine der Anwesenden kam dies bekannt vor. Er kannte sie. Dies ließ er auch gleich verlauten.
 

“Ihr Name ist Tokima Shiho.“
 

Sofort wurde nach der passenden Adresse gesucht. Und auch gefunden. Josh bekam die Adresse und er verschwand nach einem kurzen Wort des Dankes durch der Tür. Er hetzte die Straßen entlang und suchte nach der passenden. Leider konnte er sie nicht lesen. Alle Straßen hatte seltsame Schriftzeichen, die er mit denen auf seinem Zettel vergleichen musste.
 

Nach einer ganze Weile fand er auch die richtige Straße. Er lief sie entlang, um nun die Block- und Hausnummer zu finden. Leider war keine Zahl auch nur ansatzweise wie seine. Also drehte er sich um und rannte in die andere Richtung. Aber auch dort nichts. Ratlos stand er nun da. Seine einzigste Option war es, eine Person zu fragen.
 

So tat er dies auch. Er sprach einen Mann an und fragte nach der Adresse. Allerdings bekam er keine vernünftige Antwort. Der Mann sprach in einer Sprache, die Josh nicht konnte. Er war es gewohnt nur seine Muttersprache zu sprechen, egal wo er sich gerade befand. Glücklicherweise kam ihm ein Polizist zur Hilfe. Dieser fragte erst in der für Josh nicht verständlichen Sprache etwas und wandte sich dann an ihn.
 

“Kann ich Ihnen helfen?“
 

Ein Glück sprach dieser Mann die gleiche Sprache wie Josh. Er erklärte dem Polizisten, dass er eine Adresse suche, sie aber nicht finden könne.
 

“Das geht den Touristen immer so. Unser Straßensystem ist reichlich kompliziert.“
 

`Wie recht er damit hat. Ein Wunder, dass sie die Einheimischen zurecht finden.´ dachte sich der junge Mann.
 

“Ich bringe Sie zu der Adresse.“
 

Nun hatte Josh einen Wegführer. Ein Glück. Beide gingen kreuz und quer die Straßen entlang. Kurz darauf blieb der Polizist stehen. Er wandte sich zu Josh.
 

“Hier ist es. Dieses Gebäude dort.“
 

“Vielen Dank für Ihre Hilfe.“
 

“Keine Ursache. Das ist schließlich mein Job.“
 

Dann ging der Polizist los und Josh zu dem gezeigten Gebäude. Vor diesem suchte er nach einer Klingel mit Shihos Namen darauf. Wieder standen dort nur diese Schriftzeichen. Ein erneuter Blick auf den Zettel und ein Abgleich mit den Zeichen auf den Klingeln ließ am Ende nur noch einen übrig bleiben. Er drückte ohne zu zögern auf den Knopf.
 

Keine Antwort und auch kein Geräusch, welches das Öffnen der Tür einläutete. Doch dann kam eine junge Frau aus dem Gebäude. Sie hatte lange braune Haare. Ihre Figur konnte man zwar unter dem dicken Mantel zwar nicht eindeutig erkennen, doch ihre Rundungen ließen auf eine gut gebaute Frau schließen. Warum sie einen Mantel trug? Es war zwar schon fast Ende des Winters, aber noch herrschte er hier mit kalter Hand.
 

Josh wollte die Gelegenheit nutzen und sich an der Frau vorbeischleichen. Sie nachdem sie die Tür geöffnet hatte und hinaus kam, sah sie ihn zufällig an. Für den jungen Mann gab es leider keine Möglichkeit an ihr vorbei zu huschen und in das Gebäude zu kommen. Erst starrte sie ihn eine Weile an. Dann verzog sie ihr Gesicht zu einem Schreckensschrei, der sicher gleich folgen sollte. Sie hob ihren Arm und zeigte mit dem Finger auf ihn.
 

“JOSH!“ brüllte sie.
 

Der Mann war sehr überrascht. Sie kannte seinen Namen obwohl er ihr noch nie begegnet war. Dann brüllte sie in dieser Sprache, die auch schon der Mann und Polizist von vorhin, benutzten. Josh sah sie verwundert an. Er verstand kein einzigstes Wort. Nur seinen Namen konnte er verstehen.
 

“Du! Was machst du hier?!“ brüllte sie nun in seiner Sprache.
 

“Wer bist du eigentlich? Und woher kennst du meinen Namen?“
 

“Shiho hat mir dich beschrieben! Gegenfrage! Was machst du hier?“
 

“Shiho? Wo ist sie? Los, sag schon!“
 

“Warum sollte ich?“
 

“Weil ich es wissen will!“
 

“Als ob mich das interessiert. Du hast Shiho verletzt!“
 

“Und genau deswegen bin ich gekommen! Ich muss mit ihr reden.“
 

Josh ging an die Frau vorbei und durch die noch offen stehende Tür. Die Frau aber drehte sich schnell um und hielt ihn an einem Arm fest und zog in die entgegengesetzte Richtung.
 

“Lass mich los!“
 

“Auf gar keinen Fall!“
 

“Und warum bitte nicht?“
 

“Weil du Shiho sonst wieder verletzen würdest!“
 

“Das will ich aber nicht! Nun lass mich endlich los! Ich muss ihr dringend etwas sagen!“
 

“Sie ist aber nicht hier!“
 

“Was?“
 

Josh hörte plötzlich auf zu ziehen und blieb überrascht, von der Aussage der Frau, stehen. Diese rechnete nicht damit und wurde durch ihre eigene Kraft nach hinten geschleudert. Sie drohte auf der nassen und dreckigen Straße zu landen.
 

Der junge Mann aber war ein Gentleman und hielt die an einem Arm fest. So fiel sie nicht um.
 

“Danke.“
 

“Schon gut. Nun sage mir erst mal wer du bist.“
 

“Mein Name ist Ayame. Und ich bin Shihos beste Freundin.“
 

“Und woher kennst du mich?“
 

“Sie hat mich dir beschrieben wie du aussiehst. Und eben habe ich dich erkannt.“
 

“Und wo genau ist Shiho jetzt?“
 

“Das werde ich dir nicht verraten.“
 

“Ach. Und warum nicht?“
 

“Weil du sie verletzt hast. Seit sie zurückgekommen ist, war sie nur noch traurig. Sie hat keinen Tag mehr gelacht. Und das ist alles deine Schuld!“
 

“Glaubst du denn, mir ging es besser?! Ich habe mich die ganze Zeit über so mies gefühlt! Ich wollte sie nicht verletzen. Und genau deswegen bin ich hier. Ich will mit ihr darüber reden und mich entschuldigen!“
 

“Und was ist dann? Glaubst du, sie will dich dann überhaupt noch sehen?! Für wie toll hältst du dich eigentlich?“
 

“Was soll das denn je jetzt? Ich glaube nicht, dass sie danach noch etwas mit mir zu schaffen haben will! Aber ich muss es ihr unbedingt sagen. Ich will mich um jeden Preis entschuldigen! Ich bin darauf gefasst, dass wir und sie wieder sehen werden. Egal, ob ich das nun will oder nicht.“
 

“Du bist also hergekommen. Um mit ihr zu reden. Und es ist dir egal, wie es zwischen euch weitergeht?“
 

“Nein. Das ist es nicht. Aber ich möchte lieber, dass sie mich auf Ewig hasst, als dass die für immer traurig ist. So kann sie dann wenigstens irgendwann wieder glücklich werden.“
 

“Dir ist also ihr Glück wichtiger als dein eigenes?“
 

“Ja, genau.“
 

“Also gut. Wenn das so ist, werde ich dich zu ihr bringen. Aber ich warne dich. Wenn du sie noch mehr verletzt, bekommst du es mit mir zutun!“
 

Ayame und Josh gingen dann zu einem Auto. Es war zwar nicht besonders groß, aber für die beiden reichte es locker. Sie fuhren die vollen Straßen entlang in Richtung der nahe gelegenen Berge.
 

“Ist sie in den Bergen?“
 

“Ja. Sie liebt die Berge über alles.“
 

“Wirklich? Das habe ich nicht bemerkt.“
 

“Du liebst ja nur das Meer. Nicht wahr? So hat Shiho es mir zumindest erzählt.“
 

“Das stimmt. Da fällt mir ein, dass sie einmal nicht so froh aussah, als wir und das Meer angesehen haben. Sie meinte, das Meer sei zwar schön, aber sei langweilig.“
 

“So ist sie eben. Sie mag nur das spannende. So oft verändert sich das Meer ja nicht. Meistens ist es ruhig. Und gerade das mag sie nicht. In den Bergen kann sich das Wetter schnell ändern. Und auch die Wolken in den Bergen tanzen mehr mit dem Wind.“
 

“Wirklich?“
 

“Ja. Sie hat mich einmal mitgenommen, weil ich wissen wollte, warum sie so in die Berge vernarrt war. Und da hat sie es mir gezeigt.“
 

Beide fuhren weiter die Berge hinauf. Der Schnee am Straßenrand wurde immer dicker und weißer. Dann kamen sie auf eine Bergstraße, die kaum befahren wurde. Nur einige Reifenabdrücke waren in den Schnee gedrückt. Ayame hielt an und Josh stieg aus. Die Frau beschrieb ihm den Weg an die Stelle, die Shiho immer besuchte.
 

Er folgte der Beschreibung. Nach einigen Metern Weg und durch den Wald mit den Schneekronen traf er auf eine Lichtung. Sie lag direkt an einem steilen Abhang. Nur wenige Meter links von ihm stand eine verschneite Bank. Davor stand die Person, die er die ganze Zeit gesucht hatte. Shiho. Endlich hatte er sie gefunden.
 

Er ging auf sie zu. Die gesamte Umgebung war komplett still. Der Schnee verschlang die Geräusche, die seine Schuhe normalerweise beim Auftreten von sich geben. Nur das leise Knirschen des zusammengedrückten Schnees war zu hören. Der Wind sauste hier oben wie wild umher. Dann stand er einige Schritte hinter ihr.
 

“Was willst du hier?“
 

“Mit dir reden.“
 

“Ich will nicht mit dir reden.“ erwiderte Shiho mit traurig klingender Stimme.
 

“Ich weiß. Aber ich muss dir etwas wichtiges sagen.“
 

“Und was habe ich davon, dir zuzuhören?“
 

“Ich weiß nicht. Aber ich würde es mir wünschen. Ich wünsche mir, dass du mich ein letztes Mal anhörst. Dann werde ich verschwinden, wenn du es willst.“
 

“Ja. Ich will, dass du verschwindest.“
 

“Gut. Ich möchte mich bei dir aus tiefsten Herzen entschuldigen. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, als ich diese Frauen zu mir nach Hause mitnahm. Erst als ich dich gesehen habe, wurde es mir klar. Aber da war es bereits zu spät. Der Kuchen, den du mir gebacken hattest, hat wirklich gut geschmeckt.“
 

Erschrocken weiteten sich Shihos Augen. Mit diesen Worten hatte sie nicht gerechnet. Zumal der Kuchen auf dem Boden gelandet war. Josh konnte ihr erschrockenes Gesicht aber nicht sehen. Sie stand noch immer mit ihrem Rücken zu ihm.
 

“Ich wollte nur sagen, dass es mir unwahrscheinlich Leid tut und ich das alles liebend gern ändern würde, wenn ich es könnte. Weißt du, bisher war mir keine Frau wichtig. Aber du bist anders. Bei dir hatte ich das Gefühl, dich schon einmal getroffen zu haben. Aber das ist unwahrscheinlich.“
 

Er wandte kurz den Kopf zur Seite und schaute auf den weißen Schneeboden. Der Mann holte tief Luft und sprach dann weiter.
 

“Als ich zum ersten mal mit dir sprach, wollte ich das eigentlich nicht. Aber mein Körper hat einfach gemacht, was er wollte. Und ich konnte einfach nicht aufhören an dich zu denken. Immer und überall musste ich an dich denken. Du bist so anders als die anderen. Du bist liebenswürdig und auch mein Geld war dir nicht wichtig. Du kanntest mich nicht und warst dennoch nett zu mir. Ich wollte immer bei dir sein.“
 

“Und warum hast du das dann getan?“
 

“Du hast mir das letzte mal keinen Kuss am Flughafen gegeben. Das machte mich traurig und weil wir beim Picknick eine ziemliche starke Meinungsverschiedenheit hatten, dachte ich wir wären nicht für einander bestimmt. Nach vielem überlegen bin ich dann den beiden Frauen begegnet und wir sind zu mir gegangen. Und dann bist du gekommen.“
 

Shiho schwieg.
 

“Die ganze Zeit hatte ich mich nicht getraut, mich bei dir zu melden. Zwar bin ich dir gleich nachdem du losgerannt bist, gefolgte, aber dich nicht gefunden. Ich wollte dir alles erklären. Aber du warst schon weg. Danach hatte ich mich nicht mehr getraut. Hätte ich dich angerufen, hättest du sicherlich gleich wieder aufgelegt. Was hätte ich dann erreicht? Darum bin ich nun hier. Es tut mir so wahnsinnig Leid, was ich getan habe.“
 

Josh wandte sich um und setzte einen Schritt vor den anderen. Er ging fort. Genau so, wie Shiho es wollte. Der Wind hörte für einen Augenblick auf und so hörte man das leise Knirschen von Joshs Schritten. Shiho aber stand noch immer an ihrem Platz und die Tränen liefen ihren warmen Wangen hinunter.
 

´Poff ´. Das war der Laut, den der Aufprall von Shihos Körper an den Rücken von Josh machte. Sie hatte sich schnell umgewandt und war ihm hinterher gelaufen. Sie drückte ihren Körper gegen den Rücken des Mannes. Ihre Arme umschlangen ihn und hinderten ihn daran, weiter zu gehen. So blieb er stehen.
 

“Was ist? Warum hältst du mich fest? So kann ich nicht gehen.“
 

“Ich will nicht, dass du gehst!“ rief sie mit verzweifelter Stimme.
 

“Aber das wolltest du doch eben noch. Du wolltest, dass ich verschwinde.“
 

“Ich habe meine Meinung geändert. Ich will nicht, dass du verschwindest! Ich will, dass du bei mir bleibst!“
 

Er löste mit seinen Händen die Umarmung Shihos und wandte sich dann zu ihr um. Vor ihm stand nun diese kleine junge Frau. Die Frau, die ihm so viel bedeutete. Die Frau, die ihm so wichtig war. Die Frau, die er liebte. Die Frau, für die er alles tun würde. Die Frau, für die er bereit war, alles aufzugeben. Die Frau seiner Träume.
 

Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. Diese waren so viel, dass sie schon die blassen Wangen der Frau hinunter liefen. Am Kinn trafen die Tränen aufeinander und sie verbanden sich zu einem. Die so entstandenen Perlen aus Salzwasser fielen auf den weißen Schnee und schmolzen ihn. Josh hob seine Hände und wischte so ihre Tränen von den Wangen.
 

Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Dann beugte er sich nach vor und gab ihr einen wärmenden Kuss auf ihre rosafarbenen Lippen. Dann umarmte er sie und zog die Frau fest an sich. Obwohl sie einen Mantel trug, wollte er sie wärmen. Und dies tat er auch. Zwar nicht mit seinem Körper, der von einem dicken Mantel umgeben war und so keine Wärme entweichen ließ, sondern durch seine aufrichtige Liebe zu ihr. Das wärmte ihr Herz.
 

Sie sahen einander an und lächelten. Dann ließen sie ihre Blicke über die weiße Berglandschaft schweifen. In der Ferne des steilen Berghanges waren die Lichter der Großstadt Osaka. Der Wind frischte auf. Josh flüsterte etwas.
 

“Warum gibt es bei Osaka Berge? Ich habe einmal gelesen, dass diese Stadt in einer Ebene liegt, in der keine solchen großen berge existieren.“
 

“Das kommt, weil das das alte Osaka war. Es existierte noch vor der Katastrophe. Die Stadt wurde an einer anderen Stelle des Landes wieder aufgebaut. Und außerdem gibt es jetzt viele solche Erhebungen. Das entstand durch die Katastrophe.“ flüsterte Shiho.
 

“Ich liebe dich. Leider konnte ich es nicht schon früher sagen.“
 

“Ich liebe dich auch.“
 

Der Wind wurde stärker. In einer Luftverwirbelung schienen zwei Menschen zu entstehen. Die Wind ließ eine Szene entstehen. Und dann hörten Josh und Shiho zwei Stimmen.
 

“Endlich sind wir vereint, So-Hyul*.“
 

“Du hast recht. Lass uns für immer zusammen bleiben. Lass uns nie wieder getrennt werden, Won-Sul*.“
 

Diese zwei unterschiedliche Stimmen, die einem Mann und einer Frau gehörten, flüsterte der Wind. Eine starke Windböe und die Windgestalten verschwanden. Shiho und Josh entschieden sich, niemandem davon zu erzählen. Sie gingen zu dem Auto, mit dem Shiho gekommen war. Es war der Wagen von Ayame, die noch immer wartete. Ein erleichterter Seufzer entfleuchte ihr.
 

So fuhren die zwei Verliebten und Ayame zurück in die Stadt. Das Paar hatte auf dem Rücksitz Platz genommen und sah aus dem Fenster. Das Schneetreiben wurde immer schlimmer und so konnte man nur wenige Meter weit aus dem Fenster sehen.
 

Shiho und Josh sahen einen Silberwuchs wie dieser mit dem starken Wind spielte. Die beiden sahen sich an und lächelten einander an. Eine liebevolle Umarmung folgte und so fuhren sie in die Stadt Osaka.
 

Ende
 

* So-Hyul und Won-Sul im Kapitel Frühling aus Déjá-Vu die Hauptcharaktere. Und auch aus der gesamten Geschichte Déjá-Vu. Um ihre hoffnungslose Liebe über viele Reinkarnationen dreht es sich in dieser Geschichte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schreiberchen
2012-11-05T15:22:30+00:00 05.11.2012 16:22
Oh, das ist aber süß!
Dass die Eltern Josh so über Shiho ausquetschen XD
Dass du in Dialogform geschrieben hast, finde ich übrigens ganz gut.
Von:  Schreiberchen
2012-11-05T15:13:46+00:00 05.11.2012 16:13
Sorry, dass ich so lange nichts geschrieben bzw gelesen hab. Manchmal bin ich eine schlechte Leserin - Kommischreiberin -.-
Das Kapitel hat mir dafür aber sehr gefallen XD
Hoffentlich kommt Shiho bald wieder.
Von:  Schreiberchen
2012-10-26T16:12:36+00:00 26.10.2012 18:12
Erstmal sorry, dass es so lange dauert mit dem Kommi schreiben, aber im Moment hab ich nicht immer die Zeit dafür XD
Schönes Kamptel. Shiho ist wirklich gut XD dass sie sich so gegen einen Gute-Nacht-Kuss währt. Besonders nach diesem hübschen Date hätte ich das nicht erwartet XD
Von:  Schreiberchen
2012-10-20T09:35:08+00:00 20.10.2012 11:35
Na, Rick ist ja schon ziemlich neugierig XD
Josh muss aber doch nicht so garstig sein. Er könnte seinem Kumpel ruhig etwas mehr über Shiho erzählen. Er sollte mal nicht so mies gelaunt sein, wenn er verliebt ist.
Von:  Schreiberchen
2012-10-19T17:08:38+00:00 19.10.2012 19:08
Jetzt verstehe ich auch, warum es Deja-vu heißt. Kann ja echt sein, dass sie sich schon mal getroffen haben...vor langer Zeit oder so. ^^
Von:  Schreiberchen
2012-10-19T16:55:49+00:00 19.10.2012 18:55
Dein Schreibstiel gefällt mir^^
Aber so nach dem Motto: "sie war zwar schön, aber er hatte auch schon schönere Frauen gesehen"??? Sehr interessante Art das zu sagen.
Mir sind auch ziemliche Zeitfehler aufgefallen - nichts für Ungut ^^
Entschudlige bitte, dass ich dich korrigiere, das ist ne (schlechte) Angewohnheit.


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