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Tales of Lucanos

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es wurden nur eine Handvoll kleiner Fehler behoben. Die Anzahl der Amulette wurde eingefügt. Die Eigenschaft des Blauen Eiskristal, wurde minimal verändert. Überschrift wurde geändert. Komplett anzeigen

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Gedanken, Erinnerung und Essen für zwei

Mit ihrem mittlerweile dritten Getränk sitzt Taya auf dem Gelände der Terrasse. Ihre Füße baumeln lassend, beobachtet sie gedankenverloren die anderen Gäste auf der Terrasse. Dabei bemerkt sie, wie sich Sharaku ihr nähert. In der rechten Hand eine halbvolle Flasche.

Bei ihr angekommen, sehen sich beide kurz an. „Wir werden heute noch hier bleiben und morgen früh aufbrechen.“ Die Flasche stellt er neben Taya ab. „Ich geh wieder auf unsere Zimmer, wenn du noch etwas Geld brauchst, um dich in der Stadt umzusehen.“

„Nicht nötig. Ich komme mit.“ Vom Geländer runter hüpfend, geht Taya schon vorneweg. Ihr Glas stellt sie unterwegs einfach auf einem Tisch ab. Die Leute an diesem können ihr nur nachsehen. Hinter ihr her schlendernd, lässt Sharaku die Flasche stehen.

In ihrem Zimmer angekommen, begibt sich Sharaku zu dem Sessel. Da auf dem Einen noch seine Weste und eine Decke liegen, nimmt er auf dem Anderen platz.

Taya hingegen holt den Beutel von gestern Abend. Sich wieder seitlich auf Sharakus Schoß setzend, nimmt sie den Kopfverband von ihm ab. Eine kleine Flasche und Tupfer aus dem Beutel nehmend, beginnt sie die Wunde zu reinigen. Die Verletzung begutachtend, beschließt Taya einen neuen, aber kleineren Verband anzulegen.

Sharaku blickt währenddessen in das Gesicht seiner Ärztin. Ihre Fürsorge und sanfte Berührung genießt er etwas. //Es war die richtige Entscheidung.//
 

Auf dem Marktplatz von Ischido schlendert Tommas über diesen. Er hat zwar Leute für diesen Bereich eingeteilt, aber wirft er doch lieber ab und an selber einen kritischen Blick auf alles.

„Hey Hauptmann, warten Sie mal kurz.“ Sich zu der Stimme umdrehend, sieht er einer schwarzhaarigen Frau mit grünen Augen entgegen. Dabei hat er das Gefühl, dass sie ihm bekannt vorkommt. „Kennen wir uns?“

Ihren Kopf leicht schüttelnd, belächelt sie die Frage. „Nicht die beste Anmache, oder?“ Da Tommas ihre Frage unkommentiert lässt, fährt sie fort. „Na ja egal. Sie sind eh nicht mein Typ und zu alt.“

„Was kann ich für Sie tun, Fräulein?“ Hat er doch noch was Besseres zu erledigen.

„Ich suche einen Kerl. Aber nicht einen X-beliebigen, sondern diesen.“ Dabei holt sie aus ihrer Hosentasche einen Zettel. Diesen überreicht sie Tommas.

Den Zettel auseinanderfallend, blickt er auf einen Steckbrief. Auf diesem befindet sich eine Phantomzeichnung eines etwas beliebteren Mannes. Unter dem Bild befindet sich nebst Beschreibung, die Höhe des Kopfgeldes und weshalb er gesucht wird.

Misstrauisch beäugt Tommas die Fremde. „Und Sie sind hinter ihm her, weil?“

„Ich so natürlich als Kopfgeldjägerin mein Geld verdiene. Also?“

„Also was?“

„Also haben Sie ihn gesehen oder jemanden auf den die Beschreibung passen könnte?“

„Nein.“ Damit gibt Tommas der Frau den Zettel wieder. „Wenn Sie für Unruhe sorgen oder sonst negativ auffallen, knöpfe ich Sie mir vor.“

Mit einem Seufzen verstaut die Frau den Zettel wieder. „Verstanden.“ Sich auf der Stelle umdrehend, macht sie sich wieder auf.

//Woher kommt mir ihr Gesicht so bekannt vor?// Grübelnd beobachtet Tommas die Frau, bis diese verschwunden ist.
 

Taya liegt mit dem Bauch auf dem Bett. Ihr Kinn liegt auf einem Kissen, welches sie mit beiden Armen umarmt. So liegt sie mit den Füßen am Kopfende und beobachtet Sharaku gedankenverloren.

Die Geschehnisse von gestern Abend lassen sie nicht los. //Wer waren diese Typen? Und was soll das mit den dämlichen Masken? Seine Identität kann man auch anders verbergen.//

Nun wirft Taya einen Blick auf den Beutel in welchen sie die Amulette gelegt hat. Dieser liegt auf ihrem Rucksack. Der Gedanke an den Dieb, von welchem sie die Amulette entrissen hat, wirft in ihr eine weitere Frage auf. //Warum hatten sie so viele Amulette?// Da die Kitsune diese nach dem Entwenden begutachtet hatte, weiß sie, dass sie fast identisch sind.

//Warum wurde der Dieb getötet? Er war ja nicht unbedingt eine Bedrohung.// Das Kissen fester an sich drückend, rollt sich Taya auf den Rücken. Nun starrt sie die Zimmerdecke an. //Wurde er von den Maskierten getötet, weil er zu viel wusste oder gar die Maskierten kannte.// Beim nächsten Gedanken beißt sich Taya auf die Unterlippe. //Oder hat Sha ihn getötet?//

Sich nun auf die Seite drehend, zieht sie ihre ausgestreckten Beine ein. //Reiß dich zusammen Taya. Du bist immerhin eine Söldnerin. Selbst wenn Sha ihn getötet hat, was kümmert es dich.// Sich weiter zusammenrollend, stöhnt sie leise auf. //Weil er unbewaffnet war.//

Unweigerlich erinnert Taya sich an Sharakus Geständnis. Dies beweist nur, wie wenig sie von ihrem besten Freund doch weiß, trotz dass sie schon Jahre zusammenarbeiten und wohnen. Dadurch tauchen auch die Bilder in ihrem Kopf auf, wie sie ihn gestern vorgefunden hat. Regungslos und am Kopf blutend. Durch die entstandene Angst hat sie seinen Puls nicht sofort gefunden, was sie wiederum in Panik versetzt hatte.

Leicht beginnt ihr Körper zu zittern. Der Gedanke, Sharaku zu verlieren. //Verdammt reiß dich zusammen Mädchen. Es war nicht das erste Mal, dass Sha oder ich verletzt wurden. Du bist momentan einfach nur emotional aufgewühlt.// Langsam nimmt Taya tiefe Atemzüge, um sich wieder zu beruhigen.

Sich wieder unter Kontrolle habend, entspannt sie ihren Körper. Ein Klopfen an der Tür lässt Taya zu dieser blicken. Sie sieht wie Sharaku sich zur Tür aufmacht.
 

Sharaku sitzt noch immer in dem Sessel, seit Taya seine Wunde versorgt hat. Danach hat er ihr zugesehen, wie sie noch etwas im Zimmer gewerkelt hat. Seine Hilfe wollte sie nicht annehmen, als er Taya diese angeboten hatte.

Nun liegt seine Gefährtin gedankenversunken auf dem Bett, mit dem Blick auf ihn. Auch ihn beschäftigen einige Sachen. //Wer war dieser Mann? Woher scheint er mich zu kennen?//

Vom Sessel aufstehend, geht er zu seiner Weste, welche noch immer auf dem Boden neben dem anderen Sessel liegt. //„Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich.“// Dieser Satz geht ihm einfach nicht aus dem Kopf. //Stammt er etwa aus Baul? Das kann nicht sein, denn...//

Verwundert wird Sharaku aus seinen Gedanken gerissen, als er beim Aufheben der Weste bemerkt, dass diese schwerer als zuvor ist. Nach dem Grund in den Taschen suchend, findet er diesen schnell.

Die Stirn in Falten legend, begutachtet er das gefundene Objekt. //Was soll der Scheiß jetzt.// Das Amulett kurz musternd, geht er Richtung Taya. Aber nicht sie, sondern der Beutel auf ihrem Rucksack ist sein Ziel. //Wieso sollte er uns noch ein Amulett überlassen, obwohl wir ihm die Anderen abgeluchst haben und er bereit war so viel für diese zu bezahlen?//

Den Beutel an sich nehmend, geht er wieder zum Tisch zurück. Dennoch wirft er kurzen Blick zu Taya. Sie liegt nun auf dem Rücken und fixiert die Decke mit in den Augen widerspiegelnden Gefühlen. //Ach Taya, du machst dir zu viele Gedanken.//

Beim Tisch angekommen legt er alle Amulette auf diesen ab. Sich im Sessel niederlassend, begutachtet er die sechs Amulette. Eines nach dem Anderen dreht er so um, dass sie alle mit der gleichen Seite nach oben liegen.

Die Amulette sind etwa fast so groß wie seine Hand. In der Mitte befindet sich ein daumengroßes Loch. In das Gold der Amulette sind drei Yin-Yang-Symbole eingearbeitet, welche im gleichmäßigen Abstand zueinander liegen. Das erste Symbol ist in Rot und Blau unterteilt. In der blauen Seite befindet sich ein roter Stein und ein blauer in der roten Seite. Die anderen beiden Symbole sind in silber und braun, sowie in weiß und schwarz mit dem entsprechenden gegenfarbigen Stein auf der gegenüberliegenden Seite.

Sich zum Tisch vorbeugend, dreht er alle Amulette nun auf die andere Seite. Sind sich die Amulette auf der einen Seite komplett identisch, unterscheiden sie sich auf dieser. Verschiedene Ausbuchtungen und Vertiefungen in verschiedener Form, Größe und Abständen überdecken diese Seite der Amulette. Dabei gleicht keines den Anderen.

Bevor sich Sharaku Gedanken darüber machen kann, klopft es an der Tür. Verwundert, wer das nun sein könnte, macht er sich zur Tür auf.
 

„Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist. Wir sollten lieber umkehren.“ Bittend sieht die 17-Jährige die ältere Frau aus grünen Augen an. Schmunzelnd blickt die Angesprochene zur Seite. „Wir machen doch nur einen kleinen Spaziergang. Was ist daran auszusetzen?“ Eine ihrer blauen Haarsträhnen hinters Ohr streichend, richtet sie ihren Blick wieder nach vorne.

Die Brünette neben ihr seufzt kurz. „Vielleicht weil sich in der Gegend raubendes und mordendes Gesindel aufhalten sollen und wir nicht passend für so eine Begegnung gekleidet sind.“ Damit zeigt sie auf ihr knielanges hellblaues Kleid mit Spaghettiträgern. Eine beigefarbene Stoffjacke trägt sie offen darüber. Ihre hochhackigen Schuhe hält sie bereits in ihrer linken Hand, während sie über das Gras laufen.

„Mach dir darüber mal keine Gedanken. Genieß lieber die frische Abendluft.“ Seelenruhig läuft sie, in einen weißen mit Lilien und Kirschblüten verzierten Kimono gehüllt, weiter. Beide tragen ihr hüftlanges Haar offen fallend.

„Du bist manchmal so unvernünftig, Mama.“ Kichernd sehen orangefarbene Augen kurz zu ihr rüber. Ergeben lässt die Brünette den Kopf hängen.

Als sich beide Frauen einer Baumgruppe nähern, weiten sich die Augen der Älteren. Lossprintend nähert sie sich dieser. Über das plötzliche Losrennen ihrer Mutter verwirrt, folgt die Jüngere nach kurzer Überraschung.

Bei einem Baum angekommen, kniet sich die Blauhaarige nieder. Hinter sich die Schritte ihrer Begleiterin vernehmend. Besorgt mustert sie den am Baum lehnenden Mann. Sein Alter schätzt sie auf Anfang 20.

Gekleidet ist der Schwarzhaarige in eine braune Hose und schwarze Stiefel. Seinen Oberkörper bedeckt ein schwarzes T-Shirt, auf dem ein rotes Symbol prangt. Über diesem trägt er eine dunkelgrüne Windjacke, welche halbgeöffnet ist. Neben dem Mann liegt ein mit Blut verschmiertes Katana im Gras.

Mehrere offene Wunden wie Schürfe und Schnitte übersähen seinen Körper. Auf den ersten Blick nichts Lebensgefährliches. Doch die Blutlache, welche sich hinter dem Mann auf dem Boden und am Baumstamm befindet, lässt sie auf eine große Wunde am Rücken schließen.

Erschrockenes auf keuchen vernimmt sie, während sie ihren rechten Arm ausstreckt, um nach seinem Puls zu fühlen. Einen Schmerzenslaut muss er unterdrücken, hält sie inne. Ihr Handgelenk wird schmerzhaft zusammengedrückt. Ihre Tochter warnend ansehend, hält sie in ihrer Bewegung inne. Wollte sie gerade ihrer Mutter helfen, doch ihr Blick verbietet es.

Wütende grüne Augen beobachten die Beiden. Ein leises Knurren entkommt dem Mann. „Verschwindet und lasst mich in Ruhe.“ Trotz der schwachen Stimme ist diese bestimmend.

In dem wütenden Blick des Mannes erkennt die Ältere auch eine Lehre. //Du wirst mir jetzt nicht aufgeben!// Da der Mann nach seinem Satz ihr Handgelenk wieder losgelassen hat, kann sie näher an ihn ran rücken. Misstrauisch wird sie dabei beobachtet.

„Verschwindet endlich und lasst mich zufrieden.“ Nur mit Mühe kann er seine Augenlider offen halten.

Sacht nimmt sie den Jungen in den Arm und drückt ihn an sich. Sofort versucht dieser sich zu befreien, doch sein geschwächter Zustand lässt dieses Vorhaben scheitern. Aber er versucht es weiter.

Das ihr Kimono sich mit Blut vollsaugt ist der Frau egal. Beruhigend beginnt sie seinen Kopf zu streicheln, während sie einige Wörter in sein Ohr flüstert.

Kommentarlos beobachtet die Jüngere alles. Was für Worte ihre Mutter dem Mann ins Ohr flüstert, kann sie nicht hören. Doch der Widerstand des Fremden bricht ab. Sorgen macht ihr aber das Symbol, welches auf seinem T-Shirt halbverdeckt war. Sie kennt das Symbol mit dem roten Schild, welches ein senkrechtes rotes Schwert verdeckt.
 

Laute Schreie reißen Ruka aus ihren Erinnerungen. Verwundert bemerkt sie zudem, dass die Kutsche angehalten hat. Darum öffnet sie ein Seitenfenster und streckt ihren Kopf nach draußen. Nur knapp verfehlt ein Pfeil ihr Gesicht, doch einige blaue Haarsträhnen werden abgetrennt. Verärgert zieht sie ihren Kopf wieder ein, nur um auszusteigen. Sofort erblicken Rukas Augen die Situation.

Vor den zwei Wachsoldaten aus Ischido, welche Tommas zu ihrem Schutz mitgeschickt hat, stehen fünf Banditen. Die Köpfe aller sind bandagiert. Der Mittlere hat einen Streitkolben auf seiner Schulter angelehnt. Ein deutliches Grinsen ist in seinem Gesicht zu erkennen.

Der links von ihm hält zwei einfache Äxte in den Händen. Mit einem Langschwert bewaffnet ist der Rechte von dem Mittleren. Die letzten Beiden haben je eine Armbrust in der Hand. Nur der rechts außen lädt seine gerade nach.

Zielstrebig geht Ruka in seine Richtung. Bei ihren Wachen angekommen, geht sie einfach an diesen vorbei. Überrascht sehen der blonde Kitsune und der Hasari mit den blauschwarzen Haaren hinterher, aufhalten können sie Ruka nicht mehr, da sie bereits vor dem einen Schützen steht, welcher mit dem Nachladen gerade fertig geworden ist.

Dem Schützen eine schallende Ohrfeige verpassend, sieht sie zu, wie dieser erschrocken zu Boden geht. Seine Armbrust hat er dabei fallen gelassen. Auf dem Boden aufkommend, löst sich ein Schuss. Der Pfeil landet im Bein vom Streitkolbenträger. Dieser geht schreiend zu Boden, die Wunde umklammernd.

Sich aus der Schockstarre lösend, geht der Bandit mit dem Langschwert auf Ruka zu. Mit seiner Waffe holt er weit über seinem Kopf aus. Doch kommt er nicht dazu, seine Klinge auf sie herabsausen zu lassen. Ruka reagiert schneller, indem sie sich zu dem Mann umdreht und ihren rechten Fuß nach vorne sausen lässt. Hart trifft sie das weiche Ziel.

Stöhnend sinkt der Mann auf die Knie, die Hände an der getroffenen Stelle haltend. Sein Langschwert ist hinter ihm auf dem Erdboden gelandet. Der zweite Schütze versucht sein Glück und schießt auf Ruka. Mühelos fängt diese den ankommenden Pfeil auf. Den umklammerten Pfeil bricht sie mit ihren Daumen entzwei. Sauer auf den Schützen zugehend, fängt dieser wie ein Mädchen an zu schreien. In Panik dreht er sich um, um zu fliehen. Doch läuft er nur gegen einen Baum. Wimmernd rutscht er am Stamm herab.

Irritiert bleibt Ruka stehen. Ihren Blick nun dem letzten, stehenden Banditen zuwendend. Der hat aber schon vorher seine Äxte fallen gelassen und seine Hände erhoben. Mit den Schultern zuckend, dreht Ruka sich wieder zu der Kutsche um. Langsam geht sie in diese Richtung. Bei ihren beiden Begleitern bleibt sie kurz stehen. In deren Gesichtern vermischen sich teils ungläubiges Starren und teils amüsantes Grinsen. „Sobald die Straße wieder frei ist, würde ich mich gerne unverzüglich ohne weitere Verzögerung auf den Weg machen.“ Freundlich lächelt sie den Beiden zu.

„Selbstverständlich Lady Ruka. Wir werden die Straße schnell Freiräumen.“ Fröhlich, über diese Neuigkeit, steigt Ruka in die Kutsche zurück. Den verdatterten Kutscher hat keiner Aufmerksamkeit geschenkt.
 

Die Zimmertür öffnend, blickt Sharaku eine der zwei blonden Zwillinge von der Rezeption entgegen. Neben ihr steht ein Speisewagen. Kurz verbeugt sich die junge Frau. „Entschuldigen Sie die Störung, das Parador lässt Ihnen eine kleine Aufmerksamkeit zukommen.“ Kurz bleibt ihr Blick an dem Verband hängen.

Zur Seite tretend, lässt Sharaku die Frau eintreten. Hatten er und Taya noch nichts Nennenswertes zu sich genommen. Taya, welche jetzt immer noch mit dem Kissen an ihren Körper gepresst auf dem Bett sitzt, beobachtet den Neuankömmling interessiert. Währenddessen stellt die Blonde das Mitgebrachte nach und nach vom Wagen auf den Tisch. Darunter auch zwei Kerzen, welche sie so gleich entzündet. Schnell noch den Tisch etwas dekorierend, verschiebt sie auch die Sessel etwas. Nun stehen diese sich gegenüber, anstatt leicht schräg nebeneinander.

„Ich wünsche Ihnen ein gemütliches Mahl.“ Erneut verbeugt sich die Frau. Mit dem Speisewagen verlässt sie danach zügig das Zimmer. Taya, welche sich nun zu ihrem Partner gesellt, begutachtet mit ihm den gedeckten Tisch.

Als Vorspeise haben beide ein kleines Schälchen Suppe mit Teigtaschen. Als Hauptgang Lammsteak mit etwas Soße darüber, so wie mit Prinzesskartoffeln und Prinzessböhnchen im Speckmantel. Der Nachtisch besteht aus einem großen Eisbecher mit verschiedenen Eiskugeln, Sahne und Schokosoße. Vier Waffelröllchen und ein Löffel stecken in diesen. Je ein Glas Wasser und ein Glas Rotwein steht auf jeder Seite. An der Seite des Tisches steht die dazugehörige Karaffe mit Wasser und die offene Flasche Rotwein. Vereinzelt liegen Rosenblätter auf dem Tisch.

Verlegen röten sich Tayas Wangen etwas. Gibt die Dekoration einem leicht romantischen Flair. Somit wirkt das fast wie ein Date in gemütlicher Stimmung. //Warum hat sie das so dekoriert?// Leicht schielt Taya zu Sharaku.

Dieser hat die Augen geschlossen, während er sich mit dem Daumen und dem Zeigefinger über seine Nase streicht. Was Taya nicht bemerkt ist, dass auch Sharaku etwas verlegen ist. //Wieso halten uns fast alle entweder für ein Paar oder wollen uns verkuppeln? Natürlich ist Taya attraktiv, aber sie ist nur eine kleine Schwester für mich.// Leicht verspürt er bei dem Gedanken einen Stich im Herzen.

„Sha?“ Den Kopf hebend, blickt Sharaku zu Taya. „Wir sollten wohl mit dem Eis anfangen, bevor es schmilzt. Nur fehlt ein Löffel.“ Leicht zuckt Sharakus Mundwinkel. „Ich glaube, dass mit dem einen Löffel ist gewollt.“ Dabei geht er zum Tisch. Mit der Fingerkuppe seines rechten Zeigefingers fährt er über das blaue Glas des Eisbechers. „Das ist Blaues Eiskreistal.“

Den Kopf schräg legend, hebt Taya eine Augenbraue. „Das ist sehr teures Glas. Damit können kalte oder gefrorene Sachen über Stunden kühl gehalten werden ohne, dass es schmilzt.“

„Dann können wir also mit den warmen Speisen beginnen.“ Taya begibt sich zu einem der Sessel und nimmt darin platz. Sharaku tut es ihr gegenüber gleich. In angenehmer Stille beginnen die Beiden zu essen. Die Suppe ist trotz gemütlichem Speisen schnell gegessen. Beim Hauptgang kommt Taya nicht umher, mitzuteilen dass es ihr schmeckt.

Abwechselnd trinken sie Wasser und Wein dazu. Wie immer ist Taya etwas schneller mit dem Essen fertig. Als Sharaku auch fertig ist, sieht Taya zu ihm. „Du kannst mit dem Eis ruhig schon anfangen. Ich weiß doch, wie gerne du die Sahne runternascht, besonders wenn noch Schokosoße darauf ist. Zudem bin ich satt.“

„Das ist auch das Einzige was ich davon essen werde. Durch dieses Kristallglas läuft das Eis ja nicht weg.“ Sich den Eislöffel nehmend, macht Taya sich gemächlich über die Sahne her. Dabei wird sie von Sharaku beobachtet. Sich schließlich auch über die Waffelröllchen hermachend, beugt sich Sharaku vor und nimmt ebenfalls eines. Um gerecht zu sein, reicht Taya ihrem Partner sein zweites Röllchen.

Mit dem Essen fertig, stellt Taya den Becher zur Seite und legt den Löffel daneben. Belustigt schaut Sharaku Taya an. Bevor sie nach dem Grund fragen kann, lehnt Sharaku sich über den Tisch. Seine Hand an ihr Kinn lehnend, wischt er mit seinem Daumen über ihren Mund. Reste von der Sahne befinden sich jetzt auf diesem.

„Das nächste Mal solltest du den Löffel nicht allzu voll beladen.“ Sich wieder in seinen Sessel lehnend, leckt er sich über den Daumen. Als Antwort streckt ihm Taya kurz ihre Zunge entgegen. Dennoch erwidert sie Sharakus Lächeln mit ihrem eigenen Lächeln.
 

Tbc


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke Cat-girl für das schnelle Betalesen und deine anhaltene Geduld und Treue. Auch bedanke ich mich an die Leser, welche meine Geschichte noch folgen. Ich Entschuldige mich dafür, das ich solange für ein neues Kapitel gebraucht habe. Ein weiteres Danke an die Freischalter, welche alle Kapitel erneut freischalten müssen da die 5% Bearbeitungs-Quota überschritten wurde. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cat-girl
2015-02-11T18:23:03+00:00 11.02.2015 19:23
Yay, das neue Kapitel war wirklich wieder sehr spannend und erheiternd. Es hat meine Laune wieder etwas angehoben gehabt.
Ich gebe zu, anfangs wusste ich so überhaupt nicht mehr, worum es eigentlich gegangen war, im letzten Kapitel, weil das Ganze ist ja doch schon fast ein Jahr alt.
Taya war echt frech wie immer, einfach das Glas auf einen fremden Tisch stellen. Hätte ich sicher etwas anders gemacht, aber jeder ist da wohl anders.
Allerdings hat es nicht lange gedauert und ich habe mich wieder in die Geschichte hineingefunden, da du einige Informationen durch die Charaktere wieder aufgehoben hast, dafür danke ich dir natürlich sehr. Und da ist auch Sharaku's Verband wieder, ich erinnere mich. Taya ist wirklich sehr fürsorglich und ihre Gedanken haben gezeigt, dass sie sich wirklich sehr viele Sorgen um ihren Partner macht. In dieser Geschichte wissen sie ja noch nicht, dass der andere sie liebt. *smile* Ein bisschen hat mir die schöne Kitsune aber trotzdem leid getan, sie hat sich so den Kopf zerbrochen. Wegen der Amulette vermute ich stark, dass die beiden Frauen, die dann so schnell geflohen sind, direkt wollten, dass die Zwei die Amulette bekommen.
Sharaku hat sich nicht weniger viele Gedanken gemacht und hier habe ich wieder sehr schön gesehen, dass du in verschiedenen Sichtweisen schreiben kannst und man erfährt, was der andere Charakter zu dieser Zeit getan hat, das gefällt mir sehr, das habe ich bis jetzt auch noch nicht gelesen.
Die Amulette hast du auch sehr schön beschrieben. Ich frage mich auch, warum die so seltsame Symbole hatten. Das „Ying Yang Zeichen“ in verschiedenen Farben. Ich frage mich aber auch, warum sie gleich drei davon haben, vermutlich hat der Mann ihm noch eines zugesteckt. Ich vermute, dass die drei Amulette etwas zu bedeuten haben und nur zusammen die wahre Aufgabe erfüllen können. Ich kann damit aber auch schon wieder völlig falsch liegen.
Hah! Ich wusste doch, als ich die Szene mit Tommas und der Frau gelesen habe, dass diese mir irgendwie bekannt vor kommt. Jetzt weiß ich nämlich auch, woher! Das war die Frau, die den einen beim Armdrücken im 4. Kapitel besiegt hat. Ich frage mich ja, wen sie gesucht hat. Wer wohl auf dem Zettel war? Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass es Sharaku war, aber ich kann mich auch mal wieder irren. Etwas merkwürdig fand ich das aber schon und Tommas hat ganz recht, wenn sie Ärger macht, fliegt sie raus! Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Frau noch mal wiedersehe.
Am niedlichsten fand ich aber die Erinnerungsszene von Ruka. Merle hat sie wirklich Mama genannt! Das war zu nnnnnnnnniedlich! Total goldig *_* Ich habe mich schon so auf eine Szene gefreut, in der Merle das tut und jetzt hatte ich sie! *wedelt glücklich* Und Ruka hat wieder ihren Kimono mit den Blüten drauf getragen, sie scheint das Teil ja wirklich sehr zu mögen. Mir gefällt sie darin auch wirklich gut. Aha, Merle hat auch hüftlange Haare, gut zu wissen. Und da ist Sharaku! Oh nein, der Arme war ja voller Blut, ganz erschöpft und schwach. Ich habe ihn sofort an seiner Kleidung erkannt und mich gefragt, was mit ihm passiert ist. Ich meine, er hatte einen blutigen Katana bei sich und auf dem T-Shirt das Zeichen von der „Roten Legion“. Das heißt, dass er da gerade abgehauen ist, nur warum und wie? Ich frage mich ja auch, was Ruka dem Kleinen erzählt hat, dass er plötzlich so ruhig war. Merle's Misstrauen war sehr gut nachzuvollziehen, aber auch seine anfängliche Gegenwehr, er konnte ja nicht wissen, dass die Frau ihm nichts tun würde. So ist also Sha zu Ruka's Söldnertruppe gekommen, nur würde mich jetzt interessieren, was zwischen seinem 6. Lebensjahr und diesem Zeitpunkt geschehen ist. Die Zeit muss er ja bei Erik gewesen sein und wie ist er nun wieder dahin gekommen? Noch so viele spannende Fragen, die sicher irgendwann auch geklärt werden. Ich freu mich schon drauf.
Der geilste und mal wieder humorvollste Moment war ja, wo Ruka die Gegner so auflaufen lassen hat. So geil, wie der eine seinem Kollegen ins Bein geschossen hat und Ruka hat dem voll eine geknallt. So geil diese Frau. Ich gebe zu, jetzt habe ich doch sehr viel Respekt vor ihr und etwas Angst. Von Ruka möchte ich nicht die Feindin sein. Sie ist wirklich eine echte Powerfrau. Und den einen Pfeil hat sie durchgebrochen und der Typ läuft vor einen Baum. Was ich aber auch cool fand war, wo der eine Ruka mit dem Schwert angegriffen hat und sie hat ihm einfach vor das Bein getreten. Und der Typ mit den Äxten, der einfach alles fallen lässt und schreit wie ein Mädchen. Riesenbaby! Aber Ruka ist wirklich der Hammer! Ich mag die Frau echt.
Und dann setzt sie sich einfach wieder in die Kutsche und alles nur, weil ihr einer die Haarsträhnen abgesenst hat. Hätte ich aber sicher auch so gemacht.
Und ich dachte, als ich den Kitsune und den Hasari gesehen habe: Oh ne, nicht die Zwei schon wieder! Weißt du, ich hab erst geglaubt, dass sind die zwei Deppen, die meine Taya damals angegangen waren, aber dann ist mir schnell bewusst geworden, dass das meine zwei geliebten Charas waren: Mark und Ben! Ich hab mich so sehr gefreut. Das ist so genial, die zwei Süßen von „Ein neues Band“, aber du hattest ja gesagt, dass einige der Charaktere auch in der Originalstory dabei sein werden. Ich bin ja so froh, dass es Mark und Ben sind, ich liebe die Zwei wirklich, besonders Ben! ♥_♥
Aber die Endszene war ja auch niedlich. Sharaku und Taya haben ein Essen bekommen mit Kerzen. Tja, ich weiß auch nicht, warum alle denken, dass ihr ein Paar seid. Vielleicht hat ja Hyuuga, euer Autor, den Leuten das erzählt. *zwinker* Es ist aber auch zu süß. Das Essen sah aber auch lecker aus. Ich fand es beeindruckend, was das Kristalleis alles kann. Das Glas schützt die Speise sogar vor der prallen Sonne, etwas unlogisch, aber in einer Fantasiestory ist ja bekanntlich alles erlaubt.
Ich mag ja auch die Sahne und das Eis.
Da hat Sha Dank Taya auch noch etwas von der Sahne bekommen. Hehe ^.^
Das war wirklich wieder ein super spannendes, lustiges und aufregendes Kapitel. Mich würde ja interessieren, wer der Mann war, ich vermute nämlich, dass Baul durch einen Brand oder eine andere Katastrophe zerstört wurde. So, wie Sharaku darüber nachgedacht hat. Deswegen wüsste ich darüber auch gern mehr, über Taya's Kindheit und mehr über Sha. Natürlich auch über Merle, wie sie zu Ruka kam und wer diese Frau ist.
Also, ich bleibe auf jeden Fall am Ball. Deine Geschichte ist so spannend, um sie nicht zu lesen, außerdem sind mir die Charaktere doch sehr ans Herz gewachsen und ich möchte sie ungern missen müssen.
Antwort von:  Hyuuga
11.02.2015 20:32
Das nächste Kapitel kommt auf jeden Fall schneller, versprochen. Ich hätte aber auch nicht gedacht das mich "Ein neues Band" so davon abhält. Es war ja auch erst als OS und dann als Kurzgeschichte geplant. Habe wieder zwei neue Kapitel fertig welche du noch nicht kennst.
Mir war es an dieser Stelle wichtig, aus der jeweiligen Sicht von Taya und Sha zu schreiben. Was die Amulette betrifft, liegst du nur mit der Anzahl etwa daneben, ich hätte aber dies dazuschreiben können.
Du wirst sicherlich überrascht sein, welche Rolle die unbekannte Schwarzhaarige bekommen hat. Die Idee dafür hatte ich erst vor kurzen.
Ruka besitzt mehrere Kimonos, sie liebt es diese zu tragen.
Was mit Sharaku geschehen ist wird noch geklärt, genau wie Sharaku zu Erik kam wird es als Erinnerungen in Träumen und im Wachen geben.
Ruka weis sich immer zu helfen. Ja wie versprochen Charaktere aus "Ein neues Band". Es werden aber noch zwei vorkommen, welche du glaube ich genauso magst.
Da die Leute so über die Zwei denken, kann ich immer mal Szenen dafür einbauen. Ich gebe zu das mit dem Kristallglas ist sehr unlogisch. Aber ich wollte das Eis auch nicht verkommen lassen und es hätte gestört, wenn die Beiden es als Erstes gegessen hätten. Nicht immer sind spontane Einfälle nützlich aber wie du schon geschrieben hast, zum Glück ist in Fantasygeschichten so einiges erlaubt.
Du möchtest mehr über Tayas, Sharakus und Merles Kindheit erfahren, dann bekommst du es.


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