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Einzelposting: Eragon langweilig?


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Von:    xBlackwolfx 26.09.2007 18:02
Betreff: Eragon langweilig? [Antworten]
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"Er ist interessant" ist im Prinzip pauschal. Aber völlig. Ist genau so unnötig wie "Die Handlung ist gut."
Es fehlt eben völlig an Aussagekraft, wenn keine Argumente kommen.

Zum Thema Murtagh und Bösewicht. Nein, natürlich war er das von Anfang an nicht, er war aber der einzige Held der Geschichte, der düsterer wirkte. Klar, im ersten Band hoffte ich noch, dass Paolini etwas aus dieser Vorlage machte, mir war es ohnehin klar, dass diese Figur die Seite wechselt, dafür ist die Geschichte eben zu seicht und durchschaubar. Ich hatte gehofft das er zu einer vielseitigen Gestalt wird, einem der aus eigenem Willen Galbatorix folgt, aber eben von Zweifeln zerfressen ist. Eben zwar mächtig, aber dennoch verwirrt, eben ein Chara der zwei Seiten in sich trägt.
Doch was kommt am Ende? "Hey! Eragon. Ich bin jetzt böse. Cool, ne?" -.- Jedenfalls kam es bei mir so rüber.

Es sei mein Problem, dass es mir nicht spektakulär ist? Wieso? Bin ich nicht als Fantasyleser die Zielgruppe? Wenn es nicht dem Leser gefallen muss, wem dann? Außerdem: Man kann viel schreiben, solang man es gut verpackt kann es spannend sein. Eragon 2 fehlt einfach jedliche gute Darstellungstechnik.
Oder wie würdest du es beschreiben, wenn 4 Hauptfiguren auf Seite 6 verschwinden? Spannend? Vielleicht, aber nicht wenn sie in den letzten paar Kapiteln erst wieder vorkommen.
Die "bösen" Zwillinge sterben auf 4 Zeilen. Ein Kampf? Nein, es ist nichts großartiges inszeniert. Einfach *plopp* tot. Mir als Schriftsteller kräuseln sich da die Haare.
Die Elfen sind alle übermächtige Wesen, die alte Sprache übermächtig. Für was brauchen die dann eigentlich Eragon, wenn jeder dieser Elfen meist mächtiger ist als die Hauptfigur?
Logik? Nein, aber der Hauptfigur *muss* nunmal ein 16 Jähriger sein. Sich etwas neues einfallen zu lassen, wäre ja zuviel verlangt.

Du bezeichnest ihn als komplexen Charakter? Tut mir leid, aber dann hast du noch nie ein Buch gelesen mit Figuren, die wirklich vielschichtig sind. Keiner der Charaktere ist komplex im eigentlichen Sinne *aber* das wäre kein Problem, nicht einmal besonders dramatisch *wären* sie gut inszeniert. Sind sie aber nicht.

Warum spreche ich die ganze Zeit von "spektakulär" und "inszeniert"? Weil das Buch nicht viel Tiefe bietet und das sollte der Autor eigentlich erkennen. Die lässt sich aber sehr leicht mit viel Hingabe und Dramatik im Buch kaschieren.

Mein Beispiel wäre "Nebelwelt-Trilogie", in der die Geschichte sehr ähnlich mit Eragon ist. Das Buch ist aber gut, weil einem die skurrilen, fantasievollen Figuren schnell ans Herz wachsen und man so auch mitfiebern kann.

Bei Eragon fehlt das, weil der Autor nie "tief" genug in seine Charaktere eintaucht. Sie sind nur Handelnde, keine Fühlende.
Meinungsfreiheit heißt nicht, dass ich mir jeden Scheiß anhören muss.

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