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Geisterhafte Vergangenheit

von

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Nachforschungen

Nun sammelte sie schon zwei Wochen Informationen, doch sie war nicht wirklich weiter, als nach dem zweiten Tag. Sie hatte nur einige kleine Anhaltspunkte gefunden, doch sie konnte nicht wirklich sagen, ob sie sich nun freuen oder genervt sein sollte. Die Zwischenprüfungen standen an und Joyce versuchte jede freie Minute – nach dem Lernen versteht sich – für die Lösung des Rätsels zusammenzuraffen.

Seufzend ließ sie den Kopf hängen und rieb sich die müden Augen. Sie blickte auf ihre Blätter, auf denen die kargen Informationen standen und musste sich zusammenreißen, nicht genervt aufzuschreien. Sie wollte dem Gengar helfen, aber sie wusste nicht, wie sie dies bewerkstelligen sollte, wenn sie einfach keine nützlichen Informationen fand.

„Mann!“, murmelte sie und fuhr sich durch ihre dunkelblonden Haare.

Es war selten, dass eine Anwärterin zur Schwester, mit den pinken Haaren geboren wurde. Vielmehr half der Frisör mit einer entsprechenden Färbung nach. Der Grund der Haarfarbe und –form blieb dennoch ein internes, gut gehütetes Geheimnis, obwohl es auch einige gab, die sich die wildesten Sachen vorstellten. Obwohl sicherlich bei der ein oder anderen Sache ein Fünkchen Wahrheit dabei war.

Joyce konnte sich ganz gut an einen Abend erinnern, als die Anwärterinnen einen längeren Kurs hatten und sie zusammen im Studienzimmer saßen. Es war Halloween und die Schwestern hatten sich einen Streich erlaubt. Anstelle eines Lernfilmes hatten sie ein selbstgedrehtes Video gezeigt. Der Bildschirm flackerte und die Beleuchtung im Zimmer fiel aus. Gruselige Geräusche hallten im Zimmer und eine der Schwestern fing an eine Geschichte zu erzählen.

Schauer liefen Joyces Rücken herunter, als sie sich an diesen Tag erinnerte. Sie wollte jetzt nicht daran denken, weil es ihr doch ein wenig unangenehm war. Sie blickte zu ihrem Spiegel und musste sich zusammenreißen nichts Unüberlegtes zu tun. Sie wollte doch gerade nicht an so etwas denken, sie wollte dem Gengar helfen und keine Schauergeschichten verarbeiten!

„Reiß dich zusammen, Joyce. Konzentrier dich aufs Wesentliche!“, schalt sie sich und blickte wieder auf ihr Blatt.

Sie hatte sich jegliche Informationen zusammengesucht, die sie über Gengar finden konnte. So viel sie wusste, waren die Pokémon in ihrer Region eigentlich nicht wirklich ansässig. Dennoch fand man hier und da ein Alpollo – die Vorstufe von Gengar – in Höhlen und auf einigen Routen. Wie dies genau zustande kam, konnte sie sich nicht beantworten, aber sie empfand es als eine ziemlich interessante Entdeckung.

Gengar ist ein Pokémon, das eigentlich aus der Kanto-Region stammt. Es wurde aber auch in den anderen Regionen der Pokémon-Welt gefunden. Deshalb gab es auch die unterschiedlichsten Pokédex-Einträge. Zusammengerechnet ergaben sich 12, wobei in verschiedenen Regionen bekannte, ältere Einträge beibehalten wurden. So glichen die der Kalos-Region beispielsweise den Einträgen der Johto- und der Sinnoh-Region.

Einige der Einträge hatte sie auch am eigenen Leib erlebt. Immerhin hatte die Temperatur einen rapiden Fall im Zimmer gehabt und ihre Lebenskraft war von ihm ausgesaugt worden. Sie strich ihr Blatt glatt und las die dazugehörigen Einträge vor: „Es entzieht seiner Umgebung Wärme. Wird dir plötzlich kalt, ist bestimmt ein Gengar in der Nähe.“ Dem konnte sie voll und ganz zustimmen, da ihr wirklich ziemlich kalt wurde.

„Es lauert im Schatten von Räumen und wartet auf Beute, der es die Lebenskraft rauben kann“, las sie leise und erschauderte wieder.

Es war schon schaurig genug, dass sie die Nähe zu dem Pokémon so lange unbeschadet überstanden hatte. Immerhin ging sie tagtäglich dahin und bis jetzt hatte noch keiner einen Verdacht geschöpft, wieso sie dies tat.

Auch wenn sie zugeben musste, dass es die eine oder andere Situation gab, in der es schon etwas brenzlig wurde. Sie hatte nämlich bei einen der Schwestern nachfragen wollen, ob sie etwas über das ‚verfluchte Lernzimmer‘ wusste und hätte sich dabei beinahe verplappert. Aber sie konnte sich noch geradeso retten. Viele Informationen konnte sie leider nicht aus dem Gespräch herausfiltern. Nur dass es ungefähr ein halbes Jahr her war, seit es zu spuken begann.

Wieso noch keine richtigen Untersuchungen unternommen wurden, konnte Joyce nicht wirklich nachvollziehen, aber es hatte auch etwas Positives. So konnte sie die Zeit mit Gengar genießen und mehr über dieses Pokémon herausfinden. Es war eigentlich nur Trainern vergönnt eine so innige – so erschien es ihr jedenfalls – Freundschaft zu einem der Monster zu haben. Auch wenn sie das Wort Monster etwas hart fand. Dennoch war es der anerkannte Begriff für die Bewohner dieser Welt, neben den Menschen.

Joyce runzelte ihre Stirn und schüttelte sanft den Kopf. Etwas schien dennoch ziemlich seltsam zu sein, denn die Informationen der Schwester hatten ein wichtiges Detail zu Tage geführt. Das Klirren von Glas – und das nicht zu der Zeit, als sie das erste Mal im Zimmer war – vor sechs Monaten, war das entscheidende Indiz dazu, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen vorging.

Ihr Blick ging zu dem Blatt, auf dem sie eine kleine Zeichnung des Zimmers und eine grobe Umrisszeichnung des Pokémon-Centers gemalt hatte. Darauf befand sich die Angabe, dass das Fenster, aus dem sie gucken konnte, zu der kleinen Gasse zwischen der Sommerallee und dem Place Rose ging. Dabei war ihr manchmal aufgefallen, dass Jemand im Schatten der Häuser stand und zu ihr hochgeschaut hatte, so als hätte derjenige sie gesehen und wollte Kontakt mit ihr aufnehmen.

Leider konnte sie diesem Phänomen nicht auf die Schliche kommen, da der oder die Unbekannte später nicht mehr in der Gasse vorzufinden war. Joyce wusste nicht wieso, aber dieses Verhalten war zu auffällig, als dass es unbemerkt bleiben durfte. Wie sie dieser Sache auf den Grund gehen wollte, wusste sie dennoch leider nicht wirklich. Es würde sicherlich einige Arbeit sein.

 

~*~

 

Am nächsten Morgen war Joyce nicht wirklich weiter, als gestern Abend. Sie hatte zwar wieder einmal mit ihrer besten Freundin Rocky telefoniert – die zufälligerweise mit auf Streife war, als die Sache gemeldet wurde –, doch auch sie konnte ihr nicht wirklich helfen, da sie einer Schweigepflicht unterlag und das Phänomen zu dem Zeitpunkt, als sie eintrafen, überhaupt nicht bemerkbar war.

Dies ließ allerdings die Frage offen, ob Gengar vielleicht zu dem Zeitpunkt verletzt im Zimmer lag, ungesehen von anderen, oder ob er sich ruhig verhalten hatte, weil er unbemerkt bleiben wollte. Denn in den letzten zwei Wochen war ihr aufgefallen, dass Gengar zwar den einen oder anderen Fluch oder Streich mit ihr spielte, aber ernsthaft verletzt hatte es sie nun nicht. Das hätte ihr nämlich noch gefehlt.

Sie konnte schlecht mit einem tiefen Kratzer oder einer Paralyse zu den Schwestern gehen und den Fragen mit Lügen ausweichen. Das würde ihr so wenig nutzen, wie dem Gengar. Immerhin hatte es auch Gefühle, auch wenn es momentan noch aussah, als würde es ihr nicht zu hundert Prozent vertrauen. Sie griff in ihre Tasche und blickte kurz auf ihren Zettel, auf dem sie sich einige Sachen neu notiert hatte. Doch gerade als sie noch einmal darüber lesen wollte, hatte ihn Jemand aus ihrer Hand genommen.

„H…Hey!“ Joyce drehte sich schnell um und blickte in die Augen von Marie, die triumphierend mit dem Zettel vor ihrer Nase hin und her wedelte.

„Muss ja wirklich interessant sein, was hier drauf steht, sonst würdest du sicherlich merken, dass du mitten im Weg stehst und vor dich hinstarrst? Ich habe dich sicherlich 10Mal gerufen, aber du hast überhaupt nicht darauf reagiert.“ Marie erklärte ihr Verhalten, damit Joyce es nachvollziehen konnte.

Sie war wirklich die letzte Zeit ziemlich in sich gekehrt gewesen und hatte viel nachgedacht. Sie wollte Gengar helfen, aber gleichzeitig hatte sie Angst so vieles dabei falsch zu machen. Immerhin war sie noch keine vollwertige Schwester Joy und konnte nicht genau ergründen wieso es dem Pokémon nicht gut ging. Denn dies konnte sie mit Sicherheit sagen, dass es Gengar an irgendetwas fehlte. Was es genau war, war noch etwas unergründlich.

„N…Nein, das ist nichts weiter. Es tut mir leid, ich muss wohl wirklich in Gedanken gewesen sein. Könnte ich nun bitte meinen Zettel wiederbekommen?“ Joyce mochte es nicht, wenn jemand einfach ungefragt nach ihren Sachen griff und schon gar nicht wenn derjenige sie damit wieder in die Realität riss.

Sie blickte Marie etwas wütend an und fragte sich wirklich manchmal wieso sie mit den beiden – Antoinette war momentan wegen Krankheit nicht anwesend – weiterhin Kontakt hielt. Joyce wurde nur von ihnen ausgenutzt, da sie die besseren Notizen hatte und so von ihnen ausgenutzt werden konnte. Eigentlich sollte es ihr egal sein, wie die beiden das Jahr bestehen würden, da es eine Art Kampf um die Stelle geben würde und sie sich sicher war, dass sie große Chancen hätte. Wieso sie gerade jetzt daran dachte, war ihr zwar schleierhaft, aber sie hatte es langsam genug.

Marie hob skeptisch eine Augenbraue und nickte langsam. Dann sagte sie: „Wenn es ‚nichts weiter‘ ist, dann dürfte es dich nicht stören, wenn ich einen Blick darauf werfe oder?“

Sie machte Anstalten, den Zettel lesen zu wollen, doch Joyce hielt sie schnell davon ab. Wütend hielt sie die Hand fest, in dem der Zettel war und schüttelte langsam den Kopf.

„Es hat nichts mit der Akademie und dem Lernstoff zu tun. Ich denke es interessiert dich herzlichst wenig, was ich für meine Mutter noch einkaufen muss?“ Sie nahm den Zettel mit einem Ruck an sich und hielt ihr dann – Joyce war schon immer gut darin Sachen auszutauschen – einen anderen Zettel hoch und zeigte ihr, dass es sich wirklich nur um eine Einkaufsliste handelte.

Marie schnaubte nur kurz und machte dann auf dem Absatz kehrt. Sie sagte nichts weiter und Joyce war auch glücklich darüber. Es würde sowieso nichts daran ändern, denn den Zettel würde sie nun besser verwahren. Joyce würde schon gerne mit jemanden hier in der Akademie darüber reden, aber bis jetzt wusste nur Rocky – im entferntesten Sinne, immerhin hatte sie nicht wirklich mit ihr über Gengar geredet – dass das ‚verfluchte Lernzimmer‘ eigentlich ein Pokémon ist.

Sie schüttelte den Kopf und ging dann zu der Treppe, die zur ersten Etage führte und freute sich darauf Gengar wiederzusehen. Eigentlich sah sie es täglich, aber es war immer wieder schön die vergnügte Seite von ihm zu sehen. Sicherlich würde es sich auch freuen, denn das Wochenende war zwischen ihrer letzten Begegnung und Joyce kannte nun die Essensvorlieben des Pokémons.

 

~*~

 

Joyce öffnete die Tür und seufzte einmal kurz. Der Tag hatte heute schon so seltsam begonnen, da hoffte sie, dass es nun bei Gengar anders sein würde. Aber ein kalter Windhauch blies ihr beim Betreten ins Gesicht und sie blickte verwundert in das Lernzimmer. Sie fragte sich was los war und schloss die Tür langsam hinter sich.

„Geng-“, fing sie an, doch stoppte mitten im Wort.

Eine schaurige Aura ging von dem sonst so friedlichen Pokémon aus und es hatte ihr den Rücken zugekehrt. Joyce lief ein eisiger Schauer über den Rücken und sie ging langsam etwas weiter ins Zimmer hinein. Das Knirschen von zerbrochenen Glas schreckte sie und Gengar gleichzeitig auf.

Die kalte, schaurige Aura schlug ihr nun entgegen und sie hatte das Gefühl, ihr bliebe die Luft weg. Gengar stand zwar immer noch am Fenster, doch sein Horrorblick ließ sie wie paralysiert auf der Stelle stehen. Sein langsam anschwellendes Lachen hallte im Zimmer wider und sie musste sich zusammenreißen nichts Unüberlegtes zu tun.

Irgendetwas hatte das Pokémon verschreckt oder wütend gemacht, doch sie konnte im Moment nicht sehen, was es war, denn sie war paralysiert – auch wenn sie eher am Flüchten gehindert wurde. Sie schluckte schwer und wollte einen Schritt nach hinten wagen, doch ihr Körper war wie gelähmt. Gengar kam näher und sein Lachen wurde immer tiefer und dröhnte aus einer Tiefe, die sie wieder und wieder erschaudern ließ.

Langsam lösten sich ihre Beine und sie stolperte nach hinten. Gengar stand plötzlich über ihr und lachte nun lauter, seine Augen waren weit aufgerissen und sein Mund zu einem breiten Grinsen verzerrt. Joyce zitterte am ganzen Körper, denn das Pokémon machte ihr Angst. Es kam immer näher und plötzlich sah sie, wie es seine Zunge langsam zwischen die Zähne schob und sein Lachen nur weiter anschwoll.

Wie ein Karpador an Land öffnete und schloss sie ihren Mund, ohne dass ein Laut daraus hervor kam. Gengars Zunge kam immer näher und Joyce versuchte ihre ganze Kraft in ihre Kehle zu bekommen, damit ihre Stimme wieder zu ihr zurückfinden sollte. Sie atmete hektischer und versuchte immer wieder ein Wort zu bilden, doch es kam nie mehr als Luft heraus.

Die Zunge wurde immer länger und ihr war es, als würde das Gengar wachsen. Es schien sie zu überragen und sein Lachen klang immer diabolischer und gefährlicher. Seine Augen glommen roter und die Schatten wurden dichter, dabei berührte seine Zunge leicht ihren Arm und sie verspürte ein unangenehmes Kribbeln darin. Sie wollte keinen Schlecker über sich ergehen lassen. Sie versuchte sich loszureißen und fand schlussendlich ihre Stimme wieder: „Gengar! Hör auf.“

Ein Ruck ging durch das Pokémon und das Lachen verstummte langsam, aber sicher. Joyce standen einige Schweißperlen auf der Stirn und sie strich sich zitternd über ihre fröstelnden Arme. Die Temperatur stieg langsam wieder an und Gengar machte sich wieder durchsichtig.

Auf der einen Seite war sie froh, seiner zweiten Attacke ausgewichen zu sein, doch es schmerzte sie, das Pokémon so zu sehen. Sie musste zuerst wieder all ihre Kraft zusammenbringen, um überhaupt einen klaren Gedanken über das Geschehene machen zu können. Die ganze Anspannung löste sich und sie schlang ihre Arme um sich. Ein leichtes Schluchzen ergriff von ihrem Körper Besitz.

 

Einige Zeit später hatte sie sich soweit beruhigt, dass sie das Zimmer wieder genauer fokussieren konnte. Es war keines der Gläser in den Regalen zerbrochen und doch befanden sich einige Scherben auf dem Boden. Nach Hinweisen suchend schaute sie sich – auf dem Boden sitzend – um und erblickte inmitten der Scherben einen faustgroßen Stein.

Verwundert runzelte sie die Stirn und stand langsam wieder auf. Mit leicht wackeligen Beinen ging sie auf die Stelle zu und beugte sich dann herunter, um zu sehen was es mit dem Stein auf sich hatte. Sie strich vorsichtig einige Scherben herunter und bemerkte, dass sich – mit einer dünnen Schnur – ein Blatt Papier um den Stein befand. Mit dem Stein in der Hand, stand sie vorsichtig wieder auf und ging zum Tisch.

Den Stein legte sie zuerst zur Seite und kramte ihre Kisten heraus. Sie war zwar noch wütend und etwas verängstigt, aber sie war hier um dem Pokémon Essen zu bringen, also hob sie langsam den Deckel von der Kiste herunter und legte einige Beeren auf dem Tisch.

„Du hast mir heute zwar übel mitgespielt, aber ich will dir helfen, deshalb… iss bitte.“ Ihre Stimme war leise und etwas belegt, deshalb räusperte sie sich kurz und schob einen Stuhl zur Seite.

Wieder spürte sie einen leisen Windhauch und schaute sich verwundert um, denn von Gengar kam es nicht. Dafür wusste sie zu gut, wie sich die Kälte von ihm anfühlte. Ihr Blick blieb auf dem Fenster hängen und sie riss erschrocken die Augen auf. Dort fand sie auch den Grund für die vielen Scherben. Sie schüttelte kurz den Kopf, denn irgendwoher musste der Stein ja kommen und legte ihren Blick auf die Beeren.

Gengar hatte sich etwas sichtbar gemacht, doch als sich sein Blick mit Joyces kreuzte, verschwand es wieder. Es war etwas seltsam eine schwebende Beere zu sehen, aber wenigstens nahm sich das Pokémon das Essen.

Ihre Hand glitt zu dem Stein und sie entfernte vorsichtig die Schnüre. Das etwas zerknitterte Blatt ließ sich einfach vom Stein lösen und so rieb sie es vorsichtig glatt. Die Lettern waren etwas verwischt, aber das Meiste der Nachricht konnte sie entziffern.

 
 

> Ich habe keine Ahnung wer Sie sind, aber ich weiß, dass Sie mein Pokémon haben. Ich will es zurück. Geben Sie es mir und ich bereite Ihnen keine Probleme.
 

Kommen Sie um 14.00 in die kleine Gasse und machen Sie keine Dummheiten.
 

xx <
 

 

Entrüstet las Joyce den kleinen Zettel und schüttelte wütend den Kopf. Das konnte doch wohl nicht der Ernst des Trainers sein?! Ein halbes Jahr lang ließ er sein Pokémon alleine und plötzlich wollte er es wieder? Oder sie, immerhin wusste Joyce ja nicht, um es sich beim Trainer um einen Jungen oder ein Mädchen handelte.

Sie zerknüllte das Papier und legte es neben sich auf den Tisch. Gengar hatte sich wieder sichtbar gemacht und blickte etwas reuevoll in ihre Richtung, obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob dies ein anderer Gesichtsausdruck wie sein böser oder neutraler war. Sie lächelte sanft und legte wieder einige Beeren auf den Tisch. Gierig war Gengar nun wirklich nicht, aber es stopfte sich die Beeren genüsslich in den Mund und aß sie schmatzend.

Ein keckerndes Lachen gab es von sich und schwebte recht vergnügt durch das Zimmer. Doch als sein Blick aus dem Fenster fiel, wurde es wieder wütend und die Temperatur fiel wieder um einige Grad. Joyce rieb sich leicht über die Arme und hätte sie nicht gewusst, dass Gengar ein Geist-Pokémon wäre, sie hätte glatt schwören können, es knurren gehört zu haben.

„Was ist denn?“, fragte sie vorsichtig und stand schlussendlich auf.

Was auch immer Gengar so wütend oder aufgebracht machte, fand draußen statt. Sie blickte kurzerhand aus dem Fenster und ihr Blick kreuzte sich mit der Person im Schatten. Als sie genauer hinschauen wollte, fand sie die mysteriöse Person nicht wieder, da diese einfach verschwunden war.

Gengar war noch immer recht aufgebracht und verschwand wieder im Schatten des Zimmer, doch Joyce stand wieder vor neuen Fragen. War diese Person der Trainer von Gengar? Wenn ja, wie kam es, dass der Trainer erst jetzt den Kontakt zu ihr aufgenommen hatte? Würde sie die Antworten nachher um 14 Uhr vielleicht kriegen? Joyce war auf jedem Fall etwas mulmig zumute. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Noch nicht.



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