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Balance Defenders

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die fünf sind bei Erik um zu lernen, doch auch nachdem sich das Missverständnis zwischen ihm und Ariane geklärt hat, hält die Ruhe nicht lange an. Komplett anzeigen

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Donner

Donner

„Das Ziel der Erziehung ist, ein Individuum mit der Menge an Neurosen zu beladen, die es gerade ertragen kann, ohne zusammenzubrechen“.

(Wystan Hugh Auden, englischer Schriftsteller, 20. Jhr.)
 

Noch einige Zeit verbrachten die sechs mit ihren Aufgaben, ehe sie sich für eine Lernpause entschieden.

Nachdem Ariane nicht länger gefährliche Hintergedanken bei Erik vermutete, war die Stimmung deutlich gelassener und sie lachten wieder miteinander.

Doch mit einem Mal brachte ein Geräusch Erik zum Verstummen.

Während die anderen noch herumalberten, horchte er auf etwas. Nur Ariane bemerkte seine jähe Befangenheit.

Dann hörte auch sie die Schritte auf der Treppe.

Als Vivien und Vitali einmal mehr so laut loslachten, dass es im ganzen Haus zu hören sein musste, wurde die Tür zu Eriks Zimmer aufgerissen.

Sofortige Stille kehrte ein, als sie mit großen Augen auf die Person starrten, die im Türrahmen stand.

Ein stattlicher Mann in einem teuren Anzug stand vor ihnen.

Er trug noch seinen langen, schwarzen Mantel und hielt eine lederne Aktentasche in der Rechten, was darauf schließen ließ, dass er nicht an der Garderobe Halt gemacht hatte, sondern sofort hinauf gelaufen war.

Sein angegrautes dunkles Haar war ordentlich nach hinten gekämmt, an seiner violetten Krawatte war in der Höhe des Herzens ein goldener Krawattenschieber befestigt, dessen einzige Zierde ein einzelner Brillant war.

Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war unbestreitbar, obgleich sich dies nicht durch das Äußere begründen ließ.

Herrn Donners Gesichtszüge waren hart und unerbittlich, sie besaßen nicht die Eleganz und Perfektion, die für Eriks Erscheinungsbild charakteristisch waren. Doch der erbarmungslose Blick, der einen in eiserne Mangel nahm, ließ Secrets Bild in ihren Köpfen erscheinen.

Die stahlgrauen Augen von Eriks Vater schweiften abschätzig über sie, ohne sie wirklich als Individuen zu erkennen, und fixierten dann Erik.

Herrn Donners Ausdruck wurde noch ein klein wenig grimmiger und schüchterte die fünf noch mehr ein als es seine bloße Erscheinung ohnehin schon getan hatte.

Es war nur ein Wort, das die tiefe, grollende Stimme Herrn Donners aussprach, und dennoch ging sie den fünfen durch Mark und Bein.

„Erik.“

Arianes Blick schnellte zu dem Jungen neben ihr.

Eriks Augen waren abweisend, geradezu feindselig. Als würde er nicht von seinem Vater, sondern seinem Todfeind angesprochen.

Mit gebieterischer Haltung entfernte sich Herr Donner wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür.

Zunächst verstand keiner von ihnen, was es damit auf sich hatte.

Im gleichen Moment stand Erik von seinem Platz auf. Mit festen Schritten, umgeben von einer Grabesstille, ging er auf seine Zimmertür zu und verschwand nach draußen.

Es folgte eine Sekunde Schweigen, in der sie sich fragende und teils erschrockene Blicke zuwarfen.

Dann konnten sie Herrn Donners Stimme durch die Tür vernehmen.

Obschon nicht laut, und zusätzlich gedämpft durch Tür und Wand, wirkte Herrn Donners raue Stimme einschüchternd wie die warnende Drohgebärde eines gereizten Rudelwolfes. Der Ton ließ sie ängstlich zusammenzucken.

„Was machen diese Leute in meinem Haus?“

„Wir lernen.“, entgegnete Erik in kaltem Tonfall.

„Dann ist das Lernen jetzt vorbei.“ An dem Geräusch von Schritten war zu erkennen, dass Herr Donner sich von seinem Sohn abgewandt hatte. Die Diskussion war beendet.

„Das ist es nicht.“

Die Schritte verstummten abrupt. Kurzes Schweigen.

Die fünf konnten nur vermuten, dass Herr Donner seinen Sohn mit seinen grausamen Blicken traktierte.

„Diese Leute“, sprach er langsam und bedächtig. „werden mein Haus verlassen. Sofort.“

Dass Erik es überhaupt schaffte, auf diese Drohung irgendetwas zu entgegnen, wirkte ebenso beeindruckend wie besorgniserregend.

„Und wenn nicht?“

Beißender Spott sprach augenblicklich aus der Stimme seines Vaters.

„Was glaubst du eigentlich, was du hier spielst? Dass du die Schule schmeißen und hier Kifferpartys geben kannst?“ Dann sackte sein Ton in beängstigende Tiefe ab. „Wenn deine Mutter nicht gewesen wäre, hätte ich dich sofort wieder ins Internat geschickt. Ein Fehler…“

Sarkastisches, hartes Lachen. Es klang so fremd und verkehrt in ihren Ohren, dass sie kurz daran zweifelten, dass es wirklich von Erik kam.

„Der einzige Fehler, den du je gemacht hast,“ Seine Stimme wurde eine Mischung aus Bellen und Knurren. „bin doch ich!“

Seine Worte durchschnitten den Moment wie das Beil einer Guillotine, schnürten ihnen die Kehle ab.

Das war keine Entgegnung eines trotzigen Kindes gewesen. Das war …

Ein Knall zerfetzte die Stille, und ehe die anderen überhaupt registriert hatten, was geschehen war, war Ariane schon aufgesprungen und zur Tür gerannt.

Mit einem entschiedenen Ruck riss sie die Türe auf und begann inbrünstig zu sprechen, oder vielmehr zu schreien, bevor Erik und sein Vater sie überhaupt wahrgenommen hatten.

„Wie können Sie es wagen! Ihren eigenen Sohn zu schlagen! Sie sind absolut verabscheuungswürdig! Das einzig Gute, das Sie je zustande gebracht haben, ist ihr Sohn! Und Sie können gottfroh sein, dass Erik so überhaupt nichts von Ihnen hat!“

Entsetzen machte sich unter den Anwesenden breit, selbst Erik hatte in Schock die Augen aufgerissen.

Herr Donners Augen indes wurden zu zwei Schlitzen. Und die Angst, dass er nun auch Ariane ohrfeigen oder ihr gar Schlimmeres antun würde – nach allem, was sie ihm soeben an den Kopf geworfen hatte – wurde in ihnen wach.

Nur Ariane zeigte keine Spur von Furcht.

Erik, der als einziger ihr Gesicht sehen konnte, las darin Entschlossenheit und höchste Verachtung für seinen Vater, den sie immer noch mit Blicken durchbohrte.

In beherrschter Lautstärke wandte Herr Donner das Wort an sie. „Du wirst sofort mein Haus verlassen. Und es nie wieder betreten.“

Ariane reagierte mit unglaublicher Selbstsicherheit. Sie warf diesem Mann, dessen bloße Anwesenheit einer Züchtigung gleichkam, einen herablassenden Blick zu. „Ich hatte auch nicht die Absicht, länger als nötig in solch übler Gesellschaft zu verweilen. Sie entschuldigen mich, ich hole meine Sachen.“

Erhobenen Hauptes drehte sie sich um.

Elegant schritt sie zurück in das Zimmer, an ihren erstarrten Freunden vorbei, und räumte mit flinken Bewegungen ihre Habseligkeiten zusammen. Anschließend ging sie wieder zur Tür und warf Herrn Donner einen erhabenen, geradezu königlichen Blick zu. Dann umging sie ihn gekonnt und lief die große Treppe hinunter.

„Warte!“, rief Vivien, als sie aus ihrer Starre erwacht war.

Sie und die anderen packten eilig alles zusammen und rannten um Herrn Donner herum Ariane hinterher.
 

Als die Haustür zugeschlagen worden war, wandte sich Herr Donner nochmals an seinen Sohn, der noch immer regungslos dastand und auf die Treppe starrte.

„Feine Freunde hast du da.“, spie er aus.

Ruckartig drehte sich Erik zu seinem Vater.

Sein unverhohlener Hass zuckte aus seinem Angesicht hervor, dann eilte er ebenfalls die Treppe hinunter.
 

Ariane wartete nicht. Erst einige Meter vom Anwesen der Familie Donner entfernt blieb sie stehen und blickte betrübt zu Boden.

„Ariane!“ Viviens Schrei drang zu ihr, dann hatten die anderen sie auch schon keuchend erreicht.

„Dem hast du’s aber gegeben!“, rief Vitali stolz. „Du bist ja ne richtige Power-Frau! Schlag ein!“ Vitali hielt ihr seine Hand hin, doch Ariane ging nicht darauf ein.

„Bist du in Ordnung?“, fragte Justin vorsichtig.

„Ja.“, sagte Ariane und lächelte schwach. „Gehen wir nach Hause.“ Sie wandte sich um.

„Wollen wir nicht auf Erik warten?“, wandte Vivien ein.

„Er kann nichts dafür.“, stimmte Serena zu.

Ariane sah es nicht als nötig an, sich nochmals zu ihnen umzudrehen.

„Ich bezweifle, dass er kommt.“ Mit diesen Worten setzte sie ihren Weg fort, während die anderen sich fragende Blicke zuwarfen.

Im gleichen Augenblick hörten sie eine Haustür mit voller Wucht zuschlagen und eine Person kam an ihnen vorbeigerannt.

Erik stoppte, bevor er Ariane erreicht hatte. Er wirkte angespannt, als sei er kurz davor, laut loszuschreien.

Von dem Geräusch ebenfalls aufgeschreckt, blieb Ariane abrupt stehen und drehte sich mit unsicherem Gesichtsausdruck zu Erik um, der sie wortlos fixierte.

Es herrschte kurzes Schweigen, in dem sie einander einfach nur ansahen.
 

Erik ballte die Hände zu Fäusten. Er war so wütend!

So verdammt wütend auf sich selbst!

Wie hatte er es zulassen können, dass sein Vater so mit ihr umsprang?

Wieso hatte er nicht eingegriffen? Wieso war er so ein verdammter Feigling!

Erfolglos suchte er nach Worten.

Für sein Verhalten gab es keine Entschuldigung. Und Arianes Reaktion machte ihm das überaus deutlich: Sie wandte ihren Blick ab.

Was sonst…

Sie musste ihn genauso sehr verachten wie seinen Vater. Wenn nicht noch mehr.

„Es tut mir leid.“

Erik stockte. „Was..?“

Ariane sah ihn weiterhin nicht an. „Ich hätte nachdenken sollen, bevor ich etwas gesagt habe. Dass ich ihn beleidigt habe, hat ihn nur darin bestätigt, dass du dich mit schlechten Leuten abgibst. Das macht es nur noch schwerer für dich.“

Erik war verwirrt. „Was redest du denn da?“, rief er erregt.

Ariane blickte auf. „So habe ich dir überhaupt nicht geholfen!“

Ihr Kommentar machte Erik für einen weiteren Moment sprachlos.

Was sollte das?

Er war derjenige, der sich mies fühlen musste, nicht sie!

Sie hätte wütend auf ihn sein müssen! Sie hätte ihn beschimpfen müssen! Ihm Vorhaltungen machen, ihn seinetwegen auch ohrfeigen! Alles! Nur nicht sich Selbstvorwürfe machen!

Plötzlich begehrte Ariane lautstark auf. In ihren Augen glitzerten Tränen der Wut und der Empörung. „Ich war nur so verdammt wütend, dass er dich so behandelt hat! Ich konnte mich nicht zurückhalten!“

Erik erstarrte. Etwas schnürte ihm augenblicklich die Luft ab und drückte sein Herz zusammen, auf eine Weise, die weniger schmerzhaft als viel mehr verstörend war. Und etwas sagte ihm, dass diese Reaktion auf Ariane zurückzuführen war, wie widersinnig der Gedanke für ihn auch sein mochte.

Die Stille zwischen ihnen zog sich in die Länge, ehe sich schließlich Justin einklinkte.

Um Ariane und Erik nicht noch weiter damit zu belasten, wollte er das Thema schnellstmöglich beenden.

„Wir müssen nicht zu Erik gehen, um zu lernen.“, meinte er. Etwas Besseres war ihm auf Anhieb nicht eingefallen.

Erik fuhr herum. „Nein!“, stieß er heftig aus. „Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wen ich einladen darf und wen nicht!“

„Erik.“, unterbrach Ariane ihn. „Ich will nicht, dass du auch noch wegen mir Ärger mit deinem Vater hast.“

Vitali sah das locker. „Der braucht es doch gar nicht mitkriegen.“

Arianes eben noch von Gefühlen beherrschter Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal erhaben und bestimmt. „Ich werde mich nicht vor diesem Mann verstecken!“ Gebieterischer Stolz schwang in ihren Worten. „Wenn ich dieses Haus noch einmal betreten sollte, dann nur erhobenen Hauptes!“

Ihre Entschlossenheit leitete einen weiteren Moment des Schweigens ein.

Viviens überschwängliche Stimme ging jedoch in Sekundenschnelle gegen die dramatische Stimmung vor. „Lasst uns in den Park gehen!“

Die anderen sahen sie zweiflerisch an.

Vivien ließ sich davon wie gewöhnlich nicht beirren. „Es ist tolles Wetter, es ist warm und wir sind noch nicht mit dem Lernen fertig!“

Plötzlich legte sich Entsetzen auf die Gesichter der vier anderen.

Vivien wollte doch nicht etwa Erik in ihr Geheimversteck mitnehmen!

„Wir können uns doch einfach auf eine Wiese setzen!“, erklärte sie.

Die anderen atmeten erleichtert auf.

„An der frischen Luft lernt es sich sowieso viel besser.“, fügte Vivien hinzu. „Wir können auch bei mir vorbeigehen und eine Picknickdecke holen.“

„Hauptsache weg.“, entgegnete Erik.

„Willst du noch deine Sachen holen?“, fragte Justin.

Erik schüttelte den Kopf.

„Ja, ja, willst wieder Blätter und Stifte bei mir schnorren. Das sind mir die Richtigen!“, alberte Vitali grinsend.

„Kennst mich ja.“, gab Erik zurük.

„Auf geht’s!“, rief Vivien freudig.
 

Es war ungewöhnlich warm für den 29. September und damit perfekt, um auf einer Wiese zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen.

Leider waren jedoch keine leckeren Gaumenfreuden auf Viviens beiden isolierten Picknickdecken ausgebreitet, sondern unappetitliche Schulsachen.

Zumindest wurden die sechs dadurch nicht von Ameisen belästigt.

Schnell war die Begebenheit in Eriks Haus vergessen und Erik benahm sich wie immer. Er scherzte, machte selbstgefällige Bemerkungen und war die Selbstsicherheit in Person.

Als gegen halb sechs das Licht langsam schwächer wurde, waren sie sich einig, das Lernen hier abzubrechen.

Vitali hatte diesen Vorschlag zwar zuvor schon hundertmal unterbreitet, doch ihm hatte natürlich keiner zugehört! Nur Serena, die stets einen zynischen Kommentar dazu abgegeben hatte, woraufhin Justin den sich anbahnenden Streit jedes Mal aufs Neue unterbunden hatte.

Gemeinsam verließen sie den Park und verabschiedeten sich voneinander.

Anstatt direkt zu sich zu laufen, begleitete Erik Ariane und Serena auf ihrem Heimweg, derweil sie sich über die Schwierigkeiten der Buchungssätze austauschten.

Als die drei nicht mehr weit von Serenas Zuhause entfernt waren und kurzzeitig Schweigen herrschte, kam ihnen eine Gruppe von drei Mädchen entgegen.

Beim Vorübergehen musterten diese Erik unverhohlen und begannen nach ein paar Schritten Entfernung in ein hohes Gekicher auszubrechen.

Serena verdrehte die Augen. „Mit dir kann man echt nirgendwohin, ohne aufzufallen.“

Erik warf ihr einen todernsten Blick zu.. „Ja, ich hab auch schon über SchönheitsOP nachgedacht.“

Prompt erschien ein Lächeln auf Serenas Gesicht, während Erik nachdenklich an sein Kinn fasste. „Aber es wäre ein zu großer Verlust für die Menschheit, wenn ich mein Gesicht verschandeln ließe.“

Serena lachte auf. „Die Auswirkungen auf die gesamte Weltsituation wären nicht auszudenken!“

„Du hast Recht. Ich darf nicht egoistisch sein.“, meinte Erik. „Das Allgemeinwohl hat Vorrang.“

Serena schüttelte amüsiert den Kopf.

Geschockt verfolgte Ariane das Verhalten der beiden:

Serena – lachte!

Nicht nur das. Sie machte auch noch bei Eriks billigen Witzen mit!

Was ging hier vor? War das ein Zeichen, dass der Weltuntergang kurz bevorstand?

Als sie bei Serenas Haus angekommen waren, verbeugte sich Erik vor Serena. „Es war mir eine Ehre, Euch begleiten zu dürfen.“

Serena antwortete mit einem Hofknicks. „Die Freude war ganz meinerseits.“

Dann lachten beide.

Und Arianes Bestürzung nahm immer weiter zu.

Sicher war das nicht Serena, sondern ein Alien, das diese Form angenommen hatte, um die Menschheit zu unterwandern!

Das war die einzig logische Erklärung.

Nachdem Serena im Hausinneren verschwunden war und Ariane sich noch einen Moment hatte zusammenreißen müssen, um zu lächeln, drehte sie sich mit deutlich angespanntem Gesichtsausdruck zu Erik.

„Wie machst du das?“

Leicht befremdet zog Erik die rechte Augenbraue nach oben. „Was?“

„Dass sie bei dir so locker ist!“

Arianes gespannter Blick verführte Eriks Mundwinkel zu einem Lächeln, das sich schon im nächsten Moment zu seinem üblichen überlegenen Grinsen wandelte.

„Ohne Vitali ist das kein Problem.“

Sofort versuchte Arianes Hirn die Aussage einzuordnen.

Dies war tatsächlich das erste Mal, dass Erik und Serena ohne das Beisein von Vitali hatten reden können.

Wenn Ariane es recht bedachte, dann hatten die beiden wahrscheinlich noch nie ein Wort miteinander gewechselt, ohne dass Vitali sich prompt eingemischt hätte.

Und Serena war in Vitalis Gegenwart eigentlich immer besonders reizbar. Warum auch immer…

Vitali konnte so viele Scherze machen wie er wollte, er rang Serena damit höchstens ein leichtes Zucken der Mundwinkel ab, wenn er nicht wie gewöhnlich einen ihrer bitterbösen Blicke erntete.

„Du brauchst ziemlich lange.“, kommentierte Erik überheblich.

Verstimmt schürzte Ariane die Lippen. „Was hat Serena denn gegen Vitali? Er hat ihr doch gar nichts getan! Er ist immer nett!“

Wie beiläufig meinte Erik. „Er hat’s ihr angetan.“

Schockierung trat in Arianes Gesicht. „Was hat er ihr angetan?“

Unglaube sprach aus Eriks Zügen, dann schüttelte er mitleidig den Kopf.

Mehr getroffen als wütend fuhr Ariane ihn an. „Warum hat sie dir etwas erzählt, das sie mir nicht erzählt hat?“

Der Gedanke, dass Serena Erik mehr vertraute als ihr, traf sie schwer.

Erik sah sie in einer Mischung aus Be- und Verwunderung an.

Ariane wartete auf seine Antwort, aber Erik fuhr nur darin fort, so seltsam zu schauen.

Ariane biss sich auf die Unterlippe. „Du willst es mir also nicht sagen.“, schlussfolgerte sie beleidigt.

Im gleichen Moment hörte sie ihn leise in sich hineinlachen. Empört gaffte sie ihn an.

Erik hatte sein Gesicht mit der Linken beschirmt, doch sein breites amüsiert-mitleidiges Grinsen war deutlich zu sehen.

Er lugte kurz zu ihr hinüber, sah ihren angesäuerten Gesichtsausdruck und konnte das Lachen kaum noch zurückhalten.

Seine Redewendung war doch nun wirklich nicht schwer zu verstehen gewesen, aber sie …! Dass ausgerechnet sie, die alles andere als auf den Kopf gefallen war, diesen schlichten Humor nicht begriff, war einfach urkomisch!

Arianes Laune sank auf den Tiefpunkt. Eriks Verhalten ließ für sie nur einen Schluss zu: Er hatte sich die ganze Zeit bloß über sie lustig gemacht, von seinem ersten Kommentar an.

Wütend wandte sie sich ab und ließ ihn stehen. Sie würde kein einziges Wort mehr an ihn verschwenden! Jawohl!

Ohne Probleme holte Erik sie wieder ein und lief neben ihr her.

Arianes Ärger störte ihn nicht. Dadurch dass sie die Augen starr nach vorne gerichtet hatte – offensichtlich um ihn keines weiteren Blickes zu würdigen – erschloss sich ihm die Möglichkeit, sie ungeniert zu betrachten:

Einige Zeit sah er eisige Kälte ihre feinen Gesichtszüge beherrschen, dann nach und nach, Meter um Meter, mischte sich Unzufriedenheit hinein, als sei sie kurz davor, sich zu etwas verleiten zu lassen, das ihr widerstrebte.

Vermutlich hatte sie bemerkt, dass er sie die ganze Zeit angaffte, weshalb ein Teil von ihr ihn zusammenstauchen wollte, während ihr Stolz sie dazu mahnte, ihn zu ignorieren.

Mittlerweile waren sie nicht mehr weit von ihrem Zuhause entfernt.

Als sie eine weitere Strecke hinter sich gebracht hatten, obsiegte ein anderer Gesichtsausdruck, der Erik verwirrte.

Im gleichen Moment stoppte Ariane. Ihre Stimme klang verstörend sanft.

„Willst du wirklich … nach Hause?“

Mit einem Schlag zerriss ihre Frage die unbeschwerte Stimmung, in die er sich geflüchtet hatte.

Zaghaft und mit Sorge in den Augen sah Ariane auf. „Du … kannst auch noch mit zu mir. … Wenn du magst.“

Erik stockte. Von ihrem unerwarteten Angebot überrumpelt, brauchte er eine Millisekunde, um seine Gefühlsregung zu kaschieren.

Sein selbstgefälliges Grinsen kam einmal mehr zum Einsatz. „So ein Angebot von dir und das beim ersten Date, das hätte ich nicht erwartet.“

Ariane wütend zu machen, war die beste Möglichkeit, sie davon abzuhalten, ihm weitere solcher Fragen zu stellen.

Allerdings funktionierte seine Taktik dieses Mal nicht.

„Erik, ich meine es wirklich ernst.“ Sie durchbohrte ihn mit einem durchdringenden Blick.

Höhnisch lachte er auf. „Dass du dir solche Gedanken um mich machst!“ Er zog die linke Augenbraue in die Höhe. „Soll ich mir darauf etwas einbilden?“

„Hör auf.“, befahl Ariane. „Glaubst du, du kannst mich mit deinen dummen Sprüchen darüber hinwegtäuschen, wie verunsichert du bist?“

Unglaube zeichnete sich jäh auf seinem Gesicht ab.

Wie konnte sie sehen, dass alles nur aufgesetzt war…?

Unsinn!

„Gibt es einen Grund, verunsichert zu sein?“

„Wenn du nicht mit mir darüber reden willst, dann sag es einfach! Ich habe keine Lust auf deine Spielchen.“ Sie wandte sich ab und beschleunigte ihren Lauf.

Grimmig tat Erik es ihr gleich. „Was für Spielchen?!“

Ariane blieb abrupt stehen. „Für wie dumm hältst du mich?“, blaffte sie ihn an. „Du versuchst, aus allem einen Scherz zu machen, um nichts dazu sagen zu müssen! Du willst mich absichtlich wütend machen, damit ich keine Fragen mehr stelle! Das ist unfair!“

Erik war ehrlich sprachlos. Zum einen, weil Ariane so mir nichts dir nichts die Absicht hinter seinen Äußerungen erkannt hatte, und zum anderen, weil sie dieses Verhalten als ‚unfair‘ bezeichnete.

Unverhofft wurden Arianes Gesichtszüge wieder weich und ihr Blick glitt zu Boden. Ihre Stimme schrumpfte zu einem Flüstern zusammen.

„Entschuldige. Es ist natürlich lächerlich zu erwarten, dass du gerade mir dein Herz ausschüttest, wo ich doch weiß, dass du mir nicht vertraust.“

Wie sie von einem Moment auf den anderen umschalten konnte! War das eine Taktik, um ihn irrezuführen?

Er sog scharf die Luft ein. „Glaubst du, ich bin der Typ, der sich widerstandslos verschlagen lässt?“ Sein Tonfall wurde sachter. „Es war das erste Mal… Vorher ist noch nie so etwas passiert.“

Vorsichtig sah Ariane auf, während Eriks Blick in die Ferne schweifte.

Komisch, dass er die Ohrfeige nicht einmal als schmerzhaft empfunden hatte. Es hatte sogar etwas wie süßer Triumph darin gelegen, so krank sich das auch anhören mochte.

Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich von seinem Vater nicht einfach übergangen gefühlt wie ein Einrichtungsgegenstand.

Ariane erkannte, dass er den Gedankengang unausgesprochen fortgesetzt hatte, wagte aber nicht, weiter nachzufragen.

Erik wandte sich wieder an sie und zeigte seine übliche selbstsichere Mimik.

„Kein Grund zur Sorge, das passiert nicht noch einmal. Außerdem weiß ich mich zu wehren. Entgegen Vitalis Behauptung sind meine Muskeln nicht nur aufgepumpt.“

„Darum geht es mir nicht.“, sagte Ariane leise. „Es gibt nicht nur körperliche Verletzungen.“

Ohne Eriks Reaktion auf ihre Worte abzuwarten, setzte sie ihren Weg fort.

Nach einer Schrecksekunde folgte er ihr.

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, bis sie vor Arianes Haus angekommen waren.

„Erik.“, begann Ariane. „Wenn irgendetwas ist“ Sie stockte. „Ich weiß, das hört sich sicher dumm für dich an, aber…“ Mit Scheu in den Augen sah sie zu ihm auf. „Ich bin immer für dich da.“

Eriks Miene entglitt seiner Kontrolle.

Abgesehen von dem einen kurzen Moment nach seiner Ohnmacht, war es das erste Mal überhaupt, dass Ariane seine selbstsichere Maske zersplittern sah.

Und das bewegte sie zu einer unbedachten Handlungsweise.

Ehe sie darüber nachgedacht hatte, hatte sie einen Schritt auf Erik zu gemacht und ihre Arme um ihn gelegt. Die Umarmung dauerte nicht länger als eine Sekunde.

Eine Sekunde zu viel…

Augenblicklich schreckte sie zurück und verfluchte sich selbst.

Was war bloß in sie gefahren? Sie wusste doch, wie er am ersten Schultag darauf reagiert hatte. Er würde sie wieder verurteilen und ihr vorwerfen, sich an ihn ranmachen zu wollen!

Eriks Gesichtsausdruck indes machte nicht den Anschein, dass er auch nur jeglichen Gedanken an die Situation verschwendete.

Mit regungsloser Miene und leicht zusammengezogenen Augenbrauen stand er da. Doch dahinter spielte sich etwas anderes ab.

Da war es wieder! Diese schreckliche Unsicherheit, die ihn seit vorhin unerwartet zu quälen begann, anders als das, was er unter Kontrolle zu halten gelernt hatte. Wie eine bisher unbekannte Bedrohung.

Er war Erik Donner! Er zeigte keine Schwäche!

Längst nicht mehr…

Doch hiermit wusste er nicht umzugehen.

Er biss die Zähne zusammen.

Dann war es jetzt Zeit, es zu lernen.

In seiner Bedrängnis klammerte er sich an den einen Satz, nach dem er sich immer richtete: ‚Angriff ist die beste Verteidigung!‘

Im gleichen Moment ergriff er Arianes Schultern.

Eindeutig verwirrt durch Eriks seltsame Anwandlung, starrte Ariane ihn an, konnte seinem Blick jedoch nicht entnehmen, was in ihm vorging.

Sein Mienenspiel war ernst, aber gleichzeitig glaubte sie, Besorgnis darin zu erkennen.

Im nächsten Moment jedoch schwand jeder Zweifel und Eriks entschlossener Ausdruck, Secrets entschlossener Ausdruck, erschien auf seinen Zügen.

Für einen Atemzug war Ariane von dem Anblick wie gelähmt.

Diesen Moment nutzte Erik, um sein Gesicht dem ihren zu nähern.

Mit ungeheurer Heftigkeit stieß Ariane ihn von sich. „Das ist nicht witzig!“ Sie begann zu schreien. „Ich hatte es wirklich ernst gemeint! Warum musst du dich immer über alles lustig machen!“

Sie war kurz davor, vor lauter Zorn und verletztem Stolz loszuweinen.

Ihre Erregung hinderte sie daran, Eriks Mimik zu lesen, denn die hätte ihr mit Leichtigkeit zu verstehen gegeben, dass er so gar nicht vorgehabt hatte, sie aufzuziehen.

Erik stand wie angewurzelt da. Vollkommen durch den Wind.

Die ganze Situation war einen Augenblick lang zu viel für ihn.

Erst im nächsten Moment hatte er die Eindrücke verarbeitet, doch da war Ariane schon zur Haustür geflüchtet und hatte aufgeschlossen.

Verbittert und verletzt zugleich huschte Ariane ins Haus, zwanghaft den Blick von der Stelle abgewandt, an der Erik stand.

Dieser … Mistkerl!

Sie hatte es nur gut gemeint! Und er hatte nichts Besseres im Sinn, als sich auf so erniedrigende Art und Weise über ihr Verhalten lustig zu machen!

Oh wie sie ihn verabscheute!

Gerade wollte sie die Tür zuschlagen und abschließen, als etwas diesen Versuch vereitelte.

Ariane sah verdutzt auf und stand Auge in Auge mit Erik, der die Tür gerade noch mit den Händen abgefangen hatte.

„Verschwinde!“, schrie sie und versuchte die Tür zuzudrücken, doch Erik stemmte sich dagegen. „Lass los!“

„Nein.“, entgegnete Erik überzeugt.

Ariane drückte fester. „Ich will dich nicht mehr sehen!“

Erik war allerdings weitaus stärker. „Dann kannst du mir doch wenigstens zuhören.“

Ariane gab nicht auf. „Ich will aber nicht!“

„Danke!“

Perplex hielt Ariane inne.

Dann neigte sie ihren Oberkörper zur Seite, um Erik nun doch wieder in Augenschein zu nehmen.

Was sie da sah, erinnerte sie allerdings nicht wirklich an Erik.

War es tatsächlich Verlegenheit, die er ihr zeigte?

Erik wollte etwas sagen, brach nochmals kurz ab und sprach dann aus, was er ihr noch schuldig war.

„Für das, was du heute gesagt hast. Und getan hast. Danke!“

Arianes forschender Blick verhinderte jedes weitere Wort seinerseits.

Er ließ die Tür los und machte einen Schritt zurück, darauf vorbereitet, die Tür nun vor der Nase zugeschlagen zu bekommen.

Dem war aber nicht so.

Unverhofft schwenkte die Tür weiter auf und Ariane betrachtete ihn sprachlos.

Dann, von einer Sekunde auf die andere, erschien ein zärtliches Lächeln auf ihren Lippen. „Wozu hat man Freunde?“

Erik glaubte, sein Herzschlag setze für einen Moment aus.

Ob aus Freude oder Verzweiflung konnte er nicht sagen. Nur dass er sich wünschte, hier stehen bleiben zu können und Ariane anzusehen, ohne auch nur einen Ton sagen zu müssen.

„Willst du jetzt noch hereinkommen oder nicht?“, fragte Ariane plötzlich wieder in dem verspielt fröhlichen Tonfall, der für ihre Unterhaltungen schon typisch geworden war.

Doch Erik machte jäh einen Rückzieher. „Schon okay. Ich will nicht stören.“

Ariane lachte hell auf. „Aber du störst doch nicht!“

Er schluckte und schüttelte den Kopf. „Trotzdem nicht.“

Der Wunsch, noch etwas in Arianes Nähe zu sein, kämpfte mit der Gewissheit, dass er in der Folge mehr von sich selbst offenbaren würde als er wollte.

Er durfte sich keine Blöße geben. Niemals.

Er machte einen weiteren Schritt zurück. Diesen Schritt machte Ariane allerdings vorwärts.

„Bist du sicher?“ Ihre großen blauen Augen und ihr nur leicht geschlossener roter Mund wirkten einladend.

Erik konnte es nicht fassen!

Erst hatte sie seinen Kuss abgewiesen und nun schien sie ihn regelrecht verführen zu wollen! War das eine der berüchtigten Waffen einer Frau?!

Andererseits:

War er denn wirklich davon ausgegangen, dass sich Ariane so leicht von ihm küssen lassen würde? – Er hatte nie darüber nachgedacht!

Er konnte nicht einmal sagen, ob er gerade eben wirklich vorgehabt hatte, es zu versuchen. Allein aus der Zwangslage heraus war es dazu gekommen.

Mit einem Mal war seine Überzeugung, jeder Situation gewachsen zu sein, zerstört, und das Ich, das er so gewissenhaft vor Angriffen hatte zu schützen gelernt, lag blank.

Darauf musste er sich erst einstimmen, musste geeignete Schutzmaßnahmen treffen gegen das, was in ihm vorging.

Plötzlich hatten seine Beine aus eigenem Antrieb einen Schritt nach vorne gemacht.

Das war wohl eine ‚Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach‘–Sache.

Ariane, die diesen Zug wohl als Annahme ihrer Einladung deutete, lächelte über das ganze Gesicht. Und obwohl Erik dieses Lächeln am liebsten noch ewig angestarrt hätte, kam es ihm gleichzeitig wie das heimtückische Grinsen einer dicken, fetten Spinne vor, deren Beute gerade in ihr Netz gegangen war.

„Ganz sicher!“, sagte er mit fester Stimme.

Dann drehte er sich ohne Weiteres um und ließ die verwirrte Ariane stehen.


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erik nimmt sich vor, sich ab jetzt keine Blöße mehr zu geben, während Ariane sich ganz andere Gedanken über die ganze Situation macht. Nächste Woche: "Betreten verboten!"

Das heute ist wohl das einzige Kapitel, in dem man Erik so unbeholfen erlebt. XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  CMH
2022-07-09T19:44:16+00:00 09.07.2022 21:44
Welche Turbulenzen! Eriks Dad finde ich übrigens ziemlich furchtbar. 😰
Antwort von:  Regina_Regenbogen
09.07.2022 22:23
Was? Dabei ist er doch soooo sympathisch. 🤣🤣🤣 Das erklärt wohl, Eriks total offene, vertrauensselige Art. 😂
Von:  RukaHimenoshi
2021-03-27T10:57:26+00:00 27.03.2021 11:57
Aaaah, dieser Dad!!! Ich wusste ja schon, dass ich ihn hassen werde aber trotzdem, fürs Protokoll: Ich hasse iiiiihn!!!!! (╬▔皿▔)╯
Aber dafür war es so toll, wie Ariane ihm einfach die Meinung gesagt hat! *-* So ists gut Mädel, nur drauf schlagen! Immer nur drauf auf diesen Vollidioten! Und so süß, wie sie danach direkt die Sorge hatte, es durch ihren Ausraster nur noch schlimmer gemacht zu haben! T~T

Die Interaktion von Erik und Serena war auch richtig süß, und wie auch einfach mal klargestellt wurde, dass Vitali dafür verantwortlich ist, dass Erik mit ihr normalerweise nicht so locker Witze reißen kann. XD

Oooh und der verunsicherte Erik... Soooo süüüüüß!!!!! Auch, wenn ich mich direkt wieder über ihn aufregen musste, da er Ariane so plötzlich küssen wollte. -.- Junge, überumpel die arme doch nicht so, nur weil deine Hormone gerade mit dir durchgehen!!! XD
Übrigens fand ich es in dem Kapitel richtig schön beschrieben, wie man merkt dass Erik Gefühle für Ariane entwickelt. Und dass es wirklich ihre ehrliche Sorge um ihn ist, die ihn so unvorbereitet (und irgendwie positiv) getroffen hat. Und irgendwie richtig süß, dass es im Prinzip genau ihre Attraktivität und Weiblichkeit war, die ihn am Ende erstmal abgeschreckt hat... ^^"
Ach, die arme Ariane, dieses eigenartige hin und her muss sie auch ganz schön verunsichert haben. Besonders, da er am Ende knallhart geht. ó_ò Wobei an dieser Stelle auch Respekt an Erik, dass er Arianes "Stimmungsschwankungen" so gut weggesteckt hat. Ich war davon schon etwas genervt muss ich gestehen. ^^" Aber es war halt auch ein echt emotionaler Moment für sie, mitzubekommen wie Erik von seinem Dad behandelt wird. Da kann man schon verstehen, dass da alles ist, von Wut bis hin zu Sorge und Zärtlichkeit und noch dazu der Kampf gegen ihre Vorurteile. Das fand ich übrigens cool, wie man das, was sie im letzten Kapitel erst selbst realisiert hat, auch hier wieder an ihr beobachten konnte. Und Ariane ganz offensichtlich keine Macht darüber hat. XD
Antwort von:  Regina_Regenbogen
27.03.2021 14:38
XD Carstens Vater finde ich viel schlimmer! XD XD XD

Ja, war mir vorher auch gar nicht so bewusst gewesen, dass Erik nicht oft mit Serena interagiert, obwohl sie sich so gut verstehen, aber klar, dann dreht Vitali ja jedes Mal durch. XD

XD Er hatte einfach keine Ahnung, was er jetzt machen soll. Und wenn er dann nur denkt: Angriff ist die beste Verteidigung. Was ist in dem Fall ein Angriff? XD Ich glaube, sie umgekehrt zu umarmen hätte für ihn mehr Überwindung gekostet als der Versuch sie zu küssen. Vielleicht hat er ja unterbewusst geahnt, dass sie das eh nicht zulassen würde. XD Wer weiß.
Ich glaube, da war eher sein Herz durcheinander als seine Hormone. XD Sonst hätte er es vielleicht sogar hinbekommen, dass sie sich hätte küssen lassen. XD XD XD Etwas weniger trampelig und Knall auf Fall wäre sicher besser angekommen.

:'D Mir wird erst durch deinen Kommentar noch mal richtig bewusst, wie extrem die Gefühle bei Ariane hin und her gehen, wenn es um Erik geht. Sonst ist sie ja eher in sich ruhend. Bei ihm dagegen wird sie einfach voll schnell wütend, weil sie sich von seinem Verhalten getriggert fühlt und eben diese Vorurteile hat nach ihrer ersten Begegnung. Dann merkt sie, oh nein, ich hab Vorurteile, beruhigt sich wieder und schämt sich dafür. Sie besinnt sich darauf, wieder mitfühlend und freundlich zu sein. Aber dann macht er wieder was, das sie auf die Palme bringt und weiter geht's. XD
Irgendwie ist sie da echt im ständigen Kampf mit sich und ihren Gefühlen. Für sie ist das entsprechend echt anstrengend, sehr viel anstrengender als für Erik. Der findet das ja eher interessant, wenn Menschen ihre Gefühle wirklich zeigen. Das fasziniert ihn ja auch bei Vitali, der kann ja gar nichts verstecken. XD
Dass sie es immer wieder schafft, so schnell aus ihrer Wut rauszukommen, fand ich ziemlich beeindruckend. Erik hat ja nur Danke gesagt und schon war sie wieder total besänftigt. XD Okay, wenn man Erik das erste Mal im Leben verlegen sieht... Wen würde dieser Anblick nicht besänftigen? (´▽`ʃ♡ƪ)

Antwort von:  RukaHimenoshi
28.03.2021 16:13
Hm ja, Chief ist unbestreitbar ein ignoranter A* (wobei das leider auch nur Carsten abbekommt). Aber er hat zumindest ansonsten noch eine akzeptable Weltanschauung! Die ist bei Eriks Dad ja offensichtlich komplett flöten gegangen! Wie kann jemand so etwas geheiratet haben?!? Das Erik denkt er sei nach Meinung seines Vaters dessen "einzige Fehler" sagt ja schon alles! T-T

Aber stimmt, Erik ist -hoffentlich- clever genug um zu wissen, dass so ein Kuss aus dem Nichts sich eigentlich nicht gehört und dass Ariane direkt in den Verteidigungsmodus wird gehen müssen. Wenn man das so sieht, ist das wirklich ein schlauer Schachzug. Gerade, da ihre Spielchen generell immer so ein seltsames Flirten sind und er in diesem Moment "all out" gehen muss, um noch irgendwie gewinnen zu können. °o° (Oder eher seine Nerven zurückgewinnen XD) Hm, ironischerweise besänftigt mich dieser Gedanke etwas. Denn das bedeutet, dass es eher nur ein Bluff von ihm war. XD

Ja stimmt, bei Erik ist sie wirklich so unberechenbar wie das Wasser. Süß! :'D
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.03.2021 16:25
Oh, und ich wollte noch anmerken, dass mir die Augenfarbe vom Dad ganz und gar nicht gefällt! :'D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.03.2021 16:44
Ich sag mal so: Es hat seinen Grund, warum Eriks Vater ausgerechnet bei Eriks Behauptung, er sehe ihn als Fehler an, ausgerastet ist.

Wie clever und respektvoll Erik eigentlich ist, wird er noch unter Beweis stellen müssen. Ausgerechnet gegenüber Ariane demonstriert er ja meistens das Gegenteil. Vielleicht liegt das doch an den Hormonen...? XD
Ich fürchte, sein Verhalten wird dich noch einige Male auf die Palme bringen, genau wie Ariane. :'D
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.03.2021 16:54
Stimmt, danach hatte er sich ja die Ohrfeige eingefangen. °o° Hmmmmm... Nein, auch wenn man das als "Laber nicht so einen Mist, du bist kein Fehler" interpretieren kann, macht es den Depp nicht sympathischer. XD

Oh je, ich sehe schon die Gefühls-Achterbahn zwischen "soooo süüüüüß" und "ich bring dich um!!!" vor mir... :'D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.03.2021 21:33
Mir ist beim Bearbeiten auch erst richtig klar geworden, dass die erste und die zweite Umarmung von Erik und Ariane komplette Gegensätze sind.
Auf die erste Umarmung von Ariane (am ersten Schultag) hat er ja total negativ reagiert hat und fand es total übergriffig, während er bei dieser zweiten Umarmung genau das Gegenteil empfindet. Und irgendwie sieht man in dem Moment wieder, dass Ariane es ist, die immer noch an dem Bild festhält, dass sie von Erik nach dem ersten Schultag gewonnen hat, während er überhaupt nicht mehr daran denkt. Je mehr Ariane keine Vorurteile haben will, desto mehr scheint sie welche zu haben. (^_^;)
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.03.2021 21:39
Ja, das stimmt! /(°o°)\
Oh Boy, arme Ariane. ó_ò Aber Erik hat auch extrem abweisend reagiert und Ariane ist ja schon sensibler, als sie es sich anmerken lassen will. Gerade da sie sich so furchtbaren Sorgen um Secret gemacht hat und im Prinzip ausgerechnet dieser Secret ihr so eine krasse Abfuhr erteilt hat, ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass das seine Narben hinterlässt und sie nun total verunsichert ist. :(

Aber irgendwie wird einem dadurch die Bedeutung dieser Umarmungen umso... bedeutungsvoller. X'D In der ersten hatte sie ja eigentlich Secret umarmt - in der zweiten Erik. (´▽`ʃ♡ƪ)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.03.2021 22:30
Oh mein Gott, stimmt! \(❤ ヮ ❤)/
Für Ariane existierte Erik ja überhaupt nicht. Und schlussendlich hatte sie Secret auch nur umarmen wollen, weil sie froh war, dass er lebt. Bei dieser zweiten Umarmung wollte sie dagegen Erik umarmen, um ihm zu zeigen, dass er ihr wichtig ist.
Für Erik war sie vorher ja eine Wildfremde, die ihn einfach ungefragt umarmt, bloß weil er attraktiv ist und gerade da. Wohingegen er sie an diesem Punkt als Person zu schätzen weiß. Und nachdem sie ihn nicht nur vor seinem Vater verteidigt, sondern auch noch seine Versuche sie abzulenken durchschaut hat, fühlt er sich von ihr wohl wirklich zum ersten Mal als die Person gesehen, die er ist. Denn eigentlich verbirgt er ja gerade das Verletzliche, Schwache immerzu, aber sie sagt ihm hier ja auf den Kopf zu, dass er verunsichert ist, und anstatt ihn dafür zu verurteilen, spricht sie davon, dass seelische Verletzungen genauso schlimm sind wie körperliche und dass sie für ihn da sein will. Diese Art von Unterstützung und diese Annahme von Verletzlichkeit kennt er ja nicht, er hat ja gelernt, dass er seine Schwäche nicht zeigen darf. Entsprechend hat diese Umarmung, in der sie ihn einfach als den annimmt und anerkennt, der er ist, natürlich eine ganz andere Bedeutung!
Zum ersten Mal umarmt sie in dem Moment wirklich ihn! ❤\(◕ヮ◕)/❤ *:・゚✧
Von:  totalwarANGEL
2021-03-26T18:15:27+00:00 26.03.2021 19:15
Das Zitat ist schon Mal der Hammer.
Alter, Ariane. Das schockiert mich mehr als Eriks Vater. XD
Ja, Schulsachen... Pfui! Bäh!
> War das ein Zeichen, dass der Weltuntergang kurz bevorstand?
XDDD - Nein, so muss es sein!
Was gibt es denn an'Er hat’s ihr angetan.' nicht zu verstehen? Doch Blondine, was... :D
... Was geht den jetzt mit der ab?!
Da ist was dran... Erik hat seinen Vater dazu gebracht, die Veherrschung zu verlieren. (Hoffentlich sagt das der Erzähler nicht einen Absatz weiter, sonst heißt es wieder, ich hab abgeschrieben)
Genau, Ariane. Erik soll jemand anders Küssen!
Gottseidank, er ist nicht reingegangen! *PUH*

Man... da hast du mir einen Schreck eingejagt. Wenn, dann Erena!
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 21:38
XD XD XD Ja, Ariane kann ziemlich abgehen bei Ungerechtigkeit.
XD Ich denke, sie hat es akustisch nicht richtig verstanden und war nicht davon ausgegangen, dass Erik einen Scherz machen würde, weshalb sie das dann nicht zuordnen konnte.
Zumal in Arianes Kopf der Gedanke, Serena könne Gefühle für Vitali haben, einfach so abwegig ist, dass sie so eine Behauptung von Erik nicht erwartet - außer um Vitali zu ärgern - schließlich hält sie Erik für intelligent genug zu erkennen, dass es das nur in Filmen gibt, dass zwei sich die ganze Zeit zoffen, aber in Wirklichkeit ineinander verliebt sind. XD

Ich muss zugeben, der Shipping Name von Serena und Erik hat was. XD
Serena und Erik sind wirklich sehr schön zusammen. Die beiden haben einfach so ein Vertrauen zueinander, verstellen sich deshalb nicht so voreinander und bestärken sich gegenseitig.
Ich hatte tatsächlich mal gedanklich durchgespielt, wie eine Beziehung zwischen den beiden aussehen würde und das würde schöne Momente ergeben, weil sie einander eben so vertrauen. Aber Serena und Erik würden dadurch nicht so über sich hinauswachsen, sondern einander eben in dem bestätigen, wie sie sind. Das ist natürlich sehr wertvoll, aber Serena tut es gut, wenn sie jemanden an ihrer Seite hat, der im Gegensatz zu ihr seine Gefühle offen zeigt, gerade weil sie davor Angst hat und sich das nicht traut. Erik dagegen ist ja genau wie sie, dass er seine Gefühle eben ums Verrecken nicht zeigen will. Auch wenn er das bei ihr weniger heftig machen würde, würde er sie nicht gerade darin bestärken, offener zu sein und positiv in die Welt hinauszugehen. Dafür ist er selbst einfach zu negativ eingestellt. :'(
Serena und Erik dürfen beide noch lernen, dass sie sich nicht verstellen brauchen und nicht immer dem entsprechen müssen, was sie für richtig halten.
Aber ja, es wird im 2. Band gegen Ende noch einige schöne Serena und Erik Momente geben. Die beiden sind definitiv sehr wichtig füreinander. Ich würde sagen, sie empfinden schon Liebe füreinander, aber auf eine Weise, die eben quasi tiefer ist als Beziehung und gleichzeitig weniger sexuell.
Ich glaube, das muss man wahrscheinlich selbst empfunden haben, um das so ganz nachvollziehen zu können. 😅 Irgendwie fühlt man sich dieser Person einfach unglaublich nahe und eine Beziehung wäre da jetzt nicht ausgeschlossen, aber es gibt da jemand anderen, der eben noch mal was ganz anderes in einem auslöst, auch wenn das weit komplizierter und weniger einfach ist.
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 21:49
Es ist ein physikalischer Grundsatz, das immer der Weg des geringsten Widerstand genommen wird. ;) Von daher werde meine Hoffnung nicht aufgeben. XD
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 22:06
Die Anwendung dieses Gesetzes würde voraussetzen, dass Serena und Erik eine Beziehung anstreben. Da die beiden Liebe aber lieber von sich weghalten, ist es für sie der leichtere Weg sich mit jemandem zu beschäftigen, mit dem eine Beziehung ziemlich unmöglich erscheint, anstatt die Zeit miteinander zu verbringen und dann Gefahr zu laufen, dass daraus tatsächlich was wird und sie dann Gefühle zulassen müssten! XD
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 22:09
Und trotzdem fusionieren zwei positiv geladene Wasserstoffatome in der Sonne zu Helium. Es ist also nichts auf verlorenem Posten. :D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 22:13
XD XD XD Du hast ja noch Zeit, mich zu überzeugen. Gehirnwäsche wäre eine Möglichkeit.
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 22:27
Mit genügend Druck bekommst du auch gleichnamige Ladungen verbunden. ;) Und ein Nebenprodukt ist Hitze. Serena ist sowieso Feuer und Flamme und Blitze sind auch nicht unbedingt kalt. Passt doch. :D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 22:42
XD Passen tut es definitiv.
Bei Avatar gehörten Blitze ja zum Feuerbändigen. Hab die Serie erst letztes Jahr zum ersten Mal gesehen. Fand ich ziemlich lustig, weil Erik und Serena sich ja so ähnlich sind und bei Blitzen gesagt wurde, dass sie die rational kalte Seite des Feuers seien und Serena ja eher der Bauch- und Erik der Kopfmensch ist. XD
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 22:45
Siehst du, die passen doch perfekt zusammen. Wie Arsch auf Eimer, wenn ich mal Vegeta zitieren darf.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 22:53
XD XD XD Vegeta, der große Poet! XD XD XD
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 23:28
Eine Freundin von mir schlägt vor, dass du eine Erena Fanfiction schreibst. X'D
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 23:30
LOL. Dazu kenne ich die Welt doch zu wenig. Und Erik hat doch bisher kaum Spotlight gehabt. Also ich glaube, da muss ich noch ein bisschen weiter lesen. ;)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 23:36
Sie lässt dir ausrichten, sie wartet bis du dich in der Lage dazu fühlst. XD
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 23:38
Ließt sie hier zufällig auch?
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 23:39
Ja, aber sie hat keinen Animexx Account. Deshalb muss ich für sie schreiben. :'D
Antwort von:  totalwarANGEL
26.03.2021 23:40
Dann soll sie sich mal einen Machen. Ich hätte gern ein paar mehr Kommentatoren. (Zaunpfahl)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 23:41
Achja, ich soll dir außerdem ausrichten: Wenn ich als Autorin deine Wünsche nicht erfülle, musst du es selbst tun. ;D
Sie bezeichnet Erik als ihren Seelenbro, daher musste sie jetzt ihren Senf dazu geben. XD
Antwort von:  Regina_Regenbogen
26.03.2021 23:42
Ich richte es ihr aus. 😂


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