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Balance Defenders

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die fünf sind in Serenas Seelenwelt gezogen worden und werden dort mit dem konfrontiert, was Serena ihnen offenbaren möchte.


Ergänzende Triggerwarnung: In Serenas Welt geht es etwas düsterer zu und es kommt eine etwas heftigere Szene vor. Komplett anzeigen

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Heilig - Für immer allein


 

Heilig – Für immer allein
 

„Das hebräische Wortfeld, das dem deutschen Begriff 'heilig' korrespondiert, ist hauptsächlich von der [hebräischen] Wortwurzel ['q-d-sch'] samt ihren Derivaten besetzt. Die Idee, die dieser Wortwurzel zugrunde liegt, bedeutet zunächst 'getrennt sein', 'anders sein'.“

(Dr. Jörg Sieger)
 

Ariane lief durch einen Kellerraum, der sie an ein unterirdisches Requisitenlager erinnerte, wie es sie in Theatern gab, – oder an eine Asservatenkammer oder das Lager von Terroristen in einem Actionfilm.

Dass sie sich plötzlich an einem unbekannten Ort wiedergefunden hatte, konnte sie längst nicht mehr schocken. Das gleiche war schließlich passiert, als sie mit den anderen versucht hatte, den Weg zu ihren Wappen wiederzufinden. Vielleicht war das hier etwas Ähnliches.

Damals hatte die Umgebung eine bestimmte Bedeutung gehabt. Mit Sicherheit hatte sie hier eine Aufgabe zu erledigen. Sie musste nur richtig auf das reagieren, was die Umgebung ihr zeigte.

In den Räumlichkeiten war vieles eingelagert.

Abgesehen von den hohen Schränken waren die Wände kahl, das Licht gelblich.

Die Verwahrstücke waren in Kartons – über und über mit Klettband beklebt – und in sonstigen starken Verpackungen jedweder Form gesichert worden. So fest eingewickelt, dass nicht ersichtlich war, was sich im Inneren befinden mochte.

An der einen Wand sah sie einen Plattformwagen stehen, auf dem weitere lange Pakete aus Pappkarton lagen. Es konnte sich dabei sowohl um Einbauregale, wie auch um Maschinengewehre oder etwas völlig anderes handeln.

Etwas an diesem Inneren faszinierte Ariane und sie konnte nicht anders als sich über das mit Geheimnissen angefüllte Abenteuer in diesen Kellerräumen zu freuen.

Neugierig lief sie durch die meterhohen Regale. Pakete in den unterschiedlichsten Größen waren darin verstaut. Sie ließ ihrer Fantasie freien Lauf und erfreute sich an den unzähligen Möglichkeiten, was sich in den Paketen befinden konnte.

Vielleicht waren es Plastikblumen, vielleicht Kostüme für eine Gala, vielleicht Degen und Schwerter.

Strahlend schlenderte Ariane durch die Gänge und drehte sich um die eigene Achse.

Vielleicht waren es Bücher, viele alte Bücher, oder neue Bücher, vielleicht alchemistische Bände, Bände über Schwarze Magie, Teufelsbeschwörungen, vielleicht auch eine Bibel, ein Koran, vielleicht weiße Schleier und Kerzen, Spitze und Marienbilder, Engelsstatuen und Dämonenskulpturen, Totenköpfe für Hamlet.

Freudig lief sie aus der ersten Reihe Regale, bog ab und wandelte durch die nächste.

Dieses Mal schneller, denn wer wusste schon, welche Wunder dieser Keller noch für sie bereithielt. Sie flitzte weiter und gelangte zu einem Durchgang. Hier sah es mit einem Mal weniger einladend aus. Das Licht an der Decke hatte offenbar einen Starterfehler und flackerte unangenehm. Außerdem war es hier dunkler.

Mit Bedacht trat Ariane in den Gang. Links gab es mehrere Räume. Wenige Meter weiter vorne ging rechts ein Weg ab, der sich nach kurzem Rechtsschlenker wieder nach vorne ausrichtete. Ariane überlegte, dem Weg zu folgen, aber die Räume interessierten sie. Sie wollte wissen, womit sie aufwarteten.

Sie drehte sich zum ersten Raum links und öffnete vorsichtig die Tür, lugte zunächst hinein, ehe sie die Tür ganz öffnete, um Licht aus dem Gang hineinfallen zu lassen. Dennoch konnte sie nichts erkennen.

Mit behutsamen Schritten trat sie in den dunklen Raum, in dem ihre Schritte augenblicklich zu hallen begannen. Sie tastete nach einem Lichtschalter, fand eine große Buchse und legte den Schalter um.

Ein Raum riesigen Ausmaßes in Länge und Höhe breitete sich vor ihr aus. Mit einem Mal kam sie sich klein vor.

Sie tat weitere Schritte, bei denen das Echo ungewöhnlich laut erschallte. Hier drinnen mussten Riesen wohnen. Wobei – dafür war die Decke dann doch zu niedrig. Sie war nur etwa vier Meter hoch.

Ariane ging weiter und sah an den Wänden ab einer gewissen Höhe Fotos von Kindern hängen, mit einem roten Stift durchgestrichen.

Klassenfotos, ebenfalls mit Rot über die gesamten Leute gefahren, jegliche Gesichter unkenntlich gemacht wie in einem Akt der Raserei.

Irgendwie hatte der Anblick etwas Verstörendes.

Es erinnerte sie auf groteske Weise an die Bilder in Verstecken von Soziopathen wie man sie in Thrillern sah. All diese Fotos mit unkenntlich gemachten Gesichtern machten ihr zunehmend Angst.

An manchen Stellen war der rote Stift sogar über die Bilder hinweg über die Wände geschrammt und in einem irren Gekrakel weitergelaufen.

Dies wiederum ließ in Ariane die Assoziation zu Horrorfilmen aufkommen, in denen blutverschmierte Sätze an den Wänden des Raumes erschienen. Die rote Farbe des Stiftes war nicht gerade geeignet, diesen Eindruck abzuschwächen.

Sie schritt weiter voran und versuchte den Bildern mit den bis zur Unkenntlichkeit beschmierten Personen keine Aufmerksamkeit mehr zu widmen.

Dann kam sie an einen Teil der Wand, an dem die Bilder nicht länger erst über Augenhöhe aufgehängt waren. Nun nahmen sie die gesamte Wand ein. Es war die Wand rechts und die Fotos waren nicht länger bekritzelt, das Gesicht der Person war deutlich sichtbar.

Unzählige Bilder waren hier liebevoll angeordnet, wie in einer Collage, in die jemand sein Herzblut gesteckt hatte.

Bilder, die demjenigen unheimlich wichtig waren.

Ariane zuckte zusammen und starrte entsetzt auf das Ausmaß dieses Bilderkunstwerks, das sich über einen Meter fortsetzte. Immer mit Bildern der gleichen Person, wie die Fotosammlung eines Wahnsinnigen. Das waren Bilder von Amanda.

Ariane wurde schlecht, sie torkelte zurück, starrte auf die Fotos an der Wand, die in ihrem Kopf leises, unheimliches Flüstern zu erwecken schienen.

Unwillkürlich umfasste sie sich selbst, um ihren Körper vor der plötzlich spürbar gewordenen Kälte zu schützen. Automatisch riss sie ihren Kopf in Richtung des Ausgangs, als würde ein wahnsinniger Killer in der Tür stehen, der sie dabei beobachtete, wie sie sein Versteck ausspionierte.

Sie musste hier raus!

Ariane rannte, rannte durch den Raum, der ihr mit einem Mal viel länger vorkam als zuvor, rannte schneller, war nicht mehr fähig rechtzeitig abzubremsen, stieß gegen die Wand des Ganges, aus dem sie gekommen war, als die Tür hinter ihr wie von Geisterhand zugeschlagen wurde.

Panisch drehte sich Ariane um, suchte wild die Gegend ab. Da war niemand.

Aber wie war dann die Tür zugegangen? Sie zitterte, ihr Atem war flach und hektisch. Sie musste zur Besinnung kommen. Sie rief sich die Bewegungsabläufe in Erinnerung, die sie bei der Selbstverteidigung gelernt hatte.

Die beiden Türen neben der, aus der sie gerade geflüchtet war, standen mit einem Mal offen. Noch einmal blickte sie sich um, ehe sie zaghafte Schritte auf die nächste Tür zu machte, darauf gefasst, einen Angreifer abwehren zu müssen. Doch als sie den Raum erreicht hatte, überfiel sie statt eines Angreifers nur ein befremdlicher Anblick.

Der Raum war klein, dunkel, doch etwas weiter hinten brannte eine Lampe, die von der Decke hing und aussah wie die Beleuchtung in einem alten Krimi, wenn die Polizisten die Kriminellen befragten, oder auch die Beleuchtung über einem Billiardtisch, wo sich Ganoven trafen.

Dort saßen vier Personen. Eine weitere stand und reichte einer sitzenden einen Gegenstand. Es sah aus wie ein Standbild, wie ein regungsloses Verharren von Schauspielern. Doch diese Schauspieler, diese Szene, war Ariane allzu gut vertraut, da sie sich nur drei Tage zuvor abgespielt hatte.

An einem aus zwei Schulbänken zusammengestellten Tisch saßen Amanda, Vivien, Vitali und sie selbst. Justin stand dabei und reichte Amanda gerade seinen Spitzer. Was - ?

Ariane betrat den Raum, lief auf das Standbild zu, das sich plötzlich geisterhaft zu bewegen begann.

Amanda nahm den Spitzer entgegen. „Dankeschön.“ Ihre Stimme war zuckersüß.

„Gern geschehen.“, sagte Justin so strahlend lächelnd, als habe er Vivien und nicht Amanda vor sich.

Amanda drehte sich zu Arianes Doppelgängerin und den beiden anderen. „Würdet ihr nicht viel lieber meine Freunde sein als Serenas?“

„Das ist eine gute Idee.“, stimmte die gefälschte Ariane begeistert zu.

„Serena meckert eh bloß rum.“, meinte Vitali überzeugt. „Ich bin froh, wenn ich mich nicht mehr mit ihr abgeben muss. Wisst ihr, was sie mir gestern wieder alles an den Kopf geworfen hat? Das hält doch kein Mensch aus.“

Vivien kicherte fröhlich. „Dann kannst du ja mit Amanda zusammenkommen.“

„Als würde ich ihn wollen.“, entgegnete Amanda.

Justin lächelte. „Ich fände es schön, wenn wir uns besser kennenlernen würden.“

„Das finde ich auch.“, pflichtete Arianes Doppelgängerin bei. „Amanda passt ohnehin viel besser zu uns, nicht wahr?“

Vivien nickte eifrig. „Ja, sie ist voll lustig!“ Sie kicherte vergnügt.

„Vielleicht können wir ja Ewigkeit überreden, Serena auszutauschen, kann ja nicht so schwierig sein.“, brachte Vitali ein. „Selbst wenn sie keine Kräfte hat, stellt sie sich wenigstens nicht so blöd an wie Serena.“

„Ja, Vivien könnte ihr doch mit ihren Fähigkeiten unsere Kräfte übertragen.“, war der Einfall von Arianes Doppelgängerin.

„Genau!“, frohlockte Vivien. „Das wäre doch toll!“

Justin nickte ernst. „Dann hätten wir ein richtig gutes Team.“

„Und wir hätten Serena endlich los.“, fügte Vitali an.

Sie lachten miteinander.

Ariane starrte unwillig auf das Szenario. Was war das für ein perfides Spiel? Wer hatte sich dieses kranke –

Sie stieß einen Schreckenslaut der Erkenntnis aus.

Sie rannte hinaus auf den Gang, zum nächsten Zimmer.

Es war ein heller, weißer Raum,

Ariane trat ein. Die Wände waren voller Fotos von ihr selbst und den anderen, sowohl in ihrer normalen, als auch in ihrer verwandelten Form.

Die Bilder zeigten sie in den verschiedensten Situationen. Die unterschiedlichsten Gesichtsausdrücke waren zu sehen, Lachen und Freude, Beleidigtsein und Ärger, Ernsthaftigkeit und Trauer, aber vor allem Lächeln.

Serena…

Ariane spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten.

Kein Platz im Raum war ausgespart, alles war angefüllt mit Momenten, mit Emotionen, mit Liebe.

Der Eindruck war so heftig, dass sich Ariane nicht dagegen wehren konnte. Es strömte auf sie ein, dass Serena etwas Heiliges in diesen Bildern sah, etwas, dem gegenüber sie unterlegen war. Nicht Teil davon, sondern ewig zu einer Dienerin degradiert. Hin und her gerissen zwischen dem Wissen um ihren anmaßenden Wunsch, zwischen Göttern weilen zu wollen, und ihrer traurigen Ausgeschlossenheit, abgesperrt im Kloster ihrer Einsamkeit.

Wieso sah Serena das so? Das war völliger Unsinn!

Ariane betrachtete die mit Bildern tapezierten Wände und die Decke. Vor ihrem inneren Auge erschien Serena, wie sie in gebrochener Haltung auf dem Boden kauerte, in einer pervertierten Huldigung, einer flehentlichen Bitte um Erlösung.

Ariane ertrug das nicht länger.

Sie hastete wieder hinaus auf den Gang, schnappte nach Atem und konnte den soeben gewonnenen Eindruck immer noch nicht fassen.

Nein, so durfte Serena nicht denken! Das war so falsch!

Ariane hob den Blick und ermahnte sich weiterzugehen. Sie musste die anderen Räume sehen.

Eilig riss sie die nächste Tür des Ganges auf.

Sie fand ein kleines Kämmerchen vor, in das man nicht einmal eintreten konnte, da es nur eine Tiefe von wenigen Zentimetern hatte. Das Licht war hier stark gedimmt, es war recht dunkel, aber nicht unheimlich, eher heimelig, irgendwie vertraut, auch wenn es sich seltsam anfühlte.

Ariane wurde elend.

Die Kammer war Erik gewidmet.

Erik, der Serena verstand, Erik, der die gleichen Emotionen mit ihr teilte.

Arianes eigene Gedanken unterbrachen den Strom, als ihr die Eingebungen bewusst wurden.

Erik die gleichen Emotionen wie Serena? Das war abstrus, das war absurd. Das…

Woher wusste er, wie Serena sich fühlte, wieso verstand er ihre Ängste, ihre Wut, ihre Trauer?

Ariane konnte die Überlegung nicht weiter verfolgen, etwas in ihr wehrte sich gegen eine Wahrheit, die ihr unerträglich gewesen wäre.

Ihr Blick ging wieder zu den Bildern. Wieder setzte der Strom an Emotionen ein, der keinen Sinn mehr ergab, sobald sie ihn zu fassen versuchte.

Erik, der Serena festhielt, ohne sie zu berühren, indem er den gleichen Schmerz wie sie trug, indem er das gleiche Eingesperrtsein erlebte.

Ariane begriff das alles nicht mehr. Sobald sie versuchte dem mit ihrem Verstand Herr zu werden, verschwamm alles.

Erik, der wie Serena litt, Erik, der sie dennoch genauso abstieß wie die anderen.

Ariane verstand diesen Satz nicht. Abstoßen?

Erneut versuchte sie den Strom einfach fließen zu lassen, spürte sich plötzlich so verschmäht, als hätte ihr jemand einen Schlag gegen die Brust versetzt.

Wieso?

Sie durfte keine Fragen stellen…

Sie starrte die Bilder an, empfand Leere, weiße Leere, sanfte, weiße Leere. Sie schloss die Augen und hielt sich den Kopf, sah wieder auf.

Trauer, unermesslich enttäuschende Trauer. Ein Gefühl von Anmaßung, von Kirchenraub, wie sie es eben in dem anderen Raum zu erfassen geglaubt hatte.

Serena hatte keinen Anspruch. Erik war genauso fern von ihr wie die anderen. Obgleich er ihr so nahe schien, obgleich er ihre Schmerzen teilte, obgleich sie seine Seele berühren konnte ohne Angst, gab sie den Versuch ohne Weiteres auf, als würde ein ungeschriebenes Gesetz, ein selbst auferlegtes Gebot der Hochachtung, ein Gebot der Aufrichtigkeit, sie dazu zwingen, von diesen lächerlichen Träumen und Fantasien abzulassen, die doch nur sinnlos waren, verschwendet.

Der Strom versiegte. Die Kammer hatte ihren Geist ausgehaucht.

Ariane schnappte nach Atem und sah sich in dem Gang um. Schließlich richtete sie sich auf und ließ sich von ihrem Instinkt leiten.

Sie wurde weiter geführt, an weiteren Türen vorbei, weiter, noch weiter, noch – bis sie eine Tür fand, von ihr angezogen wurde, nicht mehr dachte, einfach nur nach der Klinke griff und sie öffnete.

Schluchzen.

Auf dem Boden kauerte in der Finsternis Serena, wimmerte.

Ihr Schluchzen hallte von den in der Schwärze liegenden Wänden wider, als befänden sie sich in einer Grotte und Serena sei die darin befindliche Marienstatue.

Ariane wankte hinein, wollte nach Serena greifen, sie festhalten, aber die vermeintliche Serena war nichts als ein holografisches Bildnis,

Ariane fasste durch sie hindurch, konnte sie nicht berühren, sie nie erreichen, während die Schluchzer um sie herum widerhallten.

Ariane brach in Tränen aus.
 

Vitali wusste beim besten Willen nicht, wo er hier war. Was sollte das?

Genervt starrte er nach vorne. Es konnte doch nicht sein, dass er eben noch in der Schule vor der ohnmächtigen Serena gestanden hatte, und plötzlich sonst wo war!

Vielleicht hatte er sich wieder versehentlich teleportiert. Aber wie hätte er sich hierher teleportieren können, wo er nicht einmal wusste, wo hier war!

Also das hatte er sich ganz sicher nicht vorgestellt.

Er stand vor einer Tafel, die wie ein Pult vor ihm angebracht war und ihn unangenehm an die Schautafeln in einem Museum erinnerte.

Er nahm das Schild in Augenschein und konnte nicht sagen, ob es sich bei den zwei parallellaufenden Linien und der Beschriftung darauf um einen Zeitstrahl oder um eine Übersicht der Museumsräume und deren Ausstellungsstücke handelte. Er nahm sich auch nicht die Zeit, dem mehr Beachtung zu schenken.

Links führte der Weg offensichtlich in die Ausstellungsräume. Vitali stöhnte.

Na toll. Wie konnte er bloß in einem Museum landen?

Er hasste Museen!

Vitali dachte nicht länger nach. Er folgte dem Weg in die Ausstellungsräume, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, einen anderen Ausgang zu finden oder sich zurückzuteleportieren, als blockiere etwas seine Gedanken.

Er wunderte sich nicht länger über die fremde Umgebung, lief einfach dem vorgefertigten Weg nach, als sei es das Logischste. Als existierten keine Alternativen.

Als er die Schwelle zu den Ausstellungsräumen überschritt, ertönte eine Art Durchsage.

„Wirst du es mir irgendwann erzählen? Was zwischen euch passiert ist?“

Er fand diese Effekthascherei echt peinlich. Was sollte ihm denn das jetzt sagen?

Außerdem klang der Sprecher unnötig emotional, total unmännlich!

Hm, aber wenn in diesem Museum verschiedene Sinne angesprochen wurden, vielleicht würde es dann ja auch was zu Essen geben.

Seine Laune besserte sich augenblicklich. Und fiel wieder steil ab, als sein Blick endlich auf das fiel, was hier drinnen ausgestellt wurde.

Befremdet musste er feststellen, dass es sich um zahlreiche bühnenähnliche Plattformen in Schaukästen handelte, jeweils links und rechts.

Ihr Boden befand sich etwa einen Meter über dem Grund, auf dem er stand. Die einzelnen Abschnitte der Ausstellungsreihe waren durch hohe weiße Wände voneinander abgetrennt, um das Ganze in einzelne Entwicklungsphasen einzuteilen. Auf den Podesten waren lebensechte Umgebungen eingerichtet und innerhalb dieser standen Menschen nachempfundene Figuren.

Vitali riss seinen Blick von der rechten Einrichtung zu der linken, dann nach vorne, wo er Einblick in die noch vor ihm liegenden Abteile nehmen konnte. In allen befanden sich zwei menschliche Wachsfiguren, die seltsamerweise nicht Napoleon oder Höhlenmenschen oder Berühmtheiten darstellten, sondern Amanda und Serena.

Wo zum Teufel war er hier gelandet? Was für ein gestörter Mensch hatte das hier eingerichtet?!

Er raffte es nicht und hatte auch nicht wirklich Lust, sich diese Ausstellungsfenster genauer anzusehen. Was sollte das? Wenn er irgendwann erfahren sollte, was zwischen Serena und Amanda gelaufen war, dann von Serena selbst!

Plötzlich stockte er, lief dann zurück zum Eingang der Galerie und überquerte nochmals die Schwelle.

„Wirst du es mir irgendwann erzählen? Was zwischen euch passiert ist?“

Vitali starrte nach oben, als könne er dort irgendwen entdecken. Jemanden, der sich einen Scherz daraus machte, ihm seine eigene Äußerung vorzuspielen, die er damals gemacht hatte, als Serena aus dem Hauptquartier gestürmt und in Tränen ausgebrochen war.

Sein Blick wanderte zurück zu den Exponaten. Wie in Trance lief er langsam auf diese zu.

Er besah sich das rechte Ausstellungsstück. Zwischen ihm und den Wachsfiguren befand sich keine Scheibe. Wären die Figuren von Serena und Amanda nicht ein paar Meter entfernt gestanden, hätte er sie berühren können.

Er betrachtete die beiden.

Sie saßen in einem Klassenzimmer, soweit er das einschätzen konnte, doch außer ihren beiden Bänken war nichts und niemand zu sehen. Die beiden Bänke waren parallel zu ihm angeordnet, sodass er von der Seite auf sie blicken konnte.

In der Vorderen saß Amanda, in der Hinteren Serena. Amanda hatte eventuell längere Haare als heute, Vitali war sich da aber nicht so sicher. Serena sah ziemlich gleich aus. Sie machte ein böses Gesicht wie immer.

Er entdeckte eine Informationstafel rechts von ihm:

Ende 8. Klasse.

Plötzlich kam ein Geräusch von der Ausstellungseinrichtung, sodass Vitali eilig den Kopf hob. Wie in einem Märchen-Schaukasten, in den man Geld warf, um das Spiel der Figuren zu sehen, kam schlagartig Leben in die beiden Wachsfiguren.

Mit einem Mal sahen sie alles andere als wächsern aus.

Amanda drehte sich zu Serena um. Letztere hielt den Blick gesenkt und kritzelte auf ihrem Block herum.

„Kannst du mir ein Pikachu malen?“, fragte Amanda.

Serena sah sie skeptisch an und schlug die Augen wieder nieder.

„Ich meine das ernst.“, sagte Amanda. „Ich mag auch Animes.“

Immer noch misstrauisch nahm Serena sie abermals in Augenschein.

Amanda nannte ihr einen Titel, Vitali verstand ihn nicht. War wohl der Name eines Animes. Sie fragte Serena, ob sie diesen auch kenne.

Zaghaft nickte Serena. Amanda kam ins Schwärmen und kicherte mit ihrer zuckersüßen Stimme.

Unverhofft erkannte Vitali eine ihm völlig fremde Regung auf Serenas Zügen.

Noch nie hatte er sie so lächeln sehen. Nicht dass er behaupten konnte, ihr lächelndes Gesicht gut zu kennen, aber dieses Lächeln war darüber hinaus auch noch so sanft und ängstlich, dass sie ihn grässlicherweise an ein argloses Lamm erinnerte.

Mit diesem Bild endete die Szene.

Vitalis Augen waren noch immer auf Serenas Gesicht fixiert. Wie konnte er sie kennen und doch nie einen solchen Ausdruck bei ihr gesehen haben?

Er kannte ihr ängstliches Gesicht, ihr trauriges und konnte sich mit Fug und Recht einen Spezialisten auf dem Gebiet ihres wütenden Gesichtsausdrucks nennen. Aber ein solches Gesicht hatte er nie an ihr gesehen.

Allgemein schaute sie eh immer bloß so, als wäre er ihr zutiefst zuwider oder – in diesen besonders unangenehmen Momenten ihrer Heulattacken – als würde er sie einschüchtern.

Wieso bitteschön sah sie dann Amanda auf diese Weise an?

Vitali drehte sich um und schritt auf die gegenüberliegende Konstruktion zu. Hier befand sich kein Informationsschild, aber dieses Mal setzte sich die Szene bereits in dem Moment in Gang, als er in ihren näheren Bereich trat.

Amanda und Serena standen in einer Küche mit Essbereich, die er nicht zuordnen konnte. Amanda machte den CD-Player an und ließ über Bluetooth Musik von ihrem Smartphone abspielen. Daraufhin begann sie zu tanzen.

Serena, die am Tisch saß, lachte heiter.

Der Laut klang so fremdartig, dass er ihn erst gar nicht mit Serena in Verbindung brachte. Schließlich hatte er sie noch nie lachen hören!

Er wusste gar nicht, dass sie dazu in der Lage war!!!

Außerdem war es ein so mädchenhaftes Kichern, dass er daran zweifelte, dass es zu ihr gehören konnte. Aber von der Synchronität zwischen ihrer Körperbewegung und dem Gelächter, sowie davon ausgehend, dass Amandas Mund geschlossen war, musste das Lachen von Serena stammen.

Amanda hielt Serena die Arme hin und forderte sie damit auf, sich ihr anzuschließen. Serena ergriff ihre Hände und stand auf. Amanda ließ sie los und entfernte sich tanzend ein Stück von ihr, indem sie ihre Hüften schwang und ihre Arme im Rhythmus der Musik bewegte. Was bei Amanda lasziv und geschmeidig aussah, wirkte bei Serena eindeutig deplaziert.

Vitali prustete los und hielt sich den Mund zu, als dürfe sie sein Gelächter nicht hören, und sah wieder auf. Allein die Kleidung der beiden machte einen Unterschied. Amanda hatte ihr T-Shirt so verknotet, dass sie bauchfrei war. Ihre schmale Taille passte sich gekonnt den Tönen der Musik an. Serena in ihrem T-Shirt mit dem Tribal-Aufdruck und ihren mehr leger als eng anliegenden Jeans sah dagegen eher plump aus, was nicht zuletzt an ihrer ganzen Ausstrahlung liegen mochte. Wo Amanda aufrecht stand, erhobenen Hauptes, wirkte Serena stets etwas geduckt. Dennoch war Vitalis Blick auf Serena fixiert.

Er konnte nicht davon ablassen, bei ihren Tanzbemühungen zu grinsen. Sie und Amanda tanzten umeinander und Serena schien es wider Erwarten Spaß zu machen. Er hatte sie noch nie so lächeln gesehen. Sie wirkte tatsächlich glücklich.

Die Figuren gefroren, die Szene war vorbei.

Vitali sah noch immer Serenas fröhliches Gesicht und konnte nicht umhin, etwas Unangenehmes zu verspüren.

Es war nicht schön, Serena so zu sehen, als habe Amanda für sie eine größere Bedeutung als er und die anderen, als würden sie Serena nie auf die gleiche Weise erreichen können, als wäre diese Tür für immer zugetan.

Das gefiel ihm nicht.

Je mehr er dargeboten bekam, desto mehr wollte er wieder seine Tiny haben. Für diese hier existierte er gar nicht! Sie hatte nur Augen für Amanda.

Er wandte sich ab und ging zu einer anderen Installation.

Sie zeigte Serena in ihrem Zimmer. Sie hielt den Telefonhörer ans Ohr. Ihre Stimme war so freudig und beseelt, dass sie ihn mehr an Ewigkeit erinnerte als an Tiny. „Morgen fängt die Schule wieder an. Dann sehen wir uns endlich wieder!“

Amandas Antwort drang bis zu ihm.

„Aber mach nicht wieder so ein Theater in der Schule. Das ist peinlich.“

Serenas Mundwinkel fielen herab.

„Du brauchst dich ja nicht so überschwänglich freuen, wenn wir uns sehen.“, fügte Amanda an.

Vitali glaubte zu sehen, wie Serena Tränen runterschluckte. „Okay.“

In dem nächsten Fenster standen Serena und ihre Mutter in der Küche ihres Hauses.

„Du weißt, ich trau ihr nicht. Es ist doch nicht normal, dass sie nie zu dir kommen darf.“, sagte Frau Funke.

„Ihre Mutter ist halt streng.“

„Dafür trägt sie aber ziemlich kurze Röcke.“

„Mama!“, rief Serena empört.

„Ist doch wahr. Serena, ich will nur nicht, dass du enttäuscht wirst.“

„Danke.“, sagte Serena mit verkniffenem Mund und ließ ihre Mutter stehen.

Vitali wandte sich ab, wollte weitergehen, als plötzlich die Beleuchtung ausfiel und ihn in Finsternis tauchte. Ein Satz hallte wie ein Gespenst durch den Raum.

„Wir können keine besten Freunde mehr sein.“

Schlagartig zersplitterte Glas um ihn herum, ein Klirren und Krachen dröhnte in seinen Ohren, er warf sich zu Boden und schützte sich mit seinen Armen.

Die Schwärze um ihn herum explodierte.

Ein Knallen und Tosen, ein Donnern und Grollen, ein allumfassendes Zerbersten.

Der Boden zitterte, drohte sich aufzutun und ihn zu verschlingen.

Leuchten fielen von den Decken, er hörte sie in der Schwärze zu Scherben zerspringen.

Er musste hier raus, bevor die Decke über ihm zusammenbrach!

Er schleppte sich voran, selbst auf allen Vieren konnte er kaum das Gleichgewicht halten. Die gesamte Welt schien aus den Fugen zu geraten.

Dann ging ein rotes blinkendes Licht im ganzen Raum an, wie der Alarm zu einer Katastrophe.

Das Blinken machte Vitali noch verrückter, der ständige Wechsel zwischen Schwärze und Röte raubte ihm vollkommen die Orientierung.

Er drohte umzukippen, wusste gar nicht mehr, in welche Richtung er überhaupt kippen konnte, ob er nicht in die Leere stürzen würde. Alles drehte sich.

Schwarz, Rot, Schwarz.

Ihm wurde schlecht. Die Erde bebte und er fiel.
 

Unwillkürlich war Vivien langsamer geworden. Die Schwärze, in die sie immer tiefer hineinlief, war zwar nicht völlig undurchdringlich, aber die Schemen, die das nicht zu identifizierende Licht heraufbeschwor, wirkten alles andere als vertrauenerweckend. Ihre Fantasie begann ihr Streiche zu spielen.

Dann hörte sie einen Schrei.

Sie rannte los, weiter geradeaus, in die Richtung von Serenas Stimme.

Wie von einem plötzlichen Vollmond beleuchtet, sah sie, wie Serena von etwas verfolgt wurde, einer Gestalt in einer schwarzen Robe.

Eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze verdeckte das Gesicht des Verfolgers, in den Händen hielt er eine Sense.

Serena rannte, aber schon hatte er sie eingeholt und ließ die Sense erbarmungslos in ihren Rücken fahren.

Vivien schrie.

Serena war bäuchlings zu Boden gefallen, der Tod hob seine Sense um zum finalen Schlag anzusetzen, im gleichen Moment warf sich Vivien über Serena.

Sie zog Serena an sich und versuchte sie wegzuziehen, besudelte sich dabei mit Serenas Blut. Sie durfte nicht darüber nachdenken.

Zitternd blickte sie auf zu dem tödlichen Antagonisten. Dieser zog mit einem Mal die Kapuze ab und entblößte darunter Serenas Gesicht.

Im gleichen Moment vollführte er eine blitzschnelle Armbewegung, trennte sich mit der Sense den eigenen Kopf ab und stürzte leblos in sich zusammen. Vivien kreischte, warf sich zu Boden und hörte nicht mehr auf zu schreien.
 

Betäubt öffnete Vitali die Augen, schloss sie wieder. Seine Stirn tat weh, als würde eine zentnerschwere Last auf seinen Kopf drücken. Doch sein Bewusstsein drängte zurück an die Oberfläche.

Er erwachte und hievte sich auf, woraufhin sein Kopf noch mehr schmerzte. Dann erkannte er, dass er sich auf einem mondbeschienenen Trümmerfeld befand.

Um in herum lag Schutt. Der Boden war gesäumt von Bruchstücken. Überbleibsel von etwas, das nicht wert war, erinnert zu werden.

Als er aufstand, bröselte Staub von ihm, er hörte Steine auf den Boden kullern. Es knirschte unter seinen Füßen.

Vor ihm in einem Kranz aus Ruinen saß eine Person. Im gleichen Moment wusste er, dass es Serena war.

Er lief hastig auf sie zu, wurde langsamer, als er sich ihrer eingesunkenen Gestalt näherte.

Gebrochen kniete sie in den Trümmern ihrer Trugbilder. Das Licht des Vollmondes beschien ihr Unglück.

So leise als möglich stieg er über weitere Schuttberge, trat vorsichtig an ihre Seite, fürchtete sich, sie aus ihrem Leid zu erwecken.

Schweigend blieb er einen Schritt von ihr entfernt stehen, wartete, wusste nicht, was er ihr hätte sagen können.

Leise Worte zerfielen in der Luft zu einem Hauch von Leere. „Hoffnung ist umsonst. Jedes Mal wird man verraten.“

Vitali konnte nicht antworten, stand nur stumm bei ihr. Er suchte nach einer Lösung, doch ihre edle Gestalt versagte es ihm, sie zu berühren, als würde er damit etwas Heiliges entweihen.

In schmerzlicher Perfektion erhob sie sich und wandte sich ihm zu.

Vollmondlicht hüllte sie ein, fiel über sie wie ein himmlisches Geschmeide und verlieh ihren Zügen eine grausam fließende Schönheit. Die Melancholie in ihren Augen – ein See gestrandeter Illusionen.

Er machte den Ansatz, einen weiteren Schritt auf sie zuzugehen. „Serena…“

Ihre seidene Trauer fiel sanft auf ihn und sie schenkte ihm ein Lächeln, dessen aufgebende Schönheit ihm das Herz zerriss.

In einem aufwallenden Gefühl des Trotzes machte er den letzten Schritt auf sie zu und überschritt das Gebot, ihre Einsamkeit unangetastet zu lassen.

„Nein!“, rief er entschieden, während seine Arme sie umfassten.

Er wusste, dass es falsch war, sie zu berühren, dass er es nicht um ihretwillen tat, dass es allein seiner Hilflosigkeit huldigte. „Tut mir leid.“

Serenas Stimme klang wie das Mondlicht – sanft, erhaben. „Du kannst mich nicht berühren. Niemand kann das.“ In der Pause ihres Atems vergingen Ewigkeiten. „Weil ich es nicht kann.“

Der Hauch ihrer Worte war das einzige, das ihm von ihr blieb, als ihre Gestalt in Nichts zerfloss.
 

Ewigkeit starrte mit einiger Bestürzung auf die zusammengebrochenen Beschützer, die auch auf ihre Versuche, sie zu wecken, nicht reagierten. Erst dann wurde sie der Aura gewahr, die von Schicksal ausging.

Interessiert schwebte sie hinüber zu der Beschützerin und blieb über ihr in der Luft stehen. Sie schloss die Augen und lauschte den Schwingungen, die Schicksal aussandte.

Ihr Herz zog sich auf eine zerreißende Weise zusammen, als würde alles in ihr in verschiedene Richtungen ziehen.

Ewigkeit öffnete wieder die Augen und konnte mit diesem Sinneseindruck nichts anfangen. Für sie war es bloß ein schrecklich unangenehmes Gefühl, das sie jedoch ansonsten nicht einordnen konnte.

Doch etwas in ihr reagierte anders. Etwas in ihr wurde auf so intensive Weise davon angesprochen, dass es ihr für einen Moment Angst einjagte. Es durfte nicht an die Oberfläche dringen!

Sie zog sich zurück, schwebte über das Waschbecken und umkrampfte ihren goldenen Anhänger. Das Gefühl, das etwas in ihr ausbrechen wollte, ließ nicht von ihr ab. Es war entsetzlich. Sie wollte das nicht.

Noch nicht!

Langsam kehrte Ruhe zurück in ihren Geist. Als ob die Versprechung einer späteren Erfüllung den Drang in ihr bis auf Weiteres gestillt hatte. Für einen kurzen Moment war sie darüber verwundert. Aber sie hielt sich nicht lange mit Überlegungen auf. Sie musste den Beschützern helfen!

Fest entschlossen näherte sie sich ein zweites Mal Schicksal.

Ein immenser Sog ging von den Schwingungen um das Mädchen herum aus, der aber immer wieder durch eine Welle der Abstoßung durchbrochen wurde, wie in einem Sturm.

Alles wirkte durcheinander. Der Geist der Beschützerin war in Aufruhr. So stark, dass ihre Kräfte völlig verrücktspielten, als drängten sie auf eine Bereinigung der Ursache.

Ewigkeit begriff, dass sie das Bewusstsein der anderen Beschützer und des schwarzhaarigen Jungen in sich eingesogen haben musste.

Langsam verlor das kleine Etwas an Höhe, sodass nur noch wenige Zentimeter es davon trennten auf Schicksals Brust zu landen. Es konzentrierte sich und hielt sein Medaillon in der kleinen Faust. Sein Anhänger begann zu leuchten.
 

Erik wusste nicht mehr, in was für einer Art Wahnvorstellung er gelandet war. Mit einem Mal war jegliches Zeichen von Serena verschwunden. Die Umgebung bestand nun aus fahlen Dünsten, die wie Wasserdampf in sanft fließenden, flüchtigen Bewegungen langsam nach oben stiegen. Eine endlose Weite blitzte an manchen Stellen wie kurze Erinnerungen hindurch.

Weiße Schwaden schlängelten über den Boden und machten dabei den Eindruck verlassener Geschöpfe, die suchten, was zuvor noch da gewesen und nun verschwunden war. Wie Blinde tasteten sie sich voran und wankten über den Grund.

In Erik kam der Gedanke auf, ob auch sie Serena suchten. Er ermahnte sich, wieder seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen, sonst würde er nur noch länger in dieser Traumwelt verweilen müssen.

Üblicherweise wachte er in Kürze auf, sobald ihm klar wurde, dass er träumte. Aber etwas in ihm wehrte sich dagegen aufzuwachen.

Er wollte nicht weg von hier.

Er hatte hier noch etwas zu erledigen.
 

Ariane hatte versucht, die anderen Räume zu betreten. Doch die Türen waren mit einem Mal verriegelt. Schließlich erreichte sie das jähe Ende des Ganges, nein, des ganzen Gebäudes.

Als habe jemand den Rest des Lagers mit einem riesigen Kran unbarmherzig abgerissen, endete die Räumlichkeit schroff in einer deformierten Abriss-Stelle.

Ungläubig näherte sich Ariane dem grotesken Durchgang, der sie an eine bestialische Verstümmelung erinnerte.

Jenseits abgerissener Betonreste und herausstehender Kabel und Metallträger erkannte sie eine weite Ebene. Dabei war sie sich sicher gewesen, sich in einem Keller zu befinden. Kurz zögerte sie noch, in das Unbekannte hinauszutreten. Dann überschritt sie die Schwelle.
 

Um Justin herum war in allen Richtungen ein grauer Horizont zu sehen. Der Himmel wirkte trostlos und verlassen, als habe sich etwas von ihm zurückgezogen. Ein japanischer Mythos kam ihm in den Sinn, in dem sich die Sonnengöttin in eine Höhle zurückzog und die Welt in Dunkelheit versank.

Die Umgebung – zuvor noch bunte Projektionsfläche – war nun zur toten Leinwand verkommen. Ein verlassener Raum im Kino, in eine unwerte Vergessenheit geraten.

Einer Sache war er sich gewiss: Serena war diejenige, deren Bewusstsein diesen Raum ausgefüllt und sich mit einem Mal verflüchtigt hatte. Dann erinnerte er sich an die Worte, die er Erik gesagt hatte: ‚Sie braucht Vertrauen.‘

Justin verwandelte sich.
 

Viviens Augen wanderten über den Weg, der keiner war und nirgends hinführte als in die Leere. Von Leere zu Leere.

Serena war nicht mehr hier. Sie wollte ihr nicht länger etwas zeigen.

Sie hatte sich zurückgezogen und Vivien hier alleine gelassen. Es gab keinen Zweck mehr, zu welchem Vivien hier eingesperrt war.

Etwas hielt Vivien davon ab, Worte hervorzubringen. Nichts durfte die feierliche Stille durchbrechen, als würde die Leere um sie herum es nicht gestatten, mit irgendetwas angefüllt zu werden. Genau wie Serena, die sie tagelang davon abgehalten hatte, mit ihr zu sprechen.

Sie durfte sich nicht länger davon abbringen lassen!

„Serena“, begann sie atemlos.

Jedes Wort erschien ihr schwer und kaum aussprechbar. „Ich“ Sie stockte.

Warum lag ihr die Zunge so schwer im Mund, wieso band sie etwas? Sie konnte nicht sprechen.

Sie griff nach ihrem Mund, doch es half nichts. Wieso brachte sie nicht hervor, was sie hervorbringen wollte?

Noch nie war es ihr so schwierig vorgekommen, etwas zu sagen. Auch wenn sie den Mund öffnete, schaffte sie es nicht, etwas zu artikulieren.

Sie brach ab.

Weder zeigte sich Serena ihr, noch ließ sie sie sprechen. Vivien war völlig wehrlos in diesem Gefängnis, das sie weder hinein noch hinaus ließ.

Wieso hältst du mich fest?

Wenn Serena sie nicht hier haben wollte, warum hatte sie sie hier hinein gezogen? Wenn Serena sich vor ihr verstecken wollte, sie so weit wie möglich von sich entfernen wollte, warum warf sie sie nicht aus ihrer Seelenwelt?

War sie dazu nicht in der Lage?

Aber es waren nicht sie und die anderen gewesen, die hier eingedrungen waren. Das war Serenas Fähigkeit.

Serena musste es veranlasst haben, ob bewusst oder unbewusst. Wenn Serena sie also hier festhielt trotz all dem, dann konnte das nur einen Schluss zulassen.

„Lügnerin!“, schrie Vivien. „Du willst, dass wir dich finden, deshalb versteckst du dich, deshalb quälst du uns. Du willst, dass wir bei dir sind, auch wenn du davor Angst hast.“ Vivien fühlte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen.

Das alles war nichts als ein Test, eine Tortur, mit der sich Serena selbst davon überzeugen wollte, dass die fünf nicht ihre Freunde waren.

Und doch hätte sie diese Erkenntnis umgebracht.

Vivien sah erneut Serena vor sich, wie sie sich immer wieder in verschiedenen Formen selbst tötete. Alles lief auf dasselbe hinaus:

Wenn die fünf aufgaben, würde Serenas Welt zusammenbrechen, und wenn sie nicht aufgaben, dann würde sie sie solange quälen, bis sie es taten.

Für Serena gab es kein Entkommen.

Und in diesem Irrsinn scheute sie nicht davor zurück, das Leben der fünf aufs Spiel zu setzen, um ihre eigenen zwiespältigen Wünsche in Reichweite zu halten. Sie drehte sich in einem Karussell der Selbstzerstörung, beseelt von einer Besessenheit, in der sie die fünf weder an sich heran noch von sich lassen konnte.

Ihr Verlangen war so groß und ihre Abscheu so gewaltig, dass sie nicht anders konnte, als sich selbst dafür zu zerfleischen.

Vivien hielt es nicht länger aus. Entschlossen streckte sie den Arm in die Höhe. Sie brauchte keine Worte, um ihr Wappen zu rufen.

Das Leuchten, die wache Freude ihres Wahrzeichens floss in ihre Adern, ermutigte sie und hüllte sie in ihre Beschützerkleidung.

Breitbeinig mit entschiedenem Blick stand Unite da und ließ ihre Stimme erschallen.

„Und wenn du mir noch so viele Schatten schickst! Ich bin eine Beschützerin und ich werde dich beschützen!“
 

In der Finsternis weitab ihrer Hörweite begann jemand zu weinen und zu hoffen.


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die fünf machen sich auf, Serena zu finden. Die Frage ist, ob Serena gefunden werden will...
Nächsten Freitag geht es weiter mit: "Höhle - Die letzte Zuflucht".

Für heute ist das aber jetzt wirklich das letzte Kapitel. Ich habe mich echt bemüht, dass es auf einer hoffnungsvollen Note endet. Ursprünglich waren das sogar mal zwei Kapitel - wobei das zweite superkurz war, denn eigentlich endete der erste Teil mit Vitali, der von Serena in den Ruinen zurückgelassen wird.

Dieses Kapitel strotzt nur so vor Symbolik, aber darauf gehe ich jetzt nicht näher ein, da ich doch etwas KO bin. Das wäre wohl sogar einen eigenen Blogbeitrag wert. XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  CMH
2022-09-04T19:40:30+00:00 04.09.2022 21:40
Omg, ist das traurig. Ich habe feuchte Augen. 😥
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.09.2022 00:45
😢 Es freut mich, dass es dich berührt.
Von:  totalwarANGEL
2021-08-06T21:25:22+00:00 06.08.2021 23:25
Interessant, wie Serena - oder ihr Unterbewusstsein - jedem etwas anderes zeigt.
Der Softcore Horror für Ariane, die übrigens eine Affinität für Waffen zu haben scheint, bei dem was sie sich da alles vorgestellt hat.
Und die Gruselversion von Madame Tussauds für Vitali war auch nicht von schlechten Eltern.
Das wurde immer besser. Viviens Vision, wo sich Serena immer wieder selbst umbringt.

War das nicht in dem Mythos so, dass sich Amaterasu aus Abscheu vor der Brutalität ihres Bruders Susanoo versteckt hat und erst durch den Tanz von Amenouzumi wieder herausgelockt werden konnte?

Buh... Das ist ja in der Tat Serenas Depri-Arc... Ei ei ei...
Das erinnert mich an meine übelste Zeit. Damals war ich so finster drauf, kein Witz konnte mich zum lachen bringen und große böse kläffende Hunde haben die Ohren angelegt und gewimmert, wenn sie mich gesehen haben.
Ja, das waren noch Zeiten.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
06.08.2021 23:45
Riesengroßen Respekt, dass du auch direkt alles gelesen hast! Ich feiere euch zwei echt!

>Der Softcore Horror für Ariane, die übrigens eine Affinität für Waffen zu haben scheint, bei dem
>was sie sich da alles vorgestellt hat.
XD Ja, Ariane mag Actionfilme und Thriller, das hat ihre Fantasie wohl ziemlich beeinflusst. Aber es sollte auch für die Gefahr stehen, die in Serenas Welt unterschwellig dauerpräsent ist.
Dieses Kapitel war auch von dem Genre Gothic Novels inspiriert und die Symbolik spielt da ja auch eine zentrale Rolle und dieses Unheimliche, das gleichzeitig auch etwas sehr Vertrautes hat.
Und es hat schon seinen Grund, warum Serena Vivien die grausigste Vision geschickt hat. Zum einen fasste diese Selbsttötung einfach noch mal genau das zusammen, was Serena seelisch da mit sich macht, zum anderen sieht sie es offensichtlich als nötig an, Vivien die heftigste Horrorversion sehen zu lassen und ihr klarzumachen, dass sie Serena nicht retten kann, weil es niemand kann.

>War das nicht in dem Mythos so, dass sich Amaterasu aus Abscheu vor der Brutalität ihres Bruders
>Susanoo versteckt hat und erst durch den Tanz von Amenouzumi wieder herausgelockt werden
>konnte?
Jupp. ^^ Hehe, da kennt sich einer aus. Die Namen hätte ich nicht mehr gewusst. 😂
Serena steht mit ihrem Feuer eben auch für die Sonne, zumal ihr Name Serena von serenus = "heiter, klar, unbewölkt", auch noch mal auf ihr Licht anspielt. Und sie versteckt sich gerade ja auch vor der Brutalität der Welt.

>Das ist ja in der Tat Serenas Depri-Arc...
Ja, das ist quasi der Höhepunkt und gleichzeitig so was wie eine Reprise zu ihrem Ausbruch in den Spiegelsälen.

>Das erinnert mich an meine übelste Zeit. Damals war ich so finster drauf, kein Witz konnte mich
>zum lachen bringen und große böse kläffende Hunde haben die Ohren angelegt und gewimmert,
>wenn sie mich gesehen haben.
In diesem Handlungsbogen sehen wir halt die dunkelste Seite von Serena und gerade sensible Menschen neigen dazu, die schwärzesten Stellen in sich zu haben. Wir kommen zwar irgendwann darüber hinweg, aber wir erinnern uns daran, wie es war.

>Ja, das waren noch Zeiten.
Wenn es dir geht wie mir, bist du gottfroh, dass diese Zeiten vorbeigegangen sind. :'D
Antwort von:  totalwarANGEL
06.08.2021 23:57
> Riesengroßen Respekt, dass du auch direkt alles gelesen hast!
Wenn ich nicht total im Arsch bin, versuche ich das jeden Freitag zu schaffen.

> Jupp. ^^ Hehe, da kennt sich einer aus. Die Namen hätte ich nicht mehr gewusst.
Alle 3 gibt es als Dämonen/Personas in Shin Megami Tensei. :D
Außerdem ist es total Mainstream sich mit griechischer Mythologie auszukennen. Damit gewinnt man doch keinen Blumentopf mehr.

> >Ja, das waren noch Zeiten.
> Wenn es dir geht wie mir, bist du gottfroh, dass diese Zeiten vorbeigegangen sind. :'D
Na ja, irgend wie vermisse ich es, große böse Kleffer ruhigstellen zu können. Wenn ich so darüber nachdenke, hat sich früher nicht mal der Regen getraut zu fallen, wenn ich raus kam. Das war schon praktisch... Oder vielleicht bilde ich mir auch nur ein das es so war... Aber das mit den Hunden war wirklich so!

Ich habe einfach eine Qualität an Depression erreicht, bei dem mir klar geworden ist, wie sinnlos dieses "Das Leben ist scheiße"-Gejammer ist. Ja, das leben ist scheiße, aber muss ich deshalb andauernd rumheulen? Das ging mir irgend wann auf den Sack. Mir ist das inzwischen egal und ich bin stolz drauf.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
07.08.2021 00:03
>Außerdem ist es total Mainstream sich mit griechischer Mythologie auszukennen. Damit gewinnt
>man doch keinen Blumentopf mehr.
XD Herzlichen Glückwunsch! Hier, dein Blumentopf! 🎍

>Na ja, irgend wie vermisse ich es, große böse Kleffer ruhigstellen zu können.
XD Okay, das klingt schon cool.

>Mir ist das inzwischen egal und ich bin stolz drauf. ☜(゚ヮ゚☜)
Darauf kannst du auch stolz sein! \(@^0^@)/🎉🎉🎉
Im Übrigen erinnerst du mich mit dem Spruch "Ja, das leben ist scheiße, aber muss ich deshalb andauernd rumheulen?" an eine Freundin von mir. Ehrlich, es klingt so leicht, aber es ist verdammt harte Arbeit. Respekt dafür!


Antwort von:  totalwarANGEL
07.08.2021 00:10
Nachdem ich mich über ein Jahrzehnt selbst fertig gemacht habe, war das nur reiner Selbsterhalt. Wenn eines Tages schluss ist, werde ich nicht traurig sein, aber so bekloppt das zu beschleunigen bin ich auch nicht. Reicht doch, oder?
Antwort von:  Regina_Regenbogen
07.08.2021 00:16
Haha, du brauchst das nicht kleinreden. Es ist eine große Sache, sich auch nur ein bisschen weniger selbst zu zerfleischen. Ich finde, das ist jeden Tag Arbeit und es wird viel zu schnell als Selbstverständlichkeit abgetan. Dabei fliegt das einem nicht zu, man muss sich immer wieder dafür entscheiden, nicht dieser Dunkelheit, die manchmal echt verführerisch, weil so vertraut, sein kann, wieder zu verfallen. Besonders wenn man diesen Weg sehr lange gegangen ist.
Es ist kein Spaziergang und man kann nicht einfach stehenbleiben. Es ist herausfordernd und erfordert Ausdauer. Und vor allem sehr viel Nachsicht mit einem selbst.
Deshalb sage ich dir: Das ist großartig. Und das sage ich dadurch gleichzeitig zu mir.
Antwort von:  totalwarANGEL
07.08.2021 00:24
Ich habe depressiv sein schon immer als Schwäche betrachtet. Ich wollte einfach nicht mehr schwach sein. Ich war Zeit meines Lebens schwach und immer unten in der Nahrungskette. Da ich aber keine Lust mehr hatte, andauernd gefressen zu werden, habe ich mich aus allem ausgeklinkt. Alle losen Enden aus der Vergangenheit gekappt. Jetzt bin ich zwar einsam aber wenigstens verarscht mich keiner mehr, wie die, die damals angeblich meine Freunde sein wollten.
Ist nur blöd, wenn dann später niemand am eigenen Grab weint, weil man niemanden interessiert. Aber dann bin ich tot. Dann ist mir das auch egal.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
07.08.2021 00:31
Du sprichst, als wärst du schon uralt. :D Ich glaube, dass die richtigen Menschen vielleicht einfach noch in dein Leben kommen werden.
Tadaaaa! Hier bin ich. *grins*
Also ich will in nächster Zeit nicht weinen müssen, also musst du einfach noch laaaaaaange leben. ○( ^皿^)っ Hehehe…
Antwort von:  totalwarANGEL
07.08.2021 00:36
Solange nicht irgend was in meinem Kopf platzt oder ich vom Bus - oder bei meinem Glück vom Müllwagen - überfahren werde, ist sterben erst mal nicht geplant. Ich wollte nur mal einen kleinen Vorgeschmack in meine Finsternis geben. Und das mit den Menschen kennen lernen ist ja zur Zeit etwas schwierig. XD
Von:  RukaHimenoshi
2021-08-06T21:02:50+00:00 06.08.2021 23:02
Tief durchatmen, noch einen Schluck Tee, und weiter geht’s. Mein armes Herz ^^“
Haha, dieses Zitat ist etwas… Anders XD (Oooooh, es ist anders!!! So viel Bedeutung und Interpretationsspielraum, selbst in der Art des Zitates! /(°o°)\ )

Dass sie sich plötzlich an einem unbekannten Ort wiedergefunden hatte, konnte sie längst nicht mehr schocken. Das gleiche war schließlich passiert, als sie mit den anderen versucht hatte, den Weg zu ihren Wappen wiederzufinden. Vielleicht war das hier etwas Ähnliches.
Oder die Schatthenwelt Ariane, oder die Schatthenwelt. ;P

Bände über Schwarze Magie
Bitte nicht! X’D

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrgs, ich will das nicht mehr lesen!!!!! Du hast diese ganzen Eindrücke mal wieder so schön und intensiv beschrieben!!!! T__________T
Und erst, als ich tief durchgeatmet hatte, ist mir aufgefallen, dass Ariane in dem Moment genau dasselbe gemacht hatte. XD
Ich bin gerade echt froh diesen Live-Ticker zu machen, um mir begründete Pausen gönnen zu können. ^^“
Nun denn, dann machen wir mal weiter mit Vitali. Hoffentlich heitert sein loses Mundwerk die Situation wieder etwas auf… Ich brauche Witz und Sarkasmus. ^^“

Hm, aber wenn in diesem Museum verschiedene Sinne angesprochen wurden, vielleicht würde es dann ja auch was zu Essen geben.
Ich wurde nicht enttäuscht. XD
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargs, und dann dieses Ende!!!!!! >_________________< (Für mehr fehlen mir die Worte gerade ^^“)

VIVIEN!!!! BITTE VEREINEN, MACH DEINEM NAMEN EHRE!!!!!!!!! ToT




Okay, nach einer etwas länger andauernden Schockstarre und Lesepause hab ich beschlossen, das erstmal einfach unkommentiert stehen zu lassen. (Wobei ich aus neutraler Sicht noch anmerken wollte, dass mir die Symbolik besonders hier sehr gut gefallen hat. XD)

Jaaaaaa, der Spruch wurde tatsächlich noch einmal aufgegriffen!!! *-*

Und Vivien wird auch aktiv!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Es sind wahrlich Beschützer!!! இ௰இ ☆*: .。. o(≧▽≦)o .。.:*☆

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargs, okay, also mit diesem Ende kann ich leben. Puh. ^^“ Aber Gott, jetzt bin auch ich echt ko. Das war too much für einen Tag. 🙈

Antwort von:  Regina_Regenbogen
06.08.2021 23:11
Oh mein Gott, Respekt, dass du das auch wirklich alles an einem Stück gelesen hast. Das war echt viel. Ich wollte bloß die Möglichkeit geben, weiterlesen zu können. Aber da dieses Kapitel dann doch relativ lang war, war das jetzt ja wirklich ein richtiger Marathon. ^^"
Antwort von:  RukaHimenoshi
06.08.2021 23:12
Glaubst du ernsthaft, ich hätte da mittendrin aufhören können, obwohl die Möglichkeit bestand weiterzulesen? ^^"
Antwort von:  Regina_Regenbogen
06.08.2021 23:18
Guter Punkt. 😂 Jetzt weiß ich nicht, ob es nett von mir war, noch ein Kapitel hochzuladen, oder grausam. 😂😂😂


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