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Tantei Ken - Die Tote im Park

Lord Inu Yasha ermittelt
von

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Verlobungsgeheimnis


 

D

a Frau Nakamura Inu Yasha recht schnell die Adresse und Nummer des vermutlichen Verlobten der ermordeten Kenko geschickt hatte, entschloss sich der Halbdämon diesen noch gleich anzurufen.

Zum Glück hatte Shige Kinosuke durchaus von ihm gehört, zumindest als Berater der Polizei.

„Ja, natürlich werde ich mit Ihnen sprechen, Lord Inu Yasha. Sie können gern herkommen, ich bin noch in der Firma.“ Er nannte die Adresse.

„In dem Firmennamen heißt es Lab – Sie haben ein Labor?“

„Oh, nicht nur eines.“ Shige Kinosuke schien sehr erheitert. „Wenn so einige Ärzte Blutuntersuchungen machen lassen, landen sie bei mir. Ich besitze eine Kette an Labors. Ich werde unten Bescheid geben, dass Sie kommen. Wann sind Sie hier? Ungefähr?“

„Es wird wohl gegen achtzehn Uhr werden,“ gab Inu Yasha zu.

„Gut, das macht nichts. Ich habe heute spät angefangen. Nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass eine Hundedämonin ….“ Er brach ab. „Natürlich habe ich gestern und auch heute morgen versucht Kenko zu erreichen, aber vergeblich. So rief ich in gewisser Verzweiflung die Polizei an und die Dame der Mordkommission sagte mir, dass Sie ermitteln. So … Sie haben doch nichts gegen eine Verbindung von Mensch und Dämonin?“

Inu Yasha stutzte doch, ehe er meinte: „Sie erinnern sich doch, dass ich ein Halbdämon bin?“

„Oh, Verzeihung. Ich scheine nicht ganz auf der Höhe zu sein. Gut, dann kommen Sie nur. Ich werde Ihnen alles erzählen.“

Das schien eine heißere Spur als das Meiji-Palace zu sein. Wobei, da konnte er sicher später noch vorbei gucken.

 

Es handelte sich um ein Bürohochhaus, in dem mehrere Firmen untergebracht waren. Inu Yasha schloss daraus, dass sich hier nur die Verwaltung, aber eher nicht die eigentlichen Labore befanden. Als er sich an der Rezeption meldete, wurde ihm ein Ausweis ausgehändigt.

„Herr Kinosuke rief an,“ erklärte die Mitarbeiterin, ehe sie einen Blick auf den Namen warf. „Lord Inu Yasha. Bitte tragen Sie diesen Besucherausweis immer. Im Lift halten Sie ihn bitte vor das Lesegerät, dann fahren Sie in den siebzehnten Stock.“

„Eine Sicherheitsmaßnahme.“

„Ja. Niemand kann so versehentlich in den falschen Stock fahren, geschweige denn mit Absicht. So hat eine Sicherheitsfirma das der Hausverwaltung geraten, Sie verstehen?“

Der Halbdämon hätte wetten mögen, welche Sicherheitsfirma das gewesen war – seine. Denn das war seine Grundidee. „Danke.“

 

Keine drei Minuten später stand er im Vorzimmer Shige Kinosukes. Die Sekretärin war nicht mehr da, aber da die Tür zum nächsten Zimmer offen war, trat Inu Yasha unbefangen ein.

Der Inhaber diverser Labore sah vom Computer auf. Sein erster Blick fiel auf die Hundeohren auf dem Kopf. „Oh, Lord Inu Yasha, denke ich. Bitte, setzen wir uns dort drüben.“

Während der Halbdämon sich auf die bequeme Couch niederließ, betrachtete er den Menschenmann – und er konnte verstehen, warum den eine Dämonin anziehend fand. Durchtrainiert, trotz der ungewohnten Lage erstaunlich nüchtern, vor allem für einen Menschen, Mitte Dreißig. So meinte er langsam: „Sie wissen ja inzwischen, dass Kenko verstorben ist.“

„Nach den Zeitungsberichten wurde sie ermordet.“ Shige Kinosuke nahm Platz. „Können Sie mir sagen, ob ...ob es schwer für sie war?“

Diesmal hatte echte Emotion in der Stimme gelegen. „Sie muss gleich tot gewesen sein,“ erklärte der Halbdämon. „Vielleicht können Sie mir erklären, was Kenko auf diesem Aussichtsberg wollte?“

„Nein. Und ich verstehe auch nicht … Nun, ich werde es Ihnen erzählen. Ich lernte Kenko auf einem geschäftlichen Empfang kennen. Fortbildungskonferenz. Wie Sie vermutlich, oder eher sicher, wissen, hat auch der Fürst eine Firma mit Biotechnik. Direkte Konkurrenz. Jedenfalls war es … nun, bei mir Liebe auf den ersten Blick. Kenko sagte mir später, dass es bei ihr so ähnlich gewesen sei, aber eben auf Art der Dämonen. Nun, wir trafen uns öfter, freitags, gingen zusammen essen. Aber wir... Kenko bat mich das erst einmal geheim zu lassen. Sie und ich redeten nie über unsere Arbeit, schon um sie nicht in Konflikte mit ihrem Arbeitgeber zu bringen, aber das hätte natürlich so aussehen können. Darum hielten wir unsere Beziehung geheim. Aber es wurde immer intensiver und ich bat sie mich zu heiraten. Kenko willigte ein, meinte allerdings, was ich verstand, dass in Anbetracht unserer doch sehr unterschiedlichen Lebenserwartung, sie nach meinem Tod wieder zu Diensten ihres Fürsten stehen wollte und deswegen alles ordentlich ablaufen sollte. Sie habe noch einen Auftrag, den sie abschließen wollte, danach wollte sie kündigen und zu mir kommen, für mich arbeiten, falls der Fürst einverstanden sei. So könnte sie später auch jederzeit in Ehren zurück. Ich denke, Sie kennen die dämonischen Regeln besser als ich. Aber das stimmte doch?“

„Ja.“ Und Kouga samt Sesshoumaru schienen sich nicht in der Dame geirrt zu haben. Korrekt bis zum Äußersten. Was natürlich den Spaziergang im Dunkel samt dem Geld ihres Fürsten umso rätselhafter machte. „Waren Sie diese Woche auch verabredet?“

„Ja, wir wollten am Freitag, also heute, uns wieder treffen. Sie meinte, dann könne sie mir auch sagen, wie lange sie noch für diesen letzten Auftrag brauche, wann sie kündigen könnte und so. Ich freute mich natürlich.“

„Natürlich. - Heute wollten Sie sich wieder treffen? Dann wissen Sie nicht, mit wem sie sich gestern traf.“

„Sie meinen, wer Ihr Mörder sein könnte? Nein. Und, glauben Sie mir, den Namen würde ich Ihnen sofort sagen. Kenko war einfach ein Schatz. Nüchtern, sicher, wie so ziemlich alle Dämonen, aber einfach intelligent, hübsch und ...sie passte unglaublich gut zu mir.“

„Sie haben auch keine Ahnung, wo sie essen gegangen sein könnte?“

Shige Kinosuke schüttelte den Kopf, aber er dachte sichtlich nach. „Ich bin sicher, nicht dort, wo wir gewöhnlich hingingen. Das wäre ein kleines Lokal in dem zumeist Menschen verkehren, in Shibuya.“ Eines der größten Vergnügungsviertel in Tokio, wo sich am Wochenende hunderttausende von Menschen und so einige Dämonen herumtrieben. „Wie erwähnt, bat Kenko, dass wir unauffällig bleiben sollten. Wenn Sie möchten gebe ich Ihnen Namen und Adresse.“

„Ja, bitte. - Wissen Sie etwas zum Thema Meiji-Palace?“

Während der Unternehmer Papier nahm und kurz schrieb, erklärte er: „Sie meinen das Lokal? Sehr chic, zugegeben. Ich war schon des Öfteren da. Sie haben zwei verschiedene Räumlichkeiten. Menschen können dort wunderbar speisen. Die dämonische Abteilung ist mehr für Geschäftsgespräche. Soweit ich weiß, gibt es hinten sogar zwei abgeschlossene Räume, die absolut schalldicht sind, für, ich denke, größere Gruppen. Das ist alles angeblich sogar für Dämonen schalldicht gebaut, sehr diskrete Atmosphäre in allen Teilen. Aber da wäre ich mit Kenko nie hingegangen.“

Viel zu groß die Gefahr, dass jemand aus der NiKa die zwei Turteltauben entdeckte, ja. „Natürlich nicht. Danke.“ Inu Yasha schob den Zettel ein. Das war schon mal ein guter Hinweis. Blieb nur noch eine Frage: „Das ist jetzt etwas persönlich, Herr Kinosuke, aber gibt es jemanden in Ihrer Vergangenheit, der eifersüchtig auf Kenko gewesen sein könnte?“

Der Menschenmann sah ihn zuerst irritiert an, ehe er verstand: „Sie meinen Ex-Frau oder Freundin? Ich war nie verheiratet. Und meine letzte Freundin – das war schon eine Weile her. Darum, und auch wegen der guten Möglichkeiten andere Unternehmer kennen zu lernen, hatte ich mich der Gruppe um Aimi angeschlossen. Aimi Tashima.“ Er sah das Stirnrunzeln. „Sie kennen den Namen nicht? Eine sehr bekannte Schauspielerin, vielleicht momentan die erfolgreichste Bühnendarstellerin. Sie hat eine Art Stammtisch gegründet, an dem nur wohlhabende junge Männer teilnehmen dürfen. Oh, alles in Ehren. Man geht zusammen essen, redet, manchmal auch über Geschäfte, und sie genießt die Aufmerksamkeit. Das ist vermutlich .. nun, ihr Beruf ist ihre Berufung. Als ich Kenko kennenlernte, zog ich mich natürlich aus dieser Gruppe zurück. Ich bin fast sicher, dass Aimi mein Fehlen nicht auffiel. Es kommen und gehen da ja immer einige. Sie meinte, das sei nach einem Modell in Frankreich im... oh, neunzehnten Jahrhundert, wo hübsche Frauen solche Treffen abhielten und Künstler oder Kennenlernen förderten.“

„Ungewöhnliches Hobby,“ kommentierte der Halbdämon. „Dem entnehme ich, dass Aimi nicht verheiratet ist?“

„Nein. Ich glaube auch nicht, dass sie etwas mit einem aus der Gruppe hätte. Wozu die Aufmerksamkeit vieler gegen die eines eintauschen? Das wäre nicht ihr Stil. Haben Sie noch weitere Fragen?“ Der Unternehmer fuhr den Computer runter. „Um ehrlich zu sein, mir geht es nicht sonderlich gut. Ich habe für die nächsten Tage auch alle Termin abgesagt. Falls noch etwas Wichtiges sein sollte, haben Sie ja meine Handynummer.“

„Wo wohnen Sie denn?“

„In Edogawa. Brauchen Sie noch meine Privatadresse?“

Inu Yasha sah ihn an. Seine Nase verriet ihm besser als die Augen, dass dieser Mann wirklich langsam am Zusammenbrechen war, seine Selbstbeherrschung splitterte. Bislang mochte er sich beherrscht haben, aber der Halbdämon war sehr sicher, dass der diese Nacht durchweinen würde. „Nein, danke.“ Edogawa lag im Nordosten der Präfektur Tokio, nicht nur weit von hier, sondern auch ein gutes Stück vom Fundort der Leiche entfernt. „Fahren Sie nur nach Hause.“ Und er hatte einige bestimmt wichtige neue Informationen erhalten. Jetzt war es an der Zeit sich dieses Meiji-Palace einmal anzusehen.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mitsuki-chan
2023-12-26T16:04:50+00:00 26.12.2023 17:04
Das mit dem Ausweis und dem Fahrstuhl ist gut eingebaut. Habe ich auch schon in Laboren und anderen Büroräumen erlebt. Der Kreis der Verdächtigen wird nochmal größer. Bin gespannt was für Infos im nächsten Kapitel warten :)


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