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My lovely Valentine

Geschichtensammlung zum Valentinstag
von

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Lecker Tee

Yukimura nahm einen kräftigen Schluck von seinem Tee und stieß einen wohligen Seufzer aus. Der Tee war wirklich köstlich!

Außerdem war heute wahrlich ein herrlicher Tag!

Die Sonne schien hell und wärmte Mensch und Tier mit ihren Strahlen.

Obwohl es noch Winter war, war es dadurch so warm, dass man draußen sitzen und den Tag genießen konnte.

Fürst Takeda war für einige Tage verreist und so war es seine, Yukimura’s, Aufgabe, die Burg seines Herrn zu bewachen.

Da es heute nichts zu tun gab, hatte sich Yukimura dazu entschieden, den restlichen Tag ein wenig Müßiggang walten zu lassen. Also bat er Sasuke, seinen köstlichen Oolong-Tee zu kochen, kaufte sich im Dorf ein paar seiner geliebten Dangos und setzte sich dann am frühen Nachmittag mit Tee und Dango in den Garten und genoss die warmen Sonnenstrahlen.

Wie gesagt, alles in allem war es ein herrlicher Tag.

Sasuke gesellte sich zu seinem Meister und schaute ebenfalls zum blauen Himmel hinauf.

„Herrliches Wetter heute, nicht wahr, Danna?“, fragte er lächelnd.

„Ja, einfach wunderbar“, lachte Yukimura fröhlich und nahm noch einen Schluck Tee. „Solch einen friedlichen Tag hatten wir schon lange nicht mehr.“

„Ach, habt Ihr schon gehört? Fürst Date ist heute bei Fürst Kenshin zum Tee geladen.“

Yukimura horchte auf. „Bei Fürst Kenshin? Ich dachte, der ist ebenfalls auf Reisen?“

„Ist er auch. Fürst Maeda hat ihn eingeladen. Er verweilt zurzeit bei Fürst Kenshin.“

Nachdenklich nahm Yukimura einen Schluck Tee. „Hm… Warum sollte Maeda Keiji ihn zum Tee laden?“, wunderte er sich.

„Na ja, soviel ich gehört habe, soll wohl mehr hinter der Einladung stecken. Angeblich hat Fürst Maeda ein Auge auf Fürst Date geworfen.“

Yukimura riss die Augen auf und spie den Tee aus. Geschockt wirbelte er zu Sasuke herum. „WAS?!!! I-ist das sicher?!!“

Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Kasuga meinte das. Sie sagte, sie hätte diesen Eindruck gewonnen. Vielleicht will Fürst Maeda bei diesem Treffen versuchen, dem einäugigen Drachen näher zu kommen?“ Sasuke kratzte sich nachdenklich an der Wange. Als er in das immer noch entsetzte Gesicht seines Meisters sah, lachte er auf. „Als ob Fürst Date mit solch einem Frauenheld wie Maeda anbändeln würde! Lächerlich, nicht wahr?“

„Ja… Wirklich unvorstellbar!“, erwiderte Yukimura und lachte hysterisch.

Sasuke wurde wieder nachdenklich. „Obwohl er ja ziemlich gutaussehend ist und sogar bei vielen Männern Anklang findet“, überlegte er laut und dem jungen General blieb das Lachen im Halse stecken.

Der Ninja bemerkte dies jedoch nicht. „Wie dem auch sei, ich werde mal zur Grenze aufbrechen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Heute Abend bin ich wieder zurück“, sagte er beiläufig und ging davon, ohne auf die völlig erstarrte Miene seines Herrn zu achten.

Sasuke war bereits verschwunden, als sich bei Yukimura langsam wieder etwas regte. Seine Augenbrauen zuckten vor Fassungslosigkeit, eine Ader pulsierte bedrohlich an seiner Schläfe.

Maeda wollte sich also an Date Masamune heranmachen? Das wollte er doch mal sehen!

Langsam, fast schon in Zeitlupe, hob der General seinen Teebecher und trank den Tee in einem Zug aus – er war so heiß, dass er sich den Mund verbrühte, doch dies war ihm völlig gleich.

Der Tag war gerade sehr viel weniger herrlich geworden.

 

Danach hatte Yukimura sein Pferd satteln lassen und war umgehend nach Echigo aufgebrochen.

Dort angekommen, kramte er all die Ninja-Tricks hervor, die Sasuke und sein Ninja-Corp ihm beigebracht hatten, um sich in den Garten von Kasugayama Castle einzudringen.

Einen dicken Ast mit Armen und Beinen umklammernd und versteckt in der Baumkrone, starrte der junge General mit steinerner Miene hinüber in den Raum, in dem Masamune und Keiji sich befanden.

Sie saßen sich gegenüber, tranken Tee und unterhielten sich über irgendetwas. Bedauerlicherweise konnte Yukimura nicht hören, worum es ging, obwohl die Shoji zum Garten hin geöffnet waren und der Baum ziemlich nah dran war.

Zu allem Überfluss war es hier in Echigo überhaupt nicht mehr schön warm. Es war kalt und windig. Yukimura fröstelte es und er musste dauernd niesen. Damit ihn niemand hörte, tat er dies in den Ärmel seiner roten Jacke, der nach einer Weile von Rotzflecken übersät war.

Verdammt, diese Beschattungsaktion forderte ihm wirklich alles ab!

Plötzlich beugte sich Keiji vor und strich Masamune ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

Erbost richtete sich Yukimura ruckartig auf – leider rutschte er dabei mit dem linken Arm weg. Krampfhaft versuchte der General, das Gleichgewicht zu halten, jedoch vergebens. Er fiel linksseitig vom Ast herunter und schlug geräuschvoll auf dem Boden auf.

Mit dem Gesicht im Dreck liegend und alle Viere von sich streckend, verfluchte Yukimura seine Ungeschicklichkeit. Insgeheim fragte er sich, wie Sasuke das bloß immer schaffte, ohne am Ende wie ein Vollpfosten auszusehen.

Langsam hob Yukimura das Gesicht, das voller Schlamm war und zuckte zusammen.

Vor ihm hockte Fürst Masamune und schaute mit ausdrucksloser Miene auf ihn hinunter. „Was tust du denn hier?“, fragte er verwundert.

Schnell setzte sich Yukimura auf. „Äh… Ähm… ich… habe einen Spaziergang gemacht!“, log er rasch.

„So weit von Kai entfernt?“

„Ööööhhhhh… Ich wollte nach Mikawa, um Fürst Ieyasu zu besuchen, und habe mich völlig verlaufen“, sagte Yukimura, rieb sich verlegen mit der rechten Hand den Hinterkopf und lachte nervös.

Masamune verengte misstrauisch die Augen. „Dann musst du völlig verblödet sein. Mikawa liegt in der entgegengesetzten Richtung.“

Yukimura erstarrte.

Was nun?

Hektisch suchte der junge General nach einer neuen Ausrede, als ein kalter Wind um seine Nase pfiff und er zu bibbern anfing.

Masamune richtete sich auf. „Am Besten kommst du rein. Hier draußen erkältest du dich noch“, sagte er und kehrte ihm den Rücken.

„Oh, danke. Danke!“, rief Yukimura erleichtert und folgte dem Fürsten ins Gebäude.

 

So kam es, dass nun alle drei im Raum saßen und Tee tranken.

Die Shoji waren mittlerweile geschlossen, nachdem Yukimura sich zu ihnen gesellt hatte.

Betretenes Schweigen trübte die Stimmung, doch jeder reagierte anders darauf.

Masamune trank stillschweigend seinen Tee und wirkte völlig kühl gelassen.

Keiji trank mit finsterer Miene ab und zu einen Schluck und warf dem ungebetenen Gast giftige Blicke zu.

Einzig allein Yukimura wirkte auffallend fröhlich, der zwischen den beiden Männern saß. Lautstark schlürfte er aus seinem Teebecher und führte ein Gespräch mit Masamune. Das hieß, Yukimura plauderte sinnlos daher, während Masamune ab und an einsilbige Antworten fallen ließ.

Schließlich verlor Keiji die Geduld.

„Yukimura! Musst du nicht langsam mal wieder nach Hause?“, fragte er mit säuerlichem Lächeln.

Yukimura’s Lächeln gefror. „Nein. Ich fühl mich ganz wohl hier“, knurrte er und warf Keiji kühle Blicke zu.

Eine Ader zuckte an Keiji’s Schläfe. „Aber Takeda’s Burg darf doch sicherlich nicht solange unbewacht bleiben“, zischte Keiji bemüht freundlich.

Yukimura lächelte spöttisch. „Da mach dir mal keine Sorgen. In der kurzen Zeit wird schon nichts passieren.“

Keiji knurrte wütend. Warum verschwand diese aufdringliche Laus nicht endlich? Er störte die gemütliche Zweisamkeit zwischen Masamune und ihm! Aber wenn der glaubte, dass er damit durchkommen würde, dann irrte er sich. Zeit, den ungebetenen Gast hinaus zu werfen! Am Besten ohne, dass es Masamune mitbekam.

Schnell beugte sich Keiji zu Masamune vor. „Hey, Drachenfürst! Wie wäre es, wenn du in die Küche schlenderst und schaust, welcher Tee als Nächstes zubereitet werden soll?“, schlug er fröhlich vor.

„Warum machst du das nicht selbst? Du bist doch der Gastgeber!“, rief Yukimura sofort.

Keiji hielt ihm die Hand vor das Gesicht, um ihn zurückzuhalten, und fuhr fort, als könne er ihn nicht hören: „Du bist heute der Ehrengast hier, daher sollst du wählen, welchen Tee wir als Nächstes trinken.“

Masamune zuckte desinteressiert mit den Schultern und erhob sich.

Erbost von diesem Verhalten warf Yukimura Keiji giftige Blicke zu, ballte seine rechte Hand zur Faust und rammte diese in Keiji’s Fußballen.

Dieser biss sich auf die Zunge, um nicht zu schreien und verschüttete dabei etwas Tee.

Die beiden Männer warteten, bis Masamune den Raum verlassen hatte, dann brach der Streit los.

„Was zum Teufel willst du eigentlich hier?!“, schnauzte Keiji.

„Was geht dich das an?“, fauchte Yukimura zurück. „Das hier ist immer noch ein freies Land! Ich kann gehen, wohin ich will!“

„Gutes Stichwort! Wir wäre es denn, wenn du WEGGEHEN würdest?!“

„Ich habe aber keine Lust dazu. Der Tee schmeckt so lecker“, antwortete Yukimura und nahm zur Provokation einen geräuschvollen Schluck aus seinem Becher. „AAAHH~ Köstlich!! Außerdem hat Fürst Masamune mich eingeladen, zu bleiben.“

„Das hat er nicht! Er hatte bloß Mitleid mit dir, weil du wie ein Spacken den Boden geknutscht hast!“

„Wa- Ich bin kein… Was-auch-immer, klar?!“

„Ich wette, Masamune hat das auch gedacht, als er dich da wie eine Flunder liegen sah“, stichelte Keiji weiter und reckte überheblich die Nase gen Himmel.

„Du solltest dir lieber Gedanken darüber machen, was passiert, wenn Fürst Masamune erfährt, was du für fiese Hintergedanken hast!“

„Das geht dich gar nichts an, Hohlbratze!“

„Wenn Fürst Masamune erfährt, dass du ihn hierher gelotst hast, um dich ihm in unangemessener Weise zu nähern, kannst du dich auf was gefasst machen!“

„Er wird es aber nicht erfahren. Ich werde ihn so geschickt verführen, dass er gar nicht merkt, was geschieht!“

„Ach? Ist das so?“, ertönte die kühle Stimme des einäugigen Drachen.

Die zwei Streithähne zuckten zusammen und drehten sich langsam um.

Masamune stand mit verschränkten Armen in der offenen Shoji und starrte finster auf sie hinunter.

Keiji schluckte schwer. „Du bist ja schon wieder zurück…“

„Ich konnte die Küche nicht finden“, erwiderte Masamune trocken. Dann wandte er sich ab. „Ich werde meinen Aufenthalt hier jetzt beenden“, teilte er noch mit, dann ging er.

Keiji sprang auf und folgte ihm nach draußen.

„Warte doch! Ich kann dir das alles erklären!“, rief er und streckte die Hand aus, um den Fürsten an der Schulter zu berühren.

Dieser zog jedoch blitzschnell sein Schwert und führte einen Hieb aus, der Keiji’s Gesicht nur knapp verfehlte und ein paar Haarsträhnen abschnitt.

Keiji erstarrte vor Schreck.

„Wag es ja nicht, mich anzufassen!“, drohte der Drache zornig. Dann steckte er das Schwert wieder in die Schwertscheide und marschierte weiter zu den Ställen.

Dort holte ihn Yukimura ein.

„Fürst Masamune, ich bedaure, dass Ihr diese Farce mitmachen musstet!“, sagte er ehrlich betroffen.

Masamune wandte sich ihm zu, sagte jedoch nichts dazu.

Yukimura sah in Richtung Keiji, der betreten in die Burg trottete.

„Ich kann einfach nicht glauben, was sich dieser Mann herausgenommen hat! Eure wertvolle Zeit mit einem solch ungehörigem Vorhaben zu verschwenden!“

Kopfschüttelnd wandte sich Yukimura wieder dem Fürsten zu – und spürte plötzlich dessen warme Lippen auf seiner Wange.

Mit hochrotem Kopf fasste sich der General an diese Wange und stammelte: „Wo-wo-wo-wofür war der denn?“

„Ein Dankeschön“, antwortete Masamune nur und stieg in den Sattel. Dann lächelte er Yukimura über die Schulter hinweg an. „Du bist doch nur hierher gekommen, um mich vor ihm zu beschützen, habe ich recht?“

Dann ritt er davon.

Yukimura sah ihm noch lange nach, ehe er sich selbst auf dem Heimweg machte. Dabei schmückte ein glückliches Lächeln sein Gesicht.

Wie gesagt… ein absolut herrlicher Tag heute.

 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rajani
2015-03-16T20:59:34+00:00 16.03.2015 21:59
Oh wie süß :D und ich musste ja so herrlich lachen als sich Maeda und Yukimura gestritten haben XD köstlich


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