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Vampire

von

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Kapitel 2

Wahnsinn wie die Zeit vergeht, gomen für die lange Wartezeit und viel Spaß beim Weiterlesen.
 


 

Kapitel 2
 

Wochen vergingen ohne, dass Yuki das Haus großartig verlassen hatte.

„Ich habe Euch lange nicht gesehen, mein Herr. Geht es euch gut?“, fragte Teru, als er an diesem sonnigen Morgen Yuki im Stall bei seinem Pferd antraf.

„Es ist alles bestens.“, antwortete er nur knapp, stieg in den Sattel und galoppierte davon. Teru sah ihm ungläubig nach. Auf keinen Fall wollte Yuki riskieren mit dem Stallburschen zusammen gesehen zu werden, aus Angst noch mehr Ärger mit seinem Vater zu bekommen. Doch selbst dieser kurze Augenblick, in dem er Teru eben gesehen hatte, brachte seine Gefühle vollkommen durcheinander. Er galoppierte immer weiter. Weit weg von dem Landhaus, in dem er lebte. In dem er sich so eingesperrt fühlte. Tränen liefen an seinen Wangen herab. Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum fühlte er so… anders? Sein Vater erwartete von ihm eine Frau zu heiraten, doch Yuki fühlte keinerlei romantische Zuneigung zu Frauen. Doch warum hatte er eben solche Gefühle für Teru? Für einen anderen Mann? Wie sehr, hatte er sich gewünscht diese Gefühle würden nicht existieren, er könnte seinem Vater den Wunsch erfüllen eine wunderschöne, liebevolle Frau zu finden und zu heiraten. Doch das konnte er nicht. Er konnte einfach nicht den Erwartungen gerecht werden, die alle an ihn hatten.

Yuki ritt den ganzen Tag. Er machte Rast an einer Lichtung im Wald und schlief vor Erschöpfung ein. Als er erwachte war es bereits dunkel und er war nicht mehr allein.

„Was macht so eine Schönheit wie du ganz allein hier im Wald?“, fragte eine sanfte Stimme. Yuki sah irritiert in das Gesicht eines jungen Mannes, der vor ihm kniete und ihn liebevoll anlächelte.

„Wer bist du?“, fragte Yuki und setzt sich langsam auf.

„Verzeih, ich bin unhöflich gewesen. Mein Name ist Kamijo.“, antwortete der Fremde und verneigte sich leicht.

„Kamijo?“, angesprochener nickte und half Yuki auf die Beine.

„Verrätst du mir auch deinen Namen, Schönheit?“, fragte Kamijo und strich Yuki sanft über die Wange. Er machte einen Schritt zurück, da er sich durch die Nähe des anderen Mannes unwohl fühlte.

„Mein Name ist Yuki.“

„Ein schöner Name, für einen wunderschönen jungen Mann. Hast du dich verlaufen?“, hakte Kamijo nach.

„Verlaufen? Wie kommst du darauf?“, entgegnete Yuki.

„Ich habe dich hier noch nie gesehen und ich bin oft hier.“, erklärte Kamijo. Yuki sah sich suchend um.

„Ja, du hast recht. Ich fürchte, ich weiß wirklich nicht so genau wo ich bin.“, sagte Yuki unüberlegt. Er kannte Kamijo nicht und wusste nicht, ob er ihm vertrauen konnte. Doch irgendeine seltsame Magie, die der Fremde ausstrahlte sorgte dafür, dass Yuki keine Angst vor ihm hatte und kein Misstrauen aufkommen ließ.

„Wenn du willst, helfe ich dir den Weg nach Hause zu finden.“, schlug Kamijo vor.

„Du weißt doch gar nicht wo ich wohne.“, antwortete Yuki irritiert.

„Das stimmt, aber du solltest im Dunkeln nicht allein im Wald umher irren. Lass mich dich begleiten.“, sagte Kamijo, griff die Zügel von Yuki’s Pferd und wandte sich zum Gehen. Yuki folgte ihm und gemeinsam schritten sie durch den Wald.
 

Lange liefen sie durch die dunkle Nacht bis plötzlich das Landhaus von Yuki’s Familie vor ihnen auftauchte.

„Hier wohne ich.“, sagte Yuki traurig. Obwohl er und Kamijo sich kaum kannten hätte er gerne mehr Zeit mit ihm verbracht und wieder zurück in dieses Haus zu gehen bereitete Yuki Bauchschmerzen.

„Es freut mich, dass ich dich sicher nach Hause geleiten konnte. Ich hoffe, wir werden uns bald wieder sehen.“, sagte Kamijo und strich Yuki sanft über die Wange.

„Das wünsche ich mir auch. Nur mein Vater ist sehr misstrauisch mir gegenüber. Es wird schwer sein mich erneut raus zu schleichen.“

„Wir werden uns wieder sehen.“, sagte Kamijo sanft lächelnd und verschwand im Wald. Yuki sah ihm nach, bis er ihn nicht mehr sehen konnte, dann atmete er noch einmal tief durch und brachte sein Pferd in den Stall. Teru lag im Heu und schlief. Yuki nahm seinem Pferd Sattel und Zaumzeug ab und begann es zu bürsten.

„Ihr seid heute spät hier, mein Herr.“, hörte er plötzlich die Stimme des Stallburschen hinter sich. Teru streckte sich, gähnte einmal und schritt auf Yuki zu. Langsam ging er vor ihm in die Knie, doch Yuki machte einen Schritt zurück.

„Nicht…“, sagte er leise und lief schnell zum Haus. Doch dort angekommen wurde er bereits erwartet.

„Wo bist du nur so lange gewesen?“, rief seine Mutter und schloss ihn in die Arme.

„Wir haben uns Sorgen gemacht.“, fügte sie an und sah ihm verzweifelt in die Augen. Sein Vater packte ihn am Arm und zog ihn grob von seiner Mutter weg.

„Wo hast du dich rumgetrieben?“, fragte er scharf.

„Ich war den ganzen Tag alleine im Wald. Ich habe unter einem Baum gelegen und bin eingeschlafen. Es tut mir leid, Vater.“, antwortete Yuki hastig. Sein Vater ließ von ihm ab.

„Geh in dein Gemach. Und wasch dich, bevor du ins Bett gehst.“, fügte sein Vater noch teilnahmslos an, bevor Yuki die Treppe hinauf verschwand.

„Sei nicht immer so streng mit ihm.“, sagte Yuki’s Mutter zu ihrem Mann und legte sanft eine Hand auf dessen Brust.

„Ich mache mir Sorgen um den Jungen.“, antwortete er seiner Frau.

„Weshalb?“, fragte sie und sah ihren Mann verwirrt an. Der wagte es jedoch nicht ihr zu antworten.

„Doch nicht etwa weil unsere Tochter meinte er würde sich mit dem Stallburschen treffen?“, hakte sie irritiert nach.

„Nun ja,…“, begann er und seufzte.

„Was unsere Tochter da sagte, hat eigentlich nur bestätigt, was ich schon länger befürchtet hatte.“

„Wie bitte?“, seiner Frau stockte der Atem.

„Ich suche schon länger nach dem Grund weshalb unser Sohn nicht heiraten will.“, begann Yuki’s Vater zu erklären.

„Er ist doch noch so jung.“, unterbrach ihn seine Frau.

„Auch ich habe ihn beobachtet und ihn des Öfteren spät abends im Stall gesehen. Doch wusste ich nie was er da noch macht um diese Uhrzeit.“

„Das weißt du auch immer noch nicht. Oder hast du es gesehen?“, hakte Yuki’s Mutter nach.

„Ich glaube, das will ich gar nicht sehen.“
 

Yuki kam in seinem Gemach an und verschloss die Tür fest hinter sich. Seine Hände waren zittrig. Er hatte große Angst, dass sein Vater ihm wieder gefolgt war und ihn mit seinen Fragen in die Enge treiben würde. Dem war er nicht gewachsen, nicht jetzt. Seine Gefühle verwirrten ihn. Was war da nur passiert? Er hatte den Fremden viel zu nah an sich heran gelassen, er konnte in dessen Gegenwart einfach nicht klar denken, er hatte ihm völlig den Kopf verdreht, ihm seine Sinne geraubt und den Instinkt vorsichtig zu sein ausgeschaltet. Und nun wusste Kamijo, wo er ihn finden konnte. Was sollte er nur tun, wenn er plötzlich hier auftauchte? Zu gerne würde Yuki ihn wieder sehen, doch wusste er auch, dass sein Vater ihn für den Rest seines Lebens in seinem Gemach einsperren würde, sollte ein Mann plötzlich vor der Tür stehen und nach ihm fragen. Nervös lief er in dem Raum auf und ab. Was sollte er nur tun? Nur eines wusste er ganz sicher, so konnte er nicht weiter leben.
 

Nach langem Grübeln war Yuki irgendwann doch eingeschlafen. Als er am nächsten Morgen erwachte galt sein erster Gedanke Kamijo. Er schlug die Augen auf und dachte sofort an die Begegnung mit dem anderen Mann. Es klopfte an der Tür.

„Yuki? Bist du wach?“, hörte er die Stimme seiner Mutter. Verschlafen erhob er sich und öffnete ihr die Tür.

„Habe ich dich geweckt?“, fragte sie, trat ein und schloss die Tür hinter sich.

„Nein, ich war schon wach.“, antwortete Yuki und setzte sich wieder auf sein Bett.

„Ich möchte mit dir reden.“, begann seine Mutter und setzt sich zu ihm.

„Bitte sei ehrlich zu mir. Stimmt es, was deine Schwester gesagt hat über dich und den Jungen?“, fragte sie und lächelte ihren Sohn sanft an.

„Mutter, ich… wieso…“, stotterte Yuki eingeschüchtert und sah zu Boden.

„Es ist also wahr.“, sagte seine Mutter leise.

„NEIN!“, rief Yuki und sprang entsetzt auf.

„Nein, nein, nein.“, er geriet in Panik. Seine Mutter erhob sich ebenfalls vom Bett und schritt besorgt auf ihren Sohn zu.

„Yuki, beruhig dich. Es ist alles gut.“, sie griff nach seinen Händen und sah ihm tief in die Augen.

„Es ist nicht wahr.“, flüsterte Yuki und Tränen standen ihm in den Augen.

„Mein Sohn, was hast du denn? Wieso weinst du?“, fragte seine Mutter ihn besorgt. Er riss sich los, ging zum Fenster und starrte hinaus.

„Ich will so nicht sein.“, sagte er und drehte sich wieder zu seiner Mutter um. Die Wangen voller Tränen, fiel er verzweifelt auf die Knie. Seine Mutter lief zu ihm und hockte sich neben ihren Sohn.

„Yuki, was meinst du? Wie kann ich dir helfen?“, sie legte eine Hand an Yuki’s Wange und wischte ein paar Tränen weg.

„Ja, ich habe viel Zeit mit Teru im Stall verbracht und ich hasse mich selbst dafür. Ich wünschte das wäre nie geschehen. Und gestern bei meinem langen Ausritt habe ich jemanden kennen gelernt. Einen Mann. Und er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich fühle mich so schuldig.“, Yuki redete sich seinen Kummer von der Seele, ohne darüber nachzudenken, ob er von seinen Eltern dadurch viel Ärger bekommen könnte.

„Schuldig? Weshalb fühlst du dich schuldig? Was haben du und der andere Mann denn getan?“, seine Mutter wurde ängstlich.

„Gar nichts. Er hat mir nur geholfen meinen Weg aus dem Wald zu finden. Aber er war so nett, so höflich und so unglaublich attraktiv. Ich muss unentwegt an ihn denken.“

„Yuki, du redest über einen Mann.“, ermahnte seine Mutter ihn.

„Ja, Mutter, das weiß ich. Deshalb fühle ich mich ja so furchtbar. Ich will mich nicht so fühlen.“, er lehnte seinen Kopf an die Schulter seiner Mutter und schluchzte leise.

„Yuki, bitte beruhige dich. Du bist doch noch so jung und du wirst diese Phase überwinden. Spätestens, wenn du verheiratet bist.“, seine Mutter erhob sich wieder und zog ihren Sohn mit sich auf die Beine.

Nach einer Weile beruhigte Yuki sich wieder und seine Mutter beschloss das Gespräch mit ihrem Sohn vorerst für sich zu behalten, obwohl es auch sie sehr beunruhigt hatte.



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