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Chaos On Tour

~~True Lies~~
von

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Wir sind doch alle nur Menschen

o( ≧∀≦)o !!

yeah!

das neue kapitel ist endlich da!

ich habe letztens noch einmal die ganze ff von anfang an gelesen und mir ist erst da bewusst geworden wie viel eigentlich schon passiert ist! oO

so einiges hatte ich sogar wieder vergessen xD'

und mein dank dass ich an der ff schon so lange schreibe und sie (viiiiiiieeeeel) länger geworden ist als geplant gilt hauptsächlich allen lieben kommi-schreibern für ihre stärkenden kommis und meiner beta-leserin <3<3

*an alle kuchen verteil*
 

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Kapitel 32.
 

Gegen Mittag musste sich Miku schweren Herzens von seinem blonden Gast verabschieden. Vergeblich hatte er versucht, ihn zu überzeugen, noch ein wenig bei ihm zu bleiben, da er sonst wieder ganz alleine wäre. Doch Bou blieb standhaft, denn er wusste, wenn er sich einmal von Miku überreden lassen würde, würde Miku es immer wieder versuchen.

Die Arme beleidigt vor der Brust verschränkt sah der Vocal ihm zu, wie er sich Jacke und Schuhe anzog. „Bou, du bist so was von fies“, maulte er. „Du kannst mich doch nicht einfach hier zurücklassen? Wer passt denn dann auf mich auf? Außerdem langweile ich mich bestimmt zu Tode.“

„Ach, komm schon“, sagte Bou lächelnd und fuhr ihm durchs Haar, womit er dessen Frisur gehörig durcheinander brachte. „Erstens bist du groß genug, um auf dich selbst aufzupassen. Und zweitens habe ich noch so einiges zu tun.“

„Und was ist mit der Langeweile?“, wollte Miku wissen und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, während er den Blonden trotzig anblickte.

Bou sah ihn hoffnungslos an. „Miku. Warum rufst du dann nicht einfach Teruki oder Kanon an und verabredest dich mit einem von den beiden?“ Doch innerlich fragte er sich, wieso Miku unbedingt wollte, dass er noch ein wenig blieb. Er musste zugeben, dass es ihn ehrte, von ihm so begehrt zu werden, doch es verunsicherte ihn auch.

„Wenn ich mich mit Kanon treffe bist du bestimmt wieder traurig und - “

„Wehe, du sprichst weiter!“, rief Bou erschrocken dazwischen. „Akiharu! Wie oft habe ich es dir schon gesagt? Mir macht es nichts aus, wenn du dich mit Shinya triffst. Ihr zwei seid doch noch beste Freunde – oder?“

„Ja, doch. Das stimmt“, gab Miku zähneknirschend zu, während er gedanklich vollauf damit beschäftigt war, sich weitere Argumente für Bous Bleiben zurechtzulegen. „Zumindest denke ich es“, murmelte er nach einer kleinen Pause leise.

Tatsächlich wusste er momentan nicht genau, ob er und Kanon so eine gute Freundschaft hatten wie noch vor der Europa-Tour. Er nahm sich vor, den Bassisten bei der nächsten Gelegenheit darauf anzusprechen.

„Ach, Miku.“ Bou schüttelte verständnislos den Kopf und sah ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sanft an. „Mach es dir selbst nicht so schwer und versuch endlich mal, deine Gefühle zu verstehen.“ Dann nahm er ihn in den Arm.

Miku konnte den süßen Duft riechen, der von dem kleinen Blondschopf ausging, und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Ich werde es versuchen“, versprach er ihm.
 

Nachdem Bou gegangen war, wusste Miku zunächst nicht, was er mit dem restlichen Tag anfangen sollte. Er hatte auch keine allzu große Lust, mit Teruki oder Kanon etwas zu unternehmen. Doch das lag hauptsächlich daran, dass er sich nicht dazu aufraffen konnte, einen von beiden anzurufen.

„Teruki trifft sich bestimmt mit Sonoko“, murmelte er leise, schaute noch einmal wehmütig zur Tür – in der Hoffnung, Bou hätte es sich anders überlegt – und schlurfte lustlos ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch setzte und den Fernseher einschaltete.

„Und Kanon…“ Er zappte von einem Kanal zum nächsten, bis er aus reiner Langeweile an einer Talkshow hängen blieb. „Irgendwie verwirrt er mich nur noch.“

Tatsächlich wusste er nicht, wie er sich in der Gegenwart des Schwarzhaarigen verhalten sollte. Sollte er mit ihm ganz normal umgehen? So, als wäre nie etwas geschehen? Oder zurückhaltend, um ihn nicht zu verletzen, und abwarten, wie Kanon reagiert?

„Dann wohl eher Letzteres…ich möchte ihm nicht wehtun.“

Aber er musste ihm früher oder später sagen, dass er wieder mit Bou zusammen sein wollte. Er wollte es ihm nicht verheimlichen. Miku hatte noch zu genau in Erinnerung, wie Bou reagiert hatte, als er ihm erst eine Woche später von seiner Beziehung zu Kanon erzählt hatte. „Den Fehler begehe ich nicht noch einmal.“

Nur…er liebte Kanon immer noch. Und auch Bou.

Er wollte keinem von beiden wehtun.

Miku seufzte. „Ich sollte endlich mal lernen, meine Gefühle zu verstehen…und wieso zum Henker schaffe ich es nicht, Bou zu sagen, was ich für ihn empfinde?“

Aus lauter Frust und Ärger über sich selbst schaltete er den Fernseher aus und wanderte in die Küche, um dort nach einem potenziellen Opfer für seinen Magen zu suchen.

Doch schon beim ersten Blick auf die Äpfel, die er gestern auf die Arbeitsplatte neben dem Herd gelegt hatte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen, sodass er erst gar nicht groß mit dem Suchen anfangen brauchte.

Er griff nach einem dunkelroten und biss genussvoll ein Stück ab.

Unwillkürlich musste er an seine und Bous Backversuche vom Vortag denken und in welch einem Chaos es geendet hatte.

//Ich denke, ich sollte ihm ein wenig Nachhilfe im Backen geben…//, schoss es Miku durch den Kopf. Er grinste.

Miku war innerlich stolz auf sich, dass sie beide es doch tatsächlich geschafft hatten, sich nach Langem mal wieder zusammen zu amüsieren. Auch, wenn Bous Küsse ihn immer wieder aufs Neue irritiert hatten.

//Offenbar hat Bou keine Probleme damit, mich zu küssen, obwohl wir nicht mehr zusammen sind. Aber…sollte ich mir da nicht eigentlich Sorgen machen?//

Miku biss unbehagen ein weiteres Stück vom Apfel ab, doch es schmeckte nicht wirklich; seufzend betrachtete er den Apfel in seiner Hand.

Er wusste nur noch zu genau, in welche Tiefe der kleine Blondschopf gestürzt war, nachdem sie sich getrennt hatten.

//Es hat ihn härter mitgenommen als mich…Bou versteckt seinen Schmerz und Kummer, damit ich keinen Grund zur Sorge bekomme. Aber ich kenne ihn…//

Miku nahm sich vor, ihn das nächste Mal drauf anzusprechen – falls er dazu kam, bevor Bou es schaffte, im richtigen Moment geschickt das Thema zu wechseln.

„Allmählich habe ich das Gefühl, er macht es extra“, murmelte Miku bedrückt. „Vielleicht will er einfach nicht wissen, was ich momentan empfinde.“

Miku warf den halb aufgegessenen Apfel im hohen Bogen in den Mülleimer, bevor er zurück ins Wohnzimmer lief. Sein Blick fiel dabei auf den kleinen Zettel auf dem Tisch, den Bou dort hingelegt hatte.

Mikus Magen verkrampfte sich ein wenig, als ihm wieder einfiel, dass er noch mit Takuya reden musste.

//Bou hat Recht…ich sollte noch heute zu ihm gehen und das klären. Nur…soll ich ihn anrufen oder einfach so bei ihm vorbeischauen?//

Miku war ratlos.

Er wusste, dass es höflicher war, vorher anzurufen. Vielleicht war er ja auch nicht zu Hause und dann brauchte er erst gar nicht hinzufahren. Andererseits hatte er Angst, dass, wenn er ihn anrief, Takuya nicht mit ihm reden wollte.

Nach langem Hin und Her entschloss sich der Vocal, einfach mal zu ihm zu fahren.

Er griff nach dem Zettel, steckte ihn in seine Hosentasche und wollte gerade schon in den Flur gehen, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen, als das Telefon klingelte. Er griff nach dem Telefonhörer, der auf dem Couchtisch lag, und nahm ab.

„Tsukiyama Akiharu?“

„Hey, Miku. Ich bin’s.“ Miku hielt unwillkürlich den Atem an, als er eine ihm doch sehr vertraute Stimme vernahm; sein Herz machte jedoch einen kleinen verräterischen Hüpfer.

„Was ist?“, fragte Kanon nach einem kurzen Augenblick. „Sag bloß, du hast vergessen, wer ich bin“, fügte er beleidigt hinzu.

„Uhmm…nein.“ Miku lächelte verlegen, was Kanon allerdings schlecht sehen konnte. „Entschuldige.“

„Wofür entschuldigst du dich jetzt?“, wollte der Schwarzhaarige irritiert wissen.

„Du hast gerade so beleidigt geklungen, da dachte ich - “

„Miku. Tust du mir einen Gefallen?“

„Klar.“

„Hör auf zu denken.“

„Kanon!“, maulte Miku, der schon geahnt hatte, dass der Schwarzhaarige ihn nur ärgern wollte. „Das ist aber nicht gerade nett von dir.“

„Ich weiß“, gab Kanon entschuldigend zu, doch Miku konnte deutlich seine Schadenfreude heraushören. //Allmählich frage ich mich, wieso ausgerechnet die Menschen, die mir tausendmal sagen, dass sie mich über alles lieben, immer auf mir herumhacken müssen?//, fragte er sich stirnrunzelnd.

„Warum rufst du eigentlich an?“, fragte Miku.

„Also…wenn ich ehrlich bin, muss ich mit dir reden.“ Kanon zögerte. „Kannst du vorbeikommen?“

„Na ja…“ Miku überlegte, was er Kanon jetzt am Besten antworten sollte. Er musste dringend mit Takuya reden, denn jetzt hatte er den Mut, zu ihm zu gehen. Andererseits hatte Kanon ziemlich ernst und auch ein wenig niedergeschlagen geklungen. Aber was war, wenn der Schwarzhaarige nur über seine Gefühle reden wollte? Denn das konnte Miku gerade überhaupt nicht brauchen. „Ich wollte gerade zu Takuya fahren, um mich wegen meinem kleinen Wutausbruch von gestern bei ihm zu entschuldigen. Ist es in Ordnung, wenn ich danach bei dir vorbeikomme?“

Mit nervös klopfendem Herz wartete er Kanons Antwort ab, die ein wenig auf sich warten ließ.

„Nein, ist schon okay“, sagte Kanon dann enttäuscht.

Diese Antwort irritierte Miku. Er fragte sich, was daran falsch war, doch er traute sich nicht zu fragen. „Tut mir Leid, Kanon“, sagte er stattdessen.

„Kein Problem. Ich verstehe, dass du dich bei Takuya entschuldigen willst und ich finde auch, dass das jetzt erst einmal Vorrang hat“, meinte der Schwarzhaarige. „Wir sehen uns dann morgen, hai? Wir holen dich gegen neun Uhr ab, okay?“

Miku hatte gerade schon dazu angesetzt zu fragen, was denn morgen wäre, als ihm wieder einfiel, dass sie morgen das Fernsehinterview hatten. „Okay.“

„Bis morgen.“

„Ciao…“
 

Eine leichte Brise empfing Miku, als er aus dem Bus stieg.

Fröstelnd rieb er sich die Hände, die trotz Handschuhe eiskalt waren, und zog sich seine schwarze Mütze noch tiefer ins Gesicht, um sich vor dem beißenden Wind zu schützen.

//Wird Zeit, dass es endlich wieder wärmer wird…//

Miku sah sich um.

Er hatte zwar schon von der Adresse, die Bou ihm aufgeschrieben hatte, ablesen können, dass Takuya nicht gerade im Zentrum der Stadt wohnte. Doch, dass er so weit abgelegen wohnte, hätte er nicht vermutet.

Die Anzahl der kleinen Häuser hielt sich in Grenzen; Miku konnte sie an seinen Fingern mühelos abzählen. Sie lagen weit auseinander, doch alle waren durch schmale Wege mit der kleinen Straße verbunden, auf der Miku nun stand.

Ein paar kahle Bäume standen vereinzelt auf den mit Wasserlachen übersäten Wiesen.

Abgesehen von ein paar verirrten Katzen konnte er weit und breit keine Lebewesen entdecken.

„Interessante Gegend“, murmelte Miku und sah noch einmal auf den Zettel, da er die Hausnummer vergessen hatte.

Doch das brachte ihn auch nicht viel weiter, denn er wusste nicht, in welcher Richtung er der Straße folgen musste. Das einzige, was er wusste, war, dass er sich schon auf der richtigen Straße befand.

Miku entschied, der Straße erst einmal zu folgen. Er konnte ja immer noch umdrehen, wenn er das Gefühl hatte, in die falsche Richtung zu gehen.

//So bekomme ich wenigstens mal ein wenig Bewegung…//, dachte der Vocal leicht amüsiert. Allerdings brauchte er geschätzte fünf Minuten, bis er vor dem nächsten Haus stand. Miku beugte sich vor und schielte zur Haustür herüber, um die Hausnummer zu lesen.

„64… Na toll!“, maulte er plötzlich auf. „Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, ob in dieser Richtung die Hausnummern nun rauf oder runter gehen.“

Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als noch ein ganzes weites Stück weiterzugehen, bis er das nächste, halb verfallene Haus erreicht hatte.

//Irgendwie sieht hier alles ein wenig heruntergekommen aus…ob Bou mir wirklich die richtige Adresse gegeben hat?//

Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Takuya in so einer Gegend wohnte.

Plötzlich überkamen ihm Zweifel.

Was, wenn es Takuya unangenehm war, dass er – Miku, ein berühmter Sänger und Mitglied bei AnCafé – bei ihm zu Hause auftauchte, noch dazu ohne Vorwarnung.

Aber andererseits wollte Miku nicht umdrehen, wo er doch so kurz vor seinem Ziel war.

Erleichtert atmete er auf, als er am nächsten Haus die Nummer 74 ablas.

Die Tatsache, dass er in die richtige Richtung gelaufen war, spornte ihn an und er legte ein wenig zu, in der Hoffnung, bald im Warmen zu sitzen.

„Bou hätte mir aber ruhig sagen können, dass ich weit laufen muss“, sagte Miku mit zitternder Stimme. Er konnte seinen Atem in Form einer kleinen, kaum erkennbaren Wolke sehen. „Das nächste Mal nehme ich eindeutig das Taxi. Aber wenigstens frieren mir gerade nicht die Füße ab.“

Keine zehn Minuten später stand er vor der gesuchten Hausnummer und all seine Hoffnung, Takuya würde in einem schöneren Haus leben, als die, die er bisher gesehen hatte, war wie weggeblasen.

Mit schlechtem Gewissen und der leisen Vorahnung, dass Takuya sein plötzliches Auftauchen nicht billigen würde, ging er langsam den schmalen Kiesweg zur Haustür, neben der auf einem vergilbten Holzschild Takuyas Nachname stand.

//Am liebsten würde ich wieder gehen und ihn anrufen, aber ich möchte mich nicht am Telefon bei ihm entschuldigen//, ging es Miku durch den Kopf, während er missmutig den kleinen Klingelknopf anstarrte. //Apropos, Entschuldigung. Was sage ich ihm eigentlich? Ach, mir wird schon was einfallen…//

Miku holte noch einmal tief Luft, bevor er die Klingel betätigte und ein schriller Ton ertönte.

Vor Schreck zuckte er leicht zusammen.

Er musste nicht lange warten, bis ihm von einer hageren Frau mittleren Alters die Tür geöffnet wurde. Miku fand, dass sie ziemlich müde und schlapp wirkte.

„Ja, bitte?“ Ein wenig irritiert blickte sie den fremden Jüngling an, der keinen halben Meter vor ihr stand.

„Uhm…ich wollte zu Takuya“, sagte Miku und lächelte sie freundlich an. Insgeheim fragte er sich, wie oft jemand hier zu Besuch kam.

„Oh.“ Ihr Gesicht erhellte sich ein wenig, als sie den Namen ihres Sohnes vernahm.

„Takuya ist doch da, oder?“, fragte der Vocal behutsam nach, als die Frau immer noch keine Anstalten machte, ihn reinzulassen.

„Ja, er ist oben in seinem Zimmer“, antwortete sie. Dann sah sie ihn musternd an. „Ihr Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Haben wir uns schon mal gesehen?“

Da fiel Miku ein, dass er ganz vergessen hatte, sich vorzustellen. „Tut mir Leid. Ich bin Tsukiyama Akiharu und habe Takuya über einen gemeinsamen Freund kennengelernt.“ Er verbeugte sich kurz vor ihr. „Und ich bin das erste Mal hier zu Besuch.“

Die Sache mit der Band verschwieg er lieber.

Einen Augenblick lang schwieg die Frau, musterte ihn weiter eingehend. Dann trat sie einen Schritt zurück. „Ich zeige Ihnen, wo sein Zimmer ist. Kommen Sie.“

Das ließ Miku sich nicht zweimal sagen.

Dankbar trat er an ihr vorbei und trat in den engen Flur, in dem kaum Platz für drei Leute war. Miku konnte zwei geschlossene Türen und eine steile Treppe, die in den nächsten Stock führte, entdecken.

Schnell zog er sich die Schuhe aus und legte seine Jacke und die schwarze Mütze mit dem großen Bommel auf eine kleine Kommode neben der Treppe, die den ohnehin schon kleinen Flur zusätzlich verengte. Dann folgte er Takuyas Mutter nach oben.

Seine Nervosität stieg bei jedem Schritt; umdrehen konnte er jetzt nicht mehr.

Allerdings musste er unwillkürlich lächeln, als er die klimpernden und unsortierten Töne einer Gitarre hörte, die aus einem Zimmer am Ende des Flures kamen.

Sachte klopfte die hagere Frau an die Tür.

„Takuya, du hast Besuch“, sagte sie und ohne eine Antwort ihres Sohnes abzuwarten, machte sie kehrt und lief an Miku vorbei nach unten – jedoch nicht, ohne ihm vorher noch ein leichtes Lächeln zu schenken.

Miku bedankte sich mit einem knappen Kopfnicken bei ihr und wandte sich dann der Tür zu, an die sie gerade geklopft hatte. Einen Moment lang blieb er bewegungslos stehen, lauschte dem Gitarrenspiel, das jetzt flüssiger und schneller ertönte. Ein Lächeln huschte auf Mikus schmale Lippen, als er Koukai erkannte.

//Ihm ist es also wirklich ernst…//

Er wartete nicht länger und klopfte, doch ihm wurde nicht geöffnet noch hörte er irgendeinen Laut außer der Gitarre.

Miku zögerte kurz, bevor er langsam die Türklinke herunterdrückte und die Tür so weit öffnete, bis er mit dem Kopf durchpasste.
 

Das erste, was er sah, waren Poster.

Es waren Unmengen an Postern, die die graue und hässliche Tapete dahinter offenbar verdecken sollten. Auf vielen erkannte Miku sich selbst und seine drei Bandkollegen wieder, auf den anderen waren andere japanische Bands abgebildet.

Auf dem Schreibtisch, der unter dem kleinen Fenster stand, lagen lose Blätter, auf denen irgendetwas gemalt worden war; doch Miku konnte nicht sehen, was.

Takuya selbst entdeckte er erst einen Bruchteil einer Sekunde danach.

Er hockte im Schneidersitz auf dem Bett, die rote E-Gitarre auf seinem Schoß. Den Blick hatte er konzentriert auf ein paar Zettel geworfen, die er vor sich ausgebreitet hatte.

Doch als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung vernommen hatte, hatte er aufgesehen und sein Spiel abrupt beendet.

Nun sah er Miku mit einer Mischung aus Überraschen und Nervosität an. „Was…was machst du hier?“, fragte er atemlos, nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte.

Verlegen lächelnd trat Miku ein und schloss die Tür hinter sich.

„Tut mir Leid, dass ich ohne Vorankündigung vorbeigekommen bin“, sagte er. Er spürte Takuyas Blick auf sich ruhen. „Uhm…“ Er blickte auf die Gitarre in seinem Schoß. Miku urteilte nach ihrem glänzenden Äußeren, dass sie entweder wenige Tage alt war, oder aber sehr gut gepflegt wurde. „Wenn ich dich störe, dann komme ich ein anderes Mal vorbei. Ich weiß, dass es unhöflich war und möchte keinen Ärger machen. Tut mir Leid.“

„Du hast dich schon entschuldigt“, murmelte Takuya, der seinen Blick gedankenverloren auf den Hals seiner Gitarre gerichtet hatte.

„Stimmt…“ Miku schluckte.

Er wusste, dass er, seine Entschuldigung vergessen konnte, wenn das Gespräch weiter so stockend verlief.

Um sich selbst und auch die Spannung ein wenig zu lockern, die leise knisternd zwischen ihnen lag, trat er ein paar Schritte näher ans Bett und betrachtete die vielen Poster von nahem.

„Wow, du bist wirklich ein Fan von uns“, bemerkte Miku nach einem schweigsamen Augenblick. „Mann, es ist immer wieder ein seltsames Gefühl, sich selbst an der Wand hängen zu sehen. Aber das wirst du bald selbst erfahren können.“

Er wandte seinen Kopf nach rechts und lächelte Takuya freundlich an, doch sein Lächeln erstarb gleich wieder, als er dessen bedrückten Blick sah. „Oder etwa nicht?“, fügte er ein wenig irritiert hinzu.

Takuya öffnete den Mund, um etwas zu antworten, schloss ihn dann aber sofort wieder. Sein dunkles Augenpaar huschte in seinem Zimmer unruhig hin und her, mied aber den Vocal, welcher kaum hörbar aufseufzte. „Uhm…kann ich mal mit dir reden?“, fragte er vorsichtig, da er den Grund für Takuyas Verhalten zu kennen glaubte.

„Klar.“ Takuya nickte, legte die Gitarre vorsichtig beiseite und rutschte ein wenig zur Seite.

Dankbar nahm Miku den ihm angebotenen Platz in Anspruch und setzte sich neben ihn aufs Bett.

Sein Magen krampfte sich unwillkürlich zusammen, als ihm bewusst wurde, wie sehr er Takuya verletzt haben musste, da er kaum ein Wort mit ihm sprach und ihn peinlichst zu ignorieren versuchte. //Aber er hat mich nicht rausgeschmissen//, bemerkte Miku, worüber er sehr froh war.

„Takuya, es tut mir Leid. Ich weiß, dass das, was ich zu dir gesagt habe, ziemlich bescheuert von mir war.“, sagte er zögernd. „Ich wollte dich nicht beleidigen und verletzen, das musst du mir bitte glauben. Es ist mir einfach rausgerutscht. Mir ist selbst nicht klar, warum ich gestern die Beherrschung über mich verloren habe, aber ich wünschte, ich könnte es wieder rückgängig machen. Ich mag dich. Es tut mir wirklich Leid.“

Er machte eine Pause, in der Hoffnung, Takuya würde etwas sagen; doch dieser hielt den Blick nachdenklich gesenkt und schwieg.

//Habe ich ihn etwa stärker verärgert als angenommen?//, schoss es Miku geschockt durch den Kopf. „Takuya, ich…“, begann er mit verzweifelter Stimme zu sagen, stockte dann aber, als Takuya sich plötzlich erhob und zum Fenster ging, um dort in die farblose Landschaft zu sehen.

„Jetzt willst du mich aber bestimmt nicht mehr in der Band haben“, sagte Takuya mit schwerer Stimme.

Miku, der noch immer auf dem Bett saß, blickte stirnrunzelnd zu ihm rüber. „Wäre ich dann hergekommen und hätte mich entschuldigt?“ Als keine Antwort kam, erhob er sich und lehnte sich neben dem Fenster an die Wand, sodass er Takuya von der Seite her ansehen konnte.

„Takuya“, sagte er. „Ich meine es wirklich ernst. Es tut mir Leid, dass ich dich verletzt habe und es wird nie wieder vorkommen, dass ich so etwas zu dir sage - das verspreche ich dir. Und warum solltest du nicht Bous Platz einnehmen? Du hast dich doch so darauf gefreut und jetzt willst du nicht mehr? Habe ich dich so sehr verschreckt?“

In die letzte Frage hatte er all seinen Schmerz und seine Wut über sich selbst gesteckt; verzweifelt sah er Takuya an.

Dieser warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Nein, das ist es nicht“, meinte er leise. Er zögerte kurz, bevor er weitersprach: „Ihr – Kanon, Teruki, du…ihr seid alle erfolgreich und berühmt. Wenn ihr über die Straße rennt, werdet ihr von jedem erkannt und von Fans verfolgt. Und selbst wenn es AnCafé nicht gäbe, hättet ihr alle Blicke der Frauen und Mädchen auf euch gezogen und - “

„Worauf willst du hinaus?“, unterbrach Miku ihn, der das nicht länger hören wollte.

Er wusste dies alles bereits selbst und er verheimlichte es vor den anderen, dass es ihm nicht immer gefiel, ständig auf der Straße von fremden Leuten angesprochen zu werden.

Selbst, wenn er nur in den Supermarkt bei ihm um die Ecke ging, wurde er mindestens um ein Foto gebeten.

„Du wirst genau so erfolgreich sein wie wir“, fuhr Miku fort. „Und wehe, du sagst jetzt, dass du dich in unserer Gegenwart unwohl fühlst, weil wir alle deiner Meinung nach so gutaussehend sind.“

Takuya wich instinktiv ein Schritt zurück, als er dessen warnenden Blick sah, und schüttelte dann schnell den Kopf. „Nein, ich mag euch doch.“

„Aber warum willst du dann nicht mehr mitmachen?“, hakte Miku nach, der sich innerlich bereits so sehr auf Takuya als nächsten Gitarristen vorbereitet hatte, dass er jetzt um ihn kämpfen wollte.

Diese Tatsache überraschte ihn, wo er sich am Anfang doch noch dagegen gesträubt hatte.

„Na ja…“ Takuya zögerte und sah Miku halb verängstigt an. „Ihr seid alle wirklich klasse. Erfolgreich, vermögend, beliebt und so voller positiver Energie, dass es schon fast beängstigend ist. Und ich? Ich spiele doch in einer ganz anderen Liga!“

„Sag das ja nicht!“ Miku sah den Dunkelhaarigen entgeistert an. „Warum…?“

„Warum?“ Takuya blickte ihn verzweifelt an. „Hast du dich schon mal umgeguckt? Jahrelang haben wir schon große Geldprobleme, seit meine Mutter ihre Arbeitsstelle verloren hat.“

Miku konnte nicht anders, als ihm verstärkend eine Hand auf die Schulter zu legen. Er konnte verstehen, dass ihm der offensichtliche Geldmangel seiner Familie peinlich war.

„Takuya“, sagte er und sah ihn eindringlich an. „Es ist nicht wichtig, ob deine Familie vermögend ist oder nicht. Außerdem haben wir alle nicht so viel Geld, wie du es dir vielleicht vorstellst. Zugegeben, es ist schon so einiges, was wir verdienen. Aber deshalb behandeln wir doch keinen schlecht, der kaum Geld hat. Wozu denn auch? Geld ist nicht das Wichtigste und du hast richtig Talent. Wenn du bei AnCafé mitmachst, bekommst du genug Geld, um deine Familie zu unterstützen.“

Er schenkte Takuya ein warmes Lächeln, der ihn ein wenig verwundert anblickte.

„Aber…wollen die Fans nicht wissen, woher ich komme und - “

„Es werden so einige Interviews auf uns – und ganz speziell auf dich – zukommen“, meinte Miku. „Aber du brauchst auf keine Fragen zu antworten, zu denen du auch nichts sagen wirst.“

Das schien Takuya zu beruhigen, denn er lächelte. „Danke, Miku. Ich werde bei AnCafé mitmachen – das heißt, falls du mich auch wirklich akzeptierst.“

Miku stöhnte laut auf. „Takuya!“, sagte er. „Ich habe mich doch schon dafür entschuldigt

und - “

„ Darf ich dich mal was fragen?“, wurde er plötzlich vom Dunkelhaarigen unterbrochen.

„Klar.“

„Warum möchte Bou eigentlich austreten?“

Miku schluckte unbehagen.

Er hatte schon geahnt, dass Takuya eines Tages danach fragen würde; doch er hatte keinen blassen Schimmer, was er ihm nun erzählen sollte. Einerseits wollte er nicht, dass Takuya die ganze wahre Geschichte erfuhr. Miku war es schon immer unangenehm gewesen, über seine Vorliebe zum männlichen Geschlecht zu reden – außer, wenn er diejenigen schon sehr lange kannte und ihnen vertraute. Und Takuya kannte er erst seit ein paar Tagen.

Andererseits wollte er ihn auch nicht anlügen.

„Uhm…“ Er zögerte kurz. „Also…tut mir Leid, aber ich kann es dir nicht ohne Bous Einverständnis sagen. Wenn er es dir erzählen möchte, dann soll er es tun. Ich kann dir nur so viel sagen, dass wir so einige Probleme zu bewältigen hatten, seit wir zur Europa-Tournee aufgebrochen sind.“

„Probleme?“, wiederholte Takuya und blickte Miku ein wenig verwundert an. „Hast du dich etwa mit ihm gestritten?“

Miku wich seinem Blick aus, indem er gedankenverloren aus dem Fenster blickte und sich selbst Beileid aussprach. Denn offenbar hatte Takuya genau so eine scharfe Beobachtungsgabe wie Teruki. //Das kann dann ja echt lustig werden…// Miku lächelte gequält.

Er wollte gerade schon antworten, als der Jüngere neben ihm dazwischen kam.

„Tut mir Leid“, meinte dieser. „Ich hätte nicht nachfragen sollen.“

Miku blickte ihn an und fuhr ihm lächelnd durchs Haar.

Takuya war davon so geschockt, dass er stocksteif stehen blieb und den Vocal mit großen Augen verwundert anblickte. Als Miku dann seine Hand sinken ließ, tastete er mit beiden Händen über seinen Kopf, um all seine Haare wieder an ihren Platz zu bringen.

Miku konnte nicht anders, als zu lachen.

„Was ist daran jetzt so komisch?“, fragte Takuya irritiert.

„Och…eigentlich nichts“, grinste der Vocal ihn frech an. Denn er wollte ihm auf keinen Fall sagen, dass er es liebte, durch die Haare anderer Leute zu wuscheln, und er sein nächstes Hauptopfer neben Bou war.

Er hatte erwartet, dass Takuya nun irgendetwas zurück konterte, doch dieser schwieg und blickte verträumt lächelnd auf die Plakate an seiner Wand.

//Er wird bei den Cafekkos gut ankommen, denke ich…//, dachte Miku und betrachtete ihn nachdenklich.

Allerdings kam zeitgleich auch wieder die Angst auf, dass Bous Austritt - der Austritt des süßen, kleinen und talentierten Gitarristen – von den Fans nicht akzeptiert wurde. Schnell schüttelte er den Kopf, um dieses beklommene Gefühl wieder loszuwerden. //Das wird schon nicht passieren…//, versuchte er sich selbst zu beruhigen.

„Uhm…Miku?“

Miku zuckte leicht zusammen, als er von Takuya zaghaft angesprochen wurde. Fragend blickte er den Dunkelhaarigen an.

„Ich würde dir gerne etwas zeigen und eine ehrliche Meinung dazu hören“, sagte er ein wenig schüchtern. Und auf Mikus zustimmendes Nicken hin ging er um ihn herum zum Schreibtisch, auf denen Miku die vielen bekritzelten Papiere gefunden hatte.

Gerade hatte er sie nur nicht lesen können, doch jetzt, nachdem er sich umgewandt hatte, erkannte er, dass es Noten und Gitarrentaps waren.

Verwundert über die Erkenntnis, dass Takuya offenbar bereits an eigenen Songs werkelte, nahm er einen der oberen Zettel in die Hand und warf einen prüfenden Blick drauf.

Nach einem Augenblick des Schweigens, in dem Miku ausdruckslos auf den Zettel gestarrt hatte, während er von Takuya mit angehaltenem Atem erwartungsvoll beobachtet wurde, meinte Miku: „Ich kann mir die Melodie so in etwa vorstellen, aber ich kann dir erst sagen, wie ich es finde, wenn ich es auch gehört habe.“ Lächelnd hielt er Takuya den Zettel mit den Noten hin. „Falls du nichts dagegen hast natürlich“, fügte er noch schnell hinzu, nachdem er Takuyas verpeiltes Gesicht gesehen hatte.

„D-doch…“ Schnell griff er nach dem Zettel, setzte sich aufs Bett und griff nach seiner Gitarre.

Während er spielte, ließ Miku den Blick über die anderen Zettel schweifen und es erstaunte ihn, dass Takuya schon an einigen eigenen Songs arbeitete, ohne in einer Band zu sein. Er wusste aus Erfahrung, dass die meisten Entwürfe nicht gut genug waren, um an die Öffentlichkeit zu gelangen. //Mit ein bisschen Arbeit haben wir vielleicht schon gute Ansätze für unsere ersten Songs…//

Miku warf ihm ein leichtes Lächeln zu und wollte gerade sagen, wie toll er den Song fand, als es an der Tür klopfte und keine Sekunde später auch schon Takuyas Mutter zu ihnen hereinspähte.

Takuyas Gitarrenspiel endete abrupt und blickte erschrocken zu ihr rüber.

„Entschuldigt bitte, aber ich wollte nur Bescheid sagen, dass der nächste und letzte Bus für heute bald vorbeifährt“, meinte sie und blickte Miku an. „Sie sind doch mit dem Bus gekommen, oder?“

Miku nickte und warf einen Blick auf seine Uhr. „Ja, ich denke, ich sollte jetzt wirklich gehen.“

Die Tatsache, dass er ein klitzekleines Problem hatte, wenn er den nächsten Bus verpasste – und das konnte er gut -, sorgte für eine gewisse Nervosität.

Takuya sprang vom Bett auf. „Ich bringe dich bis zur Bushaltestelle“, sagte er und ehe Miku etwas erwidern konnte, war er an ihm vorbeigerannt und Miku konnte ihn die Treppe herunterpoltern hören.

Miku warf noch einen letzten Blick auf den Schreibtisch, bevor er ihm hinterher eilte. Unten angekommen schlüpfte er in seine Schuhe, zog sich die warme Jacke über und setzte die schwarze Mütze mit dem großen Bommel auf.

Kaum war er fertig, kam auch schon Takuya, der sich bereits angezogen hatte. Er stockte kurz, als er Miku entdeckte. Dann grinste er. „Schicke Mütze.“

„Danke“, grinste dieser zurück und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Bushaltestelle.

Es wurde bereits dunkel, oder es kam nur durch die dunklen Wolken am Himmel, die der Sonne die Sicht versperrten. Doch regnen oder gar schneien tat es nicht.

„Takuya. Das, was du gerade gespielt hast, das war toll“, meinte Miku, der bisher keine Gelegenheit gehabt hatte, es ihm zu sagen. „Wenn du damit einverstanden bist, werden wir einige Teile in unsere ersten neuen Songs einbauen.“

„Echt?“ Takuya sah ihn an, als wäre er Weihnachtsmann und Osterhase zugleich. Und als Miku dann auch noch grinsend nickte, fing er an, ausgelassen neben ihm her zu hüpfen und wie ein Honigkuchenpferd über beide Ohren zu strahlen.

Fröstelnd vergrub Miku die Hände in seinen dick gepolsterten Taschen, nachdem er seine Mütze ein wenig tiefer ins Gesicht gezogen hatte, um sich vor dem beißenden Wind zu schützen.

Takuya schien die Kälte nichts auszumachen, obwohl er nur eine normale Jacke trug. //Er steckt voller Überraschungen…//

„Takuya. Weiß deine Mutter eigentlich, dass du bei uns mitmachen möchtest?“, fragte Miku, um das Schweigen zu brechen, das seit dem Verlassen des warmen Hauses zwischen ihnen geherrscht hatte.

Er warf dem Jüngeren neben sich einen Blick zu und stellte fest, dass dieser nicht mehr ganz so fröhlich dreinblickte.

„Nein“, sagte Takuya bedrückt. „Es war ja noch nicht sicher, dass ich bei euch mitmachen kann und wollte sie nicht enttäuschen. Aber ich denke, ich werde es ihr in den nächsten Tagen sagen.“

„Sie wird sich bestimmt freuen“, meinte Miku, der sich noch zu gut an die Reaktion seiner Eltern erinnern konnte, als sie erfahren hatten, was für einen großen Erfolg er als Sänger hatte.

Die Tatsache, dass er bei ihnen nun nicht mehr gern gesehen war, versuchte er mehr oder weniger erfolgreich zu verdrängen. Denn jetzt hatte er erst einmal genug mit der Band zu tun.

Sie hatten die Bushaltestelle erreicht.

„Komisch“, murmelte Miku leise und sah den Weg zurück, den sie gekommen waren. „Auf dem Hinweg ist es mir viel länger vorgekommen.“

Takuya lachte. „Das geht den meisten so. Vielleicht liegt es ja daran, dass unser Haus höher liegt als die Bushaltestelle hier, und man daher bergauf geht.“

Miku nickte zustimmend, obwohl er kaum einen Höhenunterschied gemerkt hatte.

Dann grinste er. „Wow, ich schaffe es doch tatsächlich mal, den Bus zu bekommen, ohne hinter ihm her rennen zu müssen.“

„Sag bloß, du verpasst immer den Bus.“ Takuya sah ihn schief an. Da er von Miku bisher nur seine guten Seiten kannte – abgesehen von seinem Wutausbruch ihm gegenüber – kam dies doch ein wenig verwundernd.

„Na ja…“ Miku lächelte verlegen. „Also, verpasst habe ich bisher kaum. Nur…“

„Fast“, vollendete Takuya den Satz für ihn und sie mussten beide lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Naka
2009-05-22T10:48:09+00:00 22.05.2009 12:48
aww toll toll toll *_*
eine Sache ist ja wohl jetzt für Miku geklärt *bezüglich Takuya*
aber ich warte immer noch darauf was mit der Sache mit Bou bzw. Kanon am Ende rauskommt...
naja, ich les es sowieso bis zum Ende *von der FF nicht mehr loskomm* 'xD
nya
*ganz viel liebe grüße da lass*
na
Von:  VL
2009-05-16T21:28:05+00:00 16.05.2009 23:28
uh das ist so tollich die FF
*__*
Das mit Takuya find ich total süß <3
kommt taku auch noch mit ins liebes-dreieck? xDD
taku is so süüüß
hoffentlich findet wenigstens einer bald sein Glück *//*
*hoff*
mal sehen was noch so kommt! ^^
und danke für die news-ens imma :D
*knuddl*
man schreibt sich <33
chu~

Von:  Anini
2009-05-12T19:46:23+00:00 12.05.2009 21:46
Huii...
ich fühle mit Miku in Sachen fast verpassen Öffentlicheverkehrsmittel.
Ich renn seit neustem auch immer der Bahn hinterher, oder eher hin bevor sie abfährt.
Hmmm wirds jetzt MikuTaku? oder wieder MikuBou oder MikuKanon.
Oder doch was ganz anderes?
Ach ya das ist so fies.
Wobei ich Mikus Gespräch mit Takuya extremst süß find.
Ich weiß schon gar nicht mehr wie oft ich im verlauf der Story
schon meine Meinung geändert habe oO
Sicher fast jedes Kapitel.
Will mehr.

Ruhas_Plüschhase ^.^v
Von: abgemeldet
2009-05-12T17:36:15+00:00 12.05.2009 19:36
ich fand das pitel toll

aber wann klaert er das mit bou o_O
Von:  Shane-
2009-05-12T15:00:54+00:00 12.05.2009 17:00
Juhu! Endlich Kapitel 32! ^__^
Das hat mir sehr gut gefallen! Vor allem die Aussprache zwischen Takuya und Miku war süß! ^^
Du schreibst echt toll! ^.^
Ich hoffe es geht bald weiter! Ich freue mich schon! ^.~
Btw, es ist meistens so, dass die Leute, die einen Lieben, einen immer ärgern wollen, um der Person eigentlich zu zeigen, wie gern sie sie haben! *Auf Kanon, Miku und Bou anspiel* :P
Von: abgemeldet
2009-05-12T07:18:10+00:00 12.05.2009 09:18
*kicher*
Ach... wie liebe ich deine FF <3
Und ich liebe es deine Beta-Leserin zu sein :3
Es ist wundervoll als erstes die Kapis lesen zu dürfen ^^
aaach ich liebe es einfach :D
*smiled*
*dich durchknuddeln muss*
Langsam legt sich das alles
und ich bin soo happy *__*
*neben bei OHSHC guck*
Dein Schreibstil ist einfach erfrischend,
hab ich dir das schonmal gesagt?
Danach fühlt man sich einfach besser und hibbelt herum ^^
So erging es mir gestern wieder & ich freue mich jedes mal :D
*musste mal gesagt sein*
Ich muss mal deine ganzen anderen Sachen lesen :D
*sich ganz fest vornimmt*
*kicher*
*kekse geb*
Ach Takara~
ich könnte hier zehmillionen mal sagen das du toll schreibst *__*
Nich umsonst bist du meine Lieblingsautorin~ <3
*dich umknuddelZ*
*kicher*
Sooo das reicht jez XD
Ich könnte ganz viel weiter schreiben :D
Aber ich höre auf. <3

*dich umarm*
*kisu*
Ai Shiteru <3


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