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Starlight Express: Rusty und Caseys Abentuer 2

Das zweite Lehrjahr
von

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Der Charmeur von Pretonia

Kapitel 7:Der Charmeur von Pretonia
 

„Da! Ich kann das Meer sehen!“ rief Casey aufgeregt und beugte sich aus dem Führerstand.

Vor Ihnen wuchs am Horizont eine immer größer werdende, türkisblaue Fläche empor. Sie hatten die Felsenküste von Pretonia erreicht.

„Mann! Schau doch nur, Rusty! Wie das glitzert!“ rief Dustin begeistert. “So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen!“

„Für mich ist das etwas zu viel Wasser!“ knurrte Rusty.

„Los, wir suchen uns einen schönen Strand und dann machen wir eine Pause!“ rief Casey.

Es dauerte nicht lange und die kleine Gruppe stieß auf einen Schienenweg, den Rusty und sein Tender nun folgten. Er führte sie die felsige Küste entlang und durch unzählige Tunnel. Nach und nach aber wanden sich die Gleise schließlich von den Klippen hinunter zur Küste und folgten den immer breiter werdenden Sandstränden. Casey seufzte und blickte aus dem Fenster des Führerhauses.

Vor vier Tagen hatten sie mit Kommoran telefoniert und Dinah war hoch erfreut, das sie sich bald wieder sehen würden. Bestimmt wartete sie schon im Bahnhof von Heringsbourg auf sie.
 

Schließlich zog Casey die Bremsen an und Rusty kam schnaufen und mit kreischenden Rädern zum Stehen.

„So! Pause!“ rief der Lehrling und sprang aus dem Führerhaus. Rusty und Dustin transformierten und sahen dem Jungen hinterher wie er über die Felsen die wenigen Meter hinunter zum Strand lief. Doch bevor er den Sand betrat, zog er Schuhe und Strümpfe aus und ließ sie auf einem Felsen stehen. Dann sprang er auf die sandige Fläche und rannte auf die Brandung zu. Erst kurz vor den auslaufenden Wellen blieb er stehen, atmete einmal tief durch und seufzte zufrieden.

„Herrlich!“ murmelte er und ließ seinen Blick schweifen.

Als seine Augen dem linken Küstenverlauf folgten, konnte er am Horizont eine große Stadt auf einem vorgelagerten Kap ausmachen. Dort lag Ihr Ziel.

„Das da vorne muss Heringsbourg sein! Von dort aus führt eine Schnelltrasse direkt in die Hauptstadt von Pretonia, LaBriee! Doch zuvor ruhen wir uns etwas aus.“
 

Im Schatten einer hoch aufragenden Klippe schlugen die Freunde Ihr Lager auf.

Casey stellte seine Schuhe auf der ausgebreiteten Decke ab, kurz darauf folgte der Rest seiner Uniform, bis auf die Unterhose. Dann lief er in die Brandung und ließ das Wasser um seine Füße laufen.

„Ich liebe diesen salzigen Duft!“ rief er und atmete tief ein. „Ich war schon so lange nicht mehr am Meer!“

Dustin kam neugierig näher und stellte sich ebenfalls in die Gischt.

„Das kitzelt mir zwischen den Rädern!“ kicherte er. Rusty, der auf einem flachen, großen Stein hockte und seine Räder vorsorglich vom Sand fernhielt, verdrehte die Augen. Manchmal konnte Dustins kindisches Getue wirklich nerven. Vor allem, als er sich einfach auf seinem dicken Hinterteil mitten in die Brandung setzte!

„Was soll der Quatsch, Dustin! Willst Du solche Rostflecken kriegen, wie ich sie vorher hatte?“

Aber der Waggon hörte nicht auf Ihn.

„Oh Mann, wenn Rusty zu viel Wasser sieht, wird er immer miesepeterig! - Mecker nicht, Kumpel! Du könntest auch wieder einmal eine Wäsche vertragen! Aber weil das hier Salzwasser ist, wollen wir es diesmal bleiben lassen!“ sprach Casey.

„Ich bleibe hier jedenfalls sitzen, sonst kriege ich noch mehr Sand in mein Getriebe!“ brummte die kleine Dampflok und verschränkte demonstrativ die Arme vor die Brust.
 

Plötzlich wirbelte ein heftiger Windstoß den Sand auf!

„Hey! Was war den das?“ rief Rusty, erhob sich und klopfte sich den Sand ab. Casey stand noch immer in der Brandung und starrte zum Bahndamm hinüber.

„WOW!“ enfuhr es Ihm.

„Was hast Du gesehen?“ wollte Dustin wissen, der noch immer mit dem Rücken zum Strand saß.

„Eine irren schnellen Zug! Der ist vorbeigezischt wie eine Rakete! Ich glaube, das war der berühmte TGV-Express von Pretoria mit seiner Lok Bobo! Der Bursche ist in der B-Liga! Das wäre dein nächster Gegner, Rusty!“

So wie der vorbeigezischt ist, hole ich den nie ein! Das war ne´ Hochgeschwindigkeits E-Lok! Die Herausforderung können wir uns sparen!“ brummte Rusty. „Hochgeschwindigkeits – Dampfloks gibt es nicht!“

„Gibt es doch! Bei mir in meiner Welt, die blaue Ente.“ bemerkte Casey. (Casey meint die „Cannard“)

„Blaue Ente? Na, der Name passt!“ kicherte Rusty.

„Nachher fahren wir nach Heringsbourg und treffen uns erst einmal mit Dinah. Dann werde ich mit Bobo reden.-Ha, und jetzt ab in die Fluten!“ rief Casey und watete tiefer in das Wasser.

„Sei bloß vorsichtig! Wir können dich nicht rausholen, wenn Du absäufst!“ rief Rusty.

„Keine Angst. Vergesst nicht, ich stehe unter dem Schutz der Wassernymphen. Und sicher auch unter dem Ihrer Meeresverwandten.“
 

Nachdem sich Casey im Meer ausgetobt hatte, kehrte er an den Strand zurück, wo Dustin bereits mit einem Handtuch wartete.

„Danke, Dustin! Was gibt es zu essen?“

„Das Gulasch aus der Dose. War übrigens die Letzte. –Vorsicht, heiß.“

Rusty öffnete die Klappe seiner Feuerbüchse und holte den Blechnapf heraus. Seit dem Fehlen von Dinah hatte die Dampflok mehr schlecht als recht das Kochen übernommen, das hauptsächlich darin bestand, Dosen zu öffnen und deren Inhalt zu erwärmen.

„Danke Kumpel. Wir werden sowieso in Heringsbourg die Vorräte aufstocken. Und dann ist ja Dinah wieder da.“ lächelte der Lehrling und nahm den Napf entgegen. “Darf ich auf deinen Schoß sitzen, Rusty?“

„Dir ist wohl etwas kalt, hm?-Na, komm her. Aber nach dem Essen ziehst Du dich gleich wieder an.“ sprach die Dampflok und hob Ihren Lehrling zu sich auf den Schoß.

„Hehe, ja „Mama.““
 

Eine Stunde später trafen die Freunde in Heringsbourg ein.

Dinah stand vor der Einfahrt zum Bahnhof auf dem fünften Gleis und hielt Ausschau. Endlich konnte sie in der Ferne eine weiße Rauchwolke aufsteigen sehen.

„Ja, sie kommen!“ dachte sie erfreut. Sie freute sich, nun wieder auf Reisen zu gehen und nicht mehr Greaseballs abschätzigen Blicken und Bemerkungen ausgesetzt zu sein.
 

„Der Hauptbahnhof! Dinah erwartet uns auf Gleis fünf! Das haben die mir im Stellwerk mitgeteilt und die Weichen entsprechend gestellt!“ sagte Casey.

„Ich kann sie sehen! Hey, Dinah!“ rief Rusty und winkte. Lok und Tender waren im Humanoid-Modus geblieben, Casey hatte Dustins Kupplungsringe ergriffen und ratterte auf seinen Inlinern dahin.

Bald darauf gab es auf Gleis fünf eine freudige Begrüßung.

„Casey! Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als ich das mit der Entführung mitbekommen habe! Ist mit Dir auch alles in Ordung?“

„Alles bestens, Dinah.“

„Und Du, Dustin hast sehr verantwortungsvoll gehandelt und gleich Hilfe gesucht. Und Du, Rusty…stimmt das wirklich mit Cyrills Fluch?“

„Die anwesenden Zeugen haben es jedenfalls gesehen. Ich auch.“ antwortete Casey.

„Sei nur vorsichtig! Cyrill hat es das Leben gekostet!“ mahnte das Waggonmädchen besorgt. „Tch, Greaseball hat es natürlich nicht geglaubt.“

„Wie geht es unseren Freunden?“

„Alles im grünen Bereich zu Hause. Grease ist so großspurig wie immer, genauso wie seine Brüder.“

„Das dachte ich mir!“ knurrte die Dampflok.

Casey rieb sich derweil seine rechte Schulter.

„Hast Du noch immer Probleme mit der verletzten Schulter?“ fragte Dinah besorgt.

„Leider. Aber nur wenn ich mich von den Beiden ziehen lasse. Das geht doch ganz schön in Arme und Schultern.“

„Ein Glück, das ich jetzt wieder da bin. Du wirst auf das dich ziehen lassen wohl noch einige Zeit verzichten müssen.“

„Hab verstanden.“ seufzte Casey. „Ich muss mich jetzt im Büro des Stationsvorstehers melden und herausfinden wo wir nächtigen können.“

Während er sprach, war Casey wieder in seine Straßenschuhe gewechselt, aber nicht um vorher einen Blick auf seine Inliner zu werfen.

„Mist, die Räder gehen langsam flöten. Und ich hab keinen Ersatz! Vielleicht können die in Technopolis etwas machen. Ist ja das fortschrittlichste Land hier.“ dachte der Lehrling und schlug dann den Weg in das Hauptgebäude des Bahnhofs ein.
 

Wenig später waren sie zum Gästelokschuppen hinter dem Bahnhof unterwegs, als Dinah eine Entdeckung machte.

„Seht mal! Da ist Bobo!“rief das Waggonmädchen, als sie auf einem der hinteren Gleise des Bahnhofs zum Stehen kamen. Die orangefarbene TGV-Lok lehnte lässig gegen einen Laternenpfahl und unterhielt sich gerade mit einigen Leuten vom Personal. Bobo war braungebrannt und hatte dunkelblondes streng nach hinten gekämmtes Haar. Auf seinem Kopf thronte eine Baskenmütze.

Neugierig kamen die vier Freunde näher, bis sie vor dem Favoriten von Pretonia standen.

„Hallo, wen haben wir denn da?“ lächelte Bobo, als er die drei Fremden erblickte. Casey stellte fest, das er mit einem leichtem Akzent wie die Franzosen sprach und genauso das „H“ verschluckte.

„Guten Tag, mein Name ist Casey Jones. Ich bin ein Lokführer-Lehrling aus Kommoran. Und das sind meine Partner Dinah, Rusty und Dustin.“

„Ahh..Reisende! Willkommen, meine Freunde an der wunderschönen Côte de Solaire!“ rief Bobo überschwenglich und breitete die Arme aus. Dann fiel sein Blick auf Dinah. Sofort erwachte in Bobo der für Pretonianer typische Charme.

„Oh, Madmoiselle! Ich bin entzückt, Ihre Bekanntschaft zu machen!“ gurrte er, vollführte eine elegante Verbeugung und gab Ihr einen Handkuss.

„Ganz meinerseits, Mr. Bobo...“ antwortete Dinah verlegen und errötete.

„Cote-was?“ fragte Rusty, das letzte Wort nicht verstanden hatte.

„Das heißt Sonnenküste!“ übersetzte Casey, der noch ein wenig französisch aus der Schule konnte. “Wir konnten uns bereits von euren tollen Stränden überzeugen.“

„Bon, bon.“ nickte die TGV-Lok.

„Allerdings sind wir wegen einer anderen Sache hier. Rusty will ein Rennen gegen dich laufen!“

„Dein Freund? Eine Dampflok? Ich bin der Schnellste hier in Pretonia!“

„Ich weiß. B-Liga. Aber wir wollen es trotzdem versuchen.“ nickte der Junge.

„Welche Liga habt Ihr erreicht?“

„Die C-Liga.“

„Da muss sich dein Partner aber anstrengen! Will er wirklich gegen moi laufen?“ („moi“ –französich für „mich“)

„Wir versuchen es einfach.“

„Ihr habt wirklich Mut! Und das gefällt mir! Ich nehme die Herausforderung an! Aber das Rennen wird nicht hier in Heringsbourg ausgetragen, sondern in meinem Hauptbahnhof in LaBriee! Morgen früh fahre ich wieder mit dem Expresszug zurück. Ihr könnt euch hinten ankuppeln, ich nehme euch mit!“

„Danke, sehr nett!“

„Na, hoffentlich hält das mein Fahrgestell aus, wenn der volle Pulle fährt!“ dachte Rusty unbehaglich.
 

Und am nächsten Morgen wurden tatsächlich Rusty, Dinah und Dustin an den letzten Waggon des TGV-Express angekuppelt. Bobo hatte erklärt, das die kleine Dampflok nicht zu arbeiten brauchte, sondern sich einfach mit Ihren Waggons mitziehen lassen könnte.

Und dann gings los. Rusty wackelte ordentlich hin und her, als Bobo immer mehr an Geschwindigkeit zulegte.

„Na, geht’s, noch, Kumpel? Wenns zu schnell wird, brauche ich nur zwei Mal deine Pfeife zu betätigen und Bobo weiß dann Bescheid und vermindert etwas sein Tempo.“ erklärte Casey, der sich den Fahrtwind um die Nase wehen ließ. „Außerdem kann ein Hochgeschwindigkeitszug nur auf speziellen Trassen sein Tempo voll ausfahren, So wie hier. Auf einer normalen Gleisstrecke wäre das zu gefährlich, die Schienen und das Stromnetz würden einer solchen Belastung nicht standhalten!“
 

Rusty war es ganz schwummerig, als der Zug endlich in LaBriee einfuhr.

„Also das war mir eindeutig zu schnell!“ schnaufte er.
 

Es folgten die üblichen Formalitäten. Der Stationsvorsteher warf Casey einen skeptischen Blick zu, als er die Bitte des Lehrlings vernahm, doch er versprach, das Rusty seine Chance bekommen sollte.

„Nachdem was ich alles über euch gehört und gelesen habe, bin ich echt gespannt, was deine Lok leisten kann.“ lächelte Monsieur Bonnature.

„Ich danke Ihnen, Sir!“
 

Wenig später hatte sich Casey in seinem Zimmer über dem Gästelokschuppen häuslich eingerichtet. Außerdem hatte er festgestellt, das, egal wohin sie kamen, in jeder Stellbox eines Lokschuppens oder Depots immer mindestens eine große Matratze lag. Die Menschen wollten es Ihren zum Leben erwachten metallenen Partnern auch ein wenig bequem machen. Manchmal standen auch Sitzgelgenheiten dabei. Später hatte der Junge erfahren, dass eine Liegematratze in jeder Stellbox sogar Vorschrift auf dem Kontinent war.
 

Plötzlich hörte er von draußen durch das geöffnete Fenster seines Zimmers Rusty laut fluchen!

Der Junge beugte sich aus dem Fenster und sah seinen Partner, wie er mit erhobenen Armen einen Hund verscheuchte, der schnell Reißaus nahm und über die Gleise in ein Gebüsch verschwand.

„Was ist denn los?“

„Dieser verdammte Köter! Er hat das Bein an mir gehoben!“ schimpfte Rusty und zeigte auf sein linkes Bein, an dem ein feuchter Fleck zu sehen war.

„Haha, hat er dich nassgemacht? Ach, da vorne ist ein Wasserhahn, damit kriegst Du das gleich wieder weg!“ grinste Casey.

„Auf den anderen Bahnhöfen sind die Hunde nicht so frech! Da gibt’s nicht mal solche Viecher! Ich kann sie nicht leiden!“

„Aber sie sind auch treue Partner der Menschen. Also halt dein begossenes Bein unter den Hahn und ärgere dich nicht mehr!“

Brummend rollte Rusty zum Wasserhahn an der Wand des Lokschuppens.
 

Am Abend sah Bobo bei seinen Gästen vorbei.

„Hallo, mon amis, wollt Ihr mitkommen auf einen Becher Öl? Im „Chez Couchette“ treffen wir Jungs uns fast jeden Abend! Es gibt auch Unterhaltung. Der einzige Zeitvertreib, den wir hier haben.“ lächelte er und zwinkerte verstohlen mit einem Auge. Rusty und Dustin verstanden zwar nicht, was Bobo mit diesem Wink meinte, erklärten sich aber bereit.

„Darf ich auch mit?“ fragte Dinah.

„Tut mir leid, ma chérie, aber unser Club ist nur für Jungs!“ erklärte Bobo und setzte sich in Bewegung.

„Tut mir leid, Dinah.“ entschuldigte sich Rusty und er und Dustin schlossen sich der TGV-Lok an.

„Pah-Männer!“ brummte das Waggonmädchen verärgert und kehrte in den Lokschuppen zurück. Dann merkte sie, das Casey fehlte. Als sie den beiden Loks und dem Tenderwaggon nachsah, bemerkte sie den Jungen, der sich heimlich an Dustin gehängt hatte und sich mitziehen ließ.

„Dieser Lausejunge! So spät am Abend gehört ein Junge in seinem Alter bereits ins Bett! schimpfte sie.
 

Das „Chez Chouchette“lag etwas abseits der Hauptgleise. Es war ein alter, ausgedienter Lokschuppen, der nun als Clubhaus für die männliche Lok-und Waggongemeinschaft diente. Über der Tür prangte der Name in grellbunter, verschnörkelter Neon-Schrift, ein ernst dreinblickender Rocky-Güterwaggon hielt vor der Tür Wache.

„Guten Abend, Rocky Rouge! Wie ist die Stimmung da drinnen?“ fragte Bobo.

„Noch ruhig, aber wenn Chi-Chi erst Ihren Auftritt hat, tauen die Jungs schon auf!“

„Na klar, wie immer. Ich habe heute Gäste dabei. Sie kommen aus Kommoran.“

„Alles klar. Viel Spaß da drinnen!“ antwortete Rocky Rouge und trat zur Seite. Dann packte er den Türgriff und zog das Schiebetor auf. Leise Musik und schummriges Licht fiel auf das Gleis.

Casey entdeckte neben dem Eingang an der Wand ein altes, vergilbtes Plakat. Darauf war nur noch schemenhaft ein Waggonmädchen zu sehen und darunter stand in großen Buchstaben „Chi-Chi“(sprich Schi-Schi).

„Oh Mann, das sieht mir wie ein Nachtklub für Züge aus! Irre!“ murmelte er. Dann bemerkte der Junge, das Bobo und seine beiden Freunde schon eingetreten waren.

„He, wartet auf mich!“ rief Casey und wollte Ihnen folgen, doch ein rot-schwarzer Arm schob sich Ihm in den Weg!

„He, wo willst Du denn hin, ma Petite?“ fragte Rocky Rouge streng.

„Ich gehöre zu denen! Ich bin der Lokführer von der Dampflok!“ protestierte der Junge.

„Kannst Du nicht lesen?“ brummte Rocky Rouge und deutete auf ein Plakat an der Eisentüre. “Hier dürfen nur Loks und Waggons rein! Wir sind ein reiner Männerverein! Waggonmädchen, Lokführer und vor allem minderjährige Lehrlinge wie Du sind hier nicht erlaubt! Mach lieber, das Du ins Bett kommst, Du Dreikäsehoch!“

„Oh Mann!“ maulte Casey.

„Was ist los, Rocky?“ fragte Bobo, der mit Rusty in der Tür stand.

„Dieser kleine Lauser wollte sich reinschleichen!“

„Nonono! Das ist nichts für Kinder! Nur für erwachsene Züge!“ antwortete die TGV-Lok und wedelte mahnend mit Ihrem rechten Zeigefinger.

„Es ist schon spät, Casey. Geh zu Dinah zurück, damit sie nicht so alleine ist. Vor allem solltest Du in der Dunkelheit nicht alleine hier draußen herumstreunen. Das gehört sich für einen anständigen Lehrling in deinem Alter nicht! Erst wenn Du siebzehn bist, kannst Du abends auch alleine oder mit Freunden ausgehen.“

„Okay, Rusty.“ seufzte Casey und wandte sich zum Gehen.

„So ist es brav. Sei nicht traurig. Es ist nur zu deinem Besten.“
 

Brummelnd fuhr der Junge auf seinen Inlinern in Richtung Gäste-Lokschuppen.

„Das ist gemein! Immer dürfen nur die Erwachsenen abends weg! Und wir müssen ins Bett! Ich bin doch kein Kleinkind mehr!“

Nach einer Weile blieb Casey stehen und sah zurück. Die Neon-Reklame war in der Ferne nur noch als heller Fleck in der Dunkelheit auszumachen.

„Außerdem will ich wissen, wie es in so einer Lok-Bar abgeht! Genauso wie in den Hafenbars in London oder Bristol?“

Der Junge überlegte kurz, dann huschte ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht. Er wendete und fuhr zurück. Allerding scherte er nach rechts aus und näherte sich von der Seite dem Gebäude, so leise er konnte.

Duch die Fenster fiel schwaches, buntes Licht nach draußen. Casey näherte sich dem Mittleren, wischte mit dem Handrücken erwas den Staub weg und linste hindurch.
 

Der Innenraum ähnelte tatsächlich einem Nachtklub, wie er es schon oft bei sich zu Hause im Fernsehen gesehen hatte. Es gab Tische, an denen Loks und Waggons hockten, vor sich Ihre Becher, an der Decke hingen bunte Scheinwerfer und eine Spiegelkugel, es gab sogar eine Bühne und eine Bar, hinter dessen Tresen eine grüne Diesellok stand.

Caseys Augen suchten Bobo, Rusty und Dustin. Bald darauf fand er sie auch, sie saßen an einem Tisch gleich neben dem Treppenaufgang zur Bühne. Der Junge merkte, das die kleine Dampflok sich etwas unsicher fühlte, sie war sicher noch nie in so einem Etablissement gewesen. Dustin sah sich nur neugierig um.

Bobo merkte die Unsicherheit seines Gastes, legte väterlich einen Arm um Rusty und redete Ihm zu.

Der Vorhang der Bühne war noch zugezogen, doch jetzt glitt er auf und ein rundlicher Tankwagen trat mit einer Jongliernummer auf.

„Hehe, das ist toll!“ grinste Casey und sah weiter zu.

Als die Darbietung beendet war, hörte der Junge dumpf den Applaus der Zuschauer. Der Vorhang schloss sich wieder, um einige Minuten später wieder aufzugehen. Was oder besser, wer dann auftrat, verschlug Casey und auch Rusty und Dustin die Sprache!

„Na, hab ich euch zu viel versprochen? Liebe Freunde, das ist Chi-Chi, (nicht Gokus Frau, der Name wird Schi-Schi gesprochen, weiches “sch”) der Star des „Chez Couchette!“
 

Ein Waggonmädchen stand nun auf der Bühne. Das Glitzern in Ihrem nachtblauen Haar erweckte den Eindruck eines nächtlichen Sternenhimmels. Sternförmig waren auch Ihre Ohrringe. Ihre Gesichtszüge verrieten, das sie zwar nicht mehr die Jüngste war, aber trotzdem noch schlank und gutaussehend. Sie trug ein durchsichtiges knappes Neglige mit einem Pelzsaum. Darunter konnte man Ihren dunkelblauen BH und ein ebensofarbiges Höschen erkennen. Ihre Beine steckten in dünnen, dunkelblauen Strümpfen.

„Wow, jetzt kapier´ ich, warum hier nur große Jungs reindürfen!“ murmelte Casey mit großen Augen.

Die Musik hatte zu spielen begonnen und Chi-Chi begann nun zu singen. Dazu bewegte sie sich im Takt der Musik in wiegenden Schritten und vollführte hin und wieder kleine Drehungen oder ließ Ihre Hüften kreisen. Dann verließ Sie die Bühne, kurvte durch den Saal und strich um die einzelnen Gäste, welche Ihr bewundernde und schmachtende Blicke zuwarfen. Aber Rusty staunte wohl mehr erschrocken als bewundernd. Und als Chi-Chi mit Ihrer Hand an seinem Arm entlangstrich, bekam er dunkle Backen. Casey musste grinsen. Man sah an, das es Rusty mehr als peinlich war. Und dann setzte sich das Waggonmädchen auch noch auf seinen Schoß!

Nun lief das Gesicht der armen Dampflok völlig dunkel an, Ihre Nackenhaare sträubten sich. Bobo grinste nur und Casey am Fenster musste sich den Mund zu halten, um nicht laut loszuprusten.

Plötzlich aber wurde er von hinten am Kragen gepackt und hochgehoben!

„Da hören doch die Weichen auf zu quietschen! Du Lausebengel bist ja immer noch da! Wie hast Du dich an mir vorbeigeschlichen?“ rief Rocky Rouge.

„Oh-Mist!“ fluchte Casey.

„So jung und schon ein Spanner! Ich glaubs nicht!“

„Hey, ich bin kein Spanner! Ich war…nur ein bischen neugierig!“

„Auf jeden Fall bringe ich dich jetzt zum Gäste-Lokschuppen zurück! Damit Du nicht wieder auf dumme Gedanken kommst! Und ich werde einen der Lokführer oder Streckenwärter als Aufpasser beordern, damit Du nicht wieder auf dumme Gedanken kommst!“

„Mach Dir keine Mühe! Ich habe genug gesehen!-Hey, Rocky! Wer ist denn diese Chi-Chi?“

„Ein Schlafwagen. Ein älteres Baujahr bereits, aber immer noch gut in Schuss! Aber da sie in letzter Zeit wenig zu tun hat, unterhält sie uns abends immer wieder mal.“

„Oh mann! Ihr seid uns wirklich unglaublich ähnlich!“

„Auch Loks und Waggons brauchen hin und wieder ein wenig Zerstreuung! Und in unserem Club wollen wir unter uns sein!“

„Läuft diese Chi-Chi auch sonst immer in diesem scharfen Outfit wie eben herum?“

„Natürlich nicht! Außerhalb des Lokschuppens hat sie immer Ihren Morgenmantel an! Normalerweise müsste ich dein unmögliches Verhalten dem Stationsvorsteher melden!“

„Was? Oh nein-bitte nicht! Ich werde von nun an anständig sein und gleich ins Bett gehen!“

„Also gut. Dann will ich noch mal ein Auge zudrücken!“

Inzwischen war Rocky beim Gäste-Lockschuppen angekommen. Er öffnete die Tür und setzte den Jungen ab.

Sofort kam Ihm Dinah entgegen.

„Casey, wo warst Du so lange?“ fragte sie besorgt.

„Dieser kleine Lauser hat Spanner gespielt!“

„WAS? Pfui, schäm dich, Casey! Das tut ein Lehrling nicht!“

„Mann, ich hab nichts Schlimmes gesehen! Nur dieses tolle Schlafwagen-Waggonmädchen! Hehe, und weißt Du was? Sie hat sich auf Rustys Schoß gesetzt! Und mein armer Partner ist ganz dunkel im Gesicht geworden!“

„Das reicht jetzt aber! Marsch ins Bett mit Dir!“ schimpfte Dinah und wies in Richtung Lokführerquartiere. “Danke, dass Du Ihn hergebracht hast, Rocky. Ich werde jetzt aufpassen, damit er keine Dummheiten mehr macht!“

„In Ordnung. Gute Nacht, Madame Dinah.“
 

„Was? Du hast alles gesehen?“ fragte Rusty am nächsten Morgen erschrocken, als Casey Ihm sein nächtliches Abenteuer gestanden hatte.

„Hihi, bis zu der Stelle, wo sie sich auf deinen Schoß gesetzt hat! Dann hat mich der Türsteher-Rocky erwischt und zurückgebracht!“

„Mann, war mir das peinlich! Erzähl es bloß niemandem weiter!“

„Keine Sorge!“

„Und lass in Zukunft solchen Unsinn!“

„Okay-Ha-Tschiii!“

„Na bitte! Jetzt hast Du dich auch noch erkältet!“

„Tja-die Strafe folgt auf dem Fuß.“
 

„Halloooo....jemand da?“

Die Tür wurde einen Spalt beiseitegeschoben und Chi-Chi trat ein. Tatsächlich trug sie jetzt einen pinkfarbenen Morgenmantel, der keine Blicke auf Ihren Körper zuließ.

„Au weh!“ schluckte Rusty und wurde wieder leicht dunkel im Gesicht.

„Ah, Du bist also der kleine heimliche Beobachter von letzte Nacht! Rocky Rouge hat mir von Dir erzählt!“ lächelte das Waggonmädchen und strich dem Jungen durch das Haar. „Wie heißt Du denn?“

„Casey Jones, Madame. Und das ist mein Partner Rusty.“

„Stimmt, die schüchterne junge Lok, die am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre! Aber nach meinem Auftritt haben wir uns noch ganz nett unterhalten. Er hat halt noch wenig Erfahrung mit Waggonmädchen.“

„Habe ich doch! Aber nicht auf diese Weise!“ brummte Rusty. Chi-Chi kicherte.

„Aber er ist sooo süß, wenn er dunkel wird, der Kleine...“ lächelte sie.

„Warum nennt mich jeder immer nur Kleiner!“ grollte Rusty.

„Hey, das ist keine Beleidigung, sondern ein Kompliment! Klein und nett, mit einem goldenen Herzen, das bist Du.“

„Öäh-wirklich?“ Rusty bekam schon wieder dunkle Backen.
 

„Na, Chi-Chi, bringst Du wieder mal einen der Jungs aus der Fassung?“

Im Torrahmen war ein weiteres Waggonmädchen erschienen, jünger und noch schöner. Von der Kleidung her erinnerte sie Casey an eine dieser Can-Can Tänzerinnen aus dem Moulin Rouge in Paris.

„Ah-Du bist es, Pompadur.“

„Pompadur?“

„Sie ist Bobos Waggonmädchen, Rusty. Die Kleine begleitet Ihm bei jedem Rennen und auch sonst, wenn sie gemeinsam Dienst haben. Sie ist ein Tanz-und Salonwaggon.“ erklärte Chi-Chi.

„Genauso habe ich mir den vorgestellt-Ha-Tschiiii!“

„Oh, da hat sich aber einer ganz schön erkältet!“ sprach Pompadur. „Wer bist Du, kleiner Lehrling?“

„Ich gehöre zu Rusty und heiße Casey Jones.“

„Du siehst aus, als hättest Du wieder mal die ganze Nacht durchgemacht, Pompadur.“ bemerkte Chi-Chi.

„Stimmt. Eine große Geburtstagsparty eines unserer Regierungsminister. Wir waren die ganze Nacht unterwegs.“

„Du Ärmste! Soll ich Dir ein Schlaflied singen?“

„Beim Starlight -nein! Du weißt doch, was dann jedes Mal passiert!“

„Was denn?“ wollte Casey wissen.

„Wenn Chi-Chi Ihr Schlaflied singt, fällt alles im Umkreis von einem halben Kilometer in tiefem Schlaf! Das ist Ihre Attacke! Chi-Chi ist eigentlich auch nur ihr Künstlername. Mit richtigem Namen heißt sie “Dreaming star”.“

„Was? Waggons können auch Attacken lernen?“

„Natürlich! Und so ein Team ist bei einem Rennen doppelt gefährlich! Aber es gibt nur wenige Waggons, die sie dafür einsetzen. Sie dienen in erster Linie zum Eigenschutz oder zur Verteidigung.“ erklärte Pompadur und strich dem Jungen durch das Haar. Auf einmal stutzte sie und Ihre Hand blieb auf seiner Stirne.

„Die Stirn dieses kleinen Lehrlings fühlt sich ganz heiß an! Ich glaube, er hat Fieber!“

„Wie? Lass sehen!“ sprach Dreaming Star und rollte herbei. Auch sie befühlte Caseys Stirn.

„Stimmt. Junger Mann, Du musst sofort ins Bett!“

„Oh Mann! Und das nur, weil ich ein bischen heimlicher Beobachter gespielt habe!“ maulte der Junge.

„Das hast Du jetzt davon! Warum bist Du nicht gleich zurück zum Lokschuppen gegangen?“ tadelte Rusty seinen Lehrling.

„Na komm. Ich gehe mit Dir hinauf und wenn Du willst, bleibe ich ein wenig bei Dir. Ich bin nicht nur eine gute Sängerin, sondern auch eine prima Krankenschwester.“ bot sich Dreaming Star an.

„Dinah ist gerade unterwegs zum Einkaufen. Vielleicht ist es gut, wenn jemand bei Ihm bleibt.“ meinte Rusty.

„Und ich werde dem Bahnhofsdoktor Bescheid geben. Er soll sich deinen kleinen Lehrling einmal anschauen, nicht das es schlimmer wird!“ schlug Pompadur vor.

„Das wäre sehr nett von Dir.“

„Tu ich gerne. Der Junge macht einen netten Eindruck.“

„Er ist auch ein braver Lehrling. Das von gestern war eher eine Ausnahme.“

„Rocky Rouge hat mir davon erzählt. Aber so sind Jungs nun mal. Das andere Geschlecht zieht sie oft magisch an.“

Pompadur verließ den Lokschuppen und machte sich auf den Weg zum Doktor, Dreaming Star begleitete Casey nach oben. Das Waggonmädchen musste sich bücken, um durch die Tür zu gelangen.

„Gib mir deine Sachen, ich räume Sie auf.“ sagte sie dann und hing Caseys Uniform über einen Stuhl, während der Junge ins Bett schlüpfte.

„Tut Dir irgendetwas weh?“ fragte sie dann.

„Der Hals. Aber nur ein wenig.“

„Soll ich Dir etwas zu trinken bringen?“

Casey schüttelte den Kopf.
 

Zwanzig Minuten später war bereits der Bahnhofsarzt da. Er untersuchte Casey und maß Fieber.

„Neununddreißig drei. Das bedeutet für dich strenge Bettruhe, junger Mann! Und viel trinken!“

„In Ordnung, Doc.“ nickte der Junge müde.

„Ich werde bei Ihm bleiben, Doktor.“

„Gut, Dreaming Star. Achte darauf, daß er von dieser Medizin alle vier Stunden einen Löffel voll nimmt!“

Das Waggonmädchen nickte.
 

„Ist es ernst, Doktor?“ fragte Rusty, als der Arzt wieder die Stufen herunterkam.

„Nein, er hat nur eine Erkältung. Sollte das Fieber aber weiter steigen, ruft mich sofort!“

„Verstanden.“

„Ich werde gleich einen Tee aufsetzten.“ sagte Dinah, die inzwischen zurückgekehrt war. “Casey braucht jetzt viel Flüssigkeit.“
 

So musste Casey also den ganzen Tag das Bett hüten. Er döste, nahm seine Medizin oder las etwas. Und immer wieder kamen die beiden Waggonmädchen vorbei und sahen nach ihm.

“Find ich lieb von euch, das ihr nach Casey schaut.” sagte Dinah.

“Kein Problem. Wir lieben die Lehrlinge, die immer wieder auf ihren Reisen herkommen und kümmern uns um sie. Denn nicht jeder hat ein Waggonmädchen als Anhang an seiner Lok dabei.”
 

So wurde es Abend. Im Betriebswerk kehrte langsam Ruhe ein.

“Na, wie gehts Dir?” fragte Dreaming Star, als sie nach dem Kranken sah.

„Oh Mann, ich kann nicht schlafen, mir ist so furchtbar warm!“ klagte der Junge unterdessen.

„Warte, das haben wir gleich.“ lächelte Dreaming Star. Sie trat an die Treppe und rief Pompadur zu sich.

“Ihr müsst mir ein wenig helfen. Der Junge kann nicht einschlafen.”

“Oh, ich verstehe, Chi-Chi.” lächelte Pompadur. “Dein berühmtes Schlaflied?”

Das Waggonmädchen nickte.

„Richtig. Aber ich werde es so singen, dass nicht jeder einschläft. Nur Casey.“

„Äh-geht das?“

„Ja natürlich. Mein Gesang kann zweierlei Wirkung haben. Wenn Pompadur einen Part übernimmt, ist es nicht mehr so wirksam.“

Sie setzte sich ganz nahe an Caseys Bett und begann zu singen.
 

Dreaming star:

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein.....

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein
 

(Pompadur)

Irgendwann, irgendwo-überall

liegt Ärger, Freude oder Spannung in der Luft

ob Lächeln oder Seufzen, was auch passiert,

Ganz egal, was Du machst,

ein Lied reicht manchmal aus
 

Refrain (Pompadur/Dreaming Star)
 

Leg dich zur Ruhe-wenn die Nacht kommt

steht mein Wagen ganz still ---und ich sing! Leise!

Die Zaubermelodie trägt dich weiter

Kind, komm schließ die Augen,

und reise mit mir ins Land der Träume
 

(Dreaming Star)

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein...

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein...
 

(Pompadur)

Wenn Du mutlos bist, total verwirrt

Wenn Du alles verlierst und die

Angst dich besiegt,

dann vertrau einem Freund, der stark genug ist

und das Lied das dich führt

tief ins Herz von Dreaming Star
 

Refrain (Pompadur/Dreaming Star)

Stunde um Stunde-wenn die Nacht

kommt, (schließ die Augen)

steht mein Wagen ganz still

Und ich sing-----Leise!

Die Zaubermelodie trägt dich weiter

Kind, schließ deine Augen

und reise mit mir ins Land der Träume.
 

Derweil schlief Rusty in seiner Box und wälzte sich unruhig hin-und her. Dabei murmelte er leise vor sich hin:
 

„Wasserstrahl-denk gut nach

nicht mal Pfiff klappt jetzt mehr

Schädelwums ist auch nicht neu

Greaseball-Schaffst Du nie

Puffernhieb hilft nicht mehr---„
 

(Pompadur/Dreaming Star)

---nur das Lied von Dreaming Star!“
 

Und Ihre leise und sanfte Stimme wirkte. Genauso wie die wunderbare Melodie. Innerhalb weniger Augenblicke war Casey eingeschlafen.
 

Beide Waggonmädchen schritten langsam die Stufen hinunter und fuhren mit ihrem Gesang fort.
 

„Nur das Lied von Dreaming Star
 

Waggons (Pompadur /Dreaming Star)

Irgendwann, irgendwo-überall

liegt Ärger, Freude oder Spannung in der Luft

dann vertrau einem Freund, der stark genug ist

und das Lied das dich führt

tief ins Herz von Dreaming Star
 

Refrain: (Dreaming Star)

Leg dich zur Ruhe-wenn die Nacht kommt

steht mein Wagen so still ---und ich sing! Leise!

Die Zaubermelodie trägt dich weiter

Kind, komm schließ die Augen,

und reise mit mir ins Land der Träume....
 

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein...

Lah-lalalala-schlafe ein, schlafe ein...
 

(Melodie „Das Lied von Pummeluff“ aus Pokemon 3 Movie Soundtrack)

(Disclaimer: Ich besitze keinerlei Rechte an Text und Musik und verdiene kein Geld damit.)
 

„Klappt doch immer wieder.“ lächelte das Waggonmädchen.

„Was für ein schönes Lied! Wie geht es Casey?“ fragte Dinah.

„Er schläft. Genauso wie unser Kleiner hier.“ lächelte Dreaming Star und sah zu Rusty hinüber.
 

“Jetzt haben wir Zeit noch ein wenig zu plaudern.”

Die Waggonmädchen setzten sich an einem Tisch zusammen. Pompadur packte eine Schachtel Pralinen aus und stellte sie auf den Tisch.

“Fährst Du mit Ihm die Rennen?“

„Nein, ich bin nur als Begleitung für den Jungen dabei und das aus gutem Grund, wie Du siehst. Dustin ist Rustys Rennpartner.“

„Da hat Casey wirklich Glück.“

„Der kleine Lauser hat dich gestern Abend in diesem Club beobachtet. Sag, wie ist es so als Sängerin für die ganzen Mannsbilder?“

„Ich kann Dir sagen, die Burschen vergöttern mich! Ich brauche nur zu singen, ein bischen mit den Hüften zu wackeln und schon wagt keiner der Jungs auch nur einen Ton von sich zu geben!“ schmunzelte Chi-Chi.

„In dieser Hinsicht sind männliche Menschen und Züge alle gleich!“

„Das stimmt. Aber Rusty scheint in diesen Dingen noch recht unschuldig zu sein. Hat er denn keine Freundin?“

„Nein. Bisher hat er noch nicht die Richtige gefunden. Außerdem meint er, das kein Waggonmädchen eine alte Dampflok zum Freund haben will!“

„Rusty ist nicht alt. Aufgrund seines Zustands sieht er zwar so aus, aber sein an seinem Gesicht erkennt man, das er noch jung ist!“

„Aber Ihm fehlt das nötige Selbstvertrauen. Und deshalb zieht Casey mit Ihm von Bahnof zu Bahnhof, um Ihn für die Liga zu trainieren und rennen zu lassen.“

„Habt Ihr schon Plaketten gewonnen?“

„Ja-wir sind in der D-Liga mit dem Anspruch, Loks der Liga C und B herauszufordern. Deshalb will Rusty gegen Bobo antreten, um die entscheidende Plakette für den Aufstieg zu erringen.“

„Das ist doch schon ganz toll! Ich sage Dir, aus dem kleinen Rusty wird noch etwas!“

„Nenne Ihn aber bloß nicht in seiner Gegenwart „Klein“! Das hört er gar nicht gerne!“

„Aha! Eitel ist er also schon!“

Die drei Waggonmädchen kicherten leise.
 

Fortsetzung folgt…
 

Anhang:

Deutsche Übersetzung der französischen Worte:

ma petite- Kleiner

Bon- Gut.

Mon amis – meine Freunde

Cherié – etwa: Liebling

moi – ich



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