Zum Inhalt der Seite

Work around the rules

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neustart und Flashbacks

Sie stand, mit tropfnassen Haaren, vor ihrem Badezimmerspiegel und ließ die letzten 4 Tage noch immer ungläubig Revue passieren. Es war vollkommen absurd und surreal, doch es hatte tatsächlich funktioniert. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie begann ihre Haare zu trocknen und als sie flüchtig auf die Uhr sah, entschied sie sich zu beeilen.
 

Es war genug zu erledigen, bevor die Reise ihres Lebens beginnen konnte und Zeit zu verlieren war nicht in ihrem Plan inbegriffen. Mit dem was sie heute erledigen wollte, sollte ihr neues Leben beginnen und diesmal würde sie sich von nichts und niemandem aufhalten lassen.
 

Eilig lief sie, noch immer mit ihren Haaren beschäftigt, vom Bad zu ihrem Kleiderschrank um sich etwas Passendes zum Anziehen heraus zu suchen. Nach einigem Überlegen fiel die Wahl auf eine einfache, schwarze Jeans und eine weiße Bluse mit dunkelblauem Blazer darüber. Dazu ihre neuen Turnschuhe und einen geflochtenen Zopf.
 

Das Make Up musste leider ausfallen, weil zum einen keine Zeit mehr war – sie wollte pünktlich zum Termin erscheinen – und außerdem konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Angestellten der amerikanischen Botschaft besonders viel Wert auf ihre Schminke legen würden.

Mit einem letzten Blick auf die Uhr schnappte sie sich den Stapel Unterlagen, welche sie sorgfältig vorbereitet hatte und machte sich auf den Weg.
 

Je näher sie der Botschaft kam, desto nervöser wurde sie. Angestrengt dachte sie nach. Hatte sie wirklich alle Unterlagen dabei, die sie brauchen könnte? Was, wenn etwas Wichtiges fehlte? Sie hatte nur ein Zeitfenster von knapp 12 Wochen Zeit um das dringend benötigte Visum zu bekommen. Wie lange dauerte der ganze Prozess überhaupt und was sollte sie bloß tun, falls etwas dagegen sprechen würde?
 

Panik kroch in ihrem Magen nach oben und sie begann zu zittern. Daran durfte es einfach nicht scheitern.
 

So weit war jetzt schon gekommen und dabei hatte das eigentliche Vorhaben noch nicht mal ansatzweise begonnen. Bevor sie endgültig die Nerven verlor, rief sie sich mehrfach innerlich zur Ruhe und machte sich dann endlich auf um Raum 247 zu finden und den Antrag einzureichen. Vermutlich würden man ihr dann auch all die offenen Fragen beantworten können.
 

Sie fand den Raum, zu dem sie musste zum Glück ziemlich schnell, und war somit noch immer zehn Minuten vor dem eigentlich Termin dort. Somit konnte sie sich noch einmal kurz sammeln und durch atmen.
 

Als es soweit war, klopfte sie höflich an und trat, nachdem sie ein gepoltertes "Kommen Sie rein!" von drinnen vernahm, unsicher in den Raum und sah den Mann hinter dem Schreibtisch an. Er war klein und schlank. Außerdem trug er einen schwarzen Anzug und sein Gesicht zierte ein Bart der sofort an Iron Man erinnerte, wenn man diese Filme kannte.
 

Er wirkte müde, als er sie freundlich ansprach: "Bitte setzen Sie sich erstmal. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mir kurz einen Kaffee besorge? Möchten Sie eventuell auch einen?"

Sie lehnte dankend ab und legte, nachdem er den Raum verlassen hatte schnell ihre Unterlagen zurecht, falls er diese sehen wollte.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder auftauchte. Diesmal allerdings deutlich entspannter und mit einem dampfenden Becher in der Hand.

Er hielt ihr zur Begrüßung die Hand hin, als er sich setzte und tippte dann kurz etwas in seinen Computer ein.
"Frau … Dennece? Sie sind heute hier wegen eines Visums für eine Amerikareise, ist das soweit richtig?" Er sah sie fragend an.
 

Sie nickte. "So ist es. Ich brauche genauer gesagt ein Arbeitsvisum, da ich dort eine Jobmöglichkeit wahrnehmen werde. Ich habe allerdings noch viele Fragen." Verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf.
 

"Das sollte kein Problem sein. Erzählen Sie mir erstmal was für ein Job das ist, bei welcher Firma und für welchen Zeitraum voraussichtlich. Ihre Fragen beantworte ich Ihnen gerne im Verlauf unseres Gespräches."
 

Sie begann ihm die erfragten Informationen zu nennen, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass ihr gerade mal 12 Wochen blieben bis sie das Visum haben müsste. Genauso musste sie ihrem Gegenüber auch mitteilen, dass sie die Zeitspanne unmöglich voraussagen konnte, da es sich um Dreharbeiten handelte und ihr noch kein genauer Zeitplan zugespielt wurde.
 

Geduldig hörte er sich all ihre Informationen an und lächelte leicht, da ihr die Nervosität und Sorge wohl ins Gesicht geschrieben standen. "Frau Dennece, darf ich sie bitte kurz unterbrechen? Eigentlich können wir das Ganze hier gleich erstmal stoppen. Um genau zu sein, meine ich wir können hier abbrechen." Er machte eine Pause, während sich ihre Augen entsetzt weiteten.


War das wirklich sein Ernst? Sie hatte gerade mal zehn Minuten mit Ihm über die Eckdaten, welche sie hatte gesprochen und er machte ihr sofort einen Strich durch die Rechnung?


Plötzlich fühlte sich ihr Magen an, als hätte ihn jemand mit Eiswasser gefüllt. Sie sah ihn traurig an.
 

"Habe ich mich etwas jetzt schon disqualifiziert? Ich brauche dieses Visum wirklich dringend, meine ganze Zukunft könnte davon abhängen, verstehen Sie?"

 

Er fing darauf hin an leise zu lachen.

"Keine Sorge, erstmal zu Ende zuhören, bitte. Es klingt, als würden Sie ein klassisches Arbeitsvisum benötigen. Dies muss allerdings im Vorfeld als Petition von Ihrem US-Arbeitgeber im US-Konsulat mittels Formular I-129 beantragt werden und dann bei der Einwanderungsbehörde USCIS eingereicht werden. Dort wird diese dann erst einmal genau geprüft. Erst wenn das erfolgreich war, muss man den zweiten Bewilligungsbescheid I-179 im Verfahren stellen und jeder potenzielle Mitarbeiter wird außerdem ein Visa-Interview absolvieren. Das ist unumgänglich. Klar soweit?"

Er pausierte erneut und sah sie abwartend an.
 

Verdutzt über diese Fülle an Informationen sammelte sie sich kurz und dachte nach. "Jeremy sollte das doch eigentlich wissen, oder nicht? Immerhin waren die USA seine Heimat… Sie würde ihn wohl oder übel informieren müssen, denn scheinbar musste er den ersten Schritt übernehmen. Sie seufzte.
 

"Wow, das ist gut zu wissen, Ich danke Ihnen. Ich nehme also einfach an, ich gebe das Ganze genauso weiter und der Rest wird sich dann im Verlauf ergeben? Wie zum Beispiel wer, wann, was und wo einreichen muss?"
 

Er nickte. "Ich sehe sie haben mich verstanden. Ich gebe Ihnen noch einen Infozettel für ihren Arbeitgeber mit. Dort ist noch einmal genau beschrieben, was er wie tun muss und auch die passenden Adressen sind unten aufgeführt. Ich würde sagen, damit sind wir hier eigentlich bereits fertig. Es sei denn sie haben noch Fragen an mich." Er sah sie abwartend an und nippte derweil an seinem Kaffee.
 


"Eigentlich nur eine: Meinen Sie, dass 12 Wochen für den Prozess ausreichen oder wird es knapp?" Er sah sie schon fast entschuldigend an. "Ich befürchte das die übliche Beantragungszeit sich auf mehrere Monate beläuft. Ich kann Ihnen jedoch nicht genau sagen, ob drei Monate wirklich ausreichen. Besprechen Sie dies lieber im Vorfeld mit ihrem neuen Arbeitgeber." Sie bedankte sich noch für seine Geduld und machte sie gedankenverloren aus den Heimweg.
 

Als sie wieder im Bus saß, driftete sie wieder zu jenem Moment zurück, der ihr ganzes Leben verändern könnte.
 

Überall waren Menschen, es war laut und durcheinander. Man sah viele Kostüme, Make-Up und viele kichernde, junge Mädchen, die es kaum erwarten konnten, ein Foto oder ein Autogramm zu bekommen. Sie musste lächeln – war sie doch früher ganz genauso gewesen – und sah dann durch die große Glasfront der Eingangshall nach draußen. Regen. Seit sie in London angekommen war nichts als Regen.
 

Sie beschloss sich ein Sandwich und einen Kaffee zu gönnen. Bis zu ihrem Meet & Greet hatte sie noch über zwei Stunden Zeit und ihr war bereits langweilig. Langeweile war in ihren Augen das schlimmste was ihr gerade passieren konnte, also nahm sie am nächsten Panel teil, ohne überhaupt zu wissen, wer gleich auf der Bühne auftauchen würde.
 

Gähnend sah sie auf den Plan: "11.45 – 12.30 Panel I Jeremy Renner & Chris Evans" leuchtete ihr vom Papier entgegen. Sofort erhellte sich ihre Miene. Mit etwas Glück konnte sie gleich etwas Hilfreiches aufschnappen, doch zu ihrem Leidwesen war das nicht der Fall.
 

"Wenigstens ist ein wenig Zeit vergangen… und ich habe schon wieder Hunger. Danach werde ich noch einmal alles durchgehen, Vorbereitung gibt es nicht genug." Mit diesem Gedanken verschlang sie ihr zweites Sandwich und einen weiteren Kaffee und machte sich dann auf die Suche nach einem ungestörteren Platz.
 

Nach dem achten 14-jährigen Teenie, welcher sie neugierig ansprach und mit ihr darüber diskutieren wollte "Wie süß Chris Und Jeremy auf der Bühne waren", rieb sie sich frustriert die Nasenwurzel und entschied, ihren Regenmantel anzuziehen und draußen nachzusehen.
 

In ihrer Erinnerung hatte sie um die Ecke des Haupteingangs ein kleinen, überdachten Raucherbereich gesehen, also trottete sie mit ihrem dritten Kaffee in der Hand hinaus, in der Hoffnung dort Ruhe zu finden.

Als sie sich noch einmal umschaute, atmete sich erleichtert aus. Keins der Kids, die sich zuvor angesprochen hatten, schien ihren Abgang zu registrieren und so huschte sie schnell um die Ecke und ließ sich mit einem entspannten Seufzen auf der kleinen Bank nieder. Sie schloss kurz die Augen und versuchte ihren Kopf zu leeren, als sie von der Seite angesprochen wurde: "Bist du okay?"
Verwundert blickte sie zur Seite und sah sich genau dem Menschen gegenüber, wegen dem sie das alles auf sich nahm: Jeremy Renner.
 

Er sah sie fragend an. "Also?" Sie musste lächeln "Ja, danke. Mir ist es nur zu voll und zu laut da drinnen. Und da ich keine 16 mehr bin, finde ich auch nicht so viel Gefallen an Diskussionen daran, wer von euch süßer ist." Sie hörte ihn lachen. "Verstehe."
 

Schweigend rauchte er seine Zigarette zu Ende und stand wieder auf. "Vielleicht sieht man sich." "Ja, nachher, bei unserem M&G."
 

Er grinste schief und winkte ihr nochmal zu, dann war er wieder verschwunden und sie beschloss einmal mehr sich noch einmal all ihre Unterlagen und Notizen anzusehen. Sie wühlte kurz in ihrer Tasche.
 

Mal sehen, ich habe meinen Lebenslauf, Zertifikat, den Vertrag des Kurses. Ich habe meine Liste mit Gründen… aber die ist nur für mich… wo habe ich denn bloß das Script gelassen?

Sie wurde unruhig. Das Script war der wichtigste Teil des Ganzen, wenn sie das nicht zu verlegen hatte, konnte sie es auch gleich sein lassen. Tief durchatmen! Sie schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Nach einem weiteren Schluck ihres mittlerweile kalten Kaffees, suchte sie erneut in ihrer Tasche und zum Glück, war ihr Script doch zu finden.

Erleichtert überflog sie noch einmal ihre Gründe und Notizen und widmete sich dann dem Exposé. Damit wollte sie ihn überzeugen, wenn dort also so Schreib- oder Logikfehler ins Auge springen würden, stünde sie vermutlich auf verlorenem Posten.
 

Nachdem sie es sich wieder und wieder genauestens durchgelesen und überprüft hatte, sah sie auf die Uhr und erschrak: Ihr M&G begann in 3 Minuten und sie wusste noch nicht mal, zu welchem Raum sie musste. Das war ja ein großartiger Anfang. In Windeseile packte sie ihre Sache zusammen, trank hastig den letzten Schluck Kaffee und rannte zurück in die Haupthalle der Veranstaltung.
 

Unfassbar das sie in Moment, in dem sie die Halle betrat, erneut Jeremy gegenüber stand. "Na", lachte er sie an "bist du etwa spät dran? Zeig mir mal das M&G Ticket."
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

So, dies ist der leider recht kurz geratene Anfang vom ersten Teil. Es wird nach dieser Story definitiv einen zweiten Teil geben und je nachdem wie sehr meine Ideen sprudeln, mache ich es zu einer Trilogie. :D Ich bemühe mich regelmäßig zu posten.
 

Aber nun wünsche ich allen bei m ersten Teil viel Spaß und würde mich sehr über ein paar Kommentare und Rückmeldungen freuen!!
 

Bis bald ihr Lieben!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück