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Wie Akatsuki das Weihnachtsfest stahl

"Ich hoffe er hat fünf Herzinfarkte und stirbt"
von
Koautor:  Shino-X

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Ein krimineller Tagtraum

Hidan kickte ein wenig Blech aus dem weg. „Kakuzu“, rief er seinem Partner zu, „ich hasse es hier.“

„Weißt du eigentlich“, rief dieser zurück, „wie egal mir das ist!“

„Dass dir eh alles egal ist, ist mir klar. Lass mich raten, du hast bestimmt die letzten dreißig Jahre hier gelebt, weshalb es dir auch egal ist, von ständigem Dreck umgeben zu sein.“

„Oh nein!“, lachte Kakuzu. „Ich lebe erst seit etwa einem Jahr von ständigem Dreck umgeben.“

Hidan runzelte die Stirn. „Weshalb es mich viel mehr wundert, wieso du dich gerade beschwerst“, fügte sein Partner hinzu.

„Hast du mich etwa gerade- Kakuzu!“ Hidan wischte sich dramatisch eine unsichtbare Träne aus dem Augenwinkel. „Wie kannst du nur?“, fragte er entsetzt. „Du weißt, ich habe nur ein Herz, das brechen kann!“

Kakuzu stöhnte. „Hidan, kannst du dich bitte einmal als nützlich erweisen und-“

„Ich versteh ja sowieso nicht“, unterbrach Hidan ihn sofort, „warum du wieder zurück auf diesen beschissenen Weihnachtsmarkt willst, obwohl du uns eben rausgeschmissen haben. Die durchschauen doch eh wieder, dass wir ihnen nur Dreck verkaufen in einem Stand, den wir gar nicht da aufbauen durften. Aber dass du schlecht einschätzen kannst, was ein Idiot ist und was nicht, bin ich ja schon gewohnt.“ „Aber er hat vorher was gekauft, also habe ich Recht behalten“, erwiderte Kakuzu mürrisch. „Wir sind doch jetzt bestimmt auf so einer Fahndungsliste“, argumentierte Hidan, wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben.

„Oh nein! Wir haben illegal Christbaumschmuck verkauft. Und hässlichen noch dazu.“ Kakuzu verdrehte die Augen. „Krieg dich wieder ein, Hidan. Ich bin auf tausenden Fahndungslisten und das letzte Mal, als ich festgenommen wurde, stand ich noch auf keiner einzigen.“ Er betrachtete ein paar rostige Metallstücke, die wage an überdurchschnittlich unförmige Weihnachtsmänner erinnerten und steckte sie ein. „Wir brauchen noch mehr Glitzerzeug“, rief er Hidan zu, der hinter ihm hertrottete. „Darauf stehen die Leute.“

„Kakuzu, ich will hier weg“, heulte Hidan, als er auf dem riesigen Müllberg ausrutschte und den Beutel mit dem angesammelten Plunder fallen ließ. Kakuzu raste auf ihn zu. „Du hast doch gerade nicht etwa Müll weggeschmissen?“, brüllte er.

Hidan saß mit verschränkten Armen auf den Boden und ignorierte ihn, während er weiterjammerte: „Ich will in ein Hotel und dort ein warmes Bad nehmen und dann will ich Steak essen und früh ins Bett gehen, damit ich morgen früh aufstehen kann.“

„Früh aufstehen?!“ Kakuzu nahm sein Gesicht in die Hände, sodass er zu ihm aufsah. „Hidan, bist du krank?“ „Du kümmerst dich ja doch um mich!“, rief Hidan schluchzend. „Nein, ich kümmere mich einzig und allein um deine Effizienz“, erwiderte Kakuzu genervt. „Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich dir Schläge androhen muss, damit du überhaupt irgendwas machst.“

Hidan zuckte mit den Schultern. „Da hätte ich jetzt nichts gegen. Das würde den Abend doch perfekt abrunden.“ Kakuzu ließ Hidan augenblicklich los. „Und schon ist dieses Gefühl verflogen“, sagte er und wischte sich die Hände an seinem Mantel ab. „Weißt du, Hidan, manchmal glaube ich, du hättest deinen finalen Tiefpunkt erreicht, aber dann schaffst du es immer wieder, noch widerlicher zu werden. Ich stehe hier auf einer riesigen Müllhalde und trotzdem ist sie nicht das Abstoßendste in meiner Nähe. Und dennoch fragst du dich manchmal noch, warum niemand was mit dir zu tun haben möchte.“ Kakuzu hatte sich von seinem Partner abgewandt und ging langsam in Richtung Dorf.

Hidan starrte ihm komplett ernst nach. „Kakuzu?“, fragte er eingeschüchtert. „Kakuzu!“

„Nein, Hidan. Sprich mich nie wieder an“, rief Kakuzu zurück. „Kakuzu?“, rief Hidan erneut. „Kakuzu!“ Kakuzu ging unbeirrt weiter. „Ich glaub ich hab mir mein Bein gebrochen.“
 

„Ich wusste, dass ich den letzten Faden nicht gerissen haben kann.“ Hidan lachte. „Schließlich bist du nicht auseinandergefallen.“ Kakuzu war erneut kurz davor, ihn einfach fallen zu lassen, aber Hidan festige seinen Griff. Er hatte einen Arm über seine Schulter gelegt, um sich aufrecht zu halten. So hatten sie bereits den gesamten Weg von der Müllkippe bis nach Konoha mühsam und vor allem langsam hinter sich gelegt. In seinem bald hundert Jahren als Ninja war Kakuzu noch nie gewillt gewesen, eine Mission aufzugeben wie in den letzten Stunden, die er in Hidans unmittelbarer Nähe verbracht hatte. Lieber hätte er noch einige Stunden Müll aufgesammelt, als ihn anzufassen und allein der Gedanke, dieselbe Luft wie Hidan geatmet zu haben, löste einen Brechreiz in ihm aus.
 

„Ich wünschte, ich könnte dahin laufen und denen ihre hässlichen Götzen aus dem Vorgarten treten“, hörte er eben diesen in sein Ohr zischen.

„Pass auf. Ich will nicht, dass du meine Maske anspuckst“, zischte er zurück, obwohl er Hidan irgendwie zustimmen musste. Konohaianer hatten ein unschönes Faible für Feiertage und sämtliche derer Nebenerscheinungen, die ihnen der Kapitalismus beigebracht hatte. Unter anderem, aber nicht ausschließlich, aufblasbare Schneemänner, leuchtende Drahtrentiere und kleine Weihnachtsmannstatuetten, die Hauswände hochkletterten. Wären sie nicht gerade undercover und im Zivil unterwegs, hätte er Hidan möglicherweise sogar erlaubt, sich ein wenig an den „Dekorationen“ auszulassen. Wenn auch nur, um die Nachfrage für sich selbst zu steigern.

„Weißt du, Kakuzu“, meine Hidan, während er sich skeptisch in der Wohngegend umsah, „ich habe das Gefühl, je näher wir dem Stadtzentrum kommen, desto schlimmer wird es. Vor einigen Minuten hatten die Häuser nur ein paar Lichterketten und Papiersterne in den Fenstern und jetzt“, sein Griff um Kakuzu wurde fester, „jetzt ist er überall.“

„Hidan, der Weihnachtsmann ist nicht echt. Er kann dich nicht verletzen und du ihn erst recht nicht. Das solltest du langsam wirklich einmal bemerkt haben.“ Aber Hidan sprach unbeirrt weiter: „Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn ich ihm einfach seine Arbeit zunichte machen würde. Ich meine, denk mal drüber nach: Er besucht jedes einzelne Haus in nur einer Nacht. Er hat wirklich schlimmen Zeitdruck. Und überall legt der beschissene Sack seine Geschenke ab. Aber was, wenn die Leute einfach am nächsten Morgen in ihr Wohnzimmer gehen und sich darauf freuen, ihre Geschenke zu finden und neuen Scheiß zu bekommen, aber sie sind alle weg. Alle. Nicht einmal ihr scheiß Tannengewächs ist mehr da.“ Er machte eine dramatische Pause, bevor er beinahe in Kakuzus Ohr kreischte: „Sie werden weinen und schreien. Sie werden den Glauben in diesen fetten Bastard verlieren. Und dann“, er grinste hämisch, „dann werden sie sich der einzig wahren Religion zuwenden!“

„Sag mal Hidan“, fragte Kakuzu ruhig, „wie lange dauert es, bis dein Bein verheilt ist?“

„Ein paar Stunden, wieso?“, antwortete Hidan, bevor Kakuzu ihn augenblicklich fallen ließ.

Er schrie vor Schmerz und fluchte, während die Leute wie bei jeder Person, die sich auf offener Straße verletzte, einfach weitergingen und einen großen Bogen um die beiden machten, da sie Hidans Gekreische von eben mitbekommen hatten.

„Geht’s noch?“, fragte er Kakuzu, der ebenfalls versuchte, sich von ihm zu distanzieren.

„Hidan, ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es dir nicht oft genug gesagt habe, obwohl ich das doch stark bezweifle, aber deine Ideen sind bescheuert und diese hier stellt wirklich keine Ausnahme dar.“

„Jetzt habe ich mir mein Bein nochmal gebrochen“, schrie Hidan und Kakuzu legte das Gesicht in die Hände. „Ernsthaft? Woher willst du überhaupt wissen, ob es gebrochen ist?“

„Ich habe mir schon so viel gebrochen, dass ich mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt habe“, sagte Hidan und versuchte sich diesmal ohne Kakuzus Hilfe vom Boden aufzustemmen, was dieser schnell unterband, bevor Hidan wieder auf offener Straße rumschrie. „Das merkst du nur nie, weil ich während meiner Rituale wieder heile. Von denen habe ich übrigens seit Stunden keins mehr gemacht, wird langsam wieder Zeit.“

Kakuzu rollte mit den Augen. „Dafür gibt es auch einen guten Grund“, erinnerte er Hidan.

„Ja, weil du der Meinung warst, ich würde mit meiner ‚sadomasochistischen Art‘ ungewollte Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Was bedeutet das Wort überhaupt? Kannst du nicht normal reden?“

„Welches?“, seufzte Kakuzu. „Ungewollt? Aufmerksamkeit? Ich persönlich bin ja bereits fasziniert, dass du überhaupt die Fähigkeit zu Reden besitzt.“

„Ach, halt’s Maul!“, rief Hidan. „Und dann dein ständiges Gemecker! ‚Hidan, keine Zivilisten opfern‘“, äffte er Kakuzu vor wenigen Stunden nach. „‘Die Blutflecken musst du aber selbst entfernen. Nein, ich kauf dir keine neue Kutte, obwohl’s arschkalt ist.‘ Dann lass mich halt erfrieren.“

„Das ist nicht was passieren wird!“, erwiderte Kakuzu. „So einen Gefallen kannst du mir ja leider nicht tun.“
 

Plötzlich blieb Hidan stehen, womit Kakuzu sich ebenfalls gezwungen sah, auf der Stelle zu bleiben.

„Aber der geht doch klar oder?“ Kakuzu blinzelte verwirrt. „Hidan, wenn du mich gerade ernsthaft Fragst, wie attraktiv ich irgendeinen beliebigen Passanten finden, muss ich dir leider sagen-“

„Nein, den kann ich doch opfern oder?“ Er zeigte auf einen Kerl mit Weihnachtsmannmütze, wobei er das Gegenteil von unauffällig darstellte. „Das ist Konohas grüne Bestie“, erwiderte Kakuzu. „Der ist zwar nicht besonders stark, aber ich glaube kaum, dass du es mit ihm aufnehmen könntest.“

„Aber er ist Abschaum. Sie ihn dir doch einmal an. Wie er völlig in diesem Fest aufgeht.“

„Und dennoch könnte er dich in der Luft zerreißen.“ Als er nach wenigen Sekunden keine Antwort bekam sah er zu Hidan rüber, der ihn anlächelte. Kakuzu versuchte sich erneut an seinen Atemtechniken. „Das war ja zu erwarten“, sagte er, bevor er seinen Partner weiterzog. „Er trägt einen Spandex!“, laberte Hidan weiter. „Du weißt, dass er auch drauf stehen würde.“

„Das ist mir nun wirklich egal“, versuchte Kakuzu, ihn davon abzuhalten, mehr zu erzählen. „Kannst du nicht einmal still sein?“

„Da hinten ist ein Hotel, Kakuzu.“ Hidan wies auf ein Gebäude in der Distanz. „Falls du mir das Maul stopfen möchtest.“ Es war wieder Zeit, Hidan auf Armlänge zu halten. „Das mit den Ritual ist eigentlich gar keine so schlechte Idee“, sagte Kakuzu und lächelte in sich hinein, „schließlich ist ein Gefängnis eigentlich auch wie ein Hotel. Nur dass man nichts bezahlen muss.“

„Da magst du wohl recht haben“, lachte Hidan und zog Kakuzu wieder näher an sich.

„Aber du vergisst, wie gerne ich Zeit mit dir verbringe.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Satz „Hidan, ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es dir nicht oft genug gesagt habe, obwohl ich das doch stark bezweifle, aber deine Ideen sind bescheuert und diese hier stellt wirklich keine Ausnahme dar." ist übrigens bereits vor einem Jahr entstanden und musste die letzten zwölf Monate allein in einem Textdokument namens "Der Grinch" verbringen, das ich erst wiedergefunden habe, als diese Geschichte bereits begonnen wurde. Ja, die Idee, dass Hidan und Kakuzu Weihnachten stehlen als Fortsetzung von "Akatsuki in: Eine Weihnachtsgeschichte" ist bereits ein Jahr alt. Komplett anzeigen

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